TKKG – Der Golem vom Dunkelsee (Folge 198)

Die Handlung:

Sonne, Ferien, Sommerlager! Tim, Karl, Klößchen und Gaby verbringen eine Zeltlagerwoche am idyllischen Dunkelsee. Nächte am Lagerfeuer, Stechmücken, Badespaß, Sonnenbrand und viel Eis am Stiel! Der sonnige Frieden wird getrübt, als Gaby 20 Euro aus ihrem Zelt gestohlen werden. Kurze Zeit später verschwinden weitere Dinge. Wer ist der Dieb vom Sommercamp? TKKG haben einen Verdacht und wollen den Täter stellen. Der Fall scheint klar, wäre da nicht der Golem vom Dunkelsee – eine unheimliche Gestalt, die seit Jahren ihr Unwesen auf dem Lagerplatz treibt … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

„Mutti, was ist ein Golem?“ fragen sich sicher nicht wenige der jüngsten Hörer und hoffen darauf, dass entweder Mutti oder aber wenigstens Karl das erklärt. Passiert aber nicht. Übrigens ist dies die erste Folge mit dem „neuen Karl“. Der Sprecher hat gewechselt, was beim Langzeitfan oftmals dazu führt, dass er das Gefühl hat, da würde ein „Fremdkörper“ bei der Gruppe sein. Gerade in Szenen, in denen Karl nicht explizit angesprochen wird und als solcher antwortet, klingt er wie ein Gast. Es wird sicher ein paar Folgen dauern, bis das im Kopf der Hörer angekommen ist.

Die TKKG-Bande scheint interessanterweise das erste Mal ever komplett zu wissen, was ein Fremdwort bedeutet. Keiner fragt nach, was denn nun ein Golem überhaupt ist. An der Stelle hätte ich eine lange Erklärung von Karl erwartet … wäre doch ein super Einstand gewesen …

Aber bevor wir die Gruselgeschichte vom Golem hören, gehts erstmal ins Sommerlager. Dass die Betreuer die Kinder hier bei „hochsommerlichen Temperaturen“ Sportwettkämpfe austragen lassen, hat mir nicht wirklich gefallen. Tja, das mussten sie aber, sonst hätte der Autor Gaby nicht beklauen lassen können, um einen neuen Fall zu eröffnen. Auch dass Klößchen, von der Sonne aufgeheizt, ins Wasser geworfen wurde … ist sicher lustig für die Werfer, kann aber kreislauftechnisch extrem nach hinten losgehen, grad bei Willy, der nicht gerade untergewichtig ist.

Und wie clever eine „Dosenalarmanlage“ direkt vor dem Zelt eines vermeintlichen Übeltäters ist, ist auch sehr diskussionswürdig. Nicht nur könnte er auch einfach nur nachts das Zelt verlassen, um aufs Klo zu gehen … nein … das ganze Zeltlager würde bei dem Geschepper aufwachen. Hier wachen nur die auf, die der Story dienlich sind … so praktisch wie unrealistisch.

Gaby gibt diesmal nicht nur das Quoten-, sondern auch gleich das Klischeemädchen. Geschrei und ängstliches Verhalten, das ich von ihr nicht gewohnt bin, haben irgendwann angefangen zu nerven. Auch das Spiel, das die Feriengruppe minutenlang spielt, ist sicher eine prima Beschäftigung für die Kids gewesen. Der Hörer hat davon aber nicht allzu viel, weil es nichts mit irgendwas zu tun hat und sich für mich wie Minutenschinden anfühlte.

Für die jüngsten Hörer wäre sicher auch eine Erklärung dazu interessant gewesen, warum man bei Gewitter in einem Ruderboot mitten auf einem See zur Zielscheibe der Naturgewalten wird. Nur weil Karl nicht in der Szene ist, erzählt es uns keiner?

Und wieso glauben auf einmal alle einem extremen Unsympathen alles, was er erzählt? Das könnte doch ausgedacht sein! Keiner hinterfragt, keiner stellt infrage … auch das kenne ich von TKKG nicht. Und es geht noch weiter … wir haben auch noch einen Bösewicht, der alles wiederholt, was man hören will und sogar noch mehr preisgibt … und selbst auch nichts hinterfragt.

Hier reiht sich ein Klischee ans andere und alles ist maßlos überzogen und geht ins Alberne. Die kurze Zeit, in der TKKG wieder „reifere“ und komplex-spannendere Abenteuer erleben, scheint schon wieder vorbei zu sein. Sehr schade.

Die Sprecher und ihre Rollen:

Erzähler – Wolfgang Kaven
Tim – Sascha Draeger
Karl – Tobias Diakow
Klößchen (Willi) – Manou Lubowski
Gaby – Rhea Harder
Roland Kaempfert – Fabian Harloff
Heike – Theresa Berlage
Julian – Volker Hanisch
Ebermann – Michael Bideller
Lina – Lea Sprick
Jannik – Lasse Bliefert
Ayla – Sarah Madeleine Tusk
und Oskar, der schwarz-weiße Cockerspaniel

Trackliste:

1. Paradies mit Störenfried
2. Dieb im Sommerlager
3. Er steigt aus dem Wasser
4. Rache ist süß
5. Zwei leuchtend grüne Augen
6. Der Schatz im Säuresee
7. Dem Kapuzentyp hinterher
8. In Sicherheit
9. Klößchens Einfall
10. Der Golem

Technik-Credits:

Buch: Martin Hofstetter nach Motiven von Stefan Wolf
Produktion und Regie: Heikedine Körting
Redaktion: Wanda Osten, Maike Müller
Geräusche und Effekte: Wanda Osten, André Minninger
Cover Illustration: Comicon S.L. nach Artworkvorlagen von R. Stolte
Rahmendesign: KB&B – Gestaltung: Atelier Schoedsack
„TKKG – Die Profis in spe“: Bonda / Büscher
Eine Produktion der Sony Music Entertainment Germany GmbH (c) 2016

Die Ausstattung:

Die Hörspiel-CD steckt in einem Jewel-Case und ist in „TKKG-Blau“ bedruckt. Das Booklet-Faltblatt enthält eine Aufstellung der bereits veröffentlichten Abenteuer ab Nummer 100 und sechs ausgewählte Cover. Dazu gibts noch die Sprecher und ihre Rollen sowie die Technik-Credits auf der Rückseite nachzulesen.

Mein Fazit:

Mir tun die Sprecher leid, die das Skript vorlesen mussten … aber die haben wenigstens Geld dafür bekommen. In diesem Fall gibts wenig, was nachvollziehbar ist. Angefangen von Gaby, dem Kreischmädchen, über Minutenschinderei bei der Handlung, bis hin zu TKKG-untypischem „wir glauben jetzt grundlos einfach jedem alles“. Und den jüngsten Hörern wird auch nicht alles zum Verstehen Nötige erklärt.

Dieses Abenteuer ist albern, völlig überzogen und an so vielen Stellen hinterfragbar, dass es extrem den Hörspaß dämpft.

Aber hey, wir haben einen neuen Karl. Der macht seine Sprecherrolle prima, das war für mich das einzige Highlight dieser Folge.

1 Audio-CD mit 58:50 Minuten Spieldauer
Vom Verlag empfohlen ab 8 Jahren
EAN: 888751804524

www.natuerlichvoneuropa.de
www.tkkg.de

Der Autor vergibt: (1.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (4 Stimmen, Durchschnitt: 1,75 von 5)