NEO 33: „Dämmerung über Gorr“

Das Jahr 2037: Eigentlich wollte Perry Rhodan mit dem Raumschiff TOSOMA den großen Sprung für die Menschheit einleiten – eine Reise über Zehntausende von Lichtjahren hinweg, ins Zentrum des größten Sternenreiches der Milchstraße. Doch aus dem euphorisch gestarteten Abenteuer wurde längst ein Alptraum. Die Naats traten auf den Plan, riesenhafte Wesen, die als Söldner des mächtigen Arkon-Imperiums tätig sind. Die TOSOMA wurde abgeschossen, ihre Besatzung getötet oder gefangen genommen. Seither sitzt Rhodan in einer Zelle der Naats. Die Naats bereiten eine große Schlacht gegen die echsenähnlichen Topsider vor. Die Menschen drohen, zwischen die Fronten zu geraten – hilfloses Kanonenfutter im Krieg interstellarer Mächte. Wollen Rhodan und seine Begleiter nicht sterben, müssen sie unbedingt fliehen … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Bis zur „Dämmerung über Gorr“ ist es noch eine Weile hin, aber es geht voran im Zyklus, auch räumlich. Perry Rhodan und Reginald Bull beeindrucken die Naats. Wir erfahren nämlich, dass die Naats nicht bloß ein hirnloser Schlägertrupp sind, die alles machen, was die Arkoniden vorgeben. Vielmehr haben sie ihre eigene Kultur und ihren eigenen Moral-Kodex und der Autor erzählt uns, wie sie in den Dienst der Arkoniden kamen. Und von daher zeigen sie sich von Perrys und Bullys Verhalten überrascht und erkennen ihren Mut an.

Währenddessen mausert sich Navaal, der erste Naat, dem die Terraner je begegnet sind, zum eigentlichen Protagonisten dieses NEO-Bandes zu werden. Nicht nur stellt er die sinnfreien Befehle seines Vorgesetzten in Frage, die eher den Tod vieler Naats zur Folge haben werden, anstatt einen Sieg einzufahren, er hat auch einen Sohn, der eigentlich nicht mehr leben dürfte. Hier kommt die moralische Kelle des Autors, der sozialkritisch anmerkt, dass natürlich auch Wesen mit besonderen Bedürfnissen ein Recht auf Leben haben. Der behinderte Sohn von Navaal hat dies offiziell in seiner Kultur nämlich nicht, wird aber von seinem Vater beschützt.

Unterdessen gibts auch ein wenig Leben in der Story rund um Perry Rhodan. Der erhält nämlich unerwarteten und geheimen Kontakt zu seinen Mitstreitern.

Der zweite Handlungsarm in diesem NEO schwenkt zum Planeten Gorr, auf dem ja letztromanlich ein „schlafender Gott“ geweckt wurde. Dass es ein Maahk ist, das wussten wir ja schon, was für einer, noch nicht. Der Hörer hätte an diese Stelle tatsächlich einen Charakter mit Besonderheiten erwartet, aber, ist er gar nicht. Und weil er das nicht ist, geht seine Story relativ unspektakulär und für mich ein wenig zu tränendrüsig auch hier schon zu Ende.

Hanno Dinger beginnt gewohnt ruhig und zurückhaltend mit seinen Beschreibungen und nimmt ab den ersten Dialogen mehr Fahrt auf. Dann weiß er, mal mit mehr mal mit weniger Nachdruck, den sprechenden Charakteren Leben einzuhauchen und ihre Gefühle und Motivationen glaubhaft ins Ohr des Hörers zu transportieren. Dazu bekommt er in der zweiten Hälfte der Lesung wesentlich mehr Gelegenheit und das steigert den Hörgenuss … hörbar.

Bei der Wahl der Stimme des Methans kann man Hanno Dinger keinen Vorwurf machen, steht doch im Skript, dass sie „fistelt“. Das tut der Sprecher dann auch an der Stelle und das kratzt ganz schön am und im Trommelfell.

NEO 34: „Die Ehre der Naats“

Das Jahr 2037: Seit die Menschen ins All vorgestoßen sind, trafen sie auf die unterschiedlichsten Fremdwesen. Sie kamen mit den menschenähnlichen Arkoniden in Kontakt, sie stießen auf die echsenähnlichen Topsider oder das seltsame Wesen namens ES. Doch als die bisher gefährlichsten Aliens erweisen sich die riesigen Naats mit ihrem furchterregenden Aussehen. Perry Rhodan selbst ist mit Hunderten anderer Menschen in Gefangenschaft der Naats geraten. An Bord eines ihrer Raumschiffe wartet er auf sein weiteres Schicksal – er steuert gegen seinen Willen auf eine große Raumschlacht zu. Zwischen den Welten und zerbrochenen Monden der Sonne Rayold beginnt der Krieg interstellarer Mächte: Die Naats treffen mit ihren Raumschiffe auf die Topsider. Und die gefangenen Menschen scheinen nicht mehr zu sein als hilfloses Kanonenfutter … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Dieser NEO schließt plötzlich und unerwartet an den vorigen an. Wo es sonst Schwenks nach Terra gibt oder zum Mars, bekommen wir hier noch mehr und intensivere Eindrücke rund um das Ehrenleben der Naats. Die haben zwar ihren eigenen Moralkodex, kämpfen aber im Auftrag und für die Arkoniden. Und für die sollen sie mal eben die Topsider auslöschen und vertreiben. Interessant ist an dieser Stelle, dass wir auch erfahren, wie sich die Gegenseite auf den anstehenden Konflikt vorbereitet.

Und so haben wir Kamikaze-Naats, die sterben sollen, falls sie nicht gewinnen können und auf der anderen Seite eine Reihe mit hochgezüchteter Militärtechnik ausgerüstete Asteroiden-Forts, deren Basis auch noch mit einem scheinbar undurchdringbaren Schutzschirm ausgestattet ist. Und auch wenn der Naat-Anführer Navaal die Entscheidungen seines Vorgesetzten im letzten Band angezweifelt hat, schickt er nun doch Selbstmordmissionen auf die Reise. Perry Rhodan spielt hier nur eine Gastrolle am Rand, er ist ja auch noch gefangen. Aber er macht eine interessante Begegnung … immerhin.

Einen kleinen Handlungsfaden bekommt auch noch der verschleppte Erik Manoli, der mit dem Despot der Topsider unterwegs ist, um für die Echse die Unsterblichkeit zu besorgen. Die verspricht ihm dann auch ein alter und bei vielen Alt-Rhodan-Fans sehr beliebter Bekannter: Atlan, der sich als „Scharfauge“ zu erkennen gibt.

Axel Gottschick hat im Gegensatz zum Anfang der letzten Hanno-Dinger-Lesung gleich mehr Actionlastiges zu erzählen. So kann er den Hörer schneller in die Story ziehen und dessen Ohren ganz für sich beanspruchen. Die Charaktere von Gottschick sind unterscheidbar gut vertont und klingen glaubhaft lebendig. Zwar mit verstellter Stimme, aber nie übertrieben, spricht er die Dialoge und macht die Szenen für den Hörer gut erlebbar und das in unterschiedlichen Intensitäten und Lautstärken.

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u. a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einem Digipak auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 33 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Fazit:

Sozialkritik und jede Menge kriegsähnliche Handlungen dominieren diesen Doppel-NEO, der sich umfassend mit dem Konflikt zwischen den Naats, die im Auftrag der Arkoniden kämpfen … müssen … und den Topsidern befasst. Nebenbei kommt auch noch Erik Manoli einen Transmitterschritt weiter und ein dem Alt-Rhodan-Fan bekannter und verdammt alter Arkonide hat seinen Auftritt.

Dass es hier und offenbar auch noch im kommenden NEO-Band fast ausschließlich um den Konflikt zwischen den Naats und den Topsidern geht und weniger um Perry Rhodan, ist eigentlich halb so wild. Die Sprecher bringen auch diese Handlungsebenen lebendig ins Ohr des Hörers und machen sie so zu einem spannenden Abenteuer, auf das sich der Hörer gern mitnehmen lässt.

2 MP3-CDs in Klappbox
NEO 33 – Dämmerung über Gorr: 6:32 Std. Spieldauer (ungekürzt), 68 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 34 – Die Ehre der Naats: 6:08 Std. Spieldauer (ungekürzt), 67 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
ISBN: 978-3-943393-42-2
http://www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist auch als Download-Version erhältlich.

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