Perry Rhodan NEO – Fluch der Bestie / Tod eines Mutanten (Folgen 135+136)

NEO 135 – Fluch der Bestie

Im Sommer 2051 leben die Bewohner der Erde in Frieden, die Menschheit arbeitet weiter an ihrer Einigung. Doch dann tauchen fremde Raumschiffe auf – es sind die Sitarakh. Mit ihrer überlegenen Technik reißen sie die Macht an sich.

Perry Rhodan entkommt mit seinen Mitstreitern ins All, wo er nach Hilfe sucht. Immerhin versprechen die mächtigen Liduuri ihre Unterstützung; doch sie stellen ebenfalls Forderungen an die Terraner.

Auf der Erde weiten die Sitarakh ihre Herrschaft stetig aus. Zudem sucht eine todbringende Schlaflosigkeit die Menschheit heim; das Chaos auf der Erde nimmt zu. Überall kämpfen kleine Gruppen gegen den Feind, den äußeren wie den inneren – in Terrania, Straßburg oder Dubai. Sie widersetzen sich dem Fluch der Bestie … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

In diesem NEO gibts zwar mehrere Handlungsfäden, aber im Grunde „nur“ zwei Handlungsorte. Am einen ist Perry, der offenbar in den nächsten Lesungen weitere Weißen Welten abklappern wird. Unterstützt von Gucky kann er der anfangs komatösen Liduuri wichtige Infos entlocken … bevors zu langweilig wird und der Verdacht entsteht, hier würde künstlich gestreckt. Muss man gar nicht machen, schließlich gibts ja noch mehr als eine Weiße Welt, da hat man im Vorfeld schon eine Menge Platz für Geschichten gelassen.

Und auf der besetzten Erde mutmaßen wir weiter, was die Sitarakh da eigentlich vorhaben. Wollen sie das Magnetfeld der Erde verändern … um dann genau was zu machen?

Die Hilfe gegen das Cortico-Synrdrom, das wir in der letzten Lesung schon kennengelernt haben, ist zwar formal eine, aber im Grunde verzögert sie das bislang noch Unvermeidliche nur. Die Nebenwirkungen sind noch ganz schön übel … im Gegenzug dürfen die Befallenen ganze fünf Stunden schlafen. Wohl besser als gar nicht.

Diese Technikschiene und der Abschnitt bei Perry haben mir gut gefallen, die für mich zu lange Reise durch die Wüste, die Julian Tifflor mit seiner Gruppe unternimmt und die gefühlt nicht wirklich neue Erkenntnisse gebracht hat … nicht so sehr.

Hanno Dinger liest vor, klar, aber leider hört es sich hier über weite Strecken auch genau so an. Wirkliche Emotionen kommen bei ihm in der Regel nur ins Mikro, wenn er Dialoge zu vertonen hat. Da wird er um ein Vielfaches lebendiger, abwechslungsreicher und hat auch schon mal einen französischen Akzent auf Lager.

Wenn er die beschreibenden Szenen so vorlesen würde, wie die gesprochenen und bei den gesprochenen mal aus sich herauskommen würde … dann könnte es mit Hanno Dinger Spaß machen. Aber leider bremst er sich hörbar einfach zu sehr, wenn die Charaktere aufgewühlt sind oder rufen. Da fehlte mir sehr oft die Hingabe zur Story und das echte Einlassen auf die Gefühlwelt der Figuren. Ich habs ihm einfach nicht abgenommen … auch wenn er mal lauter wurde.

NEO 136 – Tod eines Mutanten

Im Sommer 2051 leben die Bewohner der Erde in Frieden, die Menschheit arbeitet weiter an ihrer Einigung. Doch dann tauchen fremde Raumschiffe auf – es sind die Sitarakh. Mit überlegener Technik reißen sie die Macht an sich.

Perry Rhodan entkommt mit seinen Mitstreitern ins All, wo er auf die mächtigen Liduuri trifft. Sie versprechen ihre Unterstützung. Zuvor jedoch muss er den sogenannten Hyperschwall der fünf Weißen Welten wiederherstellen, um den Liduuri zu helfen.

Auf der Erde stemmen sich die Gruppen der Widerstandsbewegung gegen den Feind – und bekämpfen ihn in New York ebenso wie in Terrania. Die Einsätze fordern schreckliche Opfer, und es kommt zum Tod eines Mutanten … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Wenns schon im Klappentext steht und diese NEO-Lesung auch so heißt: Welcher Mutant verlässt die Serie denn? Ohne den Namen zu spoilern … es ist einer, von dem in der Erstauflage der Romanhefte in nur einem einzigen Heft zu lesen war … und das im Zusammenhang mit den Posbis. Die haben wir aber im NEOversum schon hinter uns gelassen. Bei NEO prügeln wir uns gerade mit anderen Feinden herum, die mal wieder die Erde besetzt halten … passiert dem Planeten ja ständig.

Was der Mutant hier leistet, ist übermenschlich, nicht nur auf seine Begabung bezogen. Er gönnt sich keine Verschnaufpase und brennt förmlich aus. Das ist hart an der Grenze zwischen „heldenhaft“ und „übertrieben“ erzählt, aber noch so, dass der Hörer ihn am liebsten bremsen möchte, weil er weiß, was unweigerlich passieren wird.

Und was machen die anderen so? Perry? Der Mann, der die Weißen Welten abklappert, damit die Liduuri uns am Ende auf der Erde helfen, der kalibriert einen Planeten mit dem „Flamingo-Effekt“. Schade, dass ich das nicht sehen konnte, das Farbenspiel war sicher schön. Egal, ab zur dritten Welt und weitergeholfen.

Auf Terra gehts auch interessant weiter, denn in Sachen Cortico-Syndrom gibts endlich Fortschritte und auch der Wiederstand (gegen die Besatzer) sprengt sich voran. Im Grunde war ich die gesamte Hörzeit überrascht, wie gut mir plötzlich alle Handlungsfäden gefallen .. das hatte ich auch selten bei NEO. Für die Erdbewohner allerdings gehts nicht so positiv weiter. Hier droht ein Anti-Terraforming.

Als hätte Hanno Dinger mein Genörgel über seine letzte Lesung gehört, habe ich hier schon mehr Gefühl gespürt, besonders, wenn er „den Probanten“ spricht. Allerdings ist seine Bremse nach wie vor deutlich zu hören. Er liest mit mehr Hingabe vor, versucht die Verzweiflung zu vermitteln, aber um das wirklich glaubhaft zu schaffen, müsste er loslassen und wirklich verzweifelt sein, im Idealfall in der Sprecherkabine losheulen … das tut er nicht und das macht den Unterschied. Gleiches gilt für den Hass der Bestie. Auch der kommt bemüht lauter und kratziger rüber, aber spürbar ist er nicht.

Das soll nicht heißen, dass diese Lesung langweilig ist, ganz und gar nicht. Die vielen anderen Charaktere, die nicht solche Gefühlsspitzen erleben, die kann Hanno Dinger gut vermitteln.

Der Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösungen 2400 x 2400 bei NEO 135 und 2407 x 2400 bei NEO 136 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einem Digipak auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 136 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Technik-Credits:

Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Michael Sonnen, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz

Fazit:

Perry erzielt erste Erfolge auf seinem Weiße-Welt-Hopping-Trip und auf der Erde werden neue Infos darüber gesammelt, was die Besatzer eigentlich vorhaben. Und auch darüber wie man mit dieser gemeinen Schlafraub-Krankheit umgehen kann … Fortschritte werden auch hier erzielt. Und dann gibts noch die Titel-Bestie, die den James T. Kirk gibt, aber nicht „KHAAAAAAAAAAAAAAAAAAAN!“ brüllt, sondern den Nachnamen unseres relativ unsterblichen Terraners.

Handlungsfortschritt gibts, der für mich am Rande von „nu‘, jetzt mal etwas zügiger hier“ bis „och, interessant“ pendelte und mich gut unterhalten konnte. Interessanterweise konnte mich diesmal die Story mehr bespaßen als der Sprecher. Hanno Dinger liest mir seinen NEO mit zu wenig Empathie. Die beschreibenden Szenen klingen manchmal wirklich abgelesen und bei den Dialogen hält er sich leider zu oft stark zurück, sodass ich ihm auch nicht alles abgekauft habe.

Die zweite NEO-Lesung hat einiges zu bieten, das mich wirklich am Lautsprecher gehalten hat. Die Story rund um den Mutanten, der alles gibt und den Preis dafür bezahlt, hat mir gut gefallen, auch die restlichen Vorgänge auf der Erde waren spannend. Da fand ich sogar Perrys Weltraumabenteuer auf der Weißen Welt Nummer 2 nicht ganz so packend.

Hanno Dinger liest auch diesen NEO vor und ist dabei ein wenig lebendiger als noch beim letzten Abenteuer. Etwas besser kommt die Gefühlslage der Charaktere beim Hörer an, aber gerade bei Hass und Verzweiflung nimmt er sich um das Maß zurück, das ein gutes von einem tollen Hörerlebnis unterscheidet.

2 MP3-CDs im Digipak
NEO 135 – Fluch der Bestie: 5:34 Std. Spieldauer (ungekürzt), 58 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 136 – Tod eines Mutanten: 6:13 Std. Spieldauer (ungekürzt), 73 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
ISBN-13: 978-3-95795-092-5

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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