Die Handlung:

„Das da vorne sind doch nie im Leben echte Indianer!“ Bob griff zur Wasserpistole. Justus schob seinen Hut tief ins Gesicht.“Das werden wir erst wissen, wenn uns der erste Pfeil trifft.“ Für Filmaufnahmen verwandelt sich Rocky Beach in eine Westernstadt. Auch Justus, Peter und Bob sehen plötzlich wie richtige Cowboys auch. Doch leider gibt es im Wilden Westen auch eine Menge Bösewichte. Und diese sind plötzlich echter, als den drei Freunden lieb ist. Ein Duell liegt in der Luft. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Yee-haw Bleichgesichter … sattelt eure Kirschkuchen und verschlingt eure Pferde … oder umgekehrt, je nach Vorliebe … es geht gen Westen. Na ja, oder auch nicht, denn der Westen kommt nach Rocky Beach und das liegt ja eh schon im Westen der USA. Ist auch besser so, schließlich haben die jungen Jungs noch keinen Führerschein, da würde es etwas dauern, bis sie ankämen, wenn sie selbst führen.

Die Idee, einen „Wer schmückt sein Dorf am schönsten“-Wettbewerb auszurufen, ok, das kennt man ja auch bei uns, aber dass fünf Städte gegeneinander antreten, die sich komplett im Western-Stil verwandeln sollen, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Vor allem in der Größenordnung von Malibu, was das kostet! Von der Verkehrssicherheit mal ganz abgesehen, die gefährdet ist, wenn man alle Schilder absägt! Und was machen denn die Verlierer? Feiern wochenlange Western-Festivals, damit sie wenigstens etwas vom Umbau haben?

Dass der Bürgermeister vor seiner Ansprache in die Luft schießt … hier hätte aufgeklärt werden müssen, ob er mit Platzpatronen schießt oder ob es eine echte Waffe war. Verwunderlich, dass die drei ??? weder zusammenzucken noch die Aktion als solche hinterfragen! Klar darf in den USA jeder eine Waffe besitzen, aber öffentlich rumballern darf man damit trotzdem nicht! Die anderen in dieser Folge verwendeten Waffen werden vom Erzähler ausdrücklich als Spielzeugpistolen angekündigt.

Dass Onkel Titus dann auch noch den Freibrief zur Sachbeschädigung bekommt … das passt ins Bild … ok ist das aber nicht, schon gar nicht für ein Kinderhörspiel! Und nicht mal Kirschkuchen gibts … sondern Kirschmarmelade. Aber … die ist auch lecker. Und … wie viel älter als unsere Kinder-??? ist Skinny eigentlich, wenn er schon Auto … das „Skinny-Mobil“ … fährt? Wenn die Jungs zehn sind, dann muss er ja mindestens sechs Jahre älter sein! Das kann ich gar nicht glauben, denn laut Kids-Wiki (ja, so was gibts im Internet tatsächlich) ist Skinny erst 13.

Die Story dieser Folge als solche passt aber schon ins Bild, denn recht schnell wird klar, worum es hier geht und was die „Bösewichte der Woche“ vorhaben: Sabotage. Wer hier wen sabotiert, das kann man auch schnell erkennen, wenn man sich die Sprecherliste anschaut. Das macht aber nix, denn der Autor lässt sich eine fast durchgängig kindgerechte und spannende Handlung einfallen, die den Hörer gut unterhalten kann, weil sie rasante Konflikte und Abenteuer bietet. Und die münden im „High Noon in Rocky Beach“-Duell, das interessanterweise rundenbasierend ausgetragen wird … also abwechselnd.

Und am Ende passieren noch ein paar sehr merkwürdige Dinge, die das Ganze noch einmal interessant auf den Kopf stellen. So einfach und geradeaus ist dieses Abenteuer doch nicht … prima. Die Lösung der Jungs ist aber eigentlich auch schon wieder ein Grund für eine technische Diskussion …

Die Sprecher und ihre Rollen:

Justus Jonas: Jannik Schümann
Peter Shaw: Yoshij Grimm
Bob Andrews: David Wittmann
Erzähler: Johannes Steck
Tante Mathilda: Ingrid Capelle
Onkel Titus: Achim Schuelke
Plimsfield: Raimund Krone
Porter: Tommi Piper
Skinny Norris: Tim Kreuer
Camilla Fox: Sabine König
Bud Norris: Tobias Brecklinghaus
Gordon Flanders: Detlef Tams
Kommissar Reynolds: Klaus Dittmann

Trackliste:

1. Cowboy-Frühstück
2. Stromausfall
3. Erzfeinde
4. Sabotage
5. Topanga Beach
6. Indianer
7. Red Rock
8. Duell
9. Falscher Film

Technik-Credits:

Buch und Regie: Ulf Blanck
Produktion: Blanck & Blanck GmbH
Aufnahme: Studio Funk, Hamburg – Studio Johannes Steck, München
Ton- und Sprachregie, Post-Produktion: Live Audio Medienproduktion, Hamburg
Tonmeister: Ansgar Döbertin
Titelsong „Die drei ??? Kids“
Musik & Text: Frank Ramond / Ulf Blanck (SONY ATV)
Kinderchor der Hamburger Alsterspatzen unter der Leitung von Jürgen Lihn
Arrangement und Mix: „Art of music studio“ – Jens Lück
Illustrationen: Kim Schmidt
Design: Atelier Schoedsack

Die Ausstattung:

Die westerlich bedruckte CD steckt in einem Jewel-Case. Das Bookletchen enthält eine Doppelseite Werbung für KIDS-Merchandise-Artikel und einen Trick für Entfesselungskünstler. Dazu kommt noch eine Aufstellung der Sprecher und ihrer Rollen sowie die Technik-Credits. Auf der Rückseite des Case finden wir eine kurze Inhaltsangabe der Folge und die Trackliste.

Mein Fazit:

Was wie ein einfacher Fall von Sabotage aussieht, birgt noch eine Menge mehr und am Ende ist alles ganz anders. Der Autor hat eine spannende Handlung rund um einen Städte-Wettkampf geschrieben, bei dem jeder alles gibt und wenig Rücksicht auf andere genommen wird. Mit fairen Mitteln kämpft auch nicht jeder.

Die Kinder-Detektive aber finden heraus, was hinter allem steckt und bereiten dem Hörer bis zum verdienten Abschlusslacher jede Menge Spaß und gute Unterhaltung. Punktabzug gibts aber für die teilweise seltsame Logik, die falschen Fakten und den Schusswaffengebrauch.

1 Audio-CD mit 76:42 Minuten Spieldauer
Vom Verlag empfohlen ab 5 Jahren
EAN: 886919955521
www.natuerlichvoneuropa.de
www.dreifragezeichen-kids.de

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