Perry Rhodan NEO – Die verlorenen Himmel / Callibsos Puppen (Folgen 61+62)

NEO 61: Die verlorenen Himmel

Im Juni 2037 erreichen Perry Rhodan und seine Gefährten endlich das Arkon-System, das Zentrum des Großen Imperiums. Ihr Ziel: das Epetran-Archiv zu finden und die Koordinaten der Erde daraus zu löschen, bevor sie in den Besitz von Sergh da Teffron gelangen. Der Arkonide hasst die Menschen und würde keine Sekunde zögern, die Erde zu vernichten. An der Seite von Onat da Heskmar, dem weisen Wächter des Archivs, dringen die Gefährten in den Kristallpalast auf Arkon I ein, erreichen sogar die Gemächer des Regenten – und werden von dem Herrscher überrascht. Rhodans Gruppe kann entkommen, doch nur, weil sich Iwan Goratschin für sie opfert. Der Mutant bleibt zurück. Tot, wie Rhodan glauben muss. Doch Goratschin lebt. Er wird zum Gefangenen des Regenten – und zu seinem Werkzeug … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Mit dieser NEO-Lesung beginnt der neue Zyklus EPETRAN, benannt nach dem gleichnamigen arkonidischen Wissenschaftler, dessen Archiv wir ja suchen, um daraus die Position der Erde zu löschen. Bevor wir das aber weiter verfolgen können, erleben wir das letzte Abenteuer des Mutanten Iwan Goratschin, für dessen Verabschiedung sich der Autor eine schöne rundum stimmige Story ausgedacht hat. Daher ist es dem „Zünder“ zu verdanken, dass wir nun erfahren, warum es den Imperator mehrfach gibt.

Die Fortführung und Auflösung dieses Rätsels erinnerte mich immer an ein Computerspiel. Eine Art Adventure mit Puzzleelementen, die der Mutant zu lösen hatte. Dass das Ganze in einer eigenen Welt stattfindet, verstärkt dieses Gefühl noch. Aber, der Ausflug ist unterhaltsam und die Grundidee durchaus gefällig … das Ende ist … na ja .. erfolgreich auf der einen und traurig auf der anderen Seite.

Traurig könnte es auch um Perry werden, denn er ist mit seinen Getreuen festgesetzt worden und kann erst am Ende dieses NEOs mit Hilfe entkommen … wommöglich … und wie weit er fliehen kann, das werden wir weder in diesem noch im kommenden NEO erfahren, denn nach dem Cliffhanger wird ein Schwenk zu einer anderen Protagonistin angekündigt.

Hanno Dinger klang für mich in dieser Lesung manchmal sehr gleichgültig und manchmal wie ein Märchen-Onkel. Bei den Szenenbeschreibungen fehlte mir oft das Feuer und das Schauspiel vor dem Mikro und es kam auch nur sehr wenig von den Emotionen der Charaktere bei mir an. Wenn er bei den Dialogen dann ein Fitzelchen mehr aus sich herausgeht, wird es besser und die Figuren werden mit etwas mehr Leben erfüllt. Dennoch klingt er häufig gebremst und zurückhaltend, als ob er niemanden aufwecken möchte beim Sprechen.

Ab und an verändert er seine Stimmfarbe, was den zu diesem Zeitpunkt sprechenden Charakteren eine von den anderen unterscheidbare Eigenheit verleiht. Auch ein Akzent ist dann mal drin und das belebt die Szenerie ungemein. Dass männliche Sprecher Frauenstimmen in der Regel immer unangenehm für die Hörerohren vertonen kommt häufig vor … hier hält es sich in Grenzen.

NEO 62 – Callibsos Puppen

Juli 2037: Auf der Suche nach dem Epetran-Archiv ist Perry Rhodan in das Arkon-System vorgestoßen, das Zentrum des Großen Imperiums. Doch der Preis für diesen Erfolg war hoch: Iwan Goratschin bezahlte ihn mit dem Leben, Rhodan selbst ist mit seinen verbliebenen Gefährten auf der verzweifelten Flucht aus dem Kristallpalast.
Der Zündermutant war nicht das erste Opfer. Rhodan verlor bereits vor Längerem einen Gefährten: Crest da Zoltral. Der Gelehrte, der der Menschheit das Geschenk der arkonidischen Technologie machte, wurde am Sonnenleuchtfeuer Hela Ariela entführt.
Inzwischen ist es Crest gelungen, sich aus der Gewalt seiner Entführer zu befreien. Er bricht zur geheimnisvollen Welt Derogwanien auf. Seine Hoffnung: Er will dort seine verschollene Ziehtochter Thora wiederfinden … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Der Puppenspieler von Mexiko … heißt nicht Roberto Blanco und kommt auch nicht aus Südamerika. Er heißt Callibso und wohnt auf Derogwanien .. ja, „auf“, das ist nämlich ein Planet und kein erfundenes osteuropäisches Land auf Terra, das wir übrigens in NEO 53 schon mal besucht haben. Aber der wird erst später zur Handlung stoßen … erstmal erfahren wir, dass Thora krank ist und das Raumschiff, mit dem sie fliegt, bockig. Das muss mit Marvin, dem depressiven Roboter verwandt sein.

Wir erleben also ein Planetenabenteuer mt Chuckie, der Mörderpuppe und seinen Freunden. Auch der Puppenspieler selbst scheint nicht der Netten einer zu sein, denn er setzt unseren Getreuen ziemlich zu und Crest fest … der war zwischenzeitlich auch gekommen. Aber eigentlich will Callibso ja Perry Rhodan ans Leder und dafür kann er sogar immer wieder in einen Zeitbrunnen springen, um sich etwaige Zukünfte anschauen, um dann in der Gegenwart einen Vorteil zu haben.

Alles Zutaten, die wirklich spannend sind … grad mit Zeitreisen kriegt man mich eigentlich immer, nur die Auflösung am Ende ist zwar rund und stimmig, hinterlässt aber einen extrem faden Beigeschmack. Haben wir doch grad genau sechs Hörstunden unseres Lebens mit einem Lückenfüller verbracht. Tja, da dürfte nur Crest froh sein, denn er hat seine Ziehtochter Thora wieder. Wir aber hatten bis auf eine seltsame Begegnung mit einem Charakter, den es auch in der Erstauflage der Heftromanserie gibt, nicht viel.

Axel Gottschick legt lebendig los und bleibt bei seinem Vortrag auch so bis zum Ende. Seine Szenenbeschreibungen sind flott erzählt und lassen keine Langeweile aufkommen. Bei den Dialogen gibt er jedem Charakter eine andere Stimme, sodass sie im Ohr des Hörers gut zu unterscheiden sind.

Nicht immer aber trifft er dabei meinen Geschmack und als er einen „Froschartigen“ und Gucky direkt im Anschluss sprach, dann zog sich mein Trommenfell zusammen. Das war mir dann eine Nummer zu hoch und zu quakend krächzig. Alle anderen von ihm gesprochenen Figuren klingen angenehm … nur halt Gucky nicht, der nervt schnell, weil er aus dem Rahmen fällt.

Auch der Klassiker, das in einem Zug durchgenuschelte „Pewwywoden“, fehlt hier nicht und lässt mich jedes Mal grinsen, spricht Axel Gottschick doch sonst jedes Wort sehr deutlich.

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 2400 x 2400 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einer Klappbox auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 62 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Technik-Credits:

Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Michael Sonnen, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz

Fazit:

Zum Zyklusauftakt von EPETRAN gibts ein Solo-Abenteuer des Mutanten Iwan Goratschin und so ist diesmal ein Anfang auch gleich ein Ende … und nicht umgekehrt, wie es sonst immer so schön heißt. Dabei erfahren wir wieder Hintergründiges und auch die Antwort auf die Frage nach den womöglichen Doppelgängern des Regenten. Auch von Perry und seiner Gruppe erfahren wir noch kurz, dass ihre Chancen besser stehen, aus dem Kristallpalast zu entkommen … was aber nichts heißen muss.

Die zweite Lesung bringt dann nur Crest zu Thora, ansonsten sechs Stunden nicht viel. Die Zutaten für ein spannendes Abenteuer sind da, aber es zündet nicht. Um am Ende wär es prima gewesen, wenn auch wir von den Puppen das Gedächtnis gelöscht bekämen, dann wär vielleicht die Enttäuschung über diese Planetengeschichte nicht so groß gewesen.

Die beiden Sprecher tun ihr Möglichstes, um uns gut zu unterhalten, aber das gelingt nicht immer. Axel Gottschick lässt Gucky so unangenehm krächzen, dass es in den Ohren schmerzt und Hanno Dinger oftmals die Emotionen der Charaktere bei den beschreibenden Szenen auf der Strecke. Bis auf diese beiden Kritikpunkte sind die Lesungen aber ok und viel hängt auch vom Skript ab, das mich in dieser Doppellesung zweimal nicht umhauen konnte.

2 MP3-CDs im Digipak
NEO 61 – Die entfernte Stadt: 6:21 Std. Spieldauer (ungekürzt), 62 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 62 – Callibsos Puppen: 6:01 Std. Spieldauer (ungekürzt), 60 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3-943393-91-0

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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