Perry Rhodan NEO – Wächter der Verborgenen Welt / Auroras Vermächtnis (Folgen 91+92)

NEO 91 – Wächter der Verborgenen Welt

Januar 2038: Zwar ist Perry Rhodan und seinem besten Freund Reginald Bull die Flucht aus arkonidischer Gefangenschaft gelungen, aber die Herrschaft des Großen Imperiums über die Erde scheint weiter unerschütterlich. Die Menschheit verfügt nicht über die Mittel, die Besatzer zu vertreiben – doch womöglich tun es die mysteriösen Sternenmenschen. Diese halten sich seit Jahrtausenden im Sonnensystem versteckt; Rhodan hat unter ihnen eine Zuflucht gefunden. Der uralte Anführer der Sternenmenschen fordert Rhodan auf, die Verborgene Welt zu suchen. Dort, so sein Versprechen, finden die Menschen die Mittel, um den Arkoniden die Stirn zu bieten. Rhodan und Bull brechen auf – und müssen feststellen, dass das Sonnensystem weit mehr Geheimnisse bereithält, als sie es sich in ihren wildesten Fantasien hätten ausmalen können … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Auf gehts zur verborgenen Welt. Hinfliegen, umsehen, Wissen mitnehmen, freuen. Das war sicher der Plan von Perry … den ihm der Autor aber zur Freude des Hörers verhagelt. Es wäre ja auch langweilig, wenn er direkt zum Ziel gelangen würde … außerdem haben wir das in der Vergangenheit eh noch nie erlebt. Und von daher gibts allerlei Interessantes zu entdecken auf dem Weg dorthin … und ich spoilere an dieser Stelle leicht, wenn ich sage, dass Perry die Welt schon findet. Aber wie es manchmal so ist, wenn man sich auf einen Disco-Besuch ganz doll freut. Dann steht da ein Knochenbrecher, guckt dich an und meint: „Du kummsch hier net rei‘!“ Und so fühlen wir uns dann alle gleich, auch wenn die wenigsten von uns relativ unsterblich sind.

Auch in diesem NEO wird zur Unterhaltung und Steigerung der Dramatik ein zweiter Handlungsfaden angeboten. In dem gehts um den Celista Jemmico, der seiner Chefin eine dicke Waffe kredenzen möchte. Die muss er allerdings erst noch finden. Dazu stiftet er auf einer Raumstation eine Menge Unruhe, um sich in Ruhe umzusehen.

Was er dabei entdeckt, das würde Perry sicher mehr interessieren als ihn, dennoch bekommen er und der Hörer einige Infos dazu, wie unser Freund Atlan durch einen Roboter manipuliert wurde. Wie gesagt … leidlich interessant für jemanden, der eigentlich auf der Suche nach einer Waffe ist. Was er dann findet, würde Perry noch viel mehr interessieren … aber ob Jemmico das richtig einschätzen kann, was er da sieht?

Hanno Dinger liest gewohnt ruhig und auch wie gewohnt nimmt seine Lesung erst mit zunehmender Dauer Fahrt auf. Wenn die ersten Dialoge in der Vorlage stehen, dann kommt er mehr aus sich heraus und schauspielert mehr vor dem Mikro als bei Szenenbeschreibungen oder Erklärungen von Zusammenhängen. Hier klang es für mich manchmal so als wäre er heute gelangweilt ins Studio gegangen, um seinen Text einzusprechen. Das fällt zwischendurch immer mal wieder, beim Spoiler für den nächsten NEO am Ende aber extrem auf, denn da passt der Vortrag so gar nicht zu der Dramatik des Textes. Seine aufgebrachte Kitrina im Mitteleilteil hat mir aber gut gefallen und klang glaubwürdig.

NEO 92 – Auroras Vermächtnis

Im Januar 2038 verschärfen sich die Spannungen auf der Erde. Kein Tag vergeht ohne neue Zusammenstöße zwischen den Menschen und den Arkoniden, die das Sonnensystem besetzt haben. Täglich werden Menschen verhaftet, denen die neuen Herrscher der Erde vorwerfen, im Widerstand zu sein. Die Massenverhaftungen heizen den Konflikt weiter an, sie beruhigen ihn nicht. Doch das ist ganz im Sinn von Chetzkel, dem militärischen Befehlshaber des »Protektorats Erde«. Er wartet nur auf eine Gelegenheit, endlich hart durchzugreifen. Die Erde gleicht einem Pulverfass. Ein winziger Funke genügt, es zu entzünden – und als ein Arkonide eine junge Frau ermordet, brechen weltweit Unruhen aus. Der Moment der Entscheidung scheint gekommen … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Der Autor thematisiert in diesem NEO den Hass gegen die Besatzer, die Arkoniden. Wer „Aurora“ ist und welche Rolle sie hier spielt, das wird dem Hörer schnell klar … Tod scheint der Tropfen zu sein, der das Hass-Fass zum Überlaufen bringen könnte.

In einem Mix aus Whodunit und Kriegsdrama erleben wir hier, welche Wellen das Ableben der jungen Frau schlägt und in wer auf Terra vor wem kuscht. Na ja … im Grunde alle vor den Arkoniden, sogar die Terra Police, die nicht wirklich der Freund und Helfer des Bruders von Aurora ist.

Wer zum Zeitpunkt ihres Todes bei der Terranerin gewesen ist, das erfahren wir auch und sogar was zu ihrem Tod geführt hat. Letzteres ist dem Mob aber egal … ein verhasster Arkonide war im Raum und das allein genügt schon, um durchzudrehen. Was in diesem Zusammenhang auf der alten Erde so los ist, erzählt uns der Sprecher in einem der beiden Handlungsfäden.

Die zweite Handlungsschnur spielt auf der neuen Erde, auf die sich Naats, Ferronen und Menschen vor den Arkoniden geflüchtet haben. Hier erleben wir, womit sich der Terraner Conrad Deringhouse herumplagen muss … und erneuten Hass gegen die Arkoniden. Das war abzusehen und ist auch hier nachvollziehbar. Nach Tumulten bekommen wir hier aber ein wenig Spannung abgebaut. Auf Terra siehts da anders aus, denn hier wirds vielleicht bald zwischen Chetzkel und Satrak knallen …

Axel Gottschick bekommt von der Vorlage recht schnell die ersten Dialoge serviert, die er gekonnt umsetzt. Im Kopfkino des Hörers entstehen so lebendige Charaktere, die alle unterschiedlich klingen und je nach Gefühlslage mal hektischer, mal ruhiger klingen. Sein „Neeeeeiiiiiiiin“ von Simon ging mir dabei extrem unter die Haut, nicht nur aufgrund der Lautstärke. Und am Ende wirds auch noch mal richtig laut, wenn Gottschicks General de Soto klingt, als würde er „den totalen Krieg“ fordern. Tut er im Grunde ja auch und daher passt das Brüllen des Sprechers an dieser Stelle und erinnert schmerzlich an die deutsche Geschichte.

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem Hörbuch Nr. 91 zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 500×500 Pixel und als PDF-Datei in der Auflösung von 1448×1444 Pixel bei … bei NEO 92 sinds wieder die gewohnten 2400×2400 Pixel. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einer Klappbox auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 91 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Technik-Credits:

Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Michael Sonnen, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz, Horst Gotta

Fazit:

Perry ist auf der Suche nach der Verborgenen Welt. Und wie man schon anhand des Titels erraten könnte, gibts da einen Wächter und der schickt ihn wieder weg. Nein, nicht weil er die falschen Schuhe trägt. Und im Grunde ist es auch der Celista Jemmico, der im ersten NEO dieser Doppellesung die Infos auftut, die Perry eigentlich weiterhelfen könnten. Von daher sind die beiden Handlungsfäden in der ersten Lesung zwar ziemlich unterschiedlich, aber dennoch dichter aneinander, als die Protagonisten und Antagonisten vielleicht ahnen. Und für Techno-Babble-Fans gibts noch Gensequenzerforschung und Erbgutanalyse dazu. Für jeden wird hier etwas geboten … ok, die Action-Fans kommen ein wenig zu kurz, das stimmt wohl.

Der zweite NEO fühlte sich trotz dramatischer Krimi-Handlung eher wie ein Lückenfühler an. Werden hier doch wieder nur die Spannungen und der Hass demonstriert, den die Terraner (mittlerweile auf zwei Welten) gegen die Besatzer schüren. Davon wissen wir schon längst, es wäre also durchaus an der Zeit für dramatische Einschnitte und Wendungen, anstatt immer nur die Geschehnisse im brodelnden Pulverfass zu schildern wie in einer Daily Soap, die eigentlich doch nie zum Punkt kommt.

Interessanterweise fühlen sich die Lesungen der Storys aber komplett gegensätzlich an. Der eigentlich interessante erste NEO wird mir von Hanno Dinger ein wenig zu ruhig gelesen und gerade bei den beschreibenden Szenen fehlte mir die Lebendigkeit. Der Krimi-NEO hingegen wird durch Axel Gottschick zu einem echten Erlebnis. Der Sprecher legt sich richtig ins Zeug und bringt die ganze Gefühlswelt der Protagonisten so nah an den Hörer heran, dass der an einigen Stellen Gänsehaut bekommt. Ganz so intensiv ist das Hörerlebnis mit Hanno Dinger nicht, aber auch er schafft es durchaus, die von ihm gesprochenen Figuren unterschiedlich klingen zu lassen und so gut zu unterhalten.

2 MP3-CDs im Digipak
NEO 91 – Wächter der Verborgenen Welt: 6:09 Std. Spieldauer (ungekürzt), 62 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 92 – Auroras Vermächtnis: 6:16 Std. Spieldauer (ungekürzt), 72 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3-95795-042-0

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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