Perry Rhodan NEO – Zorn des Reekha / Crests Opfergang (Folgen 97+98)

NEO 97 – Zorn des Reekha

Den Arkoniden ist Ende Februar des Jahres 2038 ein entscheidender Schlag gegen den Widerstand der Menschen gelungen: In einem Überraschungsangriff zerschlugen ihre Raumschiffe die Terranische Flotte und vernichteten ihre Zufluchtswelt. Chetzkel, der militärische Oberbefehlshaber der Arkoniden, kehrt im Triumph zur Erde zurück. Noch aber ist der Widerstandswille der Menschen nicht gebrochen, die Rebellenorganisation Free Earth nicht geschlagen. Chetzkel betrachtet dies als unvollendeten Sieg – und er denkt nicht daran, sich damit zufrieden zu geben. Er beschließt, die Rebellen aus der Reserve zu locken. Das Mittel seiner Wahl: ein grausamer Schauprozess, dem Free Earth unmöglich tatenlos zusehen kann … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Willkommen in der Twilight Zone … bei den NEOs, die zwischen den Zyklen liegen. NEO 97-99 stellen eine Erweiterung der eigentlich abgeschlossenen KAMPFZONE ERDE dar. Wir können also erwarten, dass wir noch ein wenig weiterkämpfen werden, bevor die Autoren für uns das Tor in neue Welten aufstoßen. Hoffentlich … auf der Erde haben wir nun schon viel zu lange Widerstand geleistet … für meinen Geschmack zu mindest. Aber erstmal wird sich wohl des Reekhas Zorn entladen, wenn ich mir den Titel so betrachte.

Mit etwas Pech direkt im Fußballstation, das wir auf dem Cover zu sehen bekommen. Die Stätte, an der sonst wohl die Borussen kicken, deren Fan der Autor zu sein scheint, hat einen neuen Namen bekommen … zweifelsfrei, um keine Werbung für den derzeitigen Sponsor zu machen. Wobei der die Namensrechte auch nur bis zum Jahr 2021 gekauft hat und wir auf NEO-Ebene schon 15 Jahre weiter sind.

Tja, und da heißt Dortmund nicht mehr Dortmund, sondern wird von Chetzkel in „Mirktron“ umbenannt. Im ehemaligen Stadion möchte er publikumswirksam über die letzten Überlebenden von NEW EARTH zu Gericht ziehen … einen Aufstand bewirken … und ihn anschließend niederschlagen. Soweit der Plan des zornigen Reekhas.

Den zu durchkreuzen wird schwer … extrem schwer sogar … wie praktisch, dass die Gegenbewegung ja letztens erst dieses unbekannte „Monster“ geklaut hat, von dem noch keiner wusste, wer oder was er/sie/es ist. Das erfahren wir hier und haben Glück, dass er uns und unserer Sache freundlich gegenübersteht. Nebenbei geht Fancan Teik … so heißt er nämlich … davon aus, dass er das Fußballstadion alleine umgraben könnte … wow.

Als wir das erleben, haben Hunderte von FREE-EARTH-Kämpfern schon mal was vorbereitet und wir kommen mitten im Gemetzel an … auf dem Rücken eines Kolosses.

Hanno Dinger betätigt sich diesmal als Sportkommentator … nein, nicht wirklich, denn das ehemalige Fußballstadion ist ja nun keines mehr. Außerdem ist er ja keiner, der wirklich aus sich herauskommt beim Vorlesen, sondern es lediglich bei den Dialogen immer mal durchblicken lässt, welches Potenzial … auch nach so vielen Lesungen … immer noch in ihm schlummert.

Denn wenn die Charaktere sprechen, dann verleiht Hanno Dinger ihnen unterscheidbare Merkmale und der Hörer kann auch gut nachempfinden, was in den Figuren gerade vorgeht. Besonders sein Reekha gefällt mir gut, denn er klingt irgendwie fies .. passend durch die Zähne gedrückt hinterlistig.

Bei den beschreibenden Szenen fällt er gewohnt ab und liest manchmal etwas eintönig … das schreibe ich nur der Vollständigkeit halber, denn Fans der NEO-Lesungen wissen eh schon lange, was sie bei einer Dinger-Lesung erwartet. Da gehts immer etwas gemächlicher zu … mir halt immer eine ganze Ecke zu gemächlich.

NEO 98 – Crests Opfergang

Im Februar 2038 steht die Menschheit am Abgrund. Überall auf der Erde erheben sich die Menschen gegen die Arkoniden. Die Spannungen zwischen Besetzten und Besatzern entladen sich in Gewalt. Der Auslöser des Flächenbrands liegt in Dortmund. Dort hat Chetzkel, der militärische Befehlshaber des Protektorats, Tausende Kämpfer von Free Earth eingekesselt. Der Ausgang des ungleichen Kampfes steht bereits fest. An seinem Ende wird die Niederlage der Menschheit stehen, womöglich die Vernichtung der Erde. Crest da Zoltral, der Gelehrte und Freund Perry Rhodans, kann dem Schauspiel nicht mehr länger tatenlos zusehen. Der alte Arkonide verlässt sein Versteck, um das Töten zu beenden – und sei es um den Preis seines eigenen Lebens … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Der Preis seines eigenen Lebens ist leider nicht mehr allzu hoch, Crest würde eh bald sterben und sich aus der Serie verabschieden. Der Autor wollte ihm einen schönen Abschied bescheren und ihn als eine Art Selbstmordattentäter auf eine Mission schicken, die er womöglich nicht überleben würde. Dabei drückt er ihm einen Klassiker der klassischen Tragödie in die Hand, eine vergiftete Waffe. Der soll das universum von Chetzkel befreien … endlich.

Bis es aber zum Aufeinandertreffen von Crest, Chetzkel und „Imperators Gerechtigkeit“ kommt, gibts auf Terra noch einiges zu erledigen und eine Menge wegzurennen. Wir erinnern uns, dass wir letztes Mal im umbenannten Dortmund in einem ehemaligen Fußballstadion einer Massenschlacht beigewohnt haben, an der sich auch unser neuer Haluter-Freund Fancan Teik beiteiligt.

Nun gilts aber Fersengeld zu geben, denn Chetzkel riegelt alles weiträumig ab und will seine Widersacher zur Strecke bringen. Und praktischerweise sendet der Haluter auch Signale aus, anhand derer er prima anzupeilen ist. Wieso macht er das denn? Und … macht er das freiwillig?

Freiwillig opfern möchte sich ja auch Crest, aber irgendwie bekommt in diesem NEO keiner so richtig, was er möchte. Nur der Hörer kann sich freuen, denn das erhält die Spannung aufrechter, als wenn direkt alles klappen und auflösen würde. Zumal wir ja auch noch einen Zwischenzyklus-NEO zu hören haben, bevor der Jubiband 100 erscheint. Und weil der das Wort SHOWDOWN im Titel trägt, gehe ich mal davon aus, dass dann endlich die interessantesten Handlungsstränge abgeschlossen werden, um Platz für Neues zu schaffen.

Axel Gottschick bekommt von der Vorlage direkt Dramatik und ein unterschiedliche Charaktere vorgesetzt, die er aber gewohnt gekonnt und sehr überzeugend ins Ohr des Hörers bringen kann. Mal einfach nur mit mehr Nachdruck, mal mit hörbar verzogenem Mund oder verzerrtem Gesicht gibt der Sprecher jeder Figur eine wiedererkennbare Eigenheit, die nicht selten auch allein schon am Klang direkt erkennbar werden lässt, obs einer der „Guten“ oder der „Bösen“ ist, die hier sprechen.

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 2400 x 2400 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einer Klappbox auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 97 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Technik-Credits:

Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Michael Sonnen, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz

Fazit:

In der ersten NEO-Lesung erfahren wir, wie der Reekha seinen Zorn herniederprasseln lassen will. Bis es soweit ist, ziehts sich eine Weile hin, aber das Gemetzel am Ende, entschädigt für den langen Prozesshergang. Besonders, da wir nun wissen, was es mit dem entführten Riesen auf sich hat, der nun auch einen Namen und sich auf unsere Seite geschlagen hat. Chetzkel allerdings dreht immer weiter durch und ich vermute, dass seine nun angestrebte Regentschaft erst am Ende dieser Zyklus-Zwischen-Mini-Reihe zuende gehen wird. Mit einem Paukenschlag, wie ich hoffe.

Den gibts in der zweiten NEO-Lesung auch noch nicht, nur vorendlichen Trommelwirbel. Der aber ist angenehm hektisch und spannungsgeladen und fühlte sich nicht wie ein Zwischenzyklusband an, der er ja ist. Crest möchte sich opfern, da sein Leben eh dem Ende entgegengeht und uns den neuen Fürsorger Chetzkel aus dem Kopfkino schubsen. Der möchte immer noch am liebsten alle und jeden umbringen, der Arkon doof findet. Und Perry? Der glänzt bis kurz vor Ende durch Abwesenheit und wird wohl erst im SHOWDOWN FÜR TERRA durchstarten. Vielleicht ja zusammen mit dem Haluter Fancan Teik … das wäre doch mal was.

Für einen Sportreporter hat mir Hanno Dinger zu wenig Feuer beim Vorlesen, dennoch bringt er die Story des ersten NEO-Abenteuers nicht zu ruhig ins Kopfkino des Hörers. Sein Chetzkel klingt fies und auch die anderen Charaktere sind gut im Ohr voneinander zu unterscheiden. Bei den Zwischensequenzen wäre mir immer mal wieder ein wenig mehr Tempo lieber gewesen, um die Geschichte lebendiger wirken zu lassen. Nicht von ungefähr ist seine Lesung eine halbe Stunde länger als die vom Kollegen Gottschick.

Der legt sich wie gewohnt genauso ins Zeug und kann bei den Dialogen und gerade bei den unterschiedlichen Stimmen punkten, die wir von ihm dargeboten bekommen. Von gedrückt bis gezischt gibts hier alles zu hören und das komplette Gefühlsspektrum der Figuren kommt deutlich beim Hörer an.

2 MP3-CDs im Digipak
NEO 97 – Zorn des Reekha: 6:02 Std. Spieldauer (ungekürzt), 63 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 98 – Crests Opfergang: 5:32 Std. Spieldauer (ungekürzt), 54 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3-95795-045-1

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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