Perry Rhodan NEO – Schicksalswaage / Der längste Tag der Erde (Folgen 139+140)

NEO 139 – Schicksalswaage

2036 entdeckt der Astronaut Perry Rhodan auf dem Mond ein außerirdisches Raumschiff. In der Folge steuert die Erde auf eine positive Zukunft zu – im Sommer 2051 leben die Menschen in Frieden. Doch dann dringen übermächtige Eroberer ins Sonnensystem ein – es sind die Sitarakh.
Die Fremden besiegen die Terranische Flotte im Weltraum. Auf der Erde verursachen sie globale Naturkatastrophen. Zugleich erkranken die Menschen an einer todbringenden Schlaflosigkeit.
Das Ende der Menschheit droht, als wie aus dem Nichts 20.000 Kampfraumer der Arkoniden auftauchen und ihrerseits die bedingungslose Unterwerfung fordern.
Immerhin ist Perry Rhodan mit vielen Mitstreitern ins All entkommen, wo ihm die mächtigen Liduuri ihre Unterstützung zusagen. Zuvor muss Rhodan jedoch eine schwere Entscheidung treffen. Die Zukunft dreier Völker liegt auf der SCHICKSALSWAAGE … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Ok, ok, ok. Beim letzten NEO habe ich darüber hergezogen, dass jetzt bestimmt nichts mehr passieren wird, was ich mir nicht eh schon gedacht habe oder mich überraschen könnte. Sicherlich nicht nur zu meinem eigenen Hörglück ist das dann doch nicht ganz so gekommen. Das Drama um so ziemlich alles, empfand ich aber hier und da etwas überzogen.

Welche Baustellen hatten wir denn noch zu bearbeiten? Perrys Entscheidung darüber, ob die Liduuri ihre letzte noch fehlende Weiße Welt eingenordet bekommen, damit sie den Terranern endlich zur Hilfe eilen. Hier entscheidet sich Perry nicht für die Planetenbewohner, sondern für die Liduuri … aus nachvollziehbaren Gründen. Dass die dann aber gar keine Raumflotte haben, mit denen sie in unserem Sonnensystem klar Schiff machen können … ok … ist eine Idee, mit der ich nicht gerechnet hatte. Auf der anderen Seite macht das für mich aber den kompletten Liduuri-Handlungsfaden streichbar, auch wenn natürlich nicht immer alles so laufen kann, wie mans gern hätte.

Was war noch? Ach ja, die Arkoniden waren mal wieder zurück und können sich irgendwie nicht entscheiden, ob sie … respektive Crest … nun die Erde unterjochen oder direkt zerstören wollen. Ob sich Crest im Übrigen mal ob seiner Durchgeknalltheit erklärt oder vorher aus der Serie geschrieben wird, bleibt abzuwarten.

Die aktuellen Erdbesetzer, die Sitarakh, die sind auch noch da und hauen die angreifenden Arkoniden so schnell weg, wie es nicht zu erwarten oder gar erklärbar war. Die Terraner mit ihrer sicherlich nicht ganz so überlegenen Technik hatten da aber länger durchgehalten.

Und richtig lang durchhalten werden nun auch jede Menge Leute rund um Perry und Herrn Leydon, denn ganz nebenbei gibts die Unsterblichkeit verliehen. Allein schon damit die wichtigsten Personen in der Serie noch nachvollziehbar lange mitspielen können, vermute ich jetzt einfach mal so.

Hanno Dinger schaffte leider nicht, mich wirklich zu überzeugen. Wenn die von ihm vertonten Charaktere euphorisch sind, hysterisch oder brüllen, dann klingt das bei ihm entweder komplett neutral oder einfach nur lauter und unangenehm schräg-kratzend. Bei all dem hält er sich wie gewohnt ziemlich zurück, kommt nicht wirklich aus sich heraus und liest wie immer für einen Erzähler, der den Hörer unterhalten will, gerade in der erste Lesungshälfte einfach zu langsam, oftmals zu teilnahmslos und legt häufig zu lange Sprechpausen ein.

Das soll nicht heißen, dass die Lesung schrecklich ist, nur muss er sich zumindest was NEO angeht mit seinem Kollegen Axel Gottschick vergleichen lassen. Und spätestens bei diesem Vergleich fallen diese Sachen noch stärker auf. Wenn es keine Dialoge geben würde, bei denen Hanno Dinger etwas mehr Leben ins Hörbuch pustet, dann wäre es in der Tat schlimmer.

NEO 140 – Der längste Tag der Erde

2036 entdeckt der Astronaut Perry Rhodan auf dem Mond ein außerirdisches Raumschiff. In der Folge steuert die Erde auf eine positive Zukunft zu – im Sommer 2051 leben die Menschen in Frieden. Doch dann dringen übermächtige Eroberer ins Sonnensystem ein: Es sind die Sitarakh.

Die Fremden besiegen die Terranische Raumflotte. Auf der Erde verursachen sie globale Naturkatastrophen. Zugleich erkranken die Menschen an einer todbringenden Schlaflosigkeit. In dieser Lage tauchen wie aus dem Nichts 20.000 Kampfraumer der Arkoniden auf; der Imperator fordert die bedingungslose Unterwerfung.

Als Perry Rhodan zurückkehrt, scheint die Lage aussichtslos. Seine Mission, bei den Liduuri massive Hilfe zu finden, ist allerdings weitgehend gescheitert. Dennoch unternehmen Rhodan und seine Mitstreiter verzweifelt jede Anstrengung, um die Heimat vor dem Untergang zu bewahren.

Die nächsten Stunden entscheiden über das Schicksal der Menschheit – es wird DER LÄNGSTE TAG DER ERDE … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

So, wie geht die Staffel denn aus? Wie wird denn alles abgeschlossen und Platz für den nächsten Zyklus gemacht? Ein paar Baustellen hatten wir ja noch offen.

Da wäre zum einen der durchgedreht Cres, der ja bekanntlich die Erde vernichten oder beherrschen will, was auch immer aktuell grad den Vorrang hat. Das versucht er hier natürlich auch noch mal, aber … wer hätte es gedacht … es klappt nicht … nichts von dem. Aber immerhin erfahren wir am Ende dann doch noch, warum Crest nicht mehr der liebe Arkonide vom Mond gewesen ist in der letzten Zeit. Der Preis für dieses Wissen ist der Freiraum für die Autoren, sich in Zukunft nicht mehr um diesen Charakter kümmern zu müssen.

Ok, und die Sitarakh? Um die gings doch als Hauptgegner in den letzten zehn Lesungen. Die werden so schnell abgefrühstückt, dass es schon fast unfreiwillig komisch ist. Das Ende des Zyklus ist halt erreicht, also müssen sie weg. Erlegit wird das Ganze dann sehr praktisch von einer Rasse, die in der gesamten Staffel noch nicht aufgetreten ist, plötzlich auftaucht und alles wieder toll macht. Im Ernst? Ja, leider, so einfach und schnell kanns kommen. Hätte alles schon in Lesung 2 passieren können und/oder jederzeit während des laufenden Zyklus … man hat sichs halt fürs Ende aufbehalten, weil man den Zyklus ja noch irgendwie vollkriegen musste.

Was die Exposé-Auotren von NEO aber super gerne machen, sind Hintergrundgeschichten und Vergangenheitsbewältigungen. Es scheint immer interessanter zu sein, woher jemand kommt und was er da so alles gemacht hat, als das, was er grad aktuell macht. Folglich ist es schon rund, was um die Neuen … die Memeter … erzählt wird, aber das plötzliche Auftauchen und die lange Vergangenheitsgeschichte … das war beides niciht meins und konnte mich auch nicht wirklich mitreißen. Immerhin wäre jetzt geklärt, woher die Superintelligenz ES kommt. Die setze sich … zumindest zu diesem Zeitpunkt … aus körperlosen Mementern zusammen. Speichern wir einfach mal so ab.

Und dann gibts einen Cliffhanger … wie nicht anders zu erwarten. Aber hey, immerhin klingeln nicht die nächsten Invasoren an der Tür und wollen die Erde unterjochen. Diesmal wird Perry „geklaut“ und in die nächste Staffel gebeamt … ohne die meisten seiner Freunde mitzunehmen. Na ja … mal hören, wo er da gelandet ist.

Axel Gottschick fasst zügig zusammen und holt den Hörer direkt ab. Und spätestens, wenn er Bullys Wutausbruch Avandrina gegenüber gehört hat, ist der NEO-Fan voll dabei. Das geht schon mehr in Richtung „Voice-Acting“ als in „bemühtes Vorlesen“, wie es leider häufig beim Kollegen von der anderen NEO-Schicht zu hören ist. Axel Gottschick gibt den von ihm gesprochenen Figuren nicht nur hörbar unterschiedliche Eigenheiten mit auf die CD, sondern schafft es auch gut, deren Gefühlsleben authentisch zu vermitteln.

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 3000 x 3000 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einem Digipak auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 139 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Technik-Credits:

Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Michael Sonnen, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz, Horst Gotta

Fazit:

Ok, die erste NEO-Lesung bietet Infos, die mich teilweise schon überrascht haben, das allein ist schon prima. Ein beliebter, aber eigentlich verstorbener Charakter ist in die Serie zurückgeschrieben worden, auch schön. Perry opfert die Bewohner der letzten Weißen Welt und wird dafür unsterblich, wohl als Ausgleich dafür, dass die Liduuri gar nicht kommen, um Terra zu retten … Surprise! Damit hatte ich nicht gerechnet. Crest ist immer noch durchgedreht, kommt aber an den Sitarakh nicht vorbei, um die Erde einzusacken. Tja, wenn er sie nich haben kann, dann soll sie halt keiner haben … Cliffhanger … der aber zum Glück nur bis zur nächsten CD dauert.

Reingefeuert und weitergehört, schließlich ist dies die letzte Zyklus-Lesung. Und die bringt hier und da wirklich Abschlüsse von Handlungsfäden … allerdings sind nicht alle wirklich überzeugend. Crests seltsame Gemütslage wird endlich erklärt, das fand ich gut … dann tauchen auf einmal aus dem Nichts ein paar Neuzugänge auf, die noch nie zuvor dagewesen sind. Und die zwingen dann direkt die aktuellen Erd-Besetzer in die Flucht. Ein Einfall, der direkt und zu jeder Zeit hätte kommen können und nichts, was sich angedeutet hat. Das hinterlässt bei mir immer einen faden Nachgeschmack.

Der Zyklus ist also (endlich) zu Ende … meiner wars nicht wirklich und der große Logikfehler mit dem Cortico-Syndrom (der von einem der Exposé-Autoren zwar angesprochen, aber als Kommunikationsproblem dargestellt wurde … postfaktisch alternative Fakten also), der war für mich dabei gar nicht mal so schlimm.

Interessant finde ich auch, dass ich derzeit die zehn Lesungen einer NEO-Staffel für die wenigen, angebotenen Ideen als viel zu lang erachte, aber das Exposé-Team bemängelt, dass die Staffeln viel zu kurz wären, um vernünftig zu erzählen.

Vernünftig erzählt wir das Ganze auch von den beiden Sprechern, wobei es wie üblich den bekannten Unterschied zwischen den Sprechern gibt. In der ersten Lesung spricht Hanno Dinger seinen Text häufiger mal eher teilnahmslos und seinen Dialogen fehlt das Feuer. Axel Gottschick legt nach und zeigt dem Hörer, wie das Ganze dann klingen könnte, wenn man sich mehr reinhaut, mehr aufmacht, mehr Schauspiel vor dem Mikro zeigt.

2 MP3-CDs im Digipak
NEO 139 – Schicksalswaage: 5:35 Std. Spieldauer (ungekürzt), 57 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 140 – Der längste Tag der Erde: 5:47 Std. Spieldauer (ungekürzt), 55 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3-95795-101-4

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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