Verena Themsen – Angriff der Gyanli (Perry Rhodan 2881)

Das Schicksal des Aggregats – und ein junger Mann in tödlicher Gefahr.

Im Januar 1519 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ) veränderte sich die Situation in der heimatlichen Milchstraße grundlegend: Die Herrschaft des Atopischen Tribunals, das aus der Zukunft agiert, wurde abgeschüttelt. Gleichzeitig endete der Kriegszug der Tiuphoren, die aus der Vergangenheit aufgetaucht waren. Als eine Folge dieser Ereignisse werden die Milchstraße und die umliegenden Sterneninseln künftig frei sein, was den Einfluss von Superintelligenzen und ­anderen kosmischen Mächten angeht.

Der Mausbiber Gucky ist mit dem Raumschiff RAS TSCHUBAI auf der Spur der Tiuphoren, die der „Ruf zur Sammlung“ in deren Heimat zurückbeordert hatte – und mit ihnen Perry Rhodan. Die RAS TSCHUBAI erreicht die Galaxis Orpleyd, und Gucky sieht sich in der seltsamen Situation, die Tiuphoren nicht mehr länger als Täter, sondern als Opfer zu betrachten. Ein Grund dafür ist ein mörderischer „ANGRIFF DER GYANLI“…
(Verlagsinfo)

In geradliniger Konsequenz folgt Verena Themsen dem Handlungsfaden um Gucky und die Transterraner. Das Terrorregime der Gyanli vernichtet die Basis der Rebellen, während die Besucher aus der Milchstraße wenig mehr tun können, als deren Rückzug zu decken. Was macht die Autorin, die mit gefühlvollen Charakterisierungen begeistern konnte, aus diesem undankbaren Thema?


Ganz einfach: Sie beleuchtet Einzelschicksale in einer aussichtslosen Raumschlacht, rückt an Bord des irdischen Raumschiffs eine Nebenfigur ins Zentrum und schickt das schicksalhaft aneinander gebundene Pärchen auf getrennte Wege. Während die ersten Punkte durchaus ihren Reiz haben und die Stärken der Autorin zeigen, zeichnet sich das letztere Vorgehen recht frühzeitig ab, so dass die Situationsentwicklung kaum überraschen kann. Doch wäre das noch kein Negativkriterium, da wir von Themsen ja gute empathische Unterhaltung gewohnt sind. Im letzten Drittel kommt allerdings ein Detail zu Tage, das diesen Eindruck kippen lässt:

Die Spannung, erzeugt durch die Trennung von Lua und Vogel, basiert, wie man in den dreißiger-Tracks erfährt, auf einem fragwürdigen Plot-Konstrukt und erzeugt damit für den Rest des Hörbuchs bei seiner Thematisierung vor allem eins: Ärger. Einfach ausgedrückt: Lua wurde als Lotsin an Bord eines Rettungsschiffes geholt. Statt dessen hielt sich ein To’a-Anum, einer der Lotsen der Rebellen, auf der RAS TSCHUBAI auf, um diese durch den Staub zu führen. Sinnlos? Eben!

So kann man dem finalen Abschnitt kaum noch entspannt folgen, das Schicksal Vogels wird egal. Zurück bleibt ein schaler Geschmack, der auch die schönen Sequenzen des Kampfes und der Vorbereitung überdeckt. Spannung jedenfalls sieht anders aus.

Das Titelbild wirkt gewöhnungsbedürftig mit diesen pinken Rohrverbindern, die gefährliche Raumschiffe visualisieren sollen. Thematisch hätte dasjenige des Vorgängerbandes besser gepasst, bzw. hätte es die angestrebte Tragik besser transportiert.

Tom Jacobs als Sprecher liefert eine starke Leistung. Sogar mit seinem Gucky kann man sich zufrieden geben, einzig die kleinwüchsige Pilotin hat eine Stimme zum Grausen. Aber das ist mein persönlicher Geschmack, denn ich verbinde diese Interpretation eher mit einem pratchettschen Zwerg denn mit einer zierlichen Dame.

Insgesamt kein Glanzstück dieser Serie, inhaltlich wie thematisch unbefriedigend und zum Schluss beinahe beleidigend in seiner Konstruktion. Einzig die Sequenzen um die Pilotin der RAS TSCHUBAI und die Einzelbetrachtungen zum Verlauf der Raumschlacht sind erinnerungswert, während man Luas Kampf um ihren Partner ob seiner Idiotie nicht würdigen kann.

(Mehr zu den Hintergründen der Perry-Rhodan-Serie in der Perrypedia.)

Hörbuch
gelesen von Tom Jacobs.
Spieldauer: 3 Stunden und 4 Minuten
Ungekürzte Ausgabe
Verlag: Eins A Medien GmbH

http://www.perry-rhodan.net/

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