Rosemarie Bus – Gefährliches Gelände

Worum geht’s?

Eine gesellige Grillparty am Rande des Schlierseeufers wird durch die hektischen Schreie zweier Wanderinnen gestört. Grund ihrer Aufregung ist der Fund einer Wasserleiche. Wie gut, dass Hauptkommissarin Josefa Lautenschlager ein Teil der Grillparty war und quasi direkt in die Ermittlungsarbeit einsteigen kann. Der Beginn eines Rätsels ist geschaffen, denn nicht nur die Identität des Opfers ist unklar, sondern auch woher die 1,8 Millionen Euro, sowie der wertvolle, goldene Ammonit-Ohrring in seinem Appartement stammen. Schon bald schaltet sich Stella Felix in den Fall ein, denn als Journalistin kann sie mit sachdienlichen Hinweisen glänzen und Josefa ein Stück weit näher ans Ziel bringen.

Inhalt

Die Gegend rund um den Schliersee ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und im Grunde genommen ist dieser Ort sehr idyllisch, vorausgesetzt man sieht von Josefas „Joes“ neustem Fall ab. Sie soll den Täter in einem aktuellen Mordfall überführen. Das Opfer, ein nackter, junger Mann, der mit seinem Fahrrad am Schliersee unterwegs war, wird im seichten Ufergewässer gefunden. Der erste Eindruck lässt vermuten, dass es sich um ein Sexual-Delikt handelt. Doch aufgrund der Obduktion stellt sich heraus, dass das Opfer wohl mit einer chemischen Substanz außer Gefecht gesetzt wurde und anschließend im zentimetertiefen Wasser ertrank.

Während ihrer Ermittlung trifft Joe aus Stella, die für eine der reichsten Familien Bayerns, den Hochstätten, arbeitet. Je weiter die Aufklärung des Falles voranschreitet, desto handfester wird die Spur, die zu genau dieser Familie führt, um genau zu sein, zur Tochter der Familie. Leider sind die Informationen, die Stella an Joe übermitteln darf stark begrenzt, da jeder, der für die Familie Hochstätten arbeitet, einer strengen Schweigepflicht aller internen Angelegenheiten unterliegt. Nichtsdestotrotz gerät Brigitte von Hochstätten, die scheinbar eine Affäre zu dem Opfer hatte in Verdacht, ihn auf dem Gewissen zu haben.

Joe verfolgt diese Spur emsig, doch dann geschieht etwas Unvorhersehbares – ein zweiter Mord geschieht.

Mein Eindruck

Die Autorin lässt nicht lange mit dem ersten Mord auf sich warten. Bereits auf den ersten Seiten schlägt der Täter zu und die Arbeit für Joe und ihren Kollegen Bernd beginnt. Wie in vielen anderen Krimis ha auch Joe unter ihrem ungeduldigen Vorgesetzten zu leiden. Des Weiteren erlebt sie gerade ihre dritte Schwangerschaft und leidet unter einer Schwangerschaftsübelkeit und Kreislaufproblemen. Die Schilderungen dieser „Nebenschauplätze“ lockern die Geschichte immens auf und sorgen für den ein oder anderen Schmunzler.

Die Anzahl der Protagonisten ist ziemlich begrenzt, so dass man einen guten Überblick der Geschehnisse behält und genügend Zeit hat, sich mit den Figuren „anzufreunden“. Diese lernt der Leser nämlich in der Tat sehr gut und intim kennen, dadurch hat man auch gleich einen Draht zu den einzelnen Personen und entwickelt schnell Sympathien. Einer der bestgeschildertsten Protagonisten ist meiner Meinung nach Stella, die ein Bindeglied zu allen involvierten Personengruppen darstellt. Sie hat quasi in allen Schauplätzen ihre Finger im Spiel und wird dadurch sehr interessant und nicht zuletzt hilfreich für Joe.

Zum Schreibstil lässt sich eigentlich keine Kritik äußern, dieser ist straight ahead und unmissverständlich. Auch die Ausschmückungen der Autorin, was Lebensweise und Idylle der Figuren bzw. des Schauplatzes angeht, sind sehr gelungen und erreichen den Leser glaubwürdig und nicht inszeniert.

Fazit

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass es sich um einen durchschnittlichen Kriminalroman handelt. Die Story an sich ist gut, aber halt eben auch nur durchschnittlich. Rosemarie Bus hat sich hier nichts Neues oder Eindruckschindendes überlegt. Außerdem konnte der anfängliche Spannungsbogen nicht sonderlich gut aufrechterhalten werden, so das sich der Plot zwischenzeitlich zieht wie Kaugummi. Dennoch muss man abschließend fairerweise sagen, dass es keinesfalls Zeitverschwendung ist, dieses Buch zu lesen. Vielmehr wird man hinterher sagen: Das Buch war ganz nett! Aber es gibt halt leider unendlich viele nette Bücher…

Über die Autorin

Rosemarie Bus wurde in der Pfalz geboren. Sie studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Geschichte in Freiburg und München, besuchte dann die dortige Deutsche Journalistenschule. Sie arbeitete als Filmjournalistin, Kulturredakteurin, Reporterin, Auslandskorrespondentin in New York, Ressortleiterin und stellvertretende Chefredakteurin bei verschiedenen Frauenzeitschriften. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin mit ihrer Familie am Schliersee in Oberbayern.(Verlagsinfo)

Taschenbuch: 400 Seiten
ISBN: 3423215313

www.dtv.de
www.rosemariebus.com

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