Leo Lukas – Der Mechanische Orden (Perry Rhodan 2883)

Bei den Wuutuloxo – auf der Suche nach dem Geheimnis der Gyanli.

Im Januar 1519 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ) veränderte sich die Situation in der heimatlichen Milchstraße grundlegend: Die Herrschaft des Atopischen Tribunals, das aus der Zukunft agiert, wurde abgeschüttelt. Gleichzeitig endete der Kriegszug der Tiuphoren, die aus der Vergangenheit aufgetaucht waren. Als eine Folge dieser Ereignisse werden die Milchstraße und die umliegenden Sterneninseln künftig frei sein, was den Einfluss von Superintelligenzen und anderen kosmischen Mächten angeht.

Der Mausbiber Gucky ist mit dem Raumschiff RAS TSCHUBAI auf der Spur der Tiuphoren, die der „Ruf zur Sammlung“ in deren Heimat Orpleyd zurückbeordert hatte – und mit ihnen Perry Rhodan. Tatsächlich ist Perry Rhodan zusammen mit der Larin Pey-Ceyan der Gewalt der Tiuphoren entkommen. Behilflich dabei war ihnen der Leiter des TLD und Gestaltwandler Attilar Leccore. Gemeinsam sind die drei nun auf dem Weg zur Ursprungswelt der Tiuphoren. Hilfe hierbei bietet DER MECHANISCHE ORDEN…
(Verlagsinfo)

Nach den von wechselhaftem Unterhaltungswert geprägten Ereignissen um Gucky und die in einer Materiewolke versteckten Rebellen Orpleyds wechselte mit dem vorherigen Band Hubert Haensel in überraschender Stärke wieder in den Handlungsraum um den Titelhelden Perry Rhodan. Leo Lukas führt diese Handlung fort und konfrontiert Rhodan mit dem Mechanischen Orden, einer Organisation, die dem Terrorregime der Gyanli technologisch das Wasser reichen kann – eine Chance auf Heimkehr für den Terraner?


Perfekt inszeniert scheint das Aufeinandertreffen zwischen Rhodan, der für seine gekaperte Raumyacht dringend technische Hilfe benötigt, und dem Orden, der für die Gyanli der wichtigste Widersacher sein muss, da er ihnen technologisch zumindest ebenbürtig ist und in einigen Bereichen sogar überlegen erscheint. Ihm scheint nur eine bündelnde Kraft zu fehlen, um den Unterdrückern der Galaxis Orpleyd wirklich Widerstand entgegen setzen zu können.

Zwar schildert Lukas die Fähigkeiten der Wuutuloxo, dem wichtigsten Volk des mechanischen Ordens, wesentlich bodenständiger als das noch bei Haensel im Vorgängerband den Anschein erweckte. Dadurch ermöglicht er es Rhodan, an einem Himmelfahrtskommando teilzunehmen und unter der Routine seiner vieltausendjährigen Erfahrung zumindest lebend zu überstehen, allerdings rückt er damit auch die Möglichkeiten des Ordens wieder in ein realistischeres Licht und erklärt die – trotz technologischer Überlegenheit – Unterlegenheit dieser Organisation.

Das eigentliche Kommando, die Details des Handlungsrahmens dieses Romans, ist inhaltlich ein vielbemühter Aspekt der Serie, die von derlei Risikoeinsätzen doch so einige thematisiert. Dementsprechend schwer muss es für die Autoren sein, ihnen immer wieder interessante oder unbekannte Aspekte zu entlocken. Lukas löst das Problem durch zweierlei Kniffe: Im direkten Erzählen lässt er die Wuutuloxo anfangs in einem standardisierten Vorgehen scheitern, um dann Rhodan zu inszenieren. Zwischendurch wechselt er immer wieder zu dessen Begleitern Leccore und Pey-Ceyan, die sich von einer Technikerin der Wuutuloxo die Reperaturen und Ergänzungen ihrer Raumyacht erklären lassen und schließlich von Außen einen Weg suchen, Rhodan aus seiner misslichen Lage zu befreien. Ob die Lösung, den Kontakt mit Hilfe von Morsezeichen aufzubauen, nun elegant ist oder eher plump, liegt im Auge des Betrachters.

Fragwürdig bleibt hier das Auftauchen einer schlagkräftigen Flotte der Gyanli, wodurch die eigentliche Bedrängnis der Situation erst aufgebaut wird. Die Erklärung hierfür bleibt Lukas schuldig. Handlungsrelevant war dieser Roman auf alle Fälle: Mit den Wuutuloxo, dem Mechanischen Orden, ist eine Partei eingeführt worden, die theoretisch die Grundlage für einen erfolgreichen Widerstand gegen die Gyanli bieten könnte. Perry Rhodan hat sein Raumschiff mit interessanten Neuerungen ausstatten können und ist damit wieder bewegungsfähig. Und er hat ein paar Gefährten mehr an Bord, so dass hin und wieder auch mal einer ableben kann.

Renier Baaken als Leser des Hörbuchs liefert eine routinierte Vorstellung, an der nichts auszusetzen ist. Insgesamt bietet der Roman flotte Unterhaltung und einen ordentlichen Fortschritt in der Handlung. Kleine Auffälligkeiten finden sich im Unterschied der Darstellung zwischen Leo Lukas und Hubert Haensel, was die beiden Romane im Kontext etwas schwächt und gerade bei diesem Band von Lukas einige Male ein Stirnrunzeln hervorruft. Verbuchen wir es als Serienungenauigkeit.

(Mehr zu den Hintergründen der Perry-Rhodan-Serie in der Perrypedia.)

Hörbuch
gelesen von Renier Baaken.
Spieldauer: 3 Stunden und 13 Minuten
Ungekürzte Ausgabe
Verlag: Eins A Medien GmbH

http://www.perry-rhodan.net/

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