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Michael Connelly – The Closers / Vergessene Stimmen (Harry Bosch 11)

Spannender Cop-Thriller mit Überraschungen

Drei Jahre nach seinem Weggang vom LAPD kehrt Harry Bosch zur Truppe zurück, die inzwischen einen neuen Chef hat, der mit eisernem Besen fegt. Mit seiner früheren Polizeipartnerin Kiz Rider arbeitet Bosch ungelöste Fälle ab, von denen es im LAPD tausende gibt. Solche Polizeibeamte werden The Closers genannt, weil sie die offenen Fälle abschließen (sollen), zum Beispiel mit moderneren Ermittlungsmethoden.

Ihr neuester Fall ist reichlich brisant: Eine DNS-Übereinstimmung stellt eine Verbindung zwischen einem weißen Rassisten und der Ermordung der sechzehn Jahre alten Rebecca Verloren aus dem Jahr 1988 her. Becky war gemischtrassig und das ist angesichts der Pulverfasssituation vor den Rodney-King-Unruhen von besonderer Bedeutung: Wurde sie Opfer eines rassenpolitischen Mordes?

Unterdessen wartet Boschs alter Erzfeind Irving, der frühere Polizeichef, nur darauf, dass sein verhasster Ex-Untergebener einen Fehler macht …
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Connelly, Michael – Dunkler als die Nacht

_Unter Verdacht: Gegen Harry Bosch wird ermittelt!_

Die bizarre Bilderwelt des Hieronymus Bosch scheint die entscheidenden Hinweise zur Aufklärung eines Mordes in Los Angeles zu geben. Diesmal arbeiten Michael Connellys zwei Oberschnüffler Harry Bosch und Terry McCaleb erst gegeneinander, dann zusammen an einem Fall, der ihnen beiden das Genick brechen könnte.

_Der Autor_

Michael Connelly war jahrelang Polizeireporter in Los Angeles und lernte das Polizeigewerbe von außen kennen. Bekannt wurde er mit seinen Romanen um die Gesetzeshüter Harry Bosch und Terry McCaleb, zuletzt besonders aufgrund der Verfilmung von „Das zweite Herz / Blood Work“ durch Clint Eastwood. Zuletzt erschienen „Der Mandant“, „Vergessene Stimmen“ und „Die Rückkehr des Poeten“ auf Deutsch.

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_Der Sprecher_

Engelbert von Nordhausen wurde 1948 in Schmölln, Thüringen, geboren, seine Kindheit verbrachte er in West-Berlin. Ab 1966 nahm er Schauspielunterricht, bekam 1969 sein erstes Engagement an der Landesbühne Iserlohn, es folgten das Theater Saarbrücken, die Freie Volksbühne Berlin und das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg. 1988 begann seine Zeit als Dialogregisseur und Dialogbuchautor für die Synchronbranche, die bis heute währt.

Nordhausen ist die deutsche Stimmbandvertretung für die Hollywoodschauspieler Gene Hackman, Samuel L. Jackson und Bill Cosby.

Regie führte wie stets Stefan Hackenberg. Er studierte Jura, Anglistik und Germanistik in Köln. Ab 1986 war er Literaturdozent und Autor, ab 2000 arbeitete redaktionell und journalistisch für Fachmagazine, Hörfunksendungen wie die „Ohrenweide“ (WDR) und wurde Regisseur für Computerspiele (!) und bei künstlerischen Hör-Produktionen. Er bearbeitet Drehbücher, Hörbücher und Hörspiele. Lebt seit Jahren „bewusst“ in der Eifel. (Verlagsinfo)

_Handlung_

Harry Bosch, den Connelly-Leser schon aus mehreren Romanen kennen, soll diesmal als Hauptfigur der Anklage in einem Gerichtsverfahren gegen den allseits bekannten Hollywood-Regisseur David Storey aussagen, der sich für unantastbar hält. Das Medieninteresse ist entsprechend groß. Storey soll im Sexrausch eine junge Schauspielerin umgebracht und ihren Tod anschließend als Selbstmord durch autoerotische Strangulation inszeniert haben. Storeys wichtigster Helfer ist ein bulliger Ex-Polizist, Privatdetektiv und Kautionsvermittler namens Rudy Tafero, der im Hintergrund gegen Bosch und McCaleb agiert.

Terry McCaleb, Experte für Serienmorde und ehemaliger FBI-Angehöriger, lebt nun – mit zweitem Herzen und seiner Familie – auf der friedlichen Insel Catalina vor L. A., als eines Tages die leitende Polizistin Jaygee Winston bei ihm auftaucht, um ihn um beratenden Beistand bei einem ganz anderen Mord zu bitten. Der saufende Gelegenheitsarbeiter Edward Gunn wurde in einem Ritualmord getötet, bei dem er sich selbst erdrosselte.

Es ist McCaleb, der die Nachbildung einer Eule im Tatortvideo entdeckt. Aber in der Wohnung Gunns ist sie, als er mit Winston nachsieht, nicht mehr zu finden. Bei einer Erkundung des Areals entdeckt McCaleb sie auf dem Dach des Nebenhauses, das der Hausmeister ebenfalls verwaltet. Es ist ein umgebauter Vogelschreck, und die Firma, die sie in Kalifornien vertreibt, kann auch den Käufer nennen. Leider sind die Angaben alle gefälscht, aber sie passen ins Schema.

Die Eule und andere Symbole und Bildinschriften stammen alle aus dem Werk des flämischen Malers Hieronymus Bosch, und sogar der nackte Mann, dessen Füßen auf seinen Rücken gefesselt sind und der sich mit einer Schlinge um den Hals selbst stranguliert, kommt in Boschs Bildern vor. Doch warum musste Gunn überhaupt sterben? Da stößt McCaleb auf den Hinweis, dass es sein Ex-Kollege Harry Bosch, mit dem er im POET-Fall zusammengearbeitet hat, war, der Gunn in der Nacht vor dessen Tod in der Ausnüchterungszelle besucht hat. Bosch glaubt, dass Gunn vor sechs Jahren eine Prostituierte umgebracht hat. Und weil Boschs eigene Mutter eine Prostituierte war und ermordet wurde, schiebt Bosch nun einen Hass auf alle Nuttenmörder. Alles klar, Herr Kommissar?

McCaleb glaubt nicht an Zufälle. Er entdeckt zu seiner Bestürzung auch noch Folgendes: Detective Hieronymus „Harry“ Bosch trägt den gleichen Namen wie der mittelalterliche Maler, der eigentlich Jerome (= Hieronymus) van Aiken hieß, sich aber nach seiner Heimatstadt t’Hertogenbosch Hieronymus Bosch nannte. McCalebs Verdacht fällt unweigerlich auf Harry Bosch, und er muss an Winston weitergeben, was er entdeckt hat. Unglücklicherweise muss Winston ihre Information auch an das FBI weitergeben, und dessen hartnäckige Abteilung für Bürgerrechte schaltet sich ein. Allerdings fühlen währenddessen McCaleb und Winston bei Bosch und dessen Ex-Kollegin Kizmin Ryder so ungeschickt und auffällig vor, dass es Bosch nicht schwerfällt, zwei und zwei zusammenzuzählen. Die beiden sind auf seiner Fährte und glauben wohl am Ende noch, er hätte Gunn auf dem Gewissen, oder?

Gleich am nächsten Tag tritt ein findiger Reporter von „The New Times“ auf Bosch zu und bittet um einen Kommentar zu der Tatsache, dass das FBI gegen ihn ermittle. Bosch bleibt ganz cool und warnt McEvoy, seine Quellen ganz genau zu prüfen und sich zu fragen, welche Motive dahinterstecken, Bosch kaltzustellen. Denn sobald die „New Times“ hinausposaunen würde, dass Bosch unter Mordverdacht stehe, sei seine Aussage gegen David Storey keinen Pfifferling mehr wert. Und Storey könnte weitermorden. McEvoy gibt Bosch eine Galgenfrist, dann will er die Story bringen.

Zum Glück kann Bosch McCaleb von seiner Unschuld überzeugen und auch das Motiv ad absurdum führen. Gemeinsam bemühen sie sich zusammen mit Winston, die Verbindungen zwischen den zwei Mordfällen aufzudecken. Und als der hartnäckige McCaleb jemandem bei seinen Ermittlungen zu heftig auf die Zehen tritt, ist Bosch gefragt, um ihm in letzter Sekunde das Leben zu retten.

_Mein Eindruck_

Man merkt es dem spannenden und kunstvoll konstruierten Thriller durchweg an, dass Connelly jahrelang als Polizeireporter in L. A. gearbeitet hat. Nicht nur vermag der Autor Schauplätze und Menschen genau zu charakterisieren, er kennt auch die Methoden der Schnüffler wie der Verbrecher. Er kann das zentrale Gerichtsverfahren, das den roten Faden liefert, minutiös nachzeichnen und als kriminalpolitischen Schauplatz verständlich machen. Allerdings vermittelt er in der Mitte des Buches dabei den Eindruck, ein Gerichtsdrama zu liefern. Das legt sich zum Glück wieder, so dass der Showdown den Leser bzw. Hörer wirklich fesseln kann.

Mit Bosch und McCaleb tauchen zwei Figuren Connellys auf, deren Innenleben laufend erklärt wird. Leser, die schon Connellys Romane „Der Poet“ und „Das zweite Herz“ gelesen haben, werden die beiden Figuren, besonders McCaleb, weitaus besser verstehen, als es der Autor in „Dunkler …“ ermöglicht. „Dunkler …“ bedient nicht so stark voyeuristische Instinkte wie etwa Thomas Harris mit seinen Hannibal-Romanen.

Wir werfen dennoch einen Blick auf grausige Szenen, die aus dem Serienkillerfilm „Sieben“ stammen könnten – nichts für zarte Gemüter. Vielmehr richtet Connelly unser Augenmerk auf ganz normale Schnüffelarbeit bei Dutzenden von Zeugen an zahlreichen Orten. Erst hierdurch wird die Stadt Los Angeles als Organismus lebendig und erlebbar, mitunter sogar mit komischen Untertönen. Der Autor zeigt wie schon zuvor ein feines Gespür für Rhythmus: Solche heiteren Momente wechseln sich stets mit Hochspannung ab, aber auch mit bewegenden Szenen. Bosch gesteht zum Beispiel, dass er an der Ermordung seines ehemaligen Chefs Harvey Pounds Schuld hat. So etwas gibt nicht jeder Cop zu, schon gar nicht einer, gegen den wirklich gerade wegen Mordes ermittelt wird.

Man fragt sich nach sechs Jahren, ob die Klischees, die Connelly hier präsentiert, wirklich der Realität entsprechen. Das FBI beispielsweise ist grundsätzlich verbohrt und seine Agenten sind ziemliche Idioten. Dass eine Frau in die Ermittlungen eingeschaltet ist, grenzt schon fast an ein Alibi. Und dass Bosch zufällig in der Gegend ist, als McCaleb gerade das nächste Opfer des Gunn-Mörders werden soll, grenzt schon an göttliches Eingreifen.

|Der Maler|

Das wichtigste Bild, das Bosch im Roman erwähnt, ist „Der Garten der Lüste“, das heute im Madrider Prado hängt – ein riesiges Triptychon, das den Garten Eden, die Welt und die Hölle zeigt. Darauf sind mehrere Symbole für göttliche Strafe zu sehen, Eulen beispielsweise, denn Eulen stehen für Weisheit. Connelly zieht eine deutliche Parallele zwischen den Zuständen im Moloch L. A. und der Darstellung der Welt durch Hieronymus Bosch. Diese Korrespondenz mag zunächst etwas platt erscheinen, aber es ist für einen amerikanischen Thriller doch recht ungewöhnlich, Kunstwerke als Indiziengeber einzusetzen, zumal europäische. Aber Boschs Vorname lautet tatsächlich nicht Harry, sondern Hieronymus.

Der Buchtitel bezieht sich auf die Dunkelheit, mit der die Hölle gemalt ist: „a darkness more than night“ sagt der deutsche Restaurator im Getty Museum, der an einem Bosch-Gemälde arbeitet. Es ist die Dunkelheit der Verzweiflung und Verdammnis, darf man annehmen. „Bosch kannte alle Dämonen.“

|Die Übersetzung|

Die Übersetzung von Sepp Leeb ist gewohnt gut, doch ein wenig erstaunt das Titelbild: Da sitzt eine schwarze Krähe wie von Hitchcock auf einer Holzkugel. Im Buch hingegen ist ständig von Eulen als Verkörperungen des Bösen die Rede. Der Grund für die Wahl der Krähe dürfte darin zu suchen sein, dass Eulen heute als Symbol der Weisheit („Eulen nach Athen tragen“) gelten, Krähen aber nun deren üblen Ruf geerbt haben.

|Der Sprecher|

Wer einmal Filme mit Samuel L. Jackson gesehen hat (und wer hat das nicht?), erinnert sich wohl noch die tiefe Stimme der deutschen Stimmbandvertretungen des bekannten Schauspielers. In vielen Jackson-Filmen wird diese gesprochen von Engelbert von Nordhausen. Dieser ungewöhnliche Name, der an alte Ritterburgen denken lässt, soll nicht dazu verleiten, den Sprecher zu unterschätzen. Man wird schnell eines Besseren belehrt, wenn man Zeuge der Flexibilität wird, mit der der Sprecher sein Sprechinstrumentarium handhabt.

Schon in der ersten Szene, dem PROLOG, erklingt die Stimme von Harry, die die tiefste im ganzen Ensemble von „Figuren“ der Handlung darstellt. Gleich darauf ertönt das heisere Quengeln des Säufers Edwin Gunn in der Ausnüchterungszelle. Merke: Bosch ist auch noch in der Silvesternacht im Dienst. Als Kontrastprogramm beginnt die erste Szene, als McCalebs Frau Graciela mit einer sanften, geradezu lieblichen Stimme nach ihrem Mann ruft. Sie kündigt Sergeant Winston an. McCaleb klingt müde und behäbig im Unterschied zu der alerten Polizistin.

Viele Frauengestalten – nicht alle – sprechen so sanft wie Graciela, so etwa Mrs. Penelope Fitzgerald, Chefrestauratorin im Getty Museum. Die Zeugin Annabel Crowe hingegen klingt jung und naiv, eine typische Nachwuchsschauspielerin, die sich nach oben schläft (und der dies im Bett von Storey fast zum Verhängnis wird).

Fast ebenso tief wie Bosch dröhnt das Organ von Richter Hewton, der im Prozess gegen Storey den Vorsitz führt und auch schon mal ziemlich ungehalten rufen kann, wenn die Dinge nicht so laufen, wie er sich das vorstellt. Das muss er auch mehrmals tun, denn die Schurken im Stück machen ihm das Leben alles andere als leicht. Storey beispielsweise ist einfach nur ein verächtlicher Mistkerl, der am liebsten Bosch dorthin schicken würde, wo der Pfeffer wächst.

Mit seinen vielseitigen Mitteln gelingt es dem Sprecher, nicht nur die Figuren zum Leben zu erwecken, sondern sie auch jeweils einer Situation anzupassen. So brechen die Zeuginnen regelmäßig in Tränen aus, und bei Annabel Crowe klingt das schon ziemlich echt. Und auch Harry Bosch kann sich von einer anderen Seite zeigen. Einmal lacht er, das klingt dann ziemlich düster und nicht sonderlich heiter. Regelrecht verblüfft hat mich der Sprecher, als er auch einen Yuppie zu gestalten weiß. Der Drehbuchautor Hendricks klingt schon ziemlich tuntenhaft, als er mit seiner kultivierten und distinguierten Stimme sich selbst lobt, bis es nicht mehr auszuhalten ist.

Eindeutig meine Favoriten unter den vom Sprecher gestalteten Rollen sind Harry Bosch und Terry McCaleb. Man merkt einfach, dass im unter(st)en Tonbereich die Stärke von Nordhausen liegt. Seine Fähigkeiten werten das Hörbuch gegenüber dem Printmedium eindeutig auf. Außerdem wurden im Hörbuch die langen Passagen über den Maler Bosch zusammengestrichen, denn sie lenken meines Erachtens nur vom Plot ab.

_Unterm Strich_

In diesem Roman führt der Autor in mehr oder weniger geschickter Weise seine beiden Oberschnüffler McCaleb und Bosch zusammen, allerdings zunächst als Kontrahenten. Dabei erweist sich Bosch seinem Zunftkollegen als haushoch überlegen. Und es liegt nicht daran, dass McCaleb durch sein schwaches, transplantiertes Herz gehandikapt ist. Es ist nur so, dass Bosch niemandem vertraut und deshalb durch McCalebs Fragen, die auffällig unsachlich sind, stutzig wird.

Immer wieder erweist sich der Autor als sachkundiger Vermittler von kriminalistischem Wissen. So flicht er wie beiläufig ein, wie nützlich doch ein Strafzettel sein kann. Auf diese Weise entdecken Winston und McCaleb nicht nur, was ihr Hauptverdächtiger zu einem bestimmten Zeitpunkt getrieben hat, sondern mit einem Strafzettel wurde auch der Serienkiller „Son of Sam“ alias Sam Berkowitz in New York City dingfest gemacht.

Die Krönung des Gerichtsdramas, in das Bosch verwickelt ist, bildet jene Szene, als er Storey unter die Nase reiben kann, was mit dessen Machenschaften außerhalb des Gerichtssaal passiert ist. Sie gingen alle den Bach runter. Die Ironie bei dieser Szene: Es sind nicht die eigentlich zuständigen jungen Staatsanwälte, die den Angeklagten überführen, sondern der alte Hase, der auch abseits des Hauptschauplatzes erfolgreich zu agieren weiß.

Mir hat das Hörbuch ausnehmend gut gefallen, weil es diese verschlungenen Handlungsfäden durch diverse Kürzungen sauber herausarbeitet und dem Hörer so leichter verständlich macht. Der zweite dicke Pluspunkt ist der Sprecher, wie Bosch ein alter Hase im Geschäft. Engelbert von Nordhausen gelingt es, die Figuren zum Leben zu erwecken und ihre Darstellung zudem situationsbedingt anpassen. Dabei hilft ihm seine Schauspielerausbildung, und als Dialogregisseur war er vielleicht sogar an der Bearbeitung des Textes beteiligt.

|Originaltitel: A Darkness more than Night, 2001
Aus dem US-Englischen übersetzt von Sepp Leeb
376 Minuten auf 6 CDs
ISBN-13: 978-3-86538-677-9
ASIN: B000QFBU1M|
http://www.delta-music.com

Michael Connelly – Die Frau im Beton. Ein Harry-Bosch-Krimi

Solide Wertarbeit für spannende Unterhaltung

Vor vier Jahren hat Detective Harry Bosch einen vermeintlichen Serienmörder erschossen: den „Puppenmacher“. Nun bringt ihn die Witwe wegen Mordes vor Gericht. Kaum hat der Prozess begonnen, wird die Polizei mit einem anonymen Brief im Stil des „Puppenmachers“ auf eine einbetonierte Frauenleiche aufmerksam gemacht. Dieser Fund lässt es zweifelhaft erscheinen, dass der als „Puppenmacher“ Erschossene tatsächlich der Mörder gewesen sind.

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Michael Connelly – Schwarzes Echo (Harry Bosch 1)

Tödliche Vietnam-Connection

Rauschgift und Diamanten – eine tödliche Mischung, wie sich für manchen Vietnamveteranen herausstellt. Bill Meadows hat das zwar zu spät gemerkt, seinem früheren Mitsoldaten aber einen brisanten Hinweis hinterlassen. Und wieder einmal versuchen zahlreiche offene und versteckte Gegner, Detective Harry Bosch an der Aufklärung des Todes von Bill Meadows zu hindern.
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Michael Connelly – Desert Star. A Ballard & Bosch Thriller 04

Gräber in der Wüste, Mörder in Key West

Detective Renée Ballard bekommt die Chance ihres Lebens: die alte Cold-Case-Abteilung des LAPD wiederzubeleben und Gerechtigkeit für die Familien der Vergessenen zu erreichen. Zusammen mit Harry Bosch, ihrem widerwilligen Mentor, muss sie zuerst den Mörder der Schwester des Stadtrats Jake Pearlman finden, der die Abteilung sponsert, oder alles verlieren.

Harry Bosch steht auf ihrer Liste der Ermittler ganz oben. Der pensionierte Kripomann ist eine lebende Legende, verhält sich aber unorthodox und verfolgt seine eigenen Pläne: Die Ermordung einer ganzen Familie namens Gallagher, die mitten in der Mojave-Wüste vergraben wurde, verfolgt ihn seit Jahren. Doch sein Hauptverdächtiger McShane scheint untergetaucht zu sein. Schließlich steht er vor einer Wahl, von der er hoffte, sie nie machen zu müssen.
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Michael Connelly – The Dark Hours. Ein Ballard & Bosch Thriller (Band 4)

Rape as a service: Bosch & Ballard gegen die Midnight Men

An Silvester 2020 wird Detective Renee Ballard zu einem Toten gerufen, der auf der Westseite der Straße der Filmstudios von einer Kugel in den Kopf getroffen wurde. Javier Raffa war Besitzer einer Autowerkstatt. Sie stößt auf seine dunkle Vergangenheit, und eine der Spuren führt sie zu einem alten Fall, den Detective Harry Bosch bearbeitete. Gleichzeitig ermittelt sie mit ihrer Kollegin Lisa Moore gegen die sogenannten „Midnight Men“, die bislang drei Frauen vergewaltigt haben.

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Michael Connelly – Das zweite Herz (Lesung)

Der Mörder lauert um die Ecke

Endlich hat der frühere FBI-Agent Terry McCaleb seine Herz-OP hinter sich. Von Erholung kann aber keine Rede sein, denn eine junge Frau braucht seine Hilfe: Ihre Schwester wurde ermordet. Als McCaleb erfährt, dass in seiner Brust das Herz der Toten schlägt, sucht er ihren Mörder. Doch jemand spielt Katz und Maus mit ihm. McCaleb schwebt in tödlicher Gefahr.

Der |ADAC| hat hier die von |Delta Music| 2007 produzierte Ausgabe lizenziert und bringt sie über |Audio Media| erheblich preisgünstiger auf den Markt: für 12,90 statt 24,90 €uronen.

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Connelly, Michael – Schwarzes Eis (Harry Bosch 2)

Mit dem Steppenwolf zum Stierkampf

Eigentlich sollte LAPD-Drogenfahnder Cal Moore den neuesten Drogenmord untersuchen. Doch er muss seine Pläne geändert haben, denn man findet ihn eine Woche später in einer Absteige in LA: mit weggeschossenem Kopf. Auch die Abschiedsnotiz in seiner Hosentasche deutet an, dass es sich um einen Freitod handelt.

Doch der geschasste LAPD-Polizeiinspektor Harry Bosch findet bei den Ermittlungen an zwei anderen Morden heraus, dass es sich bei Moores Tod nicht um Selbstmord handelt. Wegen seiner Verbindungen zur mexikanischen Drogenmafia könnte Moore zwischen die Fronten geraten sein – oder lief sogar über. Aber warum will dann die eigentlich damit befasste LAPD-Abteilung die ganze Sache unter den Teppich kehren? Wenn Bosch nicht aufpasst, gerät er selbst zwischen die Fronten und endet wie Moore …
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Michael Connelly – The Night Fire. (Thriller mit Bosch & Ballard 02)

Bosch & Ballard im doppelten Showdown

Drei Handlungsstränge, drei Ermittler: In L.A. wird ein Richter im Park erstochen, und Mickey Haller verteidigt den schizophrenen Mann, der dafür auf der Anklagebank sitzt. Sein Halbbruder Harry Bosch beschafft ihm den entscheidenden Zeugen…

Bosch bekommt von der Witwe seines Mentor John Jack Thompson eine Mordakte anvertraut: Darin befinden sich zahlreiche Unterlagen über den Tod eines Drogensüchtigen und Polizeispitzels – vor 29 Jahren. Da er selbst nicht mehr ermitteln darf, übergibt er die Mordakte an Detective Renee Ballard, die in der Nachtschicht der Hollywood-Kripo arbeitet. Ballard untersucht selbst bereits den Fall eines durch Feuer getöteten Obdachlosen. Doch wenige Tage später berichtet das CSI, dass der Brand gelegt wurde. Aber von wem?

Ob alle diese Fälle miteinander zu tun haben, muss sich noch erweisen. Ein Merkmal haben die Opfer bzw. Angeklagten gemeinsam: Sie sind bzw. waren alle ausgegrenzte Außenseiter…
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Connelly, Michael – The Drop. / Der Widersacher (Harry Bosch)

_Der Jäger geht in Rente: Dürfen Serienkiller aufatmen?_

In der Abteilung für ungelöste Fälle betraut die Leiterin Harry Bosch mit einem widersprüchlichen Fall aus dem Jahr 1989: Ein Sexualmord soll laut DNS-Beweis von einem Achtjährigen begangen worden sein? Ziemlich unwahrscheinlich, oder? Der Widerspruch könnte aber die Beweiskraft zahlreicher auf DNS basierender Verfahren unterminieren und muss schleunigst gelöst werden.

Plötzlich ruft der Polizeipräsident bei Bosch an. Der Stadtrat Irvin Irving persönlich hat Bosch, seinen früheren Intimfeind, als Ermittler angefordert, um den möglichen Selbstmord seines Sohnes aufzuklären, der sich im Hotel Chateau Marmont vom Balkon gestürzt haben soll. Bosch riecht sofort eine Falle und agiert extrem vorsichtig. Schon bald stößt er in beiden Fällen auf erschreckende Weiterungen …

_Der Autor_

Michael Connelly war jahrelang Polizeireporter in Los Angeles und lernte das Polizeigewerbe von außen kennen. Bekannt wurde er mit seinen Romanen um die Gesetzeshüter Harry Bosch und Terry McCaleb, zuletzt besonders aufgrund der Verfilmung von „Das zweite Herz / Bloodwork“ durch Clint Eastwood.

Auch „Der Mandant“, der erste Mickey-Haller-Roman ist hochkarätig verfilmt worden, doch es gibt „künstlerische Differenzen“, und so wurde der Regisseur gefeuert. Inzwischen ist der Streifen mit Matthew McConnaughey in der Titelrolle auch auf DVD zu haben.

Zuletzt erschienen „Echo Park“, „The Overlook / Kalter Tod“, „The Scarecrow“ und „Nine Dragons“ (siehe meine Berichte). „Der fünfte Zeuge“ soll Anfang 2013 bei Knaur auf Deutsch erscheinen. Der Autor lebt mit seiner Familie in Tampa, Florida.

_Handlung_

Harry Bosch hätte eigentlich schon in Rente gehen können, aber nach zwei Jahren als Privatdetektiv ist er wieder zum LAPD zurückgekehrt. Nach einer Zeit beim Morddezernat (s. o.) und einem Treffen mit seinem Halbbruder Mickey Haller, dem Strafverteidiger, hat er sich in die Abteilung für ungelöste Fälle versetzen lassen.

Seinem Gesuch um einen DROP, einen hinausgeschobenen Rentenbezug (Deferred Retirement Option Plan), wurde stattgegeben: Er darf noch exakt drei Jahre und drei Monate länger bleiben. Gut so, denn Harry Bosch ist ein Mann mit einer Mission. Er will die Verbrecher alle erwischen, alle, ohne Ansehen der Person. Sein Credo: „Jeder zählt, oder keiner zählt.“

|Cold hit|

Die Abteilungsleiterin Lt. Duvall gibt Bosch und seinem Partner Chu einen widersprüchlichen Fall: Eine 19 Jahre alte Sonnenanbeterin namens Lily Price wurde 1989 am weltberühmten Venice Beach entführt, vergewaltigt und anschließend erdrosselt. Das Seltsame daran: Ein Blutstropfen an ihrem Hals weist die DNS eines damals Achtjährigen auf. Boschs Aufgabe besteht nun darin, herauszufinden: Hat jemand in der Erstellung der Beweismittel oder bei der Erstellung der Akte Mist gebaut?

|Aufschlag|

Er und Chu können sich aber nicht sofort auf die Suche begeben, denn der Polizeipräsident besteht darauf, dass Harry persönlich die Ermittlungen im Fall eines möglichen Selbstmörders leitet, der an diesem Morgen vor dem Hotel Chateau Marmont gefunden wurde. Das Hotel ist bei Stars aller Art beliebt, denn es schützt die Privatsphäre als höchstes Gut. Auch Helmut Newton, der bekannte Starfotograf, starb dort: Herzinfarkt am Steuer seines Wagens. Und Jim Morrison fiel hier 1970 mal vom Balkon.

Warum sich der Polizeipräsident hierbei engagiert, wird Harry schnell klar: Der sogenannte Selbstmörder ist der Sohn seines langjährigen Intimfeindes Irvin Irving, der mittlerweile einer der bestgehassten Stadträte von Los Angeles ist, jedenfalls was die Polizei betrifft: Er hat 100 Mio. Dollar für Überstunden gekappt. Und wer weiß, wozu er noch imstande ist – daher setzt er den Polizeipräsidenten unter Druck. Bosch agiert dementsprechend vor- und umsichtig: Ihm darf kein Fehler unterlaufen, oder seine Zeit beim LAPD ist schneller um, als er „Justizirrtum“ sagen kann. Irving setzt auch ihn unter Druck.

Die Hinweise im Hotel sind mager, aber es gibt sie: ein abgerissener Hemdknopf, ein woanders abgestellter Wecker – und in der Leiche des Unternehmensanwalts George Irving sind viel zu viele Knochen gebrochen. Entweder wurde er aus dem siebten Stock gestoßen, fallengelassen – oder er sprang mit sehr wenig Schwung. Aber warum hat niemand Schreie gehört? Es gibt also drei Möglichkeiten: Unfall, Selbstmord oder Mord.

|CHILL|

Auf der Suche nach dem achtjährigen Jungen, von dem das Blut auf der ermordeten Lily Price stammte, kommt Harry ein gutes Stück weiter. Er findet den mittlerweile ca. 30-dreißigjährigen Clayton S. Pell in einer Einrichtung für die Therapierung von Serientätern. Von Doktor Hannah Stone erfährt Harry aber zu seinem Erstaunen, dass Pell nicht hinter Mädchen her war, sondern ein Pädophiler ist: Er steht auf Jungs zwischen acht und zehn Jahren. Harry ersieht aus den psychologischen Akten, dass sich Pell als Zeuge im Fall Price eignet: Er kannte eventuell den Täter.

In einem Gespräch unter sechs Augen erzählt der kleinwüchsige Clayton von seinem eigenen Peiniger, der ihn im Alter von acht Jahren auf die schiefe Bahn brachte: Der Mann, den er in den Akten „Johnny“ nannte, wurde in Wahrheit CHILL genannt, weil seine Initialen C. H. in die schwere Schnalle seines Gürtels eingelassen waren – und mit diesem schweren Instrument pflegte CHILL, seine Opfer zu verprügeln …

|Die hohe Politik|

Harry erfährt von einem Kontakt im Büro des Polizeipräsidenten, dass Irvin Irving ständig nach Bosch fragt, um auf dem neuesten Stand der Ermittlungen gehalten zu werden. Harry weigert sich, irgendetwas preiszugeben. Nicht einmal die Autopsie von George Irving liefert Aufschluss über den Tathergang.

Aber als Harry unverkennbare Kampfspuren auf Georges Schulterblatt entdeckt, führt die Spur in den Kreis alter Polizisten. Die Kampfspur ist die Hinterlassenschaft eines mittlerweile verbotenen Würgegriffs, der nur an der Polizeiakademie von Los Angeles gelehrt wurde …

_Mein Eindruck_

Die Spur scheint in die Mitte eines Korruptionsskandals zu führen, in die Irvin irving als Drahtzieher verwickelt ist. Sein Sohn George sollte eine lukrative Taxilizenz einem anderen Unternehmen, nämlich Regent Taxi, zuschanzen und dafür den bisherigen Lizenznehmer, Black & White Taxi, durch polizeiliche Falschmeldungen in Verruf bringen. Hat Black & White Taxi davon Wind bekommen und George in den Tod gestürzt? Ein Motiv ist eindeutig erkennbar. Aber wird es auch durch die Fakten gestützt, fragen sich Harry und Chu, als sie die Beweise durchforsten.

Am Schluss ist Harry klar, dass er von Anfang an für die hohe Polizeipolitik – High Jingo – benutzt worden ist, um Irving zu entmachten. Was ihn besonders schmerzt, ist jedoch der Umstand, dass es gerade der einzige Cop, dem er meinte, vertrauen zu können – Kiz Rider, seine einstige Partnerin bei den „Closern“ – die Strippen gezogen hat, um Harry hereinzulegen. Die Ironie dabei: Es ist Irving selbst, der Harry den Beweis dafür liefert.

Als wäre dies nicht schon Verrat genug, sieht sich Harry auch noch von seinem aktuellen Partner David Chu hintergangen. Harry wird bleich, als eine Journalistin der „Los Angeles Times“ ihn fragt, wann die Mordermittlung mit dem Nennen des neuen Verdächtigen an die Öffentlichkeit gebracht wird. Erstens, stellt Harry konsterniert klar, ist gar nicht sicher, dass es sich bei George Irvings Tod um Mord handelt. Und zweitens gibt es momentan keinen Verdächtigen.

Dann beschattet er David Chu, der sich mit der Journalistin trifft und ihr die heißesten News im Fall verklickert. Harry macht Chu klar, dass er nach diesem Fall nicht mehr sein Partner sein werde. Chu, der sich unversehens von der Journalistin im Stich gelassen sieht – sie verkauft Sex für Infos -, verspricht, seinen Fehler wiedergutzumachen. Konzentriert stürzt er sich auf die Aufklärung des zweiten Falls: CHILL. Kann er sich rehabilitieren?

Das letzte Viertel beschäftigt sich in einer erstklassigen Engführung mit dem Aufspüren, Überführen und verhaften von CHILL, dem Serienkiller, der damit prahlt, 37 Opfer ins Jenseits befördert zu haben. Er will in die Annalen eingehen und ins Fernsehen kommen, so mediengeil ist er. Er hat alle seine Taten dokumentiert, und Harry und Chu werden bleich, als sie die Bilder und Videos ansehen.

Doch der Fall CHILL erhält noch mehrere überraschende Wendungen, über die hier nichts verraten werden soll. Sie sorgen dafür, dass Action und Spannung bis zum Schluss aufrechterhalten werden. CHILL wirkt deshalb so bedrohlich, weil Harrys neue Liebe, Dr. Hannah Stone, mit Serientätern umgeht und weil Harrys 15-jährige Tochter, die Polizistin werden möchte, jederzeit ein potenzielles CHILL-Opfer werden könnte. Stone ermahnt Harry, seine Tochter in seiner Nähe zu behalten. Er verspricht es.

Dr. Stone tritt nicht ohne Grund auf. Sie hat einen Sohn, der seit jahren im Knast sitzt, weil er ein Mädchen betäubt und vergewaltigt hat. Soll sie sich selbst die Schuld geben, will sie von dem verlegenen Harry wissen. Er weiß, dass das Böse existiert, er hat es oft genug gesehen. Aber ist es ein Produkt der Natur oder der Gesellschaft („nature“ oder „nurture“ im Englischen)?

Diese uralte, anhaltende Streitfrage durchzieht auch die beiden Fälle, mit denen es Harry Bosch diesmal zu tun hat. Hat sich CHILL zu einem Serienkiller stilisiert – oder ist er ein Opfer-Täter wie Clayton Pell? Dass selbst „zivilisierte“ Personen das Böse hervorbringen können, stellt Kiz Rider unter Beweis. Sie hat Harry Bosch für ihre eigenen und die Ziele des Polizei-Departments LAPD benutzt. Er werde die gute Seite schon noch einsehen, versichert sie ihm. Er ist sich bereits sicher, dass dies niemals geschehen wird. Er hat zuviele benutzte Menschen in seinem Leben gesehen.

|Textfehler|

Auf S. 248 ist ein übler Druckfehler zu finden. „Bosch decided to give him just want he wanted.“ Statt „want“ müsste es „what“ heißen.

_Unterm Strich_

Was ist nur aus dem actiongeladenen Harry Bosch geworden, den ich aus seinen ersten Romanen kenne, etwa aus „Schwarzes Echo“ und „Das Comeback“ (Trunk music), frage ich mich als Connelly-Fan. Harry ist zwar immer noch ein Mann mit einer Mission, dem das Adrenalin ins Blut schießt, wenn er die Spur eines Killers aufnimmt. Doch er nimmt sich zunehmend vor Verrätern in der eigenen Organisation in Acht und spürt selbst immer welche auf. Die Action bleibt zunehmend auf der Strecke.

Andererseits ist dieses neue Verhalten an Harry nun auch ein Vorteil. Der doppelte Plot des vorliegenden Romans weist selbst wieder Falltüren und unerwartete Wendungen auf. Etwa in der Mitte des Buches wird Harry klar, dass er sich auf dem völlig falschen Dampfer befindet. Die Ermittlung in Sachen George Irving führt fortan in eine völlig neue Richtung – oder sie wird eingestellt.

|Der CHILL-Faktor|

Das letzte Viertel ist hingegen das Beste, selbst wenn es ein wenig an Finesse fehlen lässt: Die überraschende Entdeckung und Überführung von CHILL beweist wieder einmal, dass sich kaum ein anderer Autor so gut mit authentischer Polizeiarbeit auskennt wie der frühere Polizeireporter Connelly.

Allein die Art und Weise, wie Bosch und Chu es deichseln, ohne Durchsuchungsbefehl in eine fremde Wohnung einzubrechen und dies alles zu rechtfertigen, ist ein Meisterstück an polizeilicher Logik. Der Fall nimmt eine actiongeladene Wendung, als Harry entdeckt, dass CHILL und sein Opfer Clayton Pell in ein und demselben Gefangenenbus sitzen…

|Früh übt sich|

Sehr gut gefielen mir auch alle Szenen mit Boschs Tochter Maddie, die er seit „Nine dragons“ und dem Tod ihrer Mutter in seiner Obhut hat. Es wird deutlich, dass der Autor in Madeleine eine Nachfolgerin des doch etwas müde gewordenen Serienhelden aufbaut. Sie kann schon besser schießen als er, kann die Körper und Mienen der Menschen „lesen“ und beherrscht das Alphabet des LAPD (O für Ocean).

Was bleibt ihr auch anderes übrig bei einem Dad, der spät nachts noch Mordakten studiert? Kein Wunder, dass sie die Schule stinklangweilig findet. Sie würde viel lieber Verbrecher jagen wie ihr Dad. Ich warte schon auf ihren ersten Krimi, der bestimmt folgenden Titel trägt: „Harry junior – Boschs Vermächtnis“!

|Taschenbuch: 388 Seiten
ISBN-13: 9781409134299|

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[„Dunkler als die Nacht“ 4086
[„Kein Engel so rein“ 334
[„Die Rückkehr des Poeten“ 1703
[„Vergessene Stimmen“ 2897
[„Kalter Tod“ 5282 (Buchausgabe)
[„Kalter Tod“ 5362 (Hörbuch)
[„Spur der toten Mädchen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7552

[„Das zweite Herz“ 5290
[„Der Poet“ 2642
[„Im Schatten des Mondes“ 1448
[„Unbekannt verzogen“ 803
[„Der Mandant“ 4068
[„L.A. Crime Report“ 4418
[„So wahr uns Gott helfe“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6291
[„Sein letzter Auftrag“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7088

Michael Connelly – The Black Box

Kein Märchen: Schneewittchen in der Hölle von L. A.

Vor 20 Jahren hatte Detective Harry Bosch den Mord an einer dänischen Fotoreporterin zu verarbeiten. Doch wegen der gerade tobenden Unruhen in South Los Angeles hatte er nicht mal eine halbe Stunde Zeit dafür. Jetzt bekommt er vom Labor die Untersuchungsergebnisse zu der Patronenhülse, die er damals sicherstellte: Sie gehört zu einer Beretta, die bereits dreimal für Morde verwendet wurde.

Als er die Waffe endlich sicherstellen und von der Bundespolizei ATF zuordnen lassen kann, erhält der Fall des „Schneewittchens“ von South L.A. eine völlig andere Dimension: Die Waffe stammt aus dem ersten Golfkrieg 1991 und wurde von einer ganz bestimmten US-Truppe verwendet …
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Michael Connelly – Schwarze Engel (Harry Bosch 06)

Ein schwarzer Staranwalt wird in L.A. ermordet, und der Verdacht fällt sofort auf einen Polizisten. In der Stadt, in der weiße Cops einen Schwarzen wie Rodney King zusammenschlugen, setzt dieses Verbrechen die Zündschnur in Brand, die das Pulverfass Los Angeles in die Luft fliegen lassen könnte. Detective Harry Bosch muss schnell arbeiten und vor allem fehlerfrei. Dumm nur, dass ihm zahlreiche Aufpasser die Arbeit schwer machen.

Der Autor
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Michael Connelly – Dark Sacred Night. (Bosch & Ballard 01, Bosch 21)

Dynamisches Duo: Bosch trifft Ballard

Harry Bosch ist nach seiner Pensionierung teils Reservepolizist in San Fernando, teils Privatdetektiv. Aus aktuellem Grund bearbeitet er einen neun Jahre alten Fall: Die sechzehnjährige Daisy Clayton wurde damals ermordet und in einem Müllcontainer entsorgt. Nun sucht er in alten Daten nach ihrer Spur. Dabei stößt er auf Renee Ballard von der Nachtschicht des Raub- und Morddezernats der Kripo. Sie hat viel besseren Zugriff auf die alten Daten als er. Doch ihre Zusammenarbeit wird von Altlasten überschattet: Bosch ist auf einmal spurlos verschwunden…
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Michael Connelly – The Burning Room (Harry Bosch 19)

Thrillerspannung im Doppelpack: Ermittlungen unter Latinos

Nach zehn Jahren stirbt ein Mariachi-Musiker an einer alten Schusswunde. Die Kugel birgt mehrere Überraschungen: Dieser angebliche Zufallstreffer war ein gezielter Schuss – aber er traf das falsche Opfer. Und während Harry Bosch noch über dieses Rätsel grübelt, entdeckt er, dass seine neue Partnerin Lucia Soto insgeheim eine eigene Ermittlung gestartet hat. Sie will den kindlichen Opfern eines vor 20 Jahren gelegten Brandes Gerechtigkeit widerfahren lassen dem sie als einzige lebend entkam.

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Michael Connelly – The Crossing (Harry Bosch 18)

Doppel-Finale: Die Bürgermeisterin, die Transe und die Golduhr

Der frühere Kommissar Harry Bosch hat sich, nicht ganz freiwillig, zur Ruhe gesetzt. Sein Halbbruder, der Rechtsanwalt Mickey Haller, bittet ihn, in dem Fall eines offenbar unschuldigen Klienten zu ermitteln. Ein Maler und Lehrer, der früher mal der Crips-Bande in L.A. angehörte, ist des Mordes an einer stellvertretenden Bürgermeisterin angeklagt. Einziger Beweis: eine übereinstimmende DNS-Probe.

Doch der Bitte zu entsprechen, hieße für Bosch, die Linie zwischen Ermittlern und Verteidigern von Kriminellen zu überqueren. Daher agiert er extrem vorsichtig und zögerlich. Doch die Lücken und Fehler in der Mordakte bringen ihn dazu, nach dem wahren Mörder zu suchen. Diese Suche führt ihn mitten ins schwarze Herz des Polizeipräsidiums von Los Angeles…

Michael Connelly – The Crossing (Harry Bosch 18) weiterlesen

Michael Connelly – Die Verlorene (Harry Bosch 21)

Harry Bosch in doppelter Ermittlung: Plädoyer für die Mütter

Harry Bosch ist nun teils Reservepolizist, teils Privatdetektiv. Sein neuer Privatauftrag lautet, einen möglichen Erben für ein gewaltiges Wirtschaftserbe zu finden. Als Cop jedoch folgt er der Fährte eines Serienvergewaltigers in San Fernando, einer kleinen Nachbargemeinde von LA. Während ihn seine Privatschnüffelei in Archive und auf Dachböden führt, muss er sich als Reserve-Cop gegen misstrauische Stadtpolizisten durchsetzen – und deren Computer missbrauchen. Weil Harry nicht da ist, wird seine Kollegin Bella Lourdes entführt. Wird sie das nächste Opfer?
Michael Connelly – Die Verlorene (Harry Bosch 21) weiterlesen

Michael Connelly – Ehrensache (Harry Bosch 20)

Zwangspensioniert und gelangweilt wechselt Harry Bosch die Seiten und ermittelt für seinen Halbbruder, einen Anwalt, in einem Mordfall, für den ein Mann vor Gericht steht, auf den die Beweise ein wenig zu deutlich weisen. Bosch sticht tatsächlich in ein Wespennest aus Korruption und Verschwörung, deren Nutznießer ihn erst heimlich und dann direkt in die Zange nehmen … – Band 20 der Harry-Bosch-Serie ist ein „Crossover“ mit Connellys Mickey-Haller-Reihe. Eindeutig im Vordergrund steht jedoch Bosch, der einmal mehr routiniert einen verwickelten Kriminalfall aufdröselt: nicht der beste Beitrag zur Serie, aber erneut lesenswert, weil spannend und mit vielen bissigen Kommentaren zum Thema US-„Law-&-Order“ gewürzt. Michael Connelly – Ehrensache (Harry Bosch 20) weiterlesen

Michael Connelly – Ehrensache (Harry Bosch 20, Mickey Haller 6)

Der frühere Kommissar Harry Bosch hat sich, nicht ganz freiwillig, zur Ruhe gesetzt. Sein Halbbruder, der Rechtsanwalt Mickey Haller, bittet ihn, in dem Fall eines offenbar unschuldigen Klienten zu ermitteln. Ein Maler und Lehrer, der früher mal der Crips-Bande in L.A. angehörte, ist des Mordes an einer stellvertretenden Bürgermeisterin angeklagt. Einziger Beweis: eine übereinstimmende DNS-Probe.

Doch der Bitte zu entsprechen, hieße für Bosch, die Linie zwischen Ermittlern und Verteidigern von Kriminellen zu überqueren. Daher agiert er extrem vorsichtig und zögerlich. Doch die Lücken und Fehler in der Mordakte bringen ihn dazu, nach dem wahren Mörder zu suchen. Diese Suche führt ihn mitten ins schwarze Herz des Polizeipräsidiums von Los Angeles…
Michael Connelly – Ehrensache (Harry Bosch 20, Mickey Haller 6) weiterlesen

Michael Connelly – Two Kinds of Truth (Harry Bosch 20)

Undercover-Ermittler Harry Bosch: Absturz ohne Fallschirm

Harry Bosch ist nach seiner Pensionierung teils Reservepolizist, teils Privatdetektiv. Da wird er ins alte Präsidium zitiert. Gemäß einer neuen DNS-Analyse ist Borders, ein mehrfacher, zum Tode verurteilter Mörder, den er hinter Gitter gebracht hat, an einem Mord unschuldig, denn die DNS stammt von einem anderen Serienmörder. Will Bosch nicht alles, was er erworben hat, in einem Prozess verlieren, muss er seine damaligen Ermittlungsergebnisse binnen neun Tagen bestätigen.

Unterdessen ereignet sich in San Fernando, wo er als Reservepolizist arbeitet, ein Doppelmord. Zwei Apotheker mexikanischer Herkunft wurden erschossen. Die Schüsse auf den jüngeren Apotheker lassen Bosch darauf schließen, dass der Schütze, ein bezahlter Killer, eine offene Rechnung beglich. Doch aus welchem Grund?
Michael Connelly – Two Kinds of Truth (Harry Bosch 20) weiterlesen

Michael Connelly – The Wrong Side of Goodbye / Die Verlorene (Harry Bosch 21)

Harry Bosch in doppelter Ermittlung: Plädoyer für die Mütter

Harry Bosch ist nun teils Reservepolizist, teils Privatdetektiv. Sein neuer Privatauftrag lautet, einen möglichen Erben für ein gewaltiges Wirtschaftserbe zu finden. Als Cop jedoch folgt er der Fährte eines Serienvergewaltigers in San Fernando, einer kleinen Nachbargemeinde von LA. Während ihn seine Privatschnüffelei in Archive und auf Dachböden führt, muss er sich als Reserve-Cop gegen misstrauische Stadt-Cops durchsetzen – und deren Computer missbrauchen. Weil Harry nicht da ist, wird seine Kollegin Bella Lourdes entführt. Wird sie das nächste Opfer?
Michael Connelly – The Wrong Side of Goodbye / Die Verlorene (Harry Bosch 21) weiterlesen