Verena Themsen – Die Sextadim-Späher (Perry Rhodan 2871)

Ihr Ziel ist das Catiuphat – es ist ein Himmelfahrtskommando

Auf der Erde schreibt man das Jahr 1518 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ). Die Menschen haben mit der Liga Freier Terraner ein großes Sternenreich in der Milchstraße errichtet; sie leben in Frieden mit den meisten bekannten Zivilisationen.
Doch wirklich frei ist niemand. Die Milchstraße wird vom Atopischen Tribunal kon­trolliert. Dessen Vertreter behaupten, nur seine Herrschaft verhindere den Untergang – den Weltenbrand – der gesamten Galaxis.
Perry Rhodan ist von einer Expedition in vergangene Zeiten in die Gegenwart zurückgekehrt. Diese wird nicht nur von der Herrschaft der Atopen bedroht, sondern auch durch die brutalen Tiuphoren, die durch einen Zeitriss aus tiefster Vergangenheit zurückgekehrt sind. Immerhin scheint mit dem ParaFrakt eine Abwehrwaffe gefunden zu sein.
Doch ist es ein Wettlauf gegen die Zeit. Das wissen auch DIE SEXTADIM-SPÄHER …

(Verlagsinfo)

Endlich ein Titel in Übereinstimmung mit dem Inhalt!
Wir wissen: Die Tiuphoren, ärgste Gegner der Milchstraßenvölker, segeln auf ihren Sterngewerken unter einem Sextadim-Banner über die Milchstraße. Eine übergeordnete Sphäre voller Qual für die besiegten Gegner, aber auch ein Quell der tiuphorischen Lebensweise. Was wir nicht wissen: Was verbirgt sich hinter diesem Begriff des Banners? Und was geht wirklich darin vor? Fragen, die auch Perry Rhodan und seine Begleiter beschäftigen – und deren Beantwortung einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der abartigen Gegner leisten könnte …


Verena Themsen, im wahren Leben Physiker und mittlerweile gerüchteweise auf dem guten Weg, dem unersetzlichen, kürzlich verstorbenen Rainer Castor im Team der Serien-Betreuer nachzueifern, baut den vorliegenden Roman zweigleisig auf. Halt, nein! In Zwischenspielen wirft sie einen Blick über die Grenze der Milchstraße hinaus – und entdeckt völlig unerwartet eine weitere Entität in diesem zugespitzten Ballett kosmischer Dimensionen. Doch das wird uns erst später näher beschäftigen.

Vorerst geht es um zwei Parteien in nächster Nähe zum Einflussbereich der Terraner um Perry Rhodan. Zum einen konzentriert Themsen den Blick auf die bereits lange abseits mitgelaufene Larin Pey-Ceyan, deren besondere Gaben sie mit Rhodan auf die unwahrscheinliche Mission ins Sextadim-Banner eines Sterngewerks schicken.

Zum zweiten ist da eine kleine arkonidische Sternbaronie, die in den Fokus der tiuphorischen Aufmerksamkeit gerät. Hier widmet sich Themsen den Schicksalen der betroffenen Völker, indem sie eine terranische Reporterin begleitet und durch ihre Augen mit den Taten der Tiuphoren konfrontiert.

Beide Ebenen sind verbunden durch das gemeinsame Nadelöhr, das Sterngewerk, dem Rhodan und Pey-Ceyan einen Besuch abstatten wollen und das seinerseits im Konflikt mit den Arkoniden liegt. Themsen bemüht sich um einen detaillierten Blick auf die Aussichtslosigkeit in direkter Konfrontation mit den bisher übermächtigen Gegnern und malt ein recht sachliches Bild von den Zahlen und Zerstörungen dieses Krieges. Die persönliche Seite besteht im Wesen und den Gefühlen der Reporterin, kommt insgesamt aber nur unterschwellig zur Geltung. Immerhin entwirft Themsen hier drei interessante Charaktere mit dem adligen arkonidischen Fürsten und seiner besonderen Art, der Reporterin selbst und ihrem Konterpart von Seiten der nur bedingt vertrauenswürdigen menschlichen Tefroder. Diese Leute haben wir bestimmt nicht zum letzten Mal gesehen.

Auf der Seite des unsterblichen Terraners Perry Rhodan richtet Themsen das Augenmerk auf die Lebenslichte, die Larin Pey-Ceyan. Mit einer beiläufigen Begegnung gelingt es ihr schön, die Problematik des Wirkens dieser fremdartigen Person unter den Terranern zu schildern, ehe es um die risikoreiche Erforschung des Sextadim-Banners geht. Durch die Larin hat Themsen ein wenig beschriebenes Blatt zur Verfügung, auf dem sie Gefühle und Persönlichkeit zeichnen kann, und ihr gelingt hier auch eine gute Linienführung, bei der die Larin ebenso ihre eigene Art erhält wie auch der Titelheld der Serie mit seiner Erfahrung und seinem Charakter zur Geltung kommt. Diese Balance, Normalsterbliche im Vergleich mit Unsterblichen zu schildern, muss eines der schwierigsten Aspekte der Serie sein und gelingt auch häufig mäßig, doch in diesem Fall kommt eine gute Verhältnismäßigkeit heraus.

Was uns nun die neuen »Erkenntnisse« über das Banner sagen sollen, ist mir noch unklar. So gesehen bringt dieser Roman – der immerhin der viertletzte des laufenden Handlungsabschnitts ist – keine deutliche Handlungsrelevanz mit sich. Von großer Wichtigkeit wird vielmehr die Existenz jener noch ungesehenen Macht aus dem Raum zwischen den Galaxien sein. Gut möglich, dass sich dieser Roman dann als grundlegende Vorbereitung zeigt.

Das Titelbild von Dirk Schulz ist ein wenig aussagekräftiges, aber schön anzusehendes und inhaltlich passendes Cover für den Roman. Genau.

Ein paar Worte zur Hörbuch-Inszenierung: Vorleser ist in diesem Fall Renier Baaken, dem mit seiner einprägsamen Stimme angenehm zu folgen ist. Im vorliegenden Roman existieren keine ungewöhnlichen Wesen mit besonderen Stimmen, so dass es insgesamt eher unauffällig zu hören ist und keine Besonderheiten in Erinnerung bleiben.

Insgesamt folgt der Roman guter Serientradition, Rhodan ist selbst tragender Protagonist, und man erfährt einen neuen Aspekt des Konfliktes. Mit dem Unterhaltungswert kann man durchaus zufrieden sein.

(Mehr zu den Hintergründen der Perry-Rhodan-Serie in der Perrypedia.)

Hörbuch
gelesen von Renier Baaken
Spieldauer: 3 Stunden und 39 Minuten
Ungekürzte Ausgabe
Verlag: Eins A Medien GmbH

http://www.perry-rhodan.net/

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