Perry Rhodan NEO – Tschato, der Panther / Flucht ins Verderben (Folgen 89+90)

NEO 89 – Tschato, der Panther

Das Jahr 2038 beginnt für den Widerstand der Menschen gegen die arkonidischen Besatzungstruppen nicht gut. Der Versuch einiger Freiheitskämpfer, in der Silvesternacht den militärischen Oberbefehlshaber auszuschalten, ist gescheitert. Chetzkel bleibt unverletzt und ist von der Impertinenz der Menschen, die es gewagt haben, ihn persönlich anzugreifen, bis zur Weißglut gereizt. Der Reekha sinnt auf Rache. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er einen Vorwand findet, die Feuerkraft seiner Raumflotte gegen die Erde zu entfesseln. Free Earth bleibt keine andere Wahl, als auf volles Risiko zu gehen. Die Widerstandsorganisation muss einen Weg finden, die Flotte der Arkoniden auszuschalten. Entscheidend soll dabei die Hilfe eines jungen Mitglieds der Terra Police werden: Es ist Tschato, der Panther … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

In diesem NEO erwarten und drei Handlungsfäden, von denen zwei nach einiger Zeit ineinander übergehen. Diese beiden spielen auf Terra und unterhalten uns mit einem Techno-Krimi. Erst zeigen uns die beiden Autoren, auf welch clevere Art man die eigenen Infiltratoren auf den arkonidischen Kampfraumer einschmuggeln kann und dann lernen wir den „Panther“ kennen und erfahren auch, warum er diesen Spitznamen trägt.

Er und auch die Einschmuggler haben gemein, dass sie nicht gut auf die Arkoniden zu sprechen sind. Der „Panther“ aber versucht es nicht mit direkter Konfrontation, sondern schließt sich der Polizei ein, um sich dem Problem von innen zu nähern.

Geschickt schaffen es die Autoren dann, beide Handlungsstränge zu verknüpfen und alle beteiligten an einem selbigen ziehen zu lassen. Das ist durch die prima Ideen der Autoren sehr abwechslungsreich und auch spannend, sodass wir den Sprecher gern etwas anschubsen möchten, um zu erfahren, wies weitergeht und ob denn alles so klappt wie gewünscht.

Das wünscht sich auch unser „Freund“ Chetzkel … also dass alles so klappt wie er möchte, denn er stellt den Terranern im dritten Handlungsfaden eine Falle … aber nicht auf der Erde, sondern im Weltraum. Da werden wir dann auch Zeuge einiger Kampfhandlungen.

Der erste Charakter, den Hanno Dinger zu sprechen hat, ist auch gleich der Reekha Chetzkel, den er passend eindringlich und mit einem großen Hauch kratziger Zischigkeit spricht, sodass er sich auch noch unsympathischer anhört, als er eigentlich ist … oder eher, genau so, wie sich der Hörer ihn sich auch vorstellt.

Der Hauptheld dieses NEOs, Tschato, hingegen, unterscheidet sich stimmlich überhaupt nicht von den anderen Figuren. Im Gegenteil bleibt er ungewohnt neutral und bekommt vom Sprecher keine besonders heraushörbaren Eigenheiten verliehen. Dennoch lässt er bei ihm und auch bei den anderen von ihm zu sprechenden Figuren reichlich Emotionen fließen und sorgt so für ein lebendiges Hörerlebnis.

Bei den beschreibenden Szenen ist er mir … auch wie gewohnt … oftmals ein wenig zu träge und langsam. Da würde mir schon ein Schub an Sprechgeschwindigkeit ausreichen, um mehr Erlebnis zu kreieren.

NEO 90 – Flucht ins Verderben

John Marshall und seine Gefährten suchen die Goldenen, die Urheber der sogenannten Genesis-Krise, die offenbar seit Jahrtausenden auf der Erde und ihrem kosmischen Umfeld wirken. Dabei sind sie einen großen Schritt weitergekommen – womöglich einen entscheidenden: In einer uralten Falle auf dem Mars treffen die Mutanten auf einen Lazan, ein Wesen aus reiner Energie. Lee Va Tii, so sein Name, schlägt sich auf die Seite Marshalls. Er hat erkannt, dass er und seine Artgenossen von den Goldenen manipuliert wurden. Lee Va Tii will das nicht länger dulden und erklärt sich bereit, die Menschen zum mysteriösen Anführer der Goldenen zu führen. Während Marshall fieberhaft einen Weg sucht, den von den Arkoniden besetzten Mars zu verlassen, ringt der Mausbiber Gucky mit dem Tod. Ein Gift der Goldenen tobt in seinem Körper – und öffnet die Schleusen seiner Erinnerung … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

In diesem NEO setzen wir die Suche nach den GOLDENEN fort, die womöglich daran schuld sind, dass Terra besetzt ist, weil sie vor vielen, vielen Jahren mal was angestellt haben. Dazu gehts zum Mars.

Und obwohl das alles jetzt so ganz anders klingt als noch in der letzten Lesung, so gibts doch erstaunlich viele Parallelen. NEO 89 hatte FREE EARTH zu bieten, hier ists die Gruppe FREE MARS. In beiden Geschichten gehts um Infiltrationen und beide Male sogar um Wasser. Interessant, oder?

Aber zum Glück für den Hörer wird uns nicht das gleiche Abenteuer zweimal erzählt, vielmehr enden auch die Gemeinsamkeiten recht schnell und es entwickelt sich etwas Neues und Eigenständiges. Außerdem gibts hier Mutanten und Weltraum und Raumschiffe und alles, das gabs im letzten NEO nicht (so oft).

Und auch wenn ich Rückblicke in der Regel immer langweilig und handlungsbremsend empfinde, so fand ich diesen hier doch interessant. Vielleicht auch, weil es um den Mausbiber Gucky geht, den glaub ich wirklich jeder Rhodan-Fan ins Herz geschlossen hat. So erfahren wir, wie seine Vorfahren auf seinen Heimatplaneten gekommen sind, samt Vorgeschichte und trauriger Nachlese. Alles durchaus schlüssig und nachvollziehbar konstruiert.

Axel Gottschick führt uns nicht nur gewohnt souverän durch diese Geschichtsstunde, sondern auch über den Mars, den wir ja zu Anfang dieses NEOs noch im Blickfeld hatten. Zu Anfang jedoch erschreckt er uns auch direkt mit seinem Gucky, der extrem krächzig und eine Idee zu laut ins Kopfkino des Hörers knallt. Aber auch sein Grir steht dem in nichts nach … meine armen Ohren.

Die konnten sich aber im Laufe des Rests der Lesung erholen, denn hier weicht der Sprecher nicht mehr so schrill von seiner wirklich tollen Norm ab. Die Charaktere klingen dennoch hörbar unterschiedlich, hier und da mal etwas eindrucksvoller oder lauter, aber nie mehr schmerzend. Die beschreibenden Szenen spricht er lebendig und variiert dabei in der Sprechgeschwindigkeit auch mal, was das Ganze noch mehr auflockert.

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 2400 x 2400 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einer Klappbox auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 89 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Technik-Credits:

Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Michael Sonnen, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz, Horst Gotta

Fazit:

Der „Panther“ unterhält uns im ersten NEO spannend mit einem Techno-Krimi, den die Autoren mit kreativen Ideen versehen haben. Und auch von den Free-Earth-Leuten hören wir Neues, wenn der „Panther“ auf sie trifft und sie auf den „Panther“ treffen. Einen Treffer will auch der Besatzer Chetzkel landen, einen dicken, indem im Weltraum ein Taktikspiel veranstaltet, dem die Terraner zum Opfer fallen sollen. Zweieinhalb Handlungen also teilen sich eine Lesung und das tun sie wirklich interessant und fesselnder als es der Name des Kommandounternehmens „Slow Food“ vermuten lässt. Es muss nicht immer mit brutalen Methoden vorwärts gehen, Grips führt manchmal zu größeren Erfolgen.

Brutal gehen allerdings die GOLDENEN gegen die Ilts vor, wie wir im zweiten NEO erfahren müssen. Hier gibts eine unschöne Geschichtsstunde zu Guckys Vorfahren zu hören und ein paar unserer NEO-Mutanten wollen auf dem Mars ein Raumschiff klauen. Das ist beides unterhaltsam und spannend geschrieben und vor allem prima von Axel Gottschick gelesen.

Aber auch Hanno Dinger versteht es, Charakteren seinen Hörstempel aufzudrücken. Sein Tschato aber blieb für mich etwas blass. Ich hatte fast das Gefühl, dass er bei den anderen Figuren mehr Kreativität bei der Stimmauswahl hatte … es kann aber auch gut sein, dass die Regie diese Art vorgegeben hat.

Das wird sie sicher auch bei Axel Gottschicks „krakeelenden“ Figuren, die uns in der nächsten Lesung direkt ins Ohr schrillen. Das war nicht so meins, aber zum Glück recht schnell wieder vorbei. Danach konnte ich die hohe Qualität des Vortrags wieder genießen und in die Story eintauchen.

2 MP3-CDs im Digipak
NEO 89 – Tschato, der Panther: 6:01 Std. Spieldauer (ungekürzt), 58 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 90 – Flucht ins Verderben: 6:01 Std. Spieldauer (ungekürzt), 57 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3-95795-041-3

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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