Perry Rhodan NEO – Botschaft von den Sternen / Die Freihandelswelt (Folgen 107+108)

NEO 107 – Botschaft von den Sternen

Im Jahr 2049 tauchen überraschend fremde Raumschiffe beim Jupiter auf und greifen ohne Vorwarnung an. Perry Rhodan setzt sich mit dem Raumschiff CREST auf die Spur der Invasoren. Er entdeckt eine gewaltige Kriegsflotte der Methans, die sich zum Sturm auf Arkon bereit macht.
Die Erkundungsmission fordert Opfer. Im Kampf gegen eine Bestie findet der Haluter Fancan Teik den Tod. Mitten in Rhodans Trauer um seinen alten Weggefährten platzt der Notruf eines verschollen geglaubten Freundes …
Im heimischen Solsystem erhält auch Rhodans Frau Thora eine schreckliche Nachricht. Thomas, der Sohn von Thora und Perry Rhodan, wurde entführt … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Eine Entführung im Perryversum? Das kommt jetzt nicht so häufig vor und mutet irgendwie unterschwellig wie eine Handlungsverschleppung an … oder wie ein Teil einer Daily-Soap.

Perrys Sohn ist also weg … die Schlussfolgerung, dass erdas Sol-System verlassen haben muss, konnte ich nur bedingt teilen. Auch im NEOversum gibts doch Tarnfelder, Schutzschilde, Ortungsdeflektoren und wer weiß was noch alles, womit der Aufenthaltsort vom jungen Rhodan geheim gehalten werden könnte.

Lustig fand ich die Idee, dass der Autor eine Gruppe von „reifen“ Terranern ermitteln lässt, was einen besonderen Charme versprüht, der für mich in Richtung MISS MARPLE ging. Auch eine neue Mutantin mit genau zur Situation passenden Fähigkeiten ins Spiel zu bringen, fand ich ok, denn das hatten wir ja in der NEO-Vergangenheit schon häufiger.
Der Versuch ein „normales“ Medium aber kompliziert als „Sensointerpreterin“ zu umschreiben, fand ich dann eher zum Grinsen. Hier sollte wohl der Eindruck erweckt werden, es handle sich um knallharte Sciencefiction und nicht um Esoterik. Hat bei mir nicht geklappt.

Besonders nicht, weil es erst heißt, die Mutantin könnte die Gefühle und Eindrücke des Besitzers eines Gegenstands empfangen … und dann empfängt sie auf einmal zusätzlich noch das Komplettpaket vom Entführer … ohne von dem irgendwas in die Hand gedrückt zu bekommen. Was denn nun? Ist der Junge Empath und übermittelt ihr das Ganze? Das wäre für mich die einzige Erklärung, die einigermaßen Sinn ergeben könnte.

Lustiger wurde es für mich, als wir eine TELEVISION erleben, nachdem eine weitere Mutantin als Update hinzugeschaltet wurde. Warum dann nicht gleich noch ein paar Teleporter mit dazu, die den Jungen direkt abholen? Ok, das wäre wohl zu weit weg, denn jetzt wissen wir auch, wo sich Thomas aufhält. Die anschließende Geschichtsstunde fand ich auch ziemlich handlungsverschleppend, denn die vermuteten Hintergründe der Entführung … sollten sie tatsächlich so oberflächlich sein wie vermutet … hätten in ein bis zwei Sätzen erklärt werden können. Auf also nach Geesen … so heißt der Planet, den wir in der TELEVISION gesehen haben.

Davon weiß Perry Rhodan aber nix, denn der ist mit den Maahks beschäftigt und hatte ja gerade im letzten NEO seinen Haluterfreund im Kampf gegen die Besti verloren. Deren Raumschiff nehmen sie aber in Besitz und wollen die Arkoniden nun vor den Maahks warnen. Dass das nicht klappt, fand ich jetzt nicht überraschend, das WARUM aber, das war sehr spannend.

Hier wird der direkte Weg zum Ziel vom Autor zwar versperrt, aber auf so interessante Art und Weise, dass es mir nichts ausmachte. Außerdem gibts Neues von Crest, der ja eigentlich verschollen in der Unendlichkeit war … oder immer noch ist. Dieser Handlungsfaden konnte mich auf jeden Fall mehr am Lautsprecher halten, als die Entführungsstory.

Hanno Dinger entführt uns in die Welt der Mutanten und Entführer. Das macht er gewohnt ruhig, bedächtig und manchmal fast so neutral wie ein Nachrichtensprecher. Etwas mehr Begeisterung für die Story wäre hier super gewesen und hätte sich bestimmt auch auf die Hörerschaft übertragen. Zu fesseln weiß er aber wie immer … und auch hier … wenns um Dialoge geht. Dann verpasst er nicht nur den sprechenden Figuren stimmliche Eigenheiten, sondern spiegelt deren Gefühlswelt prima wider, sodass das Gesamtpaket überzeugend im Ohr des Hörers ankommt.

NEO 108 – Die Freihandelswelt

Im Jahr 2049 scheint die geeinte Menschheit vor einer friedlichen Zukunft zu stehen. Doch in dieser Situation tauchen überraschend fremde Raumschiffe beim Jupiter auf; ihre Besatzungen greifen ohne Warnung an.
Als Perry Rhodan sich auf die Spur der Invasoren setzt, entdeckt er eine riesige Kriegsflotte der Maahks. Hunderttausend Kampfraumer sind auf dem Vormarsch, um die Milchstraße mit einem neuen Methankrieg heimzusuchen.
Während Perry Rhodan im Weltraum unterwegs ist, wird sein Sohn entführt. Mit einer treuen Schar alter Weggefährten bricht seine Frau Thora auf, um den Entführern nachzuspüren. Die Spur führt ins Große Imperium und zu Thoras Vergangenheit – und zugleich zu den Verrätern, die mit den Maahks im Bunde stehen … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Interessant, dass wir gleich zu Anfang einen Blick rüber ins Entführerlager werfen dürfen, denn so erfahren wir nun auch die Hinter- und Beweggründe sowie die Namen der Verbrecher, die Perrys Sohn verschleppt haben. Dass die mit ihrer „Arbeit“ aber noch nicht am Ende sind, zumindest einer von ihnen, ist ein zusätzliches Spannungshäppchen, das diesen Handlungsfaden nicht nur zur Freihandelswelt legt, sondern teilweise auch noch auf Terra belässt.

Hier könnte es dramatisch werden, wirds irgendwie auch, aber für mich war da zu viel Klischee im Spiel und vor allem zu viel Politik. Machtbesessene Politiker, die sich gern nach dem Wind drehen, wenns der Karriere förderlich ist, von denen höre ich nicht so gern. Der Spezielle in diesem Fall ist allerdings nicht allzu lange im Amt, bevor er „bombastisch“ abgelöst wird und so für mich eher den Eindruck der Handlungsstreckung erweckte, auch wenn Bully in der Nähe ist, der das eigentliche Ziel gewesen war.

Von Perry Rhodan hören wir natürlich auch. Der will ja eigentlich schon länger unterwegs sein, um seinen alten Freund Crest zu retten, aber muss erst mal auf der Erde zwischenstoppen … wenn er denn gelassen wird. Dabei erfahren er und wir, dass Staub eigentlich ganz harmlos ist, aber Taal-Staub alles andere als unbedenklich. Der könnte zu einem echten Problem werden, denn er wird als Waffe eingesetzt. Und wir kennen es ja aus eigener Erfahrung „Staub kommt überall hin“ … in diesem Fall auch in weit entfernte Galaxien.

Schnell genug gehts für Thora nicht, denn die will zu ihrem Sohn, der ja bekanntlich zur Freihandelswelt verschleppt wurde. Der Name ist hier wirklich Programm, denn gegen Credits gibts hier alles und jeden zu kaufen … auch eine Form der Marktwirtschaft. Warum Thora, die ja früher schon mal hier war, allerdings versucht, Infos gratis zu bekommen und sich damit extrem verdächtig macht, das erschloss sich mir nicht. Das machts allerdings dramatischer und verwicklungstechnischer, sodass der Handlungsfaden auf dem Planeten Geesen nicht nur unterhaltsam ist, sondern sogar mit einem Cliffhanger ausgebremst wird, der nicht nur für mich recht überraschend auftauchte.

Axel Gottschick muss erst mal jede Menge dialogfreie Zeit überbrücken, bevor er uns zeigen kann, dass diese seine Stärke sind. Dann wirds direkt recht laut, generell wirds das in dieser Lesung recht häufig und auch mal grummelig-grantig. Aber auch die Beschreibungen, die er im Vorfeld zum Besten gibt, lassen den Hörer interessiert lauschen. Nicht lieblos runtergelesen, sondern schon so, als hätte er Interessantes zu vermelden.

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 2400 x 2400 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einem Digipak auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 107 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Technik-Credits:

Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Michael Sonnen, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz, Horst Gotta

Fazit:

Zwei Handlungsfäden gibts in der ersten NEO-Lesung zu hören, zusammen mit immer wieder eingestreuten Rückblicken, Erklärungen und Hintergrundinfos, derer es zu viel gab … für meinen Geschmack zumindest. Die Entführungsstory rund um den Sohn von Perry und Tora wird für mich zu sehr künstlich gestreckt und aufgeblasen, Perrys Maahk-Handlungsfaden hingegen verspricht zumindest für jetzt mehr Mystery und spannend Unbekanntes.

Hanno Dinger klingt bei den vielen Infos manchmal wie ein Nachrichtensprecher. Bei den Dialogen hingegen, kann er wieder Punkte gutmachen, sodass das Gesamtpaket dann doch ok ist.

Im zweiten NEO-Hörbuch wird dann aber auch Thoras Story auf der Freihandelswelt fesselnder und auch auf Terra gehts explosiv zu. Perry hat es mit gefährlichem Staub zu tun und ich fragte mich, ob man die Politikeinlagen auf der Erde nicht hätte kürzen oder weglassen können, denn meins waren die nicht. Aber, sie fügen sich in die dort stationierte Handlung ein und so unfassbar lange habe ich mich dann auch nicht aufgeschoben gefühlt.

Axel Gottschickt leistete mir in den für mich nicht so packenden Teilen Beistand, indem er sein Bestes tat, um mir diese Minuten so interessant wie möglich zu gestalten. Schaffte er dann auch … und gerade seine Bandbreite an Charakterstimmen macht beim Zuhören absolut Spaß.

2 MP3-CDs im Digipak
NEO 107 – Botschaft von den Sternen: 5:59 Std. Spieldauer (ungekürzt), 56 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 108 – Die Freihandelswelt: 5:57 Std. Spieldauer (ungekürzt), 59 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3-95795-058-1

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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