Perry Rhodan – Die Zeitstadt (Andromeda 6)

Perry Rhodan: Andromeda

Band 1: „Die brennenden Schiffe“
Band 2: „Die Methanatmer“
Band 3: „Der schwerelose Zug“
Band 4: „Die Sternenhorcher“
Band 5: „Der Schattenspiegel“
Band 6: „Die Zeitstadt“

Die Handlung:

Noch immer sind Perry Rhodan und seine Mannschaft an Bord der Journee in der Andromeda-Galaxis gefangen, eine temporale Barriere macht jede Flucht unmöglich.
Doch nichts hat der Resident der Liga Freier Terraner weniger im Sinn, als die dort lebenden Tefroder und Maahks ihrem Schicksal zu überlassen.

Mit einer Handvoll Gefährten stößt Perry Rhodan deshalb nach Taupan vor. Auf dem abgeschirmten Planeten muss er in die geheimnisvolle Zeitstadt vordringen – nur so kann er die Macht bekämpfen, die ganz Andromeda mit ihrem Terror überzieht …
(Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Dieser sechste und letzte Band der PERRY-RHODAN-Spin-Off-Serie ANDROMEDA, die sich nahtlos an das Perry-Rhodan-Heft Nr. 2150 anschließt, bringt die Handlung um den Kampf gegen die ehemalige Superintelligenz, den „Gelben Meister“, zu einem Ende.

Geschrieben wurde dieser Roman von zwei Autoren, was dem Hörer aber nicht auffällt, da sich der Stil der beiden nicht hörbar unterscheidet. Die Fragen, die ab Band 1 aufgeworfen wurden, werden hier beantwortet, die wichtigen Kämpfe sind entschieden, der Bösewicht zur Strecke gebracht und Andromeda ist um eine große Bedrohung ärmer. Dies kann so gesagt werden, ohne diejenigen zu verärgern, die den Zyklus noch vor sich haben, ob als Hörbuch oder Buch, denn, wie jeder weiß, Perry gewinnt immer und die Bösen verlieren auch immer. Einige von ihnen sterben, andere ziehen einfach weiter. Doch obwohl man das weiß, kann man dennoch immer wieder mitfiebern, denn nicht alles ist immer absolut vorhersehbar.

Bei einem auf sechs Bände ausgelegten Zyklus allerdings wissen Hörer und Leser schon von Anfang an, welche CD und welche Seite die letzte des Abenteuers sein wird. Die Idee, eine kleine Parallel-Reihe rund um den Angriff des „Gelben Meisters“ zu schaffen, kam bei den Fans gut an. Das wird auch der Grund gewesen sein, warum sich der Verlag sechs Jahre nach der Veröffentlichung des letzten Buch-Teils dazu entschlossen hat, diese Reihe auch zu vertonen. Als Sprecher bot sich der den Hörbuch-Fans bereits von den |Silber Editionen| her bekannte Josef Tratnik geradezu an.

Das Hörerlebnis:

Im Laufe der Jahre fällt immer mehr auf, dass Josef Tratnik sich bei der Vertonung irdischer Charaktere weniger schwertut als bei den Stimmen der Außerirdischen. Hier wird es manchmal für die Ohren der Hörer etwas anstrengend. Schildert er die Handlung noch mitreißend und zieht den Hörer mit seiner Interpretation des Textes in seinen Bann, so wirkt es ab und zu unfreiwillig komisch, wenn Tratnik die verschiedenen Charaktere präsentiert, die jedes Kapitel eröffnen.

Hier zeigt sich wieder die teils gewöhnungsbedürftige Interpretation der Alien-Stimmen. So beginnt dieser sechste ANDROMEDA-Teil mit Haudo, den er liest, als hätte er sich die Wangen vollgestopft, um dann auf der letzten CD den Mund wieder freizuhaben, wenn aus der Sicht von Haudo erzählt wird, dieser aber selber nicht spricht. Hier liest Tratnik wie ein alter Mann und extra langsam, wohl um eine Trennung zwischen dem Originalerzählstrang und dem des Außerirdischen zu verdeutlichen. Als Eidanher flüstert er dem Hörer hektisch ins Ohr, was teilweise etwas anstrengend ist, weil man genau hinhören muss. Die anderen Charaktere werden mit Stimmfarben belegt, die von Lautstärke und Prägung angenehmer sind. Auch sind die einzelnen Personen gut unterscheidbar dargestellt.

Musik und Effekte:

Wie auch bei den |Silber Editionen| geht der Verlag für meinen Geschmack viel zu sparsam mit Effekten und Musik oder kleinen Melodien um. Wenn wie hier entschieden wurde, dass beides eingesetzt werden soll, dann wäre eine konsequentere und mutigere Umsetzung wünschenswert.

Beginnt das Hörbuch mit einer kleinen Melodie und ist jeder Anfang eines Kapitels noch mit Ambientsounds unterlegt, so bleiben diese doch die einzigen Stellen, an denen von Musik und Effekten Gebrauch gemacht wird. Schade, denn mit ein wenig Untermalung mehr würde sich Tratniks Erzählweise noch lebendiger anhören.

Der Sprecher:

Josef Tratnik ist der Sprecher der „klassischen“ |Silber Edtionen|. Er studierte Theaterwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Köln und absolvierte er dort eine Schauspielausbildung am Theater „Der Keller“. Neben der Sprechertätigkeit für Hörfunk und Fernsehen, hauptsächlich bei den Sendern DLF, DW und WDR mit Hörspiel-/ und Feature-Produktionen, ist er freischaffender Schauspieler, Synchronsprecher und Sprecher in Köln. (Quelle: wikipedia)

Booklet und Extra:

Das vierseitige Booklet enthält die Trackliste der einzelnen CDs mit den Namen der Tracks und den Gesamtspieldauern der Scheiben. Auf der Rückseite wird die auf der CD-Box abgedruckte Handlungszusammenfassung wiederholt und alle Cover der ANDROMEDA-Hörbuchreihe als Thumbnail gezeigt. Als Extra gibt es ein entfaltbares Poster in der Größe 35 x 48cm mit dem Cover-Motiv der Box.

Bei der Motiv-Auswahl für die CD-Box hat man nicht das Cover des Buches übernommen, sondern ein gänzlich neues benutzt.

Das Fazit:

Josef Tratnik erzählt den Abschluss der Spin-Off-Serie gewohnt souverän. Die Idee, eine parallel zur Heftserie erscheinende Mini-Reihe zu veröffentlichen, ist gut umgesetzt und vom Sprecher prima zum Hörer transportiert worden. Spannende Story, prima Kopfkino, gelungener Abschluss einer spannenden Reihe.

8 CDs in Papp-Klappbox, einzeln in Papphüllen verpackt
Spieldauer: ca. 8:50 Stunden
Gelesen von Josef Tratnik
ISBN-13: 978-3939648833
http://www.einsamedien.de/