Die drei ??? Kids – Ein Rätsel in 24 Tagen (Adventskalender 2017)

Die Handlung:

Vorweihnachtszeit in Rocky Beach. Der Marktplatz verwandelt sich in einen riesigen, begehbaren Adventskalender. Doch bereits am ersten Tag verbirgt sich ein übler Scherz hinter der ersten Tür. Die drei ??? Kids müssen all ihren Spürsinn aufbieten, um das Weihnachtsfest zu retten. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Das Label schlägt vor, jeden Tag nur ein Hörtürchen zu öffnen, aus adventskalendertechnischen Gründen. Bei welchem wir grad sind, erzählt uns ein extrem mürrisch klingender „Weihnachtsmann“ vor jedem Track nach Glockengeklingel. Wer das also durchhält … meine Hochachtung. Ich könnte mich jetzt damit rausreden, dass ich ja eine Rezi zu dem Weihnachtsabenteuer schreiben muss … aber ich hätte auch ohne das nicht durchgehalten. In der Regel machen mir die KIDS-Fälle einfach zu viel Spaß, als dass ich da etwas unkonsumiert lassen könnte …

Na dann gehen wir mal in den Adventskalender aka Rocky Beach. Was gibts denn da so alles zu sehen und welcher Scherz steckt hinter der ersten Eingangstür?

Erst mal klauen die drei Jungdetektive wertvolle Bestandteile einer wertvollen Wander-Krippe, die in diesem Jahr in Rocky Beach ausgestellt wird. Zumindest versuchen sie es, denn weit kommen sie mit dem kostbaren Diebesgut nicht! Warum sie das überhaupt machen und ob das mit der Haupthandlung zu tun hat oder nur Hörminuten schindet … das erfahren wir teilweise schnell und teilweise erst, wenn wir am Ende unser Hörfazit ziehen. Aber, Kostbarkeiten werden in KIDS-Fällen eigentlich nur erwähnt, wenn sie wirklich jemand klauen will … früher oder später … wir haben ja gute 2,5 Stunden Zeit dafür.

Kommissar Reynolds erklärt uns dann auch recht schnell, was es mit dem begehbaren Adventskalender auf sich hat und dass es dabei Rätsel zu lösen und Preise zu gewinnen gibt. Klar sind die drei Jungs direkt mit dabei, helfen dem Polizisten und geben sich und dem Hörer noch ein paar Infos zur Polizeiarbeit. Außerdem gibts noch ein paar vom Autor ausgedachte Rätsel, über die der Hörer zusammen mit den Jungs und den Einwohnern von Rocky Beach adventsgrübeln kann.

Und wenn einer auf die Lösung kommt, können alle profitieren … auch eine schöne Idee. Das erste Rätsel löst Tante Mathilda übrigens noch vor Justus! Toll ist das für sie aber nicht, denn hinter der ersten Tür ist nicht das erwartete, italienische Adventsmärchen, sondern ein echt übler Scherz.

Wir haben also unseren Adventsfall und fragen uns direkt: Wer macht so was? Warum? Und wieso hatte der Übeltäter so umfangreichen Zugriff auf die Örtlichkeit, um das alles vorzubereiten? Die Antwort ist (vermeintlich) schnell gefunden, als wir eine gruselige Lautsprecherdurchsage des Antagonisten hören. Tja, dann ist der Fall ja gellöst, oder?

Ne, im Gegensatz zum Hörer wissen die vor Ort Herumstehenden nicht sofort, wer uns da verhöhnt. Warum aber nicht? Keine Ahnung. Ok, wir haben die Sprecherliste, die uns den Spaß verdirbt, denn da stehts (vermeintlich) auch drauf … aber die Stimme ist wirklich einfach zu erkennen. Der Täter hat auch nicht „mit einem Stimmverzerrer gearbeitet“ wie Justus meint … und zugleich die Autorenerklärung liefert, warum die Detektive keine Ahnung haben, wer sie da begruselt … die Stimme klingt einfach nur blechdosiger und verhallter, aber nicht verzerrt.

Warum sie dann aber nicht davon ausgehen, dass der Bösewicht clever genug ist, die ganzen Hintergrundgeräusche, die es zufälligerweise während der Aufnahme zu hören gibt, auch zu fälschen, habe ich nicht so recht verstanden. Die braucht nämlich nur der Autor, damit er seine Geschichte weitererzählen kann, sonst gehts nicht.

Wem das egal ist, wer das verzeihen kann und möchte, wer die Sprecherliste nicht angesehen hat oder wem das alles überhaupt nicht aufgefallen ist … der kann im Anschluss mit den Jungs von Türchen zu Türchen eilen, um weiterzuermitteln.

Und Ermittlungen und Recherchearbeit gibts eine Menge … so viel wie Adventskalendertüren halt … denn das Motiv des Schurken ist noch nicht wirklich klar. Wenigstens das kennt auch der aufmerksame Hörer noch nicht. Der böse Geist ist den Jungs auch immer einen Schritt voraus.

Zur Halbzeit der Hörgeschichte wirds dann richtig seltsam … zumindest für die Jungs, denn die wissen ja noch nicht, wer (vermeintlich) hinter allem steckt. Fragen über Fragen … die sie mit dem Kommissar teilen. Der hilft ihnen aber auch nicht weiter, sondern zeigt sich genauso verwundert. Justus zieht Bilanz, fasst zusammen und präsentiert plausible Motive.

Gefolgt wird das Ganze von Hektik, Dramatik, jeder Menge Ortswechsel mit ordentlicher Spannung und wechselnden Verdächtigen … denn irgendwer muss ja schließlich am Ende als „das Chamäleon“ / Safeknacker / Gewaltanwender überführt werden. Na ja … wer das ist … wir wissens ja (vermeintlich) schon seit der ersten CD … oder etwa doch nicht … ?

Die Sprecher und ihre Rollen:

Justus Jonas – Jannik Schümann
Peter Shaw – Yoshij Grimm
Bob Andrews – David Wittmann
Erzähler – Johannes Steck
Kommissar Reynolds – Bert Franzke
Onkel Titus – Achim Schülke
Tante Mathilda – Ingrid Capelle
Giovanni/Chamäleon – Roland Geiger
Ernesto Porto – Holger Löwenberg
Class Meyers – Bernd Rumpf
Porter – Tommi Piper
Pfarrer – Everhard Weißbarth
Polizist – Daniel Alexander

Trackliste:

CD1: Tür 1-8
CD2: Tür 9-16
CD3: Tür 17-24

Technik-Credits:

Erzählt von Boris Pfeiffer
Buch & Regie: Ulf Blanck
Produktion: Blanck & Blanck GmbH
Aufnahme Studio Funk, Hamburg • Studio Johannes Steck, München • Studio bunch, Berlin
Ton- und Sprachregie, Post-Produktion Live Audio Medienproduktion, Hamburg. Tonmeister: Ansgar Döbertin
Titelsong „Die drei ??? Kids“
Musik & Text: Frank Ramond / Ulf Blanck (SONY ATV)
Kinderchor der Hamburger Alsterspatzen unter der Leitung von Jürgen Luhn
Arrangement und Mix „Art of music studio“, Jens Lück
Illustrationen: Jan Saße
Design: Atelier Schoedsack
Buchvorlage: „Die Drei ??? Kids – Ein Rätsel in 24 Tagen“ (c) 2017 Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co. KG, Stuttgart (P) & (c) 2017 Sony Music Entertainment (Germany) GmbH
„Die drei ??? Kids“ ist eine eingetragene Marke der Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co. KG, Stuttgart

Die Ausstattung:

Die mit dem Covermotiv bedruckten CDs stecken in einem dicken Jewel-Case. Das Bookletchen enthält diesmal keine Werbung, sondern auf einer Seite ein Gruppenbild der Jungs mit Mütze und auf der anderen Seite ein kleines Weihnachtsgrußrätsel. Zusätzlich gibts die Technik-Credits und die Sprecherliste. Auf der Rückseite des Case finden wir eine kurze Inhaltsangabe der Folge und keine Trackliste, sondern eine Aufforderung, jeden Tag nur eine Kapiteltür zu hören.

Mein Fazit:

Was für eine regietechnische Fehlentscheidung, den Antagonisten dieser Folge (vermeintlich) nicht nur in die Sprecherliste reinzuschreiben, sondern auch mit einer für den Hörer … und eigentlich auch für alle Bewohner von Rocky Beach … einfach wiedererkennbaren Stimme zu besetzen. Ich kanns nicht nachvollziehen.

Das verdirbt uns Mitte der ersten CD nämlich bereits den Spaß komplett, weil wir (vermeintlich) wissen, wer hier sein Unwesen treibt. Das hat als Buch sicher prima geklappt und hätte es hier auch, wenn man einfach nur einen anderen Sprecher genommen hätte. Das Motiv dahinter interessiert mich wesentlich mehr als das des Bösewichts dieser Folge.

Was der vorhat, das finden die Jungs recht zügig raus. Auch die ganzen Szenen- und Ortswechsel sind hektisch-spannend und machen eine Menge Spaß. Wer hier tatsächlich nur jeden Tag einen Track hört, der hat einen Monat richtig gute Unterhaltung.

Wenn er nur das mit der Stimme nicht mitbekommen und die Sprecherliste nicht gelesen hat und genauso im Dunkeln tappt wie alle anderen in der Folge auch …

Hier könnte ich 1.5 oder 4.5 Punkte vergeben … ich kann mich wirklich nicht entscheiden.

3 Audio-CDs
CD1: 53:44 Min., 8 Tracks
CD2: 43:17 Min., 8 Tracks
CD3: 49:35 Min., 8 Tracks
Vom Verlag empfohlen ab 6 Jahren
Besprochene Auflage: 1 (November 2017)
EAN: 889854188023

www.natuerlichvoneuropa.de
www.dreifragezeichen-kids.de

Der Autor vergibt: (1.5/5) für aufmerksame Hörer. Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (4 Stimmen, Durchschnitt: 4,50 von 5)


Der Autor vergibt: (4.5/5) für unaufmerksame Hörer. Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (4 Stimmen, Durchschnitt: 4,50 von 5)

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