NEO 143 – Herr der YATANA

Im Jahr 2036 entdeckt der Astronaut Perry Rhodan auf dem Mond ein außerirdisches Raumschiff. In der Folge beginnt für die Erde ein neues Zeitalter – zuletzt allerdings unterbrochen von der Invasion geheimnisvoller Fremdwesen.

Ende Juni 2051 beginnt der Wiederaufbau der verwüsteten Erde. In dieser Situation werden Perry Rhodan, Atlan und Tuire Sitareh von einer unbekannten Macht entführt. Vor den Augen ihrer Freunde verschwinden sie im Nichts.

Rhodan und Sitareh finden sich getrennt auf fremden Planeten wieder; sie erfahren beide, dass sie das Geisteswesen ES entführt hat. ES beauftragt sie, in der Zwerggalaxis Sagittarius nach METEORA zu suchen.

Atlan wird ebenfalls an einen fernen Ort versetzt – an Bord eines Raumschiffes. Dort läuft ein fataler Countdown, an dessen Ende die Zerstörung steht. Helfen kann wohl nur der HERR DER YATANA … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Ok, dritter Entführter, drittes Abenteuer … zum dritten Mal das Gleiche? Nein, zum Glück nicht. Und dieses „Solo für Atlan“ unterscheidet sich dann doch fühlbar mehr von den beiden vorangegangenen Lesungen als die sich untereinander.

Und so erleben wir mit Atlan das komplette Hörbuch lang wie er auf einem Raumschiff für Frieden sorgen möchte. Denn wie auch bei den anderen beiden NEOs vorher gibts zwei Parteien, die sich prügeln. Nicht nur das ständige „Wir sprengen uns alle in die Luft“ und Atlans ständige Bemühungen, die Vernichtung anzuhalten/abzuwendenm erinnern mächtig an die britische SciFi-Dauerserie DOCTOR WHO, deren erklärter Fan auch der Autor dieses NEOs ist. Ob das so im Exposé stand oder er nur eine DOCTOR-Folge draus gemacht hat? Der Humor hinter dem Ganzen unterhält auf jeden Fall gut.

Nur die Augen muss ich immer verdrehen, wenn Romantik und Sex ins Spiel kommen und mir jedes Abenteuer vermiesen … ist bei Action-Filmen aber auch immer so. Atlan war schon immer ein Frauenheld und das wird er offenbar auch im NEOversum bleiben.

Ach so, auch interessant fand ich, dass Atlan zwar ebenfalls den Auftrag bekommt, nach Far-Far-Away zu fliegen, aber nicht um METEORA zu finden wie Perry und Tuire, sondern um die beiden davon abzuhalten, dass sie das schaffen.

Hanno Dinger

… spricht mit Nachdruck, was zumindest nicht den Eindruck des reinen Vorlesens vermittelt. Wenn er dabei aber auch hin wieder mal die Vortragsgeschwindigkeit erhöhen und variieren würde, könnte er dem Hörer eine Menge mehr Spaß bereiten.

Interessanterweise macht er das bei Dialogen schon. Bei denen kann er wie gewohnt eh mehr punkten. Die klingen nämlich wie immer recht lebendig, um dann wieder von ruhig und langsamer gelesenen Übergangspassagen abgelöst zu werden. Immer wieder schade, dass Hanno Dinger das Momentum der Dialoge nicht mitnimmt.

Denn da verleiht er jedem Charakter eine eigene Stimmfarbe und Dynamik. Sein „Extrasinn“ hat mir allerdings ganz schön in den Ohren gekratzt.

NEO 144 – Verkünder des Paradieses

Vor Jahrzehntausenden lebten die geheimnisvollen Memeter auf der Erde. Sie schufen die erste Hochkultur auf dem Heimatplaneten der Menschheit, verließen ihn dann mit unbekanntem Ziel. Im Sommer 2051 tauchen sie aber wieder auf und helfen den Menschen gegen die Invasion von Außerirdischen.

Nach allem Kampf beginnt der Aufbau der zerstörten Erde, endlich arbeiten die Menschen zusammen. In dieser Situation werden Perry Rhodan, Atlan und Tuire Sitareh entführt. Sie müssen sich auf eine rätselhafte Mission begeben – die Suche nach METEORA.

Und mitten in der Phase des Wiederaufbaus melden sich die Memeter erneut zu Wort. Die Retter tauchen über der Erde auf und stellen eine unerhörte Forderung – sie präsentieren sich zugleich als VERKÜNDER DES PARADIESES … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

So, nachdem wir jetzt dreimal im Grunde das Gleiche erlebt haben: Ein Mann wird an einen ihm unbekannten Ort versetzt, befriedet zwei rivalisierende Gruppen und soll sich dann auf den in eine bestimmte Galaxis machen … gibts jetzt einen Info-NEO der Art „zwischenzeitlich auf der Erde“.

Und wer an dieser Stelle die Augen verdrehen möchte, der kann das gern machen, guten Grund dafür gibts: Neuer Zyklus, neue Herrscher über die Erde … Ich würde ja gern sagen, dass es langsam langweilig wird, aber das wars schon im letzten Zyklus, als die Sitarakh die Arkoniden abgelöst hatten. Diesmal sinds die Memeter und sie brauchen die Terraner nicht mehr … getreu dem Motto: „Bis hierher, vielen Dank!“ Und hey, einen Plan haben die Memeter auch schon für alle aktuellen Bewohner unseres Sonnensystems: Es geht ins Paradies … ein physisches, das Vimana heißt. Drei Monate Zeit haben alle, um ihre Koffer zu packen.

Und jetzt kommt natürlich wieder der Teil, den wir schon mehrfach hatten … „Terra den Terranern … Inländer rein!“ … natürlich gibts eine Widerstandsbewegung. Hier und da werden auch ein paar interessante Ideen entwickelt, wie man gegen die Memeter anstinken könnte … aber so ganz erfolgreich ist das alles nicht.

Von daher lässt mich diese Lesung zwar auf der einen Seite (leidlich) interessiert zurück, was die Memeter machen werden, wenn nach drei Monaten immer noch Leute da sind, auf der anderen Seite aber wissen wir aus den vergangenen Zyklen, dass die jeweiligen Terra-Besatzer immer nur maximal zehn Lesungen bleiben. Und deshalb könnten wir das Ganze eigentlich aussitzen …

Axel Gottschick konnte mich wieder einmal besser unterhalten, als es die Story getan hat. Irgendwie klingt bei ihm alles wie nacherzählt und selbst erlebt. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er abliest, sondern mir etwas berichtet.

Das tut er in den beschreibenden Szenen mit unterschiedlichem Sprechtempo, was das Ganze extrem auflockert und lebendig macht. Und das tut er bei den Dialogen mit angemessen prima Schauspiel vor dem Mikro. Dabei bekommt jede Figur eine eigene Stimmfarbe … wobei die meisten ziemlich kratzig klingen, aber das ist ok.

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 3000 x 3000 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einem Digipak auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 143 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Technik-Credits:

Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Michael Sonnen, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz, Horst Gotta

Fazit:

Der dritte Weggebeamte erlebt für uns das dritte Solo-Abenteuer. Aber das von Atlan unterscheidet sich genug von denen von Perry und Tuire, dass es mich besser unterhalten konnte als die Vorgängerlesungen. Atlan soll nicht finden, sondern aufhalten … auch wenn er im Vorfeld genau wie die beiden anderen erst mal Frieden stiften soll. Und der Stress auf dem Raumschiff, auf das es ihn verschlagen hat, der erinnert stark an eine DOCTOR-WHO-Folge … inklusive Sonic Screwdriver!

Hanno Dinger liest gewohnt bei den Dialogen sehr lebendig und abwechslungsreich, um dann danach sofort wieder in die von ihm gewohnt ruhige und langsame Sprechweise überzugehen.

Eine weitere Erinnerung bekommen wir durch die neuen Erdbesatzer in der zweiten NEO-Lesung. Offenbar kann es keinen NEO-Zyklus geben, in dem nicht irgendeine „Macht“ unseren Planeten für sich beansprucht. Die Grundidee fand ich also erwartet langweilig und schon zu oft in NEO durchgekaut, die Ausführung ist aber recht unterhaltsam.

Vor allem weil Axel Gottschick wie gewohnt flott und spritzig liest und gerade die von ihm gesprochenen Charaktere mit viel Schauspiel vor dem Mikro unterstützt. Das machte mir mehr Spaß als die eigentliche Handlung.

2 MP3-CDs im Digipak
NEO 143 – Herr der YATANA: 5:56 Std. Spieldauer (ungekürzt), 59 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 144 – Verkünder des Paradieses: 5:35 Std. Spieldauer (ungekürzt), 58 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3957951038
www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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