Aran Ashe – Slave-Mines of Tormunil (Chronicles of Tormunil 3)


Nur etwas für BDSM-Fetischisten

Dies ist der dritte Band der erotischen Fantasy-Trilogie um Tormunil, die im 18. Jahrhundert spielt. Josef Stenner, ein junger Mann mit den magischen Kräften eines speziellen Rings, hat aus der Zitadelle der Sklaven die jungfräuliche Sklavin Leah mitgenommen, die ihn als ihren Gebieter und Besitzer anerkannt hat. Doch Josef ist auf der Suche nach der Sklavin Sianon, die von einem Schurken namens Malory geraubt wurde. Malory will Sianon Gerüchten zufolge in die Bergwerke von Menirg bringen, damit sie dort den Sklavenarbeitern dient…

Die Autorin

Aran Ashe – vermutlich ein Pseudonym seitens des Verlags – ist die Verfasserin zweier erotischer Romanzyklen.

The Chronicles of Tormunil:

1) The Handmaidens
2) Citadel of Servitude
3) Slave-Mines of Tormunil
4) Love-Chattel of Tormunil (2003)
5) Leah’s Punishment (2008)

The Chronicles of Lidir:

1) The Slave of Lidir
2) The Dungeons of Lidir
3) The Forest of Bondage
4) Pleasure Island

Handlung

Im Vorgängerband „Citadel of Servitude” (Tormunil 2) hat Josef Stenner, ein junger Mann mit den magischen Kräften eines speziellen Rings, die Zitadelle der Sklaven erreicht. Dort schloss sich ihm die jungfräuliche Sklavin Leah an und erkannte ihn als ihren Gebieter und Besitzer an. Doch Josef ist auf der Suche nach der Milchsklavin Siannon, die von einem Schurken namens Malory geraubt wurde. Malory will Sianon Gerüchten zufolge in die Bergwerke von Menirg bringen, damit sie dort den Sklavenarbeitern dient. Deren Herren sind wie überall sonst auch die brutalen Tormunil, Angehörige der Oberschicht, die die Einheimischen unterdrücken und ausbeuten.

Der magische Ring

Im einem Dorf mit einem Sklavenmarkt vertieft Josef die Sklaverei, in der sich Leah befindet. Er darf ihren Vordereingang nicht in Besitz nehmen, denn dieser ist durch eine geheiligte Goldkette versperrt. Aber dafür bedient sie ihn reichlich mit ihrem Mund und ihrem Hintereingang. In einer Vision, die ihm sein magischer Ring vermittelt, „sieht“ er, wie die Sklavenhändlergehilfin Roanen, der er Leah anvertraut hat, seine Sklavin an die Dörfler ausleiht, damit diesen mit ihrem Sperma die magere Sklavin ernähren. Dies hat Josef zuvor bereits fünf Tage lange getan, aber auf Verlangen Leahs hin.

Die Witwe

Roanen führt am nächsten Tag eine Sklavenkarawane zu den Minen von Menirg. Josef nimmt dies als Hinweis, dass es an der Zeit ist weiterzuziehen. Sie gelangen zu dem Schloss einer reichen Witwe, die über drei Töchter verfügt, eine geiler als die andere. Doch während sich Josef mit den drei jungen Damen verlustiert, verschwindet seine geliebte Leah, weggeschickt von der hinterlistigen Witwe, die es auf Josefs Ring abgesehen hat. Er kann sie gerade noch davon abhalten, ihm den Ring mit einem Messer abzuschneiden. Eine der Töchter verrät ihm, wohin Leah gebracht worden ist.

Die Witwe hat Leah zwei Männern übergeben, dem jungen Crenan und dem älteren Saniskav. Ihnen soll sie gehorchen, und diesen Befehl befolgt Leah auch. Sie haben die Erlaubnis, das jungfräuliche Mädchen zu deflorieren und das Kettchen vor dem Eingang zu ihrer Vagina zu zerbrechen. Nachdem dies mehrmals erfolgt ist, übergeben sie die Sklavin an den Adligen Merek und seinen Begleiter Patten. Diese öffnen Leahs Zugänge für ihr Vergnügen so weit wie möglich und überlassen sie sogar dreckigen Köhlern zur freien Benutzung.

Auf einem Boot fahren Leah, ihre beiden Herren und ein bleiches Mädchen den Fluss hinauf, bis sie zu einem Lager nahe der Berge gelangen. Dort sieht Leah ihre alten Bekannten Sianon, die Milchsklavin, und Roanen wieder. Denn Merek ist der Sohn des Kommandanten der Bergwerke von Menirg.

Die Minen von Menirg

Die Minen sind ein weiter Komplex von Bergwerken, Schmelzhütten, Bordellen, Verarbeitungsbetrieben und Unterkünften. Die Bergwerke sind so tief ins Gestein hinabgetrieben worden, dass in der Tiefe ebenfalls Wohnungen und Werkstätten errichtet werden mussten, in denen viele Sklaven und Freie schuften und hausen.

Der Eifer aller Bewohner gilt der seltensten und wertvollsten aller Substanzen, dem Carnetin, der Vorstufe von Carne-Harz, dem wirkungsvollsten Aphrodisiakum. Aus Carne-Harz wird wiederum Aris gewonnen, eine Orgasmus-induzierende Substanz, die wertvoller als Gold ist (und wahrscheinlich leichter erreichbar als das Spice von Arrakis).

Die Sklavenhändlerin Roanen liefert acht männliche Sklaven und die Sklavin Sianon bei einem Aufseher der Minen ab. Der Aufseher ist schrecklich entstellt, führt aber ein straffes Kommando unter den weiblichen Wachen und den gemischtgeschlechtlichen Sklaven. Gleich als erstes wird Sianon durch eine Mutprobe heftig eingeschüchtert, so dass sie alles mit sich machen lässt, als sie den Bergarbeitern zur Verfügung gestellt wird. Sie lernt die Nichte des Aufsehers, Dirnali, kennen, die sich vom Sperma der Sklaven zu ernähren scheint.

Der Ringverlust

Dann jedoch wird sie dem Aufseher übergeben, der sie zu tieferem Gehorsam erziehen lässt. Die Auspeitschung ist an der Tagesordnung, daneben erforscht er auch noch ihre Zugänge, insbesondere den hinteren, der ihm zu eng ist. Sianon beobachtet, wie die magere Sklavin Rahni eine Spezialbehandlung erhält, damit deren Klitoris so lang wie ein Finger wächst. Diese Klitoris wird auch noch gepierct und mit einem Glöckchen versehen.

Dirnali gelingt es, den mittlerweile eingetroffenen Josef durch ihre Ponymädchen und Ponyjungs zu erfreuen. Arglos lässt er sie gewähren, als sie ihm ihre Gespielin Emmi vorstellt. Emmi ist etwas Besonderes: halb Frau, halb Mann, verbirgt sie in ihrer Scheide einen Penis. Josef ist fasziniert und probiert Emmi aus. Doch dabei verliert er seinen Talisur-Ring. Diesen betrachtet Dirnali als ihre Beute. Am nächsten Morgen wird der wehrlose Josef zum niedrigsten Minensklaven degradiert.

Die Domänenherrin

Der Herrin der Domäne, die sich am westlichen Hang der Berge von menirg erstreckt, gehört das Land, auf dem Minen von Menirg liegen. Ihr Name lautet Fjeb-nie, ihr Hofstaat besteht aus Zwergen. Ehrerbietig begrüßen der Kommandant Leks, sein Sohn Merek, der Aufseher und dessen Nichte Dirnali die Adelige.

Diese drei Männer und die Herrin vergnügen sich mit den vier Neuerwerbungen: Leah, Sianon, Rahni – und Lucie, welche mit Josef gekommen ist. Dirnali entgleitet der Talisur-Ring, und es gefällt der Hohen Herrin, ihn an sich zu nehmen und anzustecken. Eine Berührung damit, und Sianon fällt in Ohnmacht, mit einer Vision von Josef und Lucie. Sie weint um ihren verlorenen Herrn, was die Aufmerksamkeit der Herrin erregt. Man soll Sianons geliebten bringen lassen.

Josef ist mittlerweile nach Tagen in den Minen nur noch ein Schatten seiner selbst. Mehr tot als lebendig lässt ihn die Herrin von ihrem Arzt behandeln und auf ihr Boot bringen. Als sie durch die unterirdischen Tunnel davonfährt, gelingt es Lucie, Josef von seinen Fesseln zu befreien. Nun kann Sianon ihn ins Beiboot schaffen. Auf diese Weise glauben sie unbemerkt entkommen zu können. Fjeb-nie hat zwar alles mitbekommen, aber keinen Alarm geschlagen.

Sianon und Josef treiben in ihrem Boot neuen Abenteuern entgegen…

Mein Eindruck

Dieser Roman besteht nur aus einer Aneinanderreihung von Sex-Szenen, die mal mehr, mal weniger einfallsreiche Elemente enthalten. Da es nur um diese Sexszenen geht, ist die Psychologie der Figuren reine Nebensache und wird auch in keinster Weise vertieft. Es spielt lediglich eine Rolle, wer ein „Dom“, also dominant, ist und wer ein „Sub“, also submissiv, unterwürfig. In der Regel sind Frauen die Subs, doch es kann auch weibliche Doms geben, wie Dirnali, Roanen, die Witwe und die Domänenherrin belegen.

Auch das Schicksal des Rings kann angesichts der obersten Priorität der Sexszenen letztlich nur Nebensache sein. Er ist keineswegs ein Ring der Macht, sondern verleiht Visionen im Geist des jeweiligen Trägers oder dessen Opfer (beispielsweise Sianon). Sein Gegenstück ist die Carnetin-Droge, die einen starken Rausch des Körpers entfacht und multiple Orgasmen herbeiführt. Dies ist bei Leah der Fall.

Vier Mädchen

Zwischen diesen zwei Polen ergeben sich zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten und Variationen, wie die Doms die vier zentralen Subs zu ihrem Vergnügen nutzen können: Sianon, Leah, Rahni und Lucie – sowie in einer Szene auch Emmi. Jedes der vier Mädchen weist ein besonderes Kennzeichen auf. So ist Leahs geschlechtliche Unschuld beispielsweise durch eine goldene Kette beschützt. Es ist daher von besonderem Reiz für ihre Doms, diese Kette zu brechen und ihr die Unschuld zu rauben.

Sianon zeichnet sich als Milchsklavin dadurch aus, dass ihre großen Brüste stets voller Milch sind, was in unserer Realität nicht unbedingt der Fall ist, vor allem nicht bei Frauen, die kein Kind zu nähren haben. Sianons Milch lässt sich jedoch zu vielerlei Zwecken nutzen, wie der Leser erfährt. Besonders Prinz Merek ist davon fasziniert.

Dass auch Frauen ejakulieren können, wird besonders in den Menirg-Szenen reizvoll demonstriert. Um diesen speziellen Erguss herbeizuführen, bekommt die jeweilige Sub ein entsprechendes Objekt in die Harnleiteröffnung eingeführt, was wohl erheblichen Reiz ausübt.

Hermaphrodit

Dass der Unterschied zwischen Mann und Frau durchaus fließend sein kann, belegt Emmi, Dirnalis zweigeschlechtliche Gespielin. Emmi sieht zwar äußerlich wie ein junge Frau aus, verbirgt in ihrer Scheide jedoch einen erigierbaren Penis. Wenn Josef sie penetriert, so ist das ungefähr so, als würde er einen Mann lieben. Diese homosexuelle Szene ist aber das Äußerste, was die Autorin sich in dieser Hinsicht erlaubt. Denn dieser Roman wendet sich nicht an Homos, sondern an Heteros.

Unterm Strich

Dies ist ein Roman für Fetischliebhaber, die an Bondage, Dominananz, Sadismus und Masochismus – abgekürzt BDSM – großes Interesse haben. Leser, die bereits Anne Rices alias Anne Roquelaures Roman-Trilogie über „Dornröschen“ unterhaltsam gefunden haben (wie ich), dürften sich auch für die Tormunil-Reihe interessieren, die bislang fünf Bände umfasst. Es gibt jedoch grundlegende Unterschiede zu beachten.

„Dornröschen“ ist eine Entwicklungsroman in drei Teilen, mit einer Liebesgeschichte, die sich weiterentwickelt. Die Tormunil-Romane entbehren all dieser Entwicklung, soweit ich dies anhand des 3. Bandes und der Informationen im Netz beurteilen kann. Im Gegensatz auch zu den Lidir-Romanen sind die Sexszenen nicht langsam und intensiv entwickelt, sondern rattern nur so vorüber, so dass jedes Kapitel mindestens zwei oder drei solche Szenen aufweist.

Schade, dass ich die Vorgeschichte nicht kannte, also die zwei vorangegangenen Romane um Josef, Leah und Sianon. Weil der übergreifende Spannungsbogen fehlte, fand ich die Geschichte nur halb so interessant, so etwa das Schicksal des Talisur-Rings und des Trios Josef, Sianon und Leah.

Andererseits legt die Autorin praktisch keinerlei Wert auf die Entwicklung der Psychologie ihrer Figuren. Diese sind einfach nur in Doms und Subs eingeteilt und haben ihre vorgesehenen Rollen in endlosen Variationen sexuellen Vergnügens zu erfüllen. So gesehen, ist der Roman optimal erzählt: Der erotische Reiz der BDSM-Story dürfte maximal sein. Der Rest ist der Autorin ziemlich egal. Daher fand ich die Story an sich ungeheuer langweilig.

So ist nie klar, ob die Geschichte eigentlich im Mittelalter spielt oder im 18. Jahrhundert, wie manchen Webseiten zu entnehmen ist. Inzwischen ist die gesamte Tormunil- und Lidir-Reihe bei Penguin zu finden. Es ist bemerkenswert, dass eine Erotikreihe noch nach 19 Jahren verfügbar ist – inzwischen auch als E-Book.

Kurz und gut: Muss man nicht kennen, wenn man weder mit Fetischen noch BDSM etwas anzufangen weiß.

Taschenbuch: 288 Seiten
Originaltitel: Slave-Mines of Tormunil, 2002
ISBN-13: 9780352346292

www.penguin.co.uk

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