Perry Rhodan – Abschied von Terra (Silber Edition 93)

Die Handlung:

Ende des Jahres 3583 halten die menschenähnlichen Laren und ihr Konzil der Sieben nach wie vor die Milchstraße besetzt. Nur das Neue Einsteinsche Imperium der Menschheit, das sich in einer Dunkelwolke versteckt, leistet unter Atlans Führung noch Widerstand. Hotrenor-Taak, der Statthalter des Konzils, lässt deshalb ein Netz des Todes in der Galaxis errichten. Sein Ziel: Mit Hilfe des Netzes will er die Zellaktivatoren ausschalten und so die Unsterblichen töten. Der Widerstand der Menschen wäre am Ende, und selbst Perry Rhodan könnte nicht mehr in die Heimat zurückkehren.
Währenddessen geht die unglaubliche Odyssee der Erde und ihres Mondes weiter: Bei der Versetzung in eine unbekannte Region des Universums wurde Terra nahezu entvölkert. Fremde Raumfahrer entfalten auf dem Planeten nun bedrohliche Aktivitäten. Die wenigen überlebenden Menschen um Alaska Saedelaere nehmen den Kampf gegen die unheimliche Macht und ihre schwarzen Raumschiffe auf – denn Terra darf nicht erneut zum Spielball kosmischer Mächte werden … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Ok, ich habe vor dem Hören meine angehende Enttäuschung gut im Zaum halten müssen. Wir erinnern uns, dass dieser Zyklus APHILIE heißt … und wir mit dieser Krankheit schon seit etlichen Silberlesungen nichts mehr zu tun hatten. Außerdem ist dies der letzte Teil des Zyklus, in dem wir mittlerweile schon eine ganze Zeitlang nach der verschollenen Erde suchen und uns die Superintelligenz „Kaiserin von Therm“ auch noch nicht so wirklich weitergeholfen hat. Auch nicht wirklich aufmunternd ist die Tatsache, dass der nächste Silberohrenschmaus „Die Kaiserin von Therm“ heißt, was darauf hindeuten könnte, dass wir sie wohl dieses Mal wieder nicht treffen … Der Hörgenuss dieser Lesung steht also unter keinem guten Vorzeichen.

Der eine oder andere wird sich vielleicht noch daran erinnern, dass die Aliens auf Terra gelandet sind. Das war vor einem halben Jahr unserer Zeitrechnung in der SILBER EDITION 91 der Fall. Unser Mann vor Ort, Alaska Saedelaere, hatte damals die Terra-Patrouille gegründet, um sie zu vertreiben. Damals schien das Interesse auf Norwegen zu liegen, diesmal gehts genau in die Mitte von Großbritannien und zwar in die Nähe der Westküste … und um ganz genau zu sein, nach Cockermouth. Warum der Ort so interessant ist? Wer weiß … viele Leute wohnen da jedenfalls nicht.

Bewohnt wird allerdings der Körper eines der Gründungsmitglieder der Terra-Patrouille, Bluff Pollard, und zwar von einer fremden Macht. Ja, mal wieder wird jemand übernommen, das passiert mittlerweile fast in jedem Silberabenteuer. Dass der diesmal dafür mit Glibber eingekleistert werden muss, das ist allerdings mal was Neues und macht ihn für einige gottgleich. Aber es gibt auch noch andere Plätze auf der Erde, an die uns die Autoren schicken, um uns von interessanten oder seltsamen Geschehnissen zu berichten. Ihsien und Rom sind zum Beispiel auch mit dabei.

Noch jemand spielt in diesem Sammelband eine wichtige Rolle: Douc Langur. Der Wissenschaftler der eigentlich für die Kaiserin von Therm forscht, zeigte uns seinen Raumer HÜPFER bereits als Risszeichnung im Booklet von SILBER EDITION 89. Ist er hier als Spion unterwegs?

Und bevor wir uns fragen, warum die Namen der Kraftinkarnationen der Superintelligenz BARDIOC, die hier … Achtung, jetzt kommt ein Insider … „die Fäden zieht“ … na? … ein Brüller, ich weiß … CLERMAC, SHERNOC und VERNOC irgendwie nach Tick, Trick und Track klingen, werden wir daran erinnert, warum und vor wem die Erde damals vor so vielen Silberlesungen eigentlich geflohen ist. Da war doch was? Die Laren, genau … hatten einen ganzen Zyklus für sich als Bösewicht, sind aber immer noch da. Laaaangweilig.

Der neue Plan lautet: Mit einem Strahlungsimpuls alle Zellaktivatoren explodieren lassen. Damit müsste man Perry, Atlan und die anderen ZA-Träger gar nicht mehr suchen, sondern könnte sich ihrer per Knopfdruck entledigen. Die Idee fand ich interessant, das ganze hin und her dann ein wenig in die Länge gezogen, obwohl die Autoren schon versucht haben, das Ganze spannend zu halten. Für mich hätte das Stoff für wesentlich weniger Hörzeit gegeben. So verbringen wir zwar eine längere und auch recht turbulente Zeit in der Milchstraße und erfahren von den guten und bösen Buben, die wir vor längerer Zeit verlassen haben, aber irgendwie konnte mich das nicht so recht fesseln.

Ach ja, und einen echten und vor allem runden Abschluss des Zyklus gabs dann ja wohl auch nicht, das fällt dem Hörer spätestens bei der Abspannmusik auf.

Das Hör-Erlebnis:

Andreas Laurenz Maier rettet für mich hier einen ganzen Bewertungspunkt. Wäre nicht sein Einsatz vor dem Mikro gewesen, ich hätte bestimmt seeeeehr lange gebraucht, bis ich diese Silberlesung zu Ende gebracht hätte. Wie gesagt, die Storys waren alle irgendwie nicht so meins diesmal. Der Sprecher aber gibt Gas und legt sich gerade bei den Dialogen richtig ins Zeug.

Hier verstellt er weniger seine Stimme, als dass er vielmehr mit viel mehr Nachdruck und Eindringlichkeit spricht und ab und zu sogar mal laut wird … richtig laut. Das sorgt für ein lebendiges Hörvergnügen und lockert das Ganze angenehm auf. Sein Douc Langur klang mir allerdings ein wenig zu hoch in den Ohren. Bei der Interpretation CLERMACs musste ich grinsen … noch tiefer runter hätte der Sprecher mit seiner Stimme bestimmt nicht gekonnt … und auch bestimmt nicht noch dichter ans Mikro. Das war mir dann doch ein wenig creepy … beides.

Der immer mal wieder unter den Sprecher gelegte Ambient-Soundteppich, der spacig durch das Kopfkino des Hörers wabert, erhöht den Hörspaß. Leider verschwindet er aber auch jedes Mal wieder so abrupt, wie er aufgetaucht war.

Der Sprecher:

Andreas Laurenz Maier ist Schauspieler und Sprecher für Synchronisationen sowie Hörspiele. Nach einem Studium in der Universität der Künste Berlin in der Zeit von 1995 bis 1999 hat er in zahlreichen Produktionen für Film, Fernsehen und Bühne mitgewirkt. Er wurde 1999 mit dem Max-Reinhard-Preis des Landes Österreich und 2006 als bester Nachwuchsschauspieler in Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. (Quelle: Perrypedia)

Die MP3s und das Booklet:

Die Qualität der MP3s entspricht nicht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo, sondern es wurde mit einer durchschnittlichen Bitrate kodiert, die aber nie unter 160 Kbps fällt. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten Silber Edition beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Das Titelbild der Silber Edition 93, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei und entspricht einer farbenfroheren Version der Front von Heft 799, „Abschied von Terra“. Außerdem bekommen wir noch das tatsächliche Heft-Cover der Nummer 793, „Die Aktivatorjagd“, als JPG-Datei in der Auflösung 2000 x 2958 zum Ausdrucken als Poster mit dazu.

Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapitelnamen, einen Auszug aus dem Vorwort von Hubert Haensel aus der Silberbandversion, die Risszeichnung eines Raumers der Hulkoos, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser Silber Edition enthaltenen Heftromane Nr. 777, 778, 784, 785, 792-795 und 799. Außerdem gibts auf der Rückseite noch eine aufpolierte Version des Heftcovers 793, „Die Aktivatorjagd“, zu sehen.

Mein Fazit:

Von diesem Zyklus-Abschluss hatte ich mir wesentlich mehr erhofft und war am Ende richtig enttäuscht. Wieso nennt man einen Zyklus APHILIE, wenn die Krankheit nur einen fitzelig kleinen Anteil an der Handlung hat? Dieser Zyklus hatte einen durchaus interessanten Einstieg zu bieten und warf dann immer neue Gegner in den Weltraum, ohne die alten abgearbeitet zu haben.

Und so haben wir am Ende zwei Superintelligenzen, die Kaiserin von Therm und BARDIOC (der bekommt übrigens den nächsten Zyklus spendiert) und wir haben in der Milchstraße immer noch die Laren, die schon den letzten Zyklus bevölkert hatten und uns immer noch besetzen. Von den Invasoren auf der Erde ganz zu schweigen.

Man sieht also, dass hier bei der Planung des Zyklus irgendwas schiefgelaufen sein muss, denn hier gibts keinen Abschluss und das frustriert mich gewaltig. Wie soll man sich auf Neues freuen, wenn das Alte immer noch „nervt“? Dass man sich im Leben die Gegner nicht der Reihe nach aufstellen kann, ist mir schon klar, aber hier stört es einfach nur.

Nicht falsch verstehen … die Ideen sind durchaus interessant und oftmals auch spannend, wenngleich manchmal ein wenig gestreckt. Es fehlt mir die Zugehörigkeit zum Oberthema, die es hier für mich nicht gegeben hat. Und so ist dies „nur“ eine Silberlesung, die sich wie ein Lückenfüller anfühlt.

Die wird aber durch den Sprecher erheblich aufgewertet, denn der präsentiert uns die Story hier nicht nur interessanter, als sie für mich eigentlich war. Gerade bei den Dialogen kann er ordentlich punkten, indem er eine sehr lebendige Höratmosphäre entstehen lässt. Mal laut, mal leise, mal dichter am Mikro, mal ziemlich hoch in der Stimmlage … Letzteres war nicht so meins. Aber, ich weiß wieder, warum ich lieber Hörbücher höre, als die Bücher zu lesen … selbst eine für mich recht fade Story kann von einem guten Sprecher interessant bei mir ankommen. Und allein aufgrund des Sprechers geht meine Wertung höher als es wohl beim Buch gewesen wäre.

2 MP3-CDs mit 191 Tracks
Spieldauer der Lesung: 17:10 Std.
Sprecher: Andreas Laurenz Maier
ISBN-13: 978-3-95795-026-0

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Die Silber Edition 93 ist auch als Downloadversion Teilen beim Verlag erhältlich.

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