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Elizabeth Haydon – Tochter des Windes (Rhapsody / Symphony of Ages)

Spannend-romantischer Auftaktband

Seit Jahrtausenden lauert er in den weitläufigen Gebirgen im Norden der Insel Serendair: ein Dämon, aus Chaos und Feuer geboren, der die Welt seiner düsteren Herrschaft unterwerfen will. In dem Meuchelmörder Achmed gewinnt er einen Verbündeten.

Doch dann trifft Achmed die junge Sängerin Rhapsody, und das unheilige Band mit dem Dämon wird zerschlagen. Zusammen mit dem Riesen Grunthor fliehen die Gefährten. Verfolgt von den tausend Augen des Dämons begeben sie sich auf eine gefahrvolle Reise, die sie in eine abenteuerliche magische Welt führt … (Verlagsinfo)

Die Autorin
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Haydon, Elizabeth – Tochter des Feuers (Rhapsody / Symphony of Ages)

Mit „Tochter des Feuers“ kommt der |Symphony of Ages|-Zyklus (deutsche Fassung: |Rhapsody|-Zyklus) zu einem vorläufigen Abschluss.

Rhapsody Saga

Band 1: Rhapsody: Child of Blood, Tor 1999, ISBN 0-312-86752-2
Tochter des Windes, Heyne 2003, Übersetzer Michael Windgassen, ISBN 3-453-86372-0
Band 2: Prophecy: Child of Earth, Tor 2000, ISBN 0-312-86751-4
Tochter der Erde, Heyne 2003, Übersetzerin Christine Struth, ISBN 3-453-87069-7
Band 3: Destiny: Child of Sky, Tor 2001, ISBN 0-312-86750-6
Tochter des Feuers, Heyne 2004, Übersetzer Michael Siefener, ISBN 3-453-87549-4
Band 4: Requiem for the Sun, Tor 2002, ISBN 0-312-87884-2
Tochter der Zeit, Heyne 2005, Übersetzer Michael Siefener, ISBN 3-453-87911-2
Band 5: Elegy for a Lost Star, Tor 2004, ISBN 0-312-87883-4
Tochter des Sturms, Heyne 2006, Übersetzer Michael Siefener, ISBN 3-453-52067-X
Band 6: The Assassin King, Tor 2007, ISBN 0-765-30565-8
Tochter der Sonne, Heyne 2008, Übersetzer Michael Siefener, ISBN 978-3-453-53256-4
Band 7: The Merchant Emperor, Tor 2014, ISBN 978-0-7653-0566-4
Band 8: The Hollow Queen, Tor 2015, ISBN 978-0-7653-0567-1
Band 9: The Weaver´s Lament, Tor 2016, ISBN 978-0-7653-2055-1

Lost Journals of Ven Polypheme

The Floating Island, Starscape 2006, ISBN 0-765-30867-3
The Thief Queen’s Daughter, Starscape 2007, ISBN 978-0-7653-0868-9
The Dragon’s Lair, Starscape 2008, ISBN 978-0-7653-0869-6
The Tree of Water, Starscape 2014, ISBN 978-0-7653-2059-9
(Quelle: Wikipedia.de)

Rhapsody, Achmed und Grunthor haben den Rakshas, das Werkzeug des Dämons, zur Strecke gebracht – zu einem hohen Preis – und sie haben das schlafende Kind, zumindest vorerst, vor dem Zugriff des F’dor bewahrt. Jetzt steht ihnen das Schwierigste bevor: den F’dor selbst zu stellen.

Rhapsody und Achmed machen sich auf die Suche nach den Kindern, die der Rakshas gezeugt hat. Achmed will vor allem die reine Essenz des F’dor aus ihrem Blut herausdestillieren, um seine Spur aufnehmen zu können. Rhapsody will außerdem auch noch die Kinder retten. Deshalb besteht sie darauf, alle Kinder zu finden, nicht nur eines, und sie lebend zu Fürst Rowan zu bringen, dem Herrn über das Reich jenseits des Lebens der Welt, den sie um Hilfe bitten will. Die Kinder aufzuspüren und nach Tyrian, ins Reich der Lirin, zu bringen, ist eine unerwartet schwierige Aufgabe.

Ashe dagegen kämpft um das Überleben von Dorndreher, einem Gefolgsmann seines Onkels Anborn. Langsam lüftet sich der Schleier seines Umhangs, der ihn zwanzig Jahre lang verborgen hat, Ashe kehrt ins Leben und ins Bewusstsein der Menschen zurück.

Währenddessen findet in Navarne der Winterkarneval, das Wintersonnwendfest, statt. Hinter der fröhlichen, ausgelassenen Kulisse spinnt der F’dor seine heimlichen Netze, bevor ein Albtraum über das Fest hereinbricht.

Als Rhapsody Achmed endlich das reine Blut des F’dor überreichen kann, hängt das drohende Gespenst des Krieges über dem Kontinent …

All das zeigt bereits, dass der letzte Band der Trilogie mit besonders vielen Handlungssträngen arbeitet: Rhapsodys Suche nach den Kindern, Ashes Wanderungen und innere Kämpfe, Llaurons Bemühungen, der Dämon, der immer häufiger auftaucht, ohne seine Identität zu verraten, Achmed und Gruthor … Vieles geschieht gleichzeitig, die Szenen wechseln rascher als bisher, jedoch verhindern gewissenhafte Ortsangaben bei jedem Wechsel, dass man durcheinander gerät. Auch Zeitsprünge kommen gelegentlich vor, so wird zum Beispiel nur die „Entführung“ des ersten und des letzten Dämonenkindes ausführlicher beschrieben, die Zeit dazwischen fehlt. Die Sprünge sind aber gut gemacht, sodass der Leser keine Schwierigkeiten hat, ihnen zu folgen.

Diesmal geht es bei den verschiedenen Handlungen allerdings weniger um das Sammeln von Informationen. Der dritte Band ist vollauf damit beschäftigt, alle bestehenden Fäden zusammenzuführen und die in den vorigen Bänden angelegten Rätsel aufzulösen und die Prophezeiungen Manwyns und die Visionen Rhapsodys zu deuten. Dementsprechend kommt in diesem Band nicht mehr allzu viel dazu. Lediglich die Finder sind ein völlig neues Element.

Eines der wichtigsten Rätsel ist natürlich die Identität des F’dor. Die Autorin hat es – fast wie in einem guten Krimi – verstanden, den Leser auf immer neue Fährten zu locken, nur um ihm dann jemand völlig Unerwartetes zu präsentieren. Der Kreis der in Frage kommenden Personen ist im dritten Band bereits auf weniger als zehn Personen beschränkt, immer wieder tauchen die freundlichen blauen Augen des Wirtes auf, die an Llauron denken lassen, aber nie lässt sich etwas eindeutig festmachen. Selbst in dem Moment, als Achmed den F’dor identifiziert und handelt, ist der Leser nicht sicher, bis schließlich der Name des Wirtes fällt.

Die Suche nach dem F’dor bildet seit mindestens eineinhalb Büchern den Kern der gesamten Handlung, folglich ist es nur logisch, dass der endgültige Kampf mit dem Dämon auch den Höhepunkt des Buches bildet. Wie auch in den beiden vorangehenden Bänden baut sich der Spannungsbogen immer weiter auf, allerdings nicht so kontinuierlich wie bisher, sondern eher wellenförmig, bis er in im Endkampf mit dem F’dor mündet. Dieser findet erstaunlich früh statt, etwa zweihundert Seiten vor Ende des Buches. Die folgenden Seiten enthalten aber immer noch genug Handlung, um das Buch bis zum Ende zu tragen, ja gegen Ende wird es noch einmal richtig spannend. Dementsprechend traten sowohl Humor als auch Romantik bei diesem Buch stark in den Hintergrund.

Das Lektorat war auch diesmal wieder nicht hundertprozentig, allerdings war die Fehlerzahl im Verhältnis zur Seitenzahl sehr gering. Meine Ausgabe ist, da |Heyne Fantasy| von |Piper| übernommen wurde, logischweise auch von Piper, allerdings hat |Piper| angenehmerweise das Design des Covers nur geringfügig verändert, sodass es fast noch besser zum Stil der Vorgänger passt als der Entwurf von |Heyne|.

Insgesamt kann man von der Trilogie getrost sagen, dass sie rundum gelungen ist. Offiziell werden die beiden Bände „Requiem for the Sun“ und „Elegy for a Lost Star“ ebenfalls diesem Zyklus zugeordnet. Ich habe die ersten drei Bände trotzdem als Trilogie bezeichnet, weil der Grundtenor des Buches, die Jagd nach dem F’dor, mit dem dritten Band abgeschlossen ist. Wem also nach über 2.500 Seiten die Puste ausgegangen ist, der hat jetzt einen guten Zeitpunkt erwischt um auszusteigen.

Wer jetzt noch nicht genug hat, für den wurden im Epilog, der wieder aus der Sicht Meridions erzählt ist, eine Menge neuer Andeutungen gemacht, aus denen die Autorin mit Sicherheit eine Menge neuer Handlungsfäden ziehen wird. Bisher gibt es die Folgebände aber nur auf Englisch.

Elizabeth Haydon lebt an der Ostküste der USA mit ihrem Mann und drei Kindern. Sie interessiert sich für Kräuterkunde und Geschichte, singt und spielt selbst Harfe. Bevor sie zu schreiben begann, arbeitete sie im Verlagswesen. Außer |Symphony of Ages| schrieb sie auch |The Journals of Ven Polypheme| für Kinder.

Unsere Rezensionen der ersten beiden Bände von |Rhapsody / Symphony of Ages:|

[Tochter des Windes 37
[Tochter der Erde 329

Homepage der Autorin: http://www.elizabethhaydon.com/

Haydon, Elizabeth – Tochter der Zeit (Rhapsody / Symphony of Ages)

Rhapsody Saga

Band 1: Rhapsody: Child of Blood, Tor 1999, ISBN 0-312-86752-2
Tochter des Windes, Heyne 2003, Übersetzer Michael Windgassen, ISBN 3-453-86372-0
Band 2: Prophecy: Child of Earth, Tor 2000, ISBN 0-312-86751-4
Tochter der Erde, Heyne 2003, Übersetzerin Christine Struth, ISBN 3-453-87069-7
Band 3: Destiny: Child of Sky, Tor 2001, ISBN 0-312-86750-6
Tochter des Feuers, Heyne 2004, Übersetzer Michael Siefener, ISBN 3-453-87549-4
Band 4: Requiem for the Sun, Tor 2002, ISBN 0-312-87884-2
Tochter der Zeit, Heyne 2005, Übersetzer Michael Siefener, ISBN 3-453-87911-2
Band 5: Elegy for a Lost Star, Tor 2004, ISBN 0-312-87883-4
Tochter des Sturms, Heyne 2006, Übersetzer Michael Siefener, ISBN 3-453-52067-X
Band 6: The Assassin King, Tor 2007, ISBN 0-765-30565-8
Tochter der Sonne, Heyne 2008, Übersetzer Michael Siefener, ISBN 978-3-453-53256-4
Band 7: The Merchant Emperor, Tor 2014, ISBN 978-0-7653-0566-4
Band 8: The Hollow Queen, Tor 2015, ISBN 978-0-7653-0567-1
Band 9: The Weaver´s Lament, Tor 2016, ISBN 978-0-7653-2055-1

Lost Journals of Ven Polypheme

The Floating Island, Starscape 2006, ISBN 0-765-30867-3
The Thief Queen’s Daughter, Starscape 2007, ISBN 978-0-7653-0868-9
The Dragon’s Lair, Starscape 2008, ISBN 978-0-7653-0869-6
The Tree of Water, Starscape 2014, ISBN 978-0-7653-2059-9
(Quelle: Wikipedia.de)

Nachdem Rhapsody zusammen mit Gruntor und Achmed den F’dor vernichtet und endlich ihren Ashe geheiratet hat, sollte eigentlich alles in Butter sein. Ist es aber nicht.

Esten, die Herrin der Rabengilde in Yarim Paar, ist immer noch rachsüchtig auf der Suche nach denjenigen, die eine Handvoll ihrer Gesellen töteten und ihren Tunnel zerstörten, den sie unter die Entudenin, den Wasserquell der Stadt, getrieben hat. Als eine Gruppe Bolg-Handwerker in die Stadt kommt, um die Entudenin wiederzubeleben, erhält sie endlich, nach jahrelanger, ergebnisloser Suche, einen Hinweis.

In Sorbold sind binnen einer einzigen Nacht die Kaiserin und ihr unverheirateter Sohn verstorben und haben den Thron verwaist zurückgelassen. Nun droht das Reich in mehrere Kleinstaaten zu zerfallen. In einem höchst ungewöhnlichen Verfahren werden die weitere Zukunft des Reiches und ein neuer Kaiser bestimmt. Die Erleichterung über diese Rückkehr zur Stabilität in Sorbold ist allerdings nur von kurzer Dauer.

Während Achmed und Ashe in Sorbold weilen, befindet sich Rhapsody auf der Reise zu Elynsinos. Seit sie Ashes Kind trägt, ist ihre Gesundheit angeschlagen, und sie hofft, bei Elynsinos Rat und Ruhe zu finden. Doch unterwegs wird sie überfallen – von ihrer Vergangenheit! Nur durch einen Akt der Verzweiflung kann sie sich dem Zugriff ihres Gegners entziehen. Während der Feind auf der Suche nach Rhapsody nahezu die gesamte Westküste einäschert, sind Ashe und Achmed auf dem Weg zu ihrer Rettung. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Unterdessen schleicht Esten sich in Ylorc ein und stellt Achmed eine tödliche Falle …

Elizabeth Haydon erzählt ihre Geschichte wieder mit Geschick und Eleganz. Gleich zu Anfang legt sie mehrere Bedrohungen an, die im Laufe der Handlung langsam aber unaufhaltsam auf die Protagonisten zukriechen.

Die eine kommt aus der Vergangenheit in Gestalt einer Person, die lediglich im ersten Band kurze Zeit auftaucht: Michael, der Wind des Todes, wie er sich selbst zu nennen pflegte. Nach Rhapsodys Flucht schien dieser Mann abgehakt. Nun stellt sich heraus, dass er es nicht nur vor dem Untergang von Serendair nach Nordland geschafft hat, sondern auch noch Wirt eines F’dor ist, und das auf höchst ungewöhnliche Art. Denn der F’dor hat in diesem Fall, ganz entgegen der sonstigen Vorgehensweise, den Wirt nicht seinem Willen unterworfen und seine Persönlichkeit bis zum Erlöschen ausgesaugt, um seine eigene Stärke und Macht zu vergrößern. Stattdessen begnügt er sich mit dem an Feuer, Gewalt und Tod, was sein Wirt ihm freiwillig bietet.
Warum der F’dor in diesem Fall offenbar nicht in der Lage war, seinen Wirt vollständig zu übernehmen, ist nicht ganz klar. Michael ist ein grausamer und bösartiger Charakter, gleichzeitig aber auch ein Feigling voller Minderwertigkeitskomplexe. Um gegen einen F’dor zu widerstehen, hätte ich als notwendige Eigenschaften eher innere Stärke und einen gefestigten Charakter genannt, wovon Michael schlichtweg überhaupt nichts besitzt. Hier sitzt ein kleiner Knacks in der Logik, oder zumindest eine mangelhaft erklärte Frage.
Durch reinen Zufall hat Michael schließlich erfahren, dass Rhapsody entgegen seinen Erwartungen noch lebt. Nun will er sie wiederhaben! Gegen den Willen des F’dor verlässt er Argauth und seine dortige Machtposition, um nach Osten zu segeln und Rhapsody zu entführen. Bei sich hat er Faron, seinen Sohn, ein missgestaltetes Geschöpf, das im Wasser lebt und aus Drachenschuppen lesen kann.

Die unmittelbarste Gefahr stellt Esten dar. Die absolute Herrscherin der Unterwelt, deren Macht beinahe der des Herzogs gleichkommt, ist es nicht gewohnt, Misserfolge oder Rückschläge einstecken zu müssen! Dementsprechend nachtragend verhält sie sich im Hinblick auf den zerstörten Tunnel. Als dann auch noch die Bolg das erreichen, was sie selbst zu erreichen hoffte, nämlich das Wasser der Entudenin wieder fließen zu lassen, kennt ihre Wut keine Grenzen. Kein Wunder, dass sie ihre Rache mit völliger Unbeirrbarkeit verfolgt und sich dafür auch in die Höhle des Löwen wagt.
Estens Charakterzeichnung ist außerordentlich gelungen. Sie ist kalt, skrupellos, machthungrig und absolut furchtlos. Mit dem Messer ist sie ebenso schnell und präzise wie mit Dietrichen und Werkzeug. Der größte Teil ihres Einflusses beruht auf der Furcht, die alle anderen vor ihr haben, ihr engster Vertrauter Dranth eingeschlossen. Diese Furcht ist nicht ganz unberechtigt. Diese Frau ist ein Raubtier!

Sorbolds neuer Kaiser wirkt dagegen vorerst wie ein Waisenkind. Seine Person wird ganz allmählich eingeführt, seine Handlungen wirken vorerst noch diffus und verwirrend. Erst bei der Entscheidung der Waage wird überhaupt klar, um welche Person es sich dabei handelt.
Bis zum Ende des Buches ist jedoch immer noch nicht ganz klar, was nun genau so bedrohlich an der Entwicklung in Sorbold sein soll. Denn das Hauptaugenmerk liegt auf den beiden Erzählsträngen um Esten und Michael. Dass beide am Ende des Buches tot sind, muss jedoch nicht das Ende dieses Erzählstranges bedeuten, zumal über Michaels Schicksal keine klaren Aussagen getroffen wurden. Auch über den Verbleib seines Kindes erfährt der Leser nichts. Die Gilde ist ebenfalls noch nicht wirklich geschlagen. Esten hat eine Menge Geheimnisse Ylorcs ausspioniert und die Informationen an Dranth weitergeleitet. Die Nutzung derselben eröffnet eine ganze Reihe weiterer Möglichkeiten im Hinblick auf den Fortgang des Geschehens. Wie weit an diesen Fäden tatsächlich noch gesponnen wird, bleibt abzuwarten.
Vorerst steht zu erwarten, dass die Gewichtung sich nun zunehmend Richtung Sorbold neigt. Außerdem muss bei Elizabeth Haydon auch ständig mit der Eröffnung neuer Handlungsstränge gerechnet werden.

Im Hinblick auf Ideen und Gestaltung sind einige neue Aspekte hinzugekommen oder erweitert worden, so zum Beispiel die Idee der Bruderschaft des Windes, zu der auch Anborn gehört, die Waage in Sorbold und sowie Michaels Kind und die bunten Drachenschuppen. Besonders wichtig scheint alles zu sein, was mit den Glasarbeiten in einem von Ylorcs Türmen zu tun hat. Wohlweislich hat die Autorin aber nur einen Bruchteil dessen verraten, worum es dabei geht.
Waren Teile der Handlung bei der Vorgänger-Trilogie noch in Prophezeiungen verschlüsselt, so hat die Autorin dafür diesmal Lieder und Gedichte herangezogen, an denen der Leser während des Geschehens herumrätseln kann.

Der trockene Humor, der den Umgang von Rhapsody, Achmed und Gruntor untereinander auszeichnete, ist in diesem Band endgültig verschwunden. Das mag auch daran liegen, dass die drei sich diesmal kaum sehen. Abgesehen davon muss ich sagen, dass die ursprünglichen Charaktere einiges von ihrer Anziehungskraft verloren haben. Von Rhapsodys Bennener- und Gesangsmagie ist diesmal nicht viel zu spüren, außer bei einer kurzen Sequenz in Yarim, wo sie die Massen beruhigt, und einer kurzen Erwähnung in der Höhle, als sie ihr ungeborenes Kind die Melodien des Meeres lehrt. Das reduziert die eigentliche Heldin auf eine eindimensionale Rolle als schwangere Frau und nimmt dem Buch viel von dem Flair seiner Vorgänger. Achmed ist seit seinem Aufstieg zum König auch um einiges blasser geworden. Auf die Frage, warum er sich so viel mit dem Aufbau einer Glaskuppel beschäftigt, lässt sich vielleicht in späteren Bänden eine Antwort finden, wenn weitere Einzelheiten erkennbar werden. Was ich jedoch nicht verstehen konnte, war, warum der Firbolg-König eigentlich persönlich die Bohrungen an den Entudenin beaufsichtigen muss. Das hätte Gruntor auch allein fertig gebracht. Wo ist der düstere Dhrakier geblieben, dessen Lebensinhalt ursprünglich die Jagd auf die F’dor war? Von dem früheren Feuer dieses Mannes ist nicht einmal dann viel zu spüren, als er tatsächlich wieder auf Jagd geht. Es scheint, als hätte die Autorin wegen der großen Mühe, die sie auf ihre Nebenfiguren verwendet hat, diesmal die Hauptfiguren ein wenig zu sehr vernachlässigt.

So bleibt dieser vierte Band doch ein Stück hinter den ersten dreien zurück, wenn er auch nicht wirklich schlecht ist. Der Aufbau der Konflikte erfolgt allmählich und langfristig, was sich in den ersten Bänden bereits gut bewährt hat, und es wird durchaus Spannung geboten. Bleibt zu hoffen, dass das Potenzial, das Haydon in diesem Buch angelegt hat, sich in den Fortsetzungen entfaltet und dabei auch die Hauptpersonen wieder etwas mehr mitreißt! Der fünfte Band erscheint auf Deutsch allerdings erst nächstes Jahr unter dem Titel „Tochter des Sturms“. Der sechste Band ist noch nicht fertig, soll aber auf Englisch ebenfalls nächstes Jahr erscheinen unter dem Titel „The Assassin King“.

Elizabeth Haydon lebt an der Ostküste der USA mit ihrem Mann und drei Kindern. Sie interessiert sich für Kräuterkunde und Geschichte, singt und spielt selbst Harfe. Bevor sie zu schreiben begann, arbeitete sie im Verlagswesen. Außer |Symphony of Ages| schrieb sie auch |The Journals of Ven Polypheme| für Kinder.

http://www.elizabethhaydon.com/

Haydon, Elizabeth – Tochter der Erde (Rhapsody / Symphony of Ages)

„Tochter der Erde“ ist der zweite Band des |Symphony of Ages|-Zyklus von Elizabeth Haydon.

Rhapsody Saga

Band 1: Rhapsody: Child of Blood, Tor 1999, ISBN 0-312-86752-2
Tochter des Windes, Heyne 2003, Übersetzer Michael Windgassen, ISBN 3-453-86372-0
Band 2: Prophecy: Child of Earth, Tor 2000, ISBN 0-312-86751-4
Tochter der Erde, Heyne 2003, Übersetzerin Christine Struth, ISBN 3-453-87069-7
Band 3: Destiny: Child of Sky, Tor 2001, ISBN 0-312-86750-6
Tochter des Feuers, Heyne 2004, Übersetzer Michael Siefener, ISBN 3-453-87549-4
Band 4: Requiem for the Sun, Tor 2002, ISBN 0-312-87884-2
Tochter der Zeit, Heyne 2005, Übersetzer Michael Siefener, ISBN 3-453-87911-2
Band 5: Elegy for a Lost Star, Tor 2004, ISBN 0-312-87883-4
Tochter des Sturms, Heyne 2006, Übersetzer Michael Siefener, ISBN 3-453-52067-X
Band 6: The Assassin King, Tor 2007, ISBN 0-765-30565-8
Tochter der Sonne, Heyne 2008, Übersetzer Michael Siefener, ISBN 978-3-453-53256-4
Band 7: The Merchant Emperor, Tor 2014, ISBN 978-0-7653-0566-4
Band 8: The Hollow Queen, Tor 2015, ISBN 978-0-7653-0567-1
Band 9: The Weaver´s Lament, Tor 2016, ISBN 978-0-7653-2055-1

Lost Journals of Ven Polypheme

The Floating Island, Starscape 2006, ISBN 0-765-30867-3
The Thief Queen’s Daughter, Starscape 2007, ISBN 978-0-7653-0868-9
The Dragon’s Lair, Starscape 2008, ISBN 978-0-7653-0869-6
The Tree of Water, Starscape 2014, ISBN 978-0-7653-2059-9
(Quelle: Wikipedia.de)

Nachdem Rhapsody, Achmed und Grunthor im ersten Band an der Wurzel des Weltenbaumes entlang quer durch die Erde geflohen, am anderen Ende der Welt wieder herausgekommen sind und im ehemaligen Canrif ein neues Königreich der Bolg errichtet haben, geht es im zweiten Band hauptsächlich um die Bedrohung durch den F’dor.

Rhapsody macht sich zusammen mit dem geheimnisvollen Ashe auf den Weg, um der Drachin Elynsynos einen Teil ihres Hortes zurückzubringen. Die Begegnung verläuft über Erwarten gut, die Sängerin und die Drachin freunden sich an. Auf Anraten der Drachin reist Rhapsody danach nicht zurück nach Ylorc, wie Canrif unter den Bolg jetzt heißt, sondern nach Tyrian, wo die Lirin leben, von denen auch Rhapsody abstammt. Bei den Lirin lebt Oelendra, die berühmte Schwertkämpferin, die vor Rhapsody die Tagessternfanfare getragen hat, das Flammenschwert, das jetzt Rhapsody trägt. Auch Oelendra wird ihre Freundin, ebenso wie unterwegs Ashe ihr Freund wird.

Während Rhapsody auf Reisen ist und nebenbei bereits zum zweiten Mal die Pläne des F’dor durchkreuzt, machen Achmed und Grunthor tief unter den Felsen des Gebirges eine unerwartete Entdeckung.

Doch der F’dor, begierig, die neue Scharte auszuwetzen, bleibt nicht untätig. Schon bald braut sich mehr als ein Gewitter am Horizont zusammen…

Obwohl Rhapsody wieder viel unterwegs ist, machen die Reisen diesmal nur etwa die Hälfte des Buches aus. Ein ziemlich großer Teil davon beschäftigt sich mit dem Aufbau der Beziehung zwischen Rhapsody und Ashe. Zwangsläufig wird der Romantik in diesem Band ein weit größeres Feld eingeräumt als im ersten. Den zweiten, großen Teil nehmen Achmed und Grunthor und ihre Entdeckung in Anspruch, sodass der trockene Humor, der das Verhältnis der Drei untereinander auszeichnet, auch hier immer wieder zum Tragen kommen kann. Dieser Handlungsstrang ist zwangsläufig auch der, der den Hauptteil der Spannung trägt. Der Spannungsbogen hat seinen Verlauf mit dem ersten Band gemein. Er hängt nie durch, aber richtig straff gespannt wird er erst gegen Ende. Bei der Länge des Buches wäre alles andere auch unerträglich.

Neben den beiden Hauptsträngen werden diverse andere Handlungsfäden weiterentwickelt. So zeichnet sich ab, dass Tristan Steward, der Prinzregent von Roland, auf Dauer zum Problem werden wird. Bereits im ersten Band ist er in Rhapsodys Bann geraten, und trotz des Desasters, das er damit angerichtet hat, kann er nicht von ihr lassen. Das Desaster, das diese Tatsache heraufbeschwört, ist weit größer, als er sich vorstellen kann. Was Rhapsody gegen Ende des zweiten Bandes über Llauron erfährt, legt den Grundstein für weitere Verwicklungen. Und dazu kommt noch die Erkenntnis über die Kinder…
Auch der zweite Band endet folglich wieder nur mit einem Teilsieg der Drei. Entgegen der Aussage des Klappentextes ist es nämlich nicht der F’dor selbst, den sie unschädlich machen.

Die Autorin schreibt flüssig und gut lesbar, nur gelegentliche Tippfehler in der Nachbearbeitung wirken störend. Die Handlung entwickelt sich langsam und allmählich, spätere Geschehnisse werden zeitig angelegt und wirken sich erst allmählich aus, soweit das bei der epischen Länge, die Haydon vorlegt, möglich ist, was dem Verlauf Echtheit und Logik verleiht. Dabei versteht die Autorin es geschickt, ihre Informationen häppchenweise zu verteilen. Im ersten Band erfuhr man ein wenig von Llauron, ein wenig von Stephen Navarne, im zweiten sind die Informanten vor allem Elnysynos und Oelendra. Gleichzeitig sorgen weitere Prophezeiungen für neue Verwirrung. Die Lösung des Rätsels um Ashe hält den Frustrationspegel niedrig, gleichzeitig schafft es Haydon, trotz aller Andeutungen und Hinweise die Identität des F’dors bis zum Ende des zweiten Bandes immer noch geheim zu halten. So fühlt man sich beim Lesen des Buches wie jemand, der einem Mosaikleger bei der Arbeit zuschaut. Jedes Steinchen macht das Bild ein bisschen deutlicher, facettenreicher, vielfältiger, und doch ist es immer noch unfertig, weil das Wesentliche, die endgültige Lösung fehlt.

Nach gut 1500 Seiten hat Haydon immer noch unausgeschöpftes Potenzial. So ist Anwyn, die Seherin der Vergangenheit, bisher nur ein einziges Mal ganz kurz aufgetaucht, die Kathedrale zu Ehren des Elementes Erde wurde nur einmal namentlich erwähnt, und auch das Rätsel um Meridion, den Manipulator am Zeit-Editor ist nach wie vor ungelöst, ganz abgesehen davon, dass der F’dor noch nicht bezwungen ist. Bereits im ersten Band spielte neben Achmeds Fähigkeiten Rhapsodies Musik eine tragende Rolle als magisches Hilfsmittel. Diesmal rückt ihr Schwert etwas mehr in den Vordergrund, zusammen mit Grunthors Fähigkeiten im Zusammenhang mit Erde und Gestein. Außerdem gewinnt in der Person Ashes das Element Wasser zum ersten Mal an Bedeutung. Der dritte Band „Tochter des Feuers“, der im März erschienen ist, dürfte also durchaus noch einiges bieten.

Warum das englische Wort |child| in den Originaltiteln ausgerechnet mit „Tochter“ übersetzt wurde, wissen allein die Lektoren! Gerade in den ersten beiden Bänden ist damit eindeutig nicht Rhapsody gemeint! Auch frage ich mich, warum „Child of Blood“ mit „Tochter des Windes“ übersetzt wurde. Zwar besteht im Buch ein gewisser Zusammenhang zwischen Wind und Blut, trotzdem ist der Titel irreführend. Natürlich sind die Elemente für die Geschichte von großer Bedeutung, der Titel „Child of Blood“ bezieht sich jedoch auf die Prophezeiung im ersten Band. So trägt der dritte Band im Original den Titel „Child of Sky“, was zeigt, dass die Übersetzung hier genauso verwirrend falsch ist.
Immerhin scheint diese Freiheit in der Übersetzung sich nicht auch auf den eigentlichen Buchtext auszuweiten, denn da kamen im Zusammenhang mit diesen Namen keine Undeutlichkeiten vor. Trotzdem frage ich mich wieder mal, warum man sich nicht einfach an den Originaltitel gehalten hat. Die Autorin hat sich durchaus etwas dabei gedacht!

Ich fand das ganze Buch durchdacht und gelungen, und bin bereits gespannt auf den dritten Band. Der vierte Band ist bisher nur auf Englisch unter dem Titel „Requiem for the Sun“ erschienen. Der Titel weicht vom bisherigen Muster der Vorgängerbände ab, deshalb ist die Zugehörigkeit zum Zyklus nicht so offensichtlich, ob auch ein inhaltlicher Absatz vorhanden ist, wird sich zeigen. Der fünfte Band des Zyklus mit dem Titel „Elegy for a lost Star“ ist derzeit noch in Arbeit, soll aber im August dieses Jahres auf Englisch erscheinen.

Elizabeth Haydon lebt an der Ostküste der USA mit ihrem Mann und drei Kindern. Sie interessiert sich für Kräuterkunde und Geschichte, singt und spielt selbst Harfe. Bevor sie zu schreiben begann, arbeitete sie im Verlagswesen. Außer „Symphony of Ages“ schrieb sie auch „The Journals of Ven Polypheme“ für Kinder.

Homepage der Autorin: http://www.elizabethhaydon.com/