Uwe Anton – Der tote Attentäter (Perry Rhodan 2860)

Der Positronik-Henker – für seine Mission erwacht er zu neuem Leben…

Auf der Erde schreibt man das Jahr 1518 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ). Die Menschen haben mit der Liga Freier Terraner ein großes Sternenreich in der Milchstraße errichtet; sie leben in Frieden mit den meisten bekannten Zivilisationen. Doch wirklich frei ist niemand. Die Milchstraße wird vom Atopischen Tribunal kontrolliert. Dessen Vertreter behaupten, nur seine Herrschaft verhindere den Untergang – den Weltenbrand – der gesamten Galaxis.

Während sich der Arkonide Atlan ins vermutete Herz dieser Macht begeben hat – die Ländereien jenseits der Zeit -, reist Perry Rhodan durch vergangene Zeiten, um der Gegenwart Hilfe zu bringen. Denn die Gegenwart, wie er sie kennt, wird nicht nur durch die Atopen bedroht, sondern auch durch die brutalen ­Tiuphoren, die durch einen Zeitriss aus tiefster Vergangenheit zurückgekehrt sind. Es gelingt Perry Rhodan, eine Abwehrwaffe gegen die Indoktrinatoren – die gefährlichste Waffe der Tiuphoren – zu entwickeln: Diese ParaFrakt genannte Technologie muss er nun möglichst schnell galaxisweit verbreiten, um gegen die über 45.000 Tiuphorenraumschiffe bestehen zu können. Im Weg steht ihm dabei nicht nur DER TOTE ATTENTÄTER…
(Verlagsinfo)

Dieser Roman ist der zweite Teil des Doppelbandes um die ParaFrakt-Konferenz, in der eine Zusammenarbeit aller mächtigen Milchstraßen-Zivilisationen ermöglicht werden soll. Eine Zusammenarbeit über die Grenzen der politischen Ziele, der Animositäten, ja der Feindschaften hinweg mit dem Ziel, den gemeinsamen Feind zu bekämpfen und abzuwehren, den Feind, der schon einmal beinahe alles Leben in der Galaxis auslöschte und sich nun anschickt, zu vollenden, wozu er einst gekommen war: die Tiuphoren.


Vor diesem gemeinsamen Ziel rücken die Zwistigkeiten in den Hintergrund, und doch scheint eine Einigung nicht möglich zu sein. Uwe Anton setzt in diesem Band verstärkt auf Perry Rhodan, während im Vorgänger noch Cai Cheung und die anderen Konferenzteilnehmer ihr Rollen zu spielen hatten. Es ist die Moral und Eloquenz des Terraners, aus denen Anton die erzählerische Kraft für einen doch noch denkbaren Pakt der Völker schöpft – und auf der anderen Seite wickelt er einen handfesten Agentenroman ab, in dem ein tiuphorischer Agent es im Alleingang zu gravierenden Attacken auf das Solsystem bringt. So ist es nicht verwunderlich, dass Anton seine Protagonisten mehrfach feststellen lässt: »… und das war nur ein einziger Agent der Tiuphoren!«

Die Spannung bezieht der Roman vor allem aus dem Agenten-Teil, dem man durchaus zugetraut hätte, echten Schaden anzurichten. Insgesamt ist es jedoch typisch, dass der entstandene Schaden zum Ende hin möglichst neutralisiert wird, und so rückt auch wieder die Frage in den Vordergrund, warum der Tiuphore nicht seine Bewegungsfreiheit und Macht darauf verwendete, die Rechnersysteme mit seinen Nanomaschinchen zu infizieren, sondern sich statt dessen um die Beschaffung zugegebener Maßen interessanter und wichtiger Informationen kümmerte, die bei einem durchschlagenden Erfolg einer echten umfassenden Infiltration jedoch keine Rolle mehr gespielt hätten. Immerhin zieht Anton eine zeitliche Begrenzung für die Aktivitäten seines Attentäters heran, so dass zumindest das recht hektische Vorgehen in logischen Bahnen angesiedelt ist.

Das Titelbild ist leider ein zwar schönes, aber eher nebensächliches Motiv aus dem Band, hier hätte das Motiv des Vorgängerbandes besser gepasst.

Der Sprecher Andreas Laurenz Maier macht einen guten Job, im Vergleich mit dem Vorgänger gibt es jedoch einige Punkte Abzug für die Interpretation der Onryonen – hier hat Renier Baaken die beeindruckendere Variante geliefert. Schön dagegen ist die Verlesung der rhodan-typischen Datenansammlungen in den Texten: Hier verfällt Maier in ein flach intoniertes, gesteigertes Tempo, was die im Roman durch diese Dateninputs hervorgerufene Unterbrechung der Spannung minimiert.

Insgesamt ein angenehm zu hörender Roman, der die Geschichte gut voran bringt und neben einem vorauszusehenden Pakt auch eine spannende Agentenhandlung enthält.

Hörbuch
gelesen von Andreas Laurenz Maier
Spieldauer: 3 Stunden und 37 Minuten
Ungekürzte Ausgabe
Verlag: Eins A Medien GmbH

http://www.perry-rhodan.net/
Infos zur Serie in der Perrypedia

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