Perry Rhodan NEO – Angriff der Posbis / Sprungsteine der Zeit (Folgen 115+116)

NEO 115 – Angriff der Posbis

Sommer 2049: Nur wenn Perry Rhodan und seine Frau Thora alles auf eine Karte setzen, können sie das Leben ihres alten Freundes Crest retten. Dazu müssen sie mit einem sogenannten Fragmentraumer der Posbis durch den Leerraum reisen, hin zu einer Basis der positronisch-biologischen Roboter.
Während Perry Rhodan und seine Begleiter auf ihrer riskanten Mission sind, erfahren sie grundlegende Dinge: Die Geschichte der Posbis ist aufs Engste verknüpft mit der Geschichte der Erde und der Menschheit. Ungeahnte Zusammenhänge eröffnen sich, die über Raum und Zeit hinwegreichen.
Die Basis erweist sich als Dunkelwelt, ein monströses planetares Gebilde, das ohne Sonne durch das Universum zieht. Und sie erweist sich darüber hinaus als Falle: Wie aus dem Nichts tauchen andere Posbis auf und greifen jene Roboter an, mit denen Perry Rhodan und seine Gefährten unterwegs sind … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Diesmal solls also mit Crest und unseren positronischen Verbündeten Kaveri zu den Posbi-Rebellen gehen, denn Crest ist noch nicht komplett über den Berg, sondern nur kurzweilig. Und die Reise zu den Helfern dauert offenbar lange … zumindest lange genug, damit der Autor eine ausgedehnte Geschichtsstunde rund um die Posbis einbauen kann. Ich bin nach wie vor ein Freund von Hintergrundinfos, aber oft bekomme ich den Eindruck, dass das Ganze eher der Handlungsverschleppung dient und wesentlich kompakter und kurzweiliger hätte abgearbeitet werden können.

Wer aber viele Details schätzt, der kommt an dieser Stelle auf seine Kosten. Denn es wird ausführlich geschildert, wer die ersten Posbis gebaut hat und wie. Außerdem noch, wie es dazu kam, dass die Posbis auf einmal ihren eigenen Weg gehen konnten … mussten … und wie ein großer „Chef-Posbi“ entstanden ist.

Aber zum Glück für mich und andere ungeduldige Hörer ist diese Lesung keine reine Geschichtsstunde, denn es gibt auch jede Menge Drama. Denn die Frage nach dem „wahren Leben“ wird hier häufig gestellt und soll zum Beispiel für 3800 Mehandor tödlich enden … denn sie sind angeblich keins. Was „wahres Leben“ aber eigentlich ausmacht … na ja, eine Art von Antwort bekommen wir auf diese Frage auch, aber nicht nur der Hörer ist mit der nicht wirklich zufrieden.

Hanno Dinger ist für mich auch nach über 100 NEOs ein Phänomen. Wenn es um Dialoge geht, schafft er es gut, die Emotionen der Charaktere authentisch ins Ohr des Hörers zu bringen. Wenn es aber um Szenenbeschreibungen geht, in denen sich Perrys Finger zum Beispiel in die Armlehnen seines Sessels krallen, dann klingt das so gleichgültig gelesen, als würde jemand einen entspannten Spaziergang am Meer machen und dabei nebenbei die Schlagzeilen des Tages vorlesen.

Alle Emotionen entladen sich beim Sprecher … wie gewohnt … in den Dialogen, bei denen er durchaus beim Hörer punkten kann. Hier wird er auch mal lauter oder grummeliger oder einfach höher in der Tonlage. Alles andere, was nicht zur wörtlichen Rede gehört, wirkt manchmal etwas einschläfernd und als ob er den Hörer nicht zu sehr aufregen möchte.

NEO 116 – Sprungsteine der Zeit

Mit der CREST, dem mächtigsten Raumschiff der Menschheit, verschlägt es Perry Rhodan im Jahr 2049 in den Leerraum. Weit außerhalb der Milchstraße stößt Rhodan auf eine erstaunliche Roboterzivilisation: die Posbis. Sie suchen das »wahre Leben« – und wollen alle anderen Geschöpfe vernichten. Rhodan muss bald feststellen, dass die aggressiven Maschinen einen mörderischen Feldzug gegen die gesamte Milchstraße vorbereiten.
Um die Posbigefahr abzuwenden, hat Rhodan sich mit einer Rebellengruppe der Roboter verbündet. Gemeinsam müssen sie eine finstere Macht aus der Vergangenheit wecken …
Das Expeditionsteam von Eric Leyden ist derweil in die Fänge anderer Posbis geraten – diese stellen den Forschern ein tödliches Ultimatum. Plötzlich tauchen weitere Roboterraumer auf: Freund oder Feind? (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Mit Sprungsteine der Zeit sind wohl die Berichte von Atlan gemeint, die wir in dieser Lesung in der Hauptsache zu hören bekommen. Während Eric Leyden nämlich in Verhandlungen mit den Posbis steckt gibts Atlans Zeitabenteuer in der NEO-Variante aufs Ohr.

Rücknlicke sind nie so wirklich meins und je länger sie sind, desto mehr drängt sich mir immer der Eindruck der Handlungsverschleppung auf. Wer sich aber gern und lange in die Vergangenheit des derzeit nicht mehr ganz so unsterblichen Arkoniden entführen lassen möchte, der kommt hier breit und vor allem lang auf seine Kosten. In verschiedenen Zeitebenen und an verschiedenen Orten in Raum und All erfahren wir von seinem Auftrag, gegen die Maakhs anzutreten und einem merkwürdigen Funkspruch.

Dann gibts Cowboys, die gegen Flugsaurier antreten und fliegende Untertassen. Und weil es wirklich NEO-Zeitabenteuer sind, gibts na klar auch Frauengeschichten zu hören, denn der Arkonide war und ist wohl auch im NEO-Universum den Terranerinnen nicht abgeneigt.

Von Perry und den Posbis hören wir dann auch noch ein wenig, aber das ist eher Randgeplänkel .. außerdem wird er mal wieder gefangen … hatten wir ja schon ein paar NEOs nicht mehr. Den Schluss bildet wieder Atlan, der von einem staubigen Planeten aus in die Fänge anderer gerät … mal wieder. Verläuft jetzt nicht so super, sein Geheimauftrag.

Hanno Dinger variiert seine Sprechgeschwindigkeit fast ausschließlich nur, wenns um Dialoge geht. Manchmal hört es sich auch bei denen so an, als würde sich der Sprecher bremsen, damit er nicht zu lebendig vorliest. Das ist wie immer schade, denn gerade bei der wörtlichen Rede zeigt der Sprecher, dass er durchaus flotter und vor allem unterhaltsamer vorlesen kann … wenn er möchte. Da bekommt jeder Charakter eine eigene Stimmlage zugeteilt, die sich auch gut von den anderen Sprechern unterscheidet.

Hier kommt dem Hörer dann die ruhige Vortragsweise des Sprechers zugute, denn keiner der angebotenen Vertonungen schlägt akustisch aus der Bahn oder klingt unangenehm.

Der Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 2400 x 2400 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einem Digipak auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 116 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Technik-Credits:

Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Michael Sonnen, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz, Horst Gotta

Fazit:

Crest ist auf dem Weg zur Heilung und währenddessen gibts eine Geschichtsstunde zur Entstehung der Posbis. Die fand ich ein wenig ausufernd, aber nicht uninteressant. Dann folgen noch jede Menge Auseinandersetzungen mit den Posbis, die ihre Frage nach dem „wahren Leben“ mehrfach in den Welt-Raum stellen und jeder, der keins ist … der wird halt eliminiert. Der Titel „Angriff der Posbis“ ist hier wirklich sehr passend gewählt.

Den Gegenpol dazu bildet die zweite NEO-Lesung dann. Auch wenn die Ideen na klar wieder interessant sind, so hätten die NEO-Zeitabenteuer von Atlan nicht unbedingt in der Breite erzählt werden müssen. Wie wäre es denn, wenn die beliebten Zeitabenteuer tatsächlich mal als NEO-Spin-Off erscheinen würden?

Ein wenig Posbi-Action gibts dann aber doch noch, auch wenn die eher am Rande stattfindet und mehr aus Verhandlungen besteht als aus Konflikt,

Einen Konflikt löst wie gewohnt der Sprecher bei mir aus, wenn er bei Dialogen zeigt, dass er unterhaltsam und lebendig lesen kann … aber bei allem, was nicht zur wörtlichen Rede gehört, manchmal ziemlich gebremst klingt. So, als wolle er nicht zu viel Spannung aufkommen lassen. Mehr Feuer und Temperament bei den Szenenbeschreibungen würden den Dinger-Lesungen guttun.

2 MP3-CDs im Digipak
NEO 115 – Angriff der Posbis: 6:01 Std. Spieldauer (ungekürzt), 59 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 116 – Sprungsteine der Zeit: 6:30 Std. Spieldauer (ungekürzt), 73 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
ISBN-13: 978-3-95795-072-7

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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