Perry Rhodan NEO – Callibsos Fährte / Der Geist des Mars (Folgen 83+84)

NEO 83 – Callibsos Fährte

Das Jahr 2037 neigt sich allmählich dem Ende entgegen, und noch immer steht die Erde unter der Herrschaft des Großen Imperiums. Den Menschen sind immerhin erste Erfolge gegen die Eroberer gelungen. In einer globalen Hackerattacke haben Rebellen einige Milliarden Personendatensätze manipuliert, die lückenlose Überwachung ist damit gebrochen. Im Schutz wechselnder Identitäten ist Perry Rhodan zu einer riskanten Suche aufgebrochen. Sie könnte sich als wichtiger für das Schicksal der Menschheit erweisen als die Besetzung durch die Arkoniden. Sein Ziel sind die Puppen Callibsos, die seit unbekannter Zeit tätig sind. Callibso hat sie heimlich von Derogwanien zur Erde gebracht; jetzt könnten die Puppen, so Rhodans Kalkül, ihn direkt zu ihrem Meister führen. Sein Plan scheint aufzugehen – doch der Weg nach Derogwanien führt über das Herz Sibiriens … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Langzeitfans erinnern sich vielleicht noch an NEO 62 der gleichen Autorin, in dem es um CALLIBSOS PUPPEN ging und wir uns nach sechs Stunden Hörzeit gefragt hatten, was das alles denn sollte … außer dass Crest und Thora am Ende wieder zueinander gefunden haben. Tja, dennoch oder vielleicht gerade deshalb haben uns die Puppen immer wieder verfolgt und die Autoren offenbar begeistert und Perry wird auf die Fährte des Erschaffers geschickt.

Und die ist tatsächlich spannend ausgeschmückt. Als die Oberpuppe Sannasu anfängt zu berichten, schwante mir wieder Langeweile, aber dieser Rückblick war wirklich interessant. Er bringt zwar eine Menge neue Fragen, aber auch durch-die-Blume-gepustete Antworten. Sprich, irgendwas ist mit den Terraner los … oder losgewesen. Irgendwas oder besser irgendwer wollte verhindern, dass die Erdbewohner wieder ins All aufbrechen. Moment .. wieder? Genau, da war wohl schon mal was oder wer unterwegs in der Vergangenheit.

Wer das war und was die damals Schlimmes angestellt haben, das erzählt uns die Autorin allerdings nicht. Stattdessen gibts den finalen Konflikt zwischen Callibsos Lieblingspuppe, die derzeit Rhodan hilft und seinem Freund Bull, der noch einen Fremdling mit sich herumträgt. Und schließlich deutet einiges in Richtung Tunguska … ja, ATKE-X-Fans und UFO-Freunde wissen, was gemeint ist … und einen seltsamen Roboter. Abgeschlossen wird diese Geschichte aber nicht … auch wenn dies der vorletzte NEO dieses Zyklus ist.

Axel Gottschick entführt uns nach Sibirien … diesmal nicht ganz so flott wie sonst, aber mit für die dort herrschenden Temperaturen angemessener Lebendigkeit. Und wenn es Dialoge zu hören gibt, dann wird dem Hörer eh schnell warm ums Herz. Denn wie wir es von ihm gewohnt sind, verleiht der Sprecher den Charakteren zur Person passende Eigenheiten, die im Kopfkino dann einen entsprechenden Körper formen. Und wie zum Beispiel der von Reg aussieht, das kann man sich anhand seiner eher derb und grobschlächtigen Sprecherstimme prima vorstellen. Sein Expeditionsleiter Cyr Aescunnar klang mir allerdings eine Idee zu krächzig.

NEO 84 – Der Geist des Mars

Im Dezember 2037 steht die Erde weiter unter der Herrschaft des Großen Imperiums. Immer mehr Menschen schließen sich rund um den Globus dem Widerstand gegen die Besatzer an. Währenddessen nehmen die Mutanten ihren ganz eigenen Kampf auf: Sie suchen die Verursacher der Genesis-Krise. Dieser gezielte Angriff auf die Erbanlagen der paranormal begabten Menschen hatte Dutzende der Mutanten das Leben gekostet und viele von ihnen ihrer außergewöhnlichen Gaben beraubt. Mittlerweile glauben die Mutanten ihre Angreifer zu kennen: die mysteriösen Goldenen. Womöglich steckt deren Anführer Pranav Ketar persönlich dahinter. Die Mutanten vermuten den Mars als den Ort, an dem sie sich an seine Fährte heften können. Doch der Rote Planet wird von den Arkoniden für ihre eigenen Zwecke benutzt … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

So … Zyklus-Ende … wie siehts denn aus? Gar nicht siehts aus, denn hier wird umgeschwenkt … womöglich auf den nächsten Zyklus oder aber auf einen Zeitverzögerer. Denn hier wird kein Handlungsstrang zu Ende gebracht, sodass sich die berechtigte Frage stellt: Wieso ist das jetzt das Zyklus-Ende? Die Antwort ist so einfach wie unbefriedigend: Weil wieder zwölf NEOs erschienen sind! Das ist der einzige Grund, warum hier der Zyklus endet und auch der einzige Anhaltspunkt, warum dem so ist.

Denn eigentlich hätte diese NEO-Gechichte DIE MARS-CHRONIKEN heißen können, wenn der Titel lizenzrechtlich nicht schon vergeben gewesen wäre. Außerdem gibts wieder neue Fragen und weiterhin keine Antworten. Wieso konzentrieren sich die Autoren auf einmal auf den Mars und schließen nicht erst mal diesen Terra-Besatzer-Handlungsfaden ab? Tja, Antworten gibts wie gesagt hier keine darauf und vermutlich wirds die auch so schnell nicht geben.

Was passiert denn nun auf dem Mars? Na ja … ein paar unserer Erd-Mutanten werden von den Arkoniden zusammen mit etwas Atommüll hingebracht, denn die Arkoniden wollen auf einmal den Mars bewohnbar machen, weil sie offenbar genug Zeit und Ressourcen dafür haben oder weil das schon immer der Plan war und sie Terra nur dafür besetzt haben … wer weiß.

Auf dem Mars erleben wir dann trotz eventueller Unzufriedenheiten ob der Gesamtsituation ein paar interessante Abenteuer über und unter der Oberfläche und lernen mal wieder einen neuen Mitspieler kennen. Der Lazan, dessen Artgenossen wir schon in NEO 43 kennengelernt haben, hat wie Atlan unter der Erdoberfläche im Wasser, unter dem Mars in der Hitze ausharren müssen, bis er mal Besuch bekam.

Tja, und das war er dann, der Zykluswechselpunkt. Wir sind auf dem Mars, wissen ein wenig mehr über dessen Vergangenheit, aber wirklich weitergeholfen hat das eigentlich keinem. Die Zusammenfassung, die bei jedem NEO am Ende zu hören ist, sieht das natürlich ganz anders.

Axel Gottschick hat es in dieser Lesung mit hektischeren Begebenheiten zu tun als in der vorherigen. Dem Hörer kann das nur recht sein, kann er doch hier prima sein Talent zeigen, mit dem er durch schnellen Wechsel der Sprechgeschwindigkeit den Hörfreund bei der Hand nimmt und fix in die Story zieht. Aber, das wollte der ja eh.

Und auch wenns grad in der Anfangsstunde wenig bis kaum Dialoge zu hören gibt, klingt das Ganze dennoch interessant, weil wie erlebt erzählt. Alle Figuren bekommen von Gottschick unterscheidbare Stimmen, wobei er mal eindringlicher und energischer wird und bei Betty Toufry zum Beispiel auch mal ganz sanft. Und das, ohne dabei albern oder unangenehm zu klingen. Grinsen musste ich bei seinem Arturo Canori, dem er einen lustigen Akzent verpasst und ihn so irgendwie extrem österreichisch klingen lässt.

Der Sprecher:

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 2400 x 2400 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einer Klappbox auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 84 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Technik-Credits:

Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Michael Sonnen, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz

Fazit:

Mit dieser Doppel-Lesung geht der aktuelle Zyklus, „Protektorat Erde“, zu Ende. Das Fährtenlesen in Richtung Callibso ist spannend, auch wenn erwartungsgemäß wenige bis keine Karten aufgedeckt werden. Aber die Andeutungen, die wir hier bekommen, sind durchaus hörenswert und lassen den Stammhörer weiter am Lautsprecher kleben. Welche Wurzeln haben denn die Terraner? Und wer ist denn diese Allianz, die uns nicht WIEDER ins All lassen wollte? Wer von uns war denn vor Perry schon da? Fragen über Fragen und nur noch ein NEO zur Beantwortung übrig.

Der aber hält sich nicht nur mit der Ablieferung eines echten Zyklus-Abschlusses zurück, sondern entfernt sich und uns sogar von Terra. Hier dreht sich nämlich alles um den Mars. Was auch immer die Arkoniden da wollen, was das im Innern eingesperrte Energiewesen noch so alles zur Spannung beitragen kann … das erfahren wir vielleicht im nächsten Zyklus. Denn hier ist Schluss … das weiß man aber nur, wenn man NEOs abgezählt hat. Zwölf sind wieder vorbei, also ist der Zyklus um … an der Handlung merkt man das leider überhaupt nicht.

Wer darüber aber nicht allzu enttäuscht ist und die neuen Fähigkeiten der alten Mutanten mag, der kann sich hier dennoch ordentlich unterhalten lassen, denn die fliegen mit zum roten Planeten.

Transportiert werden diesmal beide Hörabenteuer von Axel Gottschick, der wie gewohnt mit viel Schauspiel vor dem Mikro liest. So klingen die beschreibenden und erklärenden Zwischensequenzen wie erlebt und die Dialoge sehr lebendig. Hier bietet er dem Hörer eine große Auswahl an unterschiedlichen Stimmfarben und Lautstärken an … und sogar mal einen Akzent. Das erhöht für mich immer den Hörspaß und somit meine Wertung auch um einen ganzen Punkt.

2 MP3-CDs im Digipak
NEO 83 – Callibsos Fährte: 6:06 Std. Spieldauer (ungekürzt), 79 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
NEO 84 – Der Geist des Mars: 6:02 Std. Spieldauer (ungekürzt), 70 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3957950208

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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