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Uwe Post – Zentaurenblut

Harte Männer! Stattliche Hengste! Ehre und Abenteuer! Das alles vereint eine Rasse – die Zentauren. Allerdings leiden sie unter einem Fluch: Leider ist nur eins von sechzehn Neugeborenen weiblich. Zudem können Zentauren nicht onanieren – ihre Arme sind zu kurz. Deshalb veranstalten sie Ringkampf-Turniere, deren Sieger einer Zentaurin beiwohnen darf. Dem Rest bleibt nichts anderes übrig, als fässchenweise Haferbrand zu kippen. Da kommt es schonmal vor, dass ein Verzweifelter im Suff eine wilde Eselin besteigt. Spross einer solchen Verbindung ist ein Halbblut namens Staubsträhne, genannt Muli. Ein Außenseiter, aber überdurchschnittlich intelligent, und eine Schlüsselfigur für das Schicksal der Zentauren der Equo-Hügel.

Während die Zentauren, einst Nomaden, in verstreuten Dörfern Landwirtschaft und Tierzucht betreiben, geben sich in nahen Städten Menschen ihren Leidenschaften hin: Handel, Magie, Intrige. Die Hafenstadt Máros hält gar Zentauren als kräftige Tragesklaven.

Als eine Ordenskriegerin namens Iburta beim König der Zentauren vorstellig wird und berichtet, dass die Sklaven von Máros einen Aufstand planen, beschließt der König, eine Armee zu entsenden, um sie zu unterstützen.
(Verlagsinfo)

Von Uwe Post ist man einiges gewohnt: Als erstes denkt man an skurrile Ereignisse, humoristische oder satirische Geschichten. Eine spannende Schreibe. Und das alles angesiedelt in der Science Fiction. Die Zentauren-Serie ist, wie der mehrfach preisgekrönte Autor feststellt, seine erste Fantasyserie. Was erwartet uns also diesmal? Er selbst nennt die Ausrichtung »Hardcore-Fantasy«, und der Infotext zum ersten Buch vermittelt einen gewissen Anhaltspunkt. Es klingt nach ironischer, Sex-lastiger, brutaler Erzählweise. Das kann ja heiter werden!

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[NEWS] FRANK HEBBEN – Der Algorithmus des Meeres

Und, was steht drin?, fragt Maro schließlich.
Eine der zwei Geschichten, erklärt die alte Lina: Ein Mann geht auf Reisen oder ein Fremder kommt in die Stadt.
Ihr Stövchen, ein Teelicht; die Kanne dampft. Draußen rauscht die Flut über den Sand.
Jetzt sag schon …
Junge trifft Mädchen? Licht gegen Schatten? Sie zwinkert, während sie eine Tasse aus dem Regal nimmt.
Ach, du bist doof.
Nein. Du hörst mir nicht zu!

(Verlagsinfo)

Broschiert, 132 Seiten
ISBN-13: 978-3957770691
Titelbild von Thomas Franke
Das Buch beim Verlag – inklusive Teaser.

Frank Lauenroth – Black Ice

Bei Begedia erschien kurz vor Weihnachten der vorliegende Roman von Frank Lauenroth, bis dahin vor allem mit seinem Thriller »Boston Run« und seit 2012 mit der nominierten Novelle »K’tarr!« in der apokalyptischen Sammlung »2012 – T minus Null« bekannt. Heute schickt er seinen Raumfrachterpiloten Frankie in ein Science-Fiction-Abenteuer, das teilweise einer klassischen Space Opera entspricht, teilweise aber auch eine literarische Annäherung an die Band Frankie goes to Hollywood darstellt.

Frankie wurschtelt sich so durch als Raumfrachterpilot in den Außenbereichen eines galaktischen Regierungssystems, die mittlerweile von der skrupellosen Firma LaLeLimbus kontrolliert werden. Bisher hat sich Frankie nie etwas zuschulden kommen lassen, er ist der ehrbare Einzelgänger, ein Kuriosum in diesen von Egoismus und gegenseitiger Abhängigkeit dominierten Gegend, vom Leben und der Liebe oft enttäuscht, eng verbunden mit seinem Frachter CORONA. Sein Schiff, seine Heimat, sein Ein und Alles. Bis er eines Tages beim Anflug auf die Zentralwelt der LaLeLimbus-Gesellschaft durch einen unregistrierten Transport geentert wird und sich mit Holly ein zweites Kuriosum an Bord befindet, das Frankie ein finanziell unausschlagbares Angebot zur sofortigen Umkehr macht. Und damit beginnt das Abenteuer, an dessen Ende die gesamte Weltsicht umgekrempelt ist und der unbescholtene Frankie plötzlich zur Zielscheibe der Wut und Macht des gefährlichen Konzerns wird.

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Uwe Post (Hrsg): 2012 – T minus Null

Diese Zusammenstellung von sechs Weltuntergängen hat ein Problem: Die Menschen schütteln den Kopf, wenn sie schon wieder mit dem Maya-Kalender und seinem Ende konfrontiert werden. Als Kaufanreiz hat der Titel also keine Chance, dagegen besticht das Buch mit seinem Inhalt: Sechs der interessantesten Stimmen der deutschen Science-Fiction entwerfen Szenarien der Apokalypse, die man sich einfach nicht entgehen lassen sollte. Herausgegeben wurde die Symphonie von Uwe Post, der zuletzt mit seinem Roman „Walpar Tonnraffir und der Zeigefinger Gottes “ die begehrten Genrepreise „Deutscher Science Fiction Preis“ und „Kurd-Laßwitz-Preis“ für 2011 absahnte.

Vincent Voss – 101112

Das Beste an Voss‘ Geschichte ist sicherlich das Ende. Wirklich anschaulich und apokalyptisch lässt er den Leser an den Erfahrungen seiner Protagonisten teilhaben. Dabei entwickelt sich der Text aus einigen merkwürdigen Einzelheiten und familiären Geheimnissen des Levin heraus in Richtung Unausweichlichkeit, gegen die Levin anfangs versucht sich zu wehren und dadurch die Sympathie des Lesers gewinnt.

Levin ist der Enkel Balthasars, welcher offenbar ein umtriebiger Mann war, der nun noch aus seinem Grabe heraus versucht, eine uralte Prophezeiung durch Levin erfüllen zu lassen. Ironischerweise hatte Levin sein Leben gänzlich unabhängig verbracht bis zu dem Tag, an dem er das Testament des Großvaters annimmt. Dadurch stößt er auf Geheimnisse, denen er sich nicht verschließen kann: Sie locken ihn auf die Spuren seines Großvaters und damit in die Fänge einer Sekte, des Cazimi-Kultes, deren Ziele und Grundlagen ihm verborgen bleiben. Schließlich offenbart sich ihm sein Erbe, das durch die Prophezeiung in ihm erwachen sollte: Er trägt den Samen einer uralten und unaussprechlichen Macht in sich, die zurück in die Realität drängt.
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