Herbert, Frank / Kaiser, Kerstin – DUNE 2: Der Herr des Wüstenplaneten (Hörbuch)

_Spannend: Verschwörung gegen den Gott von DUNE_

Vorgeschichte: Im 11. Jahrtausend tun sich der Imperator und Harkonnen zusammen, um das Haus Atreides unter Herzog Leto zu vernichten. Die große Mausefalle ist der Wüstenplanet Arrakis, der Köder unermesslicher Reichtum in Form des einzigartigen Rohstoffs |Spice-Mélange|. Der Plan klappt wie am Schnürchen, doch eine Kleinigkeit geht schief: des Herzogs Konkubine und sein Sohn Paul entkommen in die Wüste. Dort bauen sie mit den einheimischen Fremen eine Guerilla-Organisation auf, die droht, die lebenswichtige Spice-Produktion zum Erliegen zu bringen – und damit jeden Verkehr im Imperium! Der Imperator, gezwungen von der Raumfahrtgilde, muss nach Arrakis kommen …

Der Herr des Wüstenplaneten“: Paul Atreides ist der lang erwartete Prophet und führt die Fremen in den Heiligen Krieg. In einem Siegeszug ohnegleichen pflanzt er sein Banner auf alle von Menschen besiedelten Planeten und errichtet das neue Imperium. Doch seine Machtfülle ruft Neider und Gegner auf den Plan, die unermüdlich auf Mittel sinnen, diese Herrschaft zu brechen. Unter die Pilgerscharen, die über Lichtjahre hinweg in die heilige Stadt Arrakeen kommen, mischen sich Meuchelmörder, manipulierte Zeitbomben in Menschengestalt … (korrigierte Verlagsinfo)

_Der Autor_

Frank Herbert (1920-1986) wuchs im Nordwesten der USA auf, arbeitete als Reporter und Wahlkampfhelfer, bevor und während er ab 1952 seine ersten SF-Storys veröffentlichte, denen 1956 der erste Roman „Dragon in the Sea“ folgte. Herbert schrieb neben 20 anderen SF-Romanen auch einen interessanten Non-SF-Roman namens „Soul Catcher“, der noch nicht übersetzt worden ist.

1963 -1965 wurden seine Storys um den Wüstenplaneten Arrakis in |Astounding| publiziert, doch um seinen daraus aufgebauten Roman „Der Wüstenplanet“ unterzubringen, musste Herbert erst 20 Ablehnungen kassieren, bevor es ihm 1965 gelang, den Verlag |Chilton Book Co.| zu gewinnen, der mehr für seine Autoreparaturratgeber bekannt war. Die DUNE-Saga umfasste schließlich sechs Romane aus Frank Herberts Schreibfabrik, von denen die ersten drei verfilmt worden sind. Zurzeit erscheinen Fortsetzungen, die sein Sohn Brian mit Kevin J. Anderson verfasst hat.

Die DUNE-Saga:

1) Der Wüstenplanet (1965)
2) Der Herr des Wüstenplaneten (1969)
3) Die Kinder des Wüstenplaneten (1976)
4) Der Gottkaiser des Wüstenplaneten (1981)
5) Die Ketzer des Wüstenplaneten (1984)
6) Die Ordensburg des Wüstenplaneten (1985)
7) Die Jäger des Wüstenplaneten (2006, von Herbert/Anderson)
8) Die Erlöser des Wüstenplaneten (2007, von Herbert/Anderson)
9) Paul of DUNE (2008, von Herbert/Anderson)

|Der Wüstenplanet| auf |Buchwurm.info|:

[DUNE 1: Der Wüstenplanet. Teil 1 von 2 5259 (inszenierte Lesung)
[DUNE 1: Der Wüstenplanet. Teil 2 von 2 5333 (inszenierte Lesung)
[The Road to Dune 2805
[Butlers Djihad 827 (Der Wüstenplanet: Die Legende 1)
[Der Kreuzzug 853 (Der Wüstenplanet: Die Legende 2)
[Die Schlacht von Corrin 2089 (Der Wüstenplanet: Die Legende 3)
[Das Haus Atreides 1621 (Der Wüstenplanet: Die frühen Chroniken 1)
[Das Haus Harkonnen 1622 (Der Wüstenplanet: Die frühen Chroniken 2)
[Das Haus Corrino 1623 (Der Wüstenplanet: Die frühen Chroniken 3)
[Der Wüstenplanet 1662 (Dune 1)
[Der Herr des Wüstenplaneten 1637 (Dune 2)
[Die Kinder des Wüstenplaneten 1634 (Dune 3)

_Sprecher & Produktion_

Simon Jäger (Erzähler, die Atreides-Seite): geboren 1972 in Berlin. Seit 1982 arbeitet er als Synchronsprecher bei Film und TV. Er lieh u. a. Josh Hartnett, James Duvall, Balthazar Getty, River Phoenix seine Stimme, aber auch „Grisu dem kleinen Drachen“ und war auch in TV-Serien wie „Waltons“, „Emergency Room“ zu hören. Seit 1998 arbeitet er zudem als Autor und Dialogregisseur.

Marianne Rosenberg (Prinzessin Irulans Anmerkungen): 1955 geboren, gewann sie im Alter von 14 Jahren einen Talentwettbewerb, welcher der Start für ihre Gesangskarriere war. In den siebziger Jahren avancierte sie zum erfolgreichsten deutschen Schlagerstar des Jahrzehnts. Die Ausnahmekünstlerin änderte in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder ihr Bühnenimage und ist als Musikerin in verschiedenen Genres bis heute aktiv. Sie konnte auch als Schauspielerin bereits Erfahrungen sammeln. In welchen Produktionen, verrät der Verlag allerdings nicht.

Regie führte Kerstin Kaiser, die Aufnahme erfolgte in den |d.c. Studios|, NRW-Berlin, und bei |Margarita Mix|, Los Angeles, durch Jan Mallmann, Jeff Levy und Jimmy Hite. Die Musik trugen Dicky Hank und Dennis Kassel bei.

_Handlung_

Man schreibt das 11. Jahrtausend nach Gründung der Raumgilde. Seit den Ereignissen, die in „Der Wüstenplanet“ erzählt wurden, sind zwölf Jahre vergangen – so verrät es uns der zusammenfassende „Prolog“. Man schreibt das Jahr 10209. Die gottähnliche Position, die Paul Muad’dib in den Augen seiner Anhänger, der Fremen, einnimmt, hat dazu geführt, dass seine Jünger zu einem Djihad, einem Heiligen Krieg, aufgerufen haben und die Worte ihres Propheten mit Feuer und Schwert in der Galaxis verbreiten wollen. In einer der ersten Szenen lernt der gedungene Attentäter Scytale einen dieser Veteranen kennen. Farok erzählt von den fremden Welten, so etwa von einer Wasserwelt.

Die bislang dominierenden Kräfte des Imperiums sind ihrer Macht beraubt, und der Planet Arrakis ist zu einem neuen Mekka der Milchstraße geworden, das jeder Gläubige einmal in seinem Leben besucht haben muss. Pharisäertum und Heuchelei machen sind inzwischen breit. Natürlich ruft die allumfassende Machtfülle, über die Paul gebietet, etliche Neider auf den Plan. Die alten Herren sammeln sich, gehen einen Pakt ein und beschließen, den neuen Imperator und die ihnen aufgezwungene Religion zu vernichten. Sie dingen den Attentäter Scytale, einen Tleilaxu-Gestaltwandler und Hermaphroditen.

Mehrere Anschläge auf Pauls Leben können vereitelt werden, aber unter die Pilgerscharen, die über viele Lichtjahre hinweg nach Arrakis kommen, mischen sich immer mehr Meuchelmörder und manipulierte Zeitbomben in Menschengestalt. Eine davon, als Geschenk von der Raumgilde überreicht, ist der Ghola Hayt, die aus den Zellen eines toten Freundes von Paul, Duncan Idaho, erzeugte Nachbildung eines Menschen. Hayt soll auf ein Codewort hin den Herrscher töten, doch wenn es Paul gelingt, die Identität seines Vorgängers zu wecken, der den Atreides loyal ergeben war, besteht Hoffnung, dass Hayt dem posthypnotischen Befehl der Verschwörer nicht folgt.

Schließlich hat doch noch ein Anschlag Erfolg, als die Verschwörer einen atomar betriebenen Steinbrenner einsetzen. Doch sie hatten Hilfe von den Stammesführern. Paul und viele Soldaten verliert ihr Augenlicht, doch wunderbarerweise kann er weiterhin „sehen“, kraft seines Zweiten Gesichts.

Als seine Geliebte Chani, ein Fremenmädchen, bei der Geburt von Zwillingen stirbt, kommt es zu der kritischen Situation, in der Paul ausgerechnet die Codeworte ausspricht, die im Ghola Hayt die Aggression auslösen sollen. Doch es gibt noch zwei Attentäter unter Pauls Reisegefährten im Sietch Tabr, und jeder davon ist bereit, bei Hayts Versagen bis zum Äußersten zu gehen. Aber Paul erhält Hilfe von unerwarteter Seite …

_Mein Eindruck_

Das Komplott gegen den neuen Beherrscher des Universums, Paul „Muad’dib“ Atreides, ist im Grunde ziemlich einfach gestrickt. Erstaunlich ist allerdings die Unterschiedlichkeit der beteiligten Gruppen: die Raumgilde, die Bene Gesserit inklusive Pauls Gemahlin Irulan, die Bene Tleilax (die den Ghola produzieren) und schließlich sogar die Fremen, die ihre Lebensart durch Pauls Begrünungsprojekt auf Arrakis in Gefahr sehen.

Die Vorbereitung der Attentate ist durchaus spannend zu verfolgen. Jede Szene, in der jeweils vor allem Scytale, der gestaltwandelnde Tleilax-Assassine, im Mittelpunkt steht, ist wie im ersten Band routiniert und effektvoll aufgebaut, wobei das Resultat wieder zur nächsten führt. Allerdings muss der Hörer aufpassen wie ein Luchs: Die Handlungsstränge wechseln einander ab, bauen aber aufeinander auf und sind dadurch miteinander verflochten.

|Die Kernfrage|

Im Grunde handelt es sich also um einen gewöhnlichen Politthriller, nur eben in einem futuristischen Ambiente und mit nicht ganz menschlichen Beteiligten. Solche Politthriller hat Frank Herbert schon mit dem „Dosadi-Experiment“ und ähnlichen Romanen vorgelegt. Das ist jedoch nur eine Seite dieses DUNE-Romans. Die andere und wichtigere ist die Seite der Erkenntnis. Denn mit Paul und Alia herrschen ein weltliches und ein religiöses Oberhaupt über den Kosmos, die über das Zweite Gesicht und die Vorausschau verfügen. Selbst der geblendete Paul kann noch „sehen“.

Wenn sie also voraussehen können, was auf sie zukommt, warum können sie das Komplott dann nicht verhindern? Das ist die Kernfrage des ganzen Romans, und sie wird unzählige Male gestellt, mal offen, mal verhüllt. Denn sie zielt auf Pauls Andersartigkeit. Er ist der Kwisatz Haderach, der Übermensch, den das Zuchtprogramm der Bene Gesserit (mit einem einzigen Fehler durch Lady Jessica) geschaffen hat. Durch die Mélangedroge kann er seine seherischen Fähigkeiten erweitern, und er wird zum Orakel. Nun können sich Orakelvision und Realität überlagern und einem Plan folgen oder divergieren und Verwirrung stiften.

Er ist quasi in Hamlets Lage, der weiß, dass ein Verbrechen geschehen ist („etwas ist faul im Staate Dänemark“), doch grübelt, wie er vorgehen soll: erdulden oder bekämpfen? Wenn er den Anschlag erduldet, dann nur wegen seines schlechten Gewissens gegenüber den Milliarden Opfern, die sein heiliger Krieg im Universums bereits gefordert hat und noch weiter fordert (Stilgar, sein Premier- und Kriegsminister plant weitere Invasionen).

Wenn er das kommende Verbrechen bekämpft, dann vor allem wegen seiner Liebe zu Chani, seiner Dame des Herzens. Die arme Chani, Muad’dibs Fremen-Geliebte, also nicht seine Frau, muss die Existenz ihrer Feindin Prinzessin Irulan hinnehmen, die mit Paul nominell verheiratet ist und von ihrem Orden kein Kind genehmigt bekommt.

Doch mit Chani lebt er nach den Sitten der Wüste, und am Schluss, als sie hochschwanger ist, in einem richtigen Sietch. Jahrelang ist Chani das Opfer einer Verschwörung, die dazu dient, sie keine Kinder von Paul empfangen zu lassen. Sie bekommt von Irulan und den Bene Gesserit Empfängnisverhütungsmittel ins Essen gemischt. Daher ist es umso erstaunlicher, dass sie – nach einer Umstellung ihres Essens und einem weiteren chemischen Anschlag – schließlich Zwillinge zur Welt bringt, die im nächsten DUNE-Buch die Handlung tragen und schließlich den Sieg über die Feinde Arrakis und über Alia erringen.

Wegen seiner Liebe zu Chani und ihren Kindern bekämpft Paul die Verschwörer, doch er kommt um ein Haar zu spät. Denn er unterschätzt sowohl Scytale, den Gestaltwandler, als auch Bijaz, den Zwerg, der den Ghola Hayt umprogrammiert. Als Zünglein an der Waage entpuppt sich eben dieser Hayt, der sich seines früheren Lebens als Duncan Idaho erinnert. Idaho war der Schwerttmeister, der den Atreides in unverbrüchlicher Treue verbunden war. Wird sich auch Hayt als treu erweisen – oder wird er Bijaz‘ Tleilaxu-Konditionierung gehorchen? Gerade diese offenen Fragen machen das Finale so spannend.

Und hier kann Pauls Orakelvision nichts mehr ausrichten: Alle Wege in die Zukunft enden an diesen Verzweigungen. Wäre es anders, dann würde Paul in einem deterministischen Universum leben, in dem alles vorherbestimmt ist und es keinen freien Willen gibt. Das Gegenteil ist, zum Glück, der Fall. Wenn Paul de facto ein Gott ist, dann ein menschlicher, der Menschen braucht, um ein Mensch bleiben zu können. Sobald seiner und Chanis Sieg bestätigt ist, braucht er die Welt nicht mehr.

_Die Inszenierung_

Man beachte, dass der Romantext ungekürzt vorgetragen wird. Der Text folgt der überarbeiteten Übersetzung von 2001. Diese ist gegenüber der deutschen Erstausgabe von 1978 erheblich fehlerbereinigt und genauer.

|Marianne Rosenberg|

Die ehemalige Sängerin hat eine schöne Alt-Stimme. Mit dieser spricht sie alle Zitate, die den einzelnen Kapiteln des Romans vorangestellt sind. Die Kurztexte stammen meist von Prinzessin Irulan, und so liegt die Annahme nahe, der Sprecherin die Rolle Irulans zu geben.

Ich konnte keine Mängel feststellen, denn Marianne Rosenberg liest sowohl deutlich und verständlich als auch mit einem warmen Ausdruck, der von Verständnis für das Vorgetragene zeugt. Dennoch bedeutet ihre Stimme keinerlei Kommentar zum Vorgetragenen, etwas, was ich mir von der ursprünglich vorgesehenen Sprecherin Nina Hagen nur schwer vorstellen kann.

|Simon Jäger|

Simon Jäger ist der Haupterzähler. Mit einer Rekapitulation des in DUNE 1 Erzählten beginnt er seinen Vortrag. Die Annahme liegt nahe, dass er den Part von Paul Atreides spricht. Das ist auch durchgehend der Fall. Aber natürlich wird auch das Personal rings um Paul von Jäger präsentiert. Das ist schon etwas gewöhnungsbedürftiger. Seine Stimmlage ist bei weiblichen Figuren wie zu erwarten höher.

Seine wahre Kunst zeigt sich in der Charakterisierung ausgefallener Figuren wie etwa der alten Bene Gesserit Gaius Helen Mohiam. Sie klingt ein wenig krächzend und heiser, um ihr Alter anzudeuten. Auch die Stimme des Zwergs Bijaz ist ganz eigen: Er quäkt die meiste Zeit, aber nicht harmlos, sondern böse und hinterlistig. Sehr merkwürdig fand ich die knarzige und tiefe Stimme des Gildennavigators Edrig, des Kopfes der Verschwörung. Sie passt eher in einen Wildwestfilm.

Bewundert habe ich jedoch Jägers Darstellung der Autoritätsgestalten wie Stilgar und Hayt/Duncan Idaho. Allen ist eine sehr tiefe und harte Stimme zueigen, die sie unverwechselbar macht. Besonders die langsame Sprechweise von Stilgar hat mir gefallen, denn sie ist sowohl tief als auch warm und von intensiver Verehrung für seinen Herzog erfüllt. Hayt trägt am Schluss feierlich „Des Gholas Hymne“ auf Paul Muad’dib vor. Diesen poetischen Text könnte ich mir nicht besser umgesetzt vorstellen: zwar getragen, aber nicht pathetisch.

|Musik|

Die Musik wurde von Dicky Hank und Dennis Kassel beigesteuert. Von einem „Score“ zu sprechen, wäre vermessen: Es handelt sich nämlich die immer gleiche Jingle-artige Musik, die mal im Hintergrund, mal in einer Pause erklingt, um einen Übergang zwischen Kapiteln zu erleichtern. Melodische E-Gitarren dominieren das kurze Stück, das mit Bass und leichter Percussion unterlegt ist. Also nichts Spektakuläres, aber auch nichts, was nur so dahinplätschert. Damit ist gewährleistet, dass diese Musik den Vortrag im Vordergrund niemals stört. Auch jeweils am Anfang und Ende einer CD ertönt diese Musik.

|Glossar|

Im Einsteckkarten sind zentrale Begriffe aus der Welt des Paul Muad’dib abgedruckt und mit Erklärungen versehen, die sich jeder merken kann. So erfährt man beispielsweise, was es mit einem Ghola auf sich hat und mit der Distrans-Übertragungstechnik.

_Unterm Strich_

Die Stimmung in diesem zweiten Band ist meist rückwärts gewandt und grüblerisch. Eigentlich wollte der Autor diesen Band zusammen mit dem ersten veröffentlichen, doch das Endergebnis wäre zu umfangreich geworden. DUNE II ist die Antithese zu DUNE I, denn nun folgt die Reaktion auf seine Umwälzung des ganzen Universums. Pläne werden geschmiedet, und meist dienen sie der Vernichtung.

Schließlich dankt Paul mehr oder weniger zugunsten Alias ab, und eine Ära endet. Das muss so sein, damit Platz für Neues geschaffen wird. Dies tritt dann in DUNE III in Gestalt seiner Zwillingskinder auf und führt eine weitere Umwälzung herbei. Leto II wird Gottkaiser in Gestalt eines Sandwurms. These, Antithese, Synthese – der dialektische Dreisprung ist vollendet. Bis es Zeit für einen weiteren Bruch ist, 3500 Jahre später …

Wer sich in DUNE II auf die Verschwörung konzentriert und sich nicht von Szenen des privaten Konflikts ablenken lässt, der wird mit einem clever konstruierten Politthriller belohnt. Doch DUNE-Fans wollen natürlich mehr als das. Sie erleben einen Paul Muad’dib, der sich weiterentwickelt und zusehends auf Abstand zum selbst erzeugten Personenkult geht, bis er im Finale die Gelegenheit ergreift, dem allem ein Ende zu machen, solange er noch einen freien Willen hat. Insofern ist DUNE II auch ein Schicksalsdrama und eine philosophische Erörterung vieler Fragen über das Verhältnis zwischen Mensch und Gott, Glaube und Religion.

|Das Hörbuch|

Die akustische Umsetzung ist überraschend gut gelungen und sehr akzeptabel. Hier findet keine Verkürzung aus dramaturgischen Überlegungen heraus statt, und die Musik hält sich sehr zurück. Das kommt dem Vortrag zugute, der doch sehr umfangreich ist und abwechslungsreich gestaltet werden musste. Der Hörer ist gezwungen, genau zuzuhören. Aber die spannende Handlung macht dies im Grunde leicht. |Lübbe Audio| setzt auch den dritten Roman um. DUNE III wird aber wieder wesentlich umfangreicher als Band zwei: 18 CDs sollen es sein, die Mitte August 2009 erscheinen.

|Originaltitel: Dune Messiah, 1969
Aus dem US-Englischen übersetzt von Ronald M. Hahn
573 Minuten auf 8 CDs
ISBN-13: 978-3-7857-3724-8|
http://dune.luebbe.de
http://www.luebbe-audio.de
http://www.dunepedia.net

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