Die drei ??? Kids – Der Adventskalender (24 Tage König von Rocky Beach)

Die Handlung:

Eigentlich kommen die Heiligen Drei Könige erst nach Weihnachten. Doch in Rocky Beach sammeln sie dieses Jahr schon in der Adventszeit Geld ein. Sind hier etwa Betrüger am Werk? Die drei ??? Kids schlüpfen selbst ins Königskostüm, um den Fall zu lösen.

Ein ganz besonderer Adventskalender: Öffne Tag für Tag die verschlossenen Seiten und begleite Justus, Peter und Bob. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Ja ist denn schon Weihnachten? Nein, nicht ganz, aber Geschenke gibts trotzdem. Und wer die verbleibenden laaaaaaaaaangen Monate nicht abwarten kann oder möchte, bis man diesen Kalender eigentlich erst aufmachen darf, der freut sich einfach jetzt schon. Edel kommt er daher, der diesjährige Adventskalender der KIDS … in „japanischer Bindung“. Das heißt? Na ja … offiziell heißt es, dass bei einer solchen Bindung die Blätter gefaltet gebunden werden, um mehr Volumen vorzutäuschen. Ersteres ist hier zwar der Fall, aber auch die Innenseiten, die nach dem Auftrennen der Faltkante zu sehen sind, sind bedruckt. Außerdem ist das Buch schwerer, drei Zentimeter breiter und drei Zentimeter länger als die gewöhnlichen KIDS-Abenteuer … und es gibt jede Menge große Zeichnungen, die diesmal farbig sind.

Die „Japanbindung“ hat zur Folge, dass man beim bloßen Durchblättern des ungelesenen Buches lediglich viele schöne bunte Bilder zu sehen bekommt. Die eigentliche Story hingegen finden wir hinter den verschlossenen Seiten, die … hat man die Geduld … in vielen kleinen Spannungshäppchen genossen werden … können … wie gesagt, wenn man wirklich warten kann. Ich hätts nicht gekonnt, ich gebs zu.

Nun aber mal ganz vorsichtig das erste Adventstürchen in Form einer Seitenzusammentackerung mit einem dünnen Gegenstand … in meinem Fall wars eine Nagelfeile … geöffnet und ab ins Abenteuer … Was ein bissi gedauert hat, denn ich hab auch alle restlichen Verschlüsse geöffnet, um beim Lesen, Knobeln und Bespaßt-werden keine langen Unterbrechungen … die sich gar Tage hinziehen könnten … zu erleben.

Ein Erlebnis für alle Besucher soll auch die große Schrottplatzweihnachtsfeier werden, die sich Onkel Titus ausgedacht hat, mit Tombola und allem! Dass die drei Jungdetektive tatkräftig mit anpacken … müssen … ist klar … aber hey, es gibt Kirschkuchen, das is doch was. Und auch der Erzfeind, der ewig stänkernde Skinny Norris scheint in diesem Abenteuer mit von der Partie zu sein, taucht er doch schon ganz zu Anfang auf. Und dann gibts auch schon die erste Adventsknobelei für den Leser … zwei fast identische Zeichnungen müssen auf Unterschiede untersucht werden.

Dann tauchen die heiligen drei Könige auf … zumindest nennen sich die drei Herren so. Und nachdem wir uns einen Eindruck von ihrem seltsamen Auftritt machen konnten, können wir den passenden Kuchen dazu backen … das Rezept dafür erwartet und nämlich nach diesem Kapitel.

Und während der Kuchen vor sich hinbackt, werden diese drei Typen immer merkwürdiger. Erst sorgen sie dafür, dass unsere drei Spürnasen Ärger mit Tante Mathilda bekommen und dann beschenken sie Onkel Titus auch noch auffallend reichhaltig. Kollegen … wir haben einen neuen Fall! Klar, mit den dreien stimmt irgendetwas nicht … oder sind sie doch einfach nur wohlhabende Freigeister, die allen Menschen Gutes tun wollen und wild um sich schenkend durch die Lande ziehen? Wir werden es herausfinden … und malen derweil einen weißen Stern bunt an, bis es zum nächsten Teil weitergeht.

Um einen Stern gehts dann nämlich auch … einen, der auf einmal am Himmel erscheint und ein Wunder geschehen lässt. Dass beides nicht sein kann und hier nichts mit rechten Dingen zugeht … besonders nicht, wenn diese drei „Könige“ in der Nähe sind, das hinterfragen nun auch Justus, Peter und Bob. Und der Leser bekommt eine Pause, in der er zwei ähnliche, aber doch unterschiedliche Weihnachtsgeschichten miteinander vergleichen und Fehler finden soll.

Dann wird den Jungs und dem Leser klar, worum es den drei Herren hier womöglich wirklich geht. Dass wir damit nicht einverstanden sind, ist klar … die Jungs werden das schon richten. Tun sie auch .. aber bringen sich damit selbst in Gefahr. Ein wenig Nervenkitzel für den Leser muss halt immer dabei sein, sonst wärs aber auch langweilig.

Wieso hier aber niemand hinterfragt, warum die unheiligen drei Könige in diesem Abenteuer mit Wertvollem um sich schmeißen, anstatt es dem Waisenhaus zu spenden, für das sie hier angeblich sammeln, das wunderte mich schon. Die Taktik dahinter ist schon klar, aber warum keiner auf die Frage kommt …

Genug der Fragen, jetzt ist Handeln angesagt … Justus hat da auch schon einen Plan und den gilts am 15. Abenteuerhäppchentag zu schmieden. Ob Tata, das Kamel wohl in der Ausführung eine Rolle spielen wird? Ich vermute schon, auch wenn jeder Kapitelanfang von einem Dromedar-Bild eingeläutet wird und kein Kamel zeigt. Gleiches gilt auch für das Cover dieses Buchs.

Wobei, eine Frage hatte ich noch. Die Jungs behaupten, die drei falschen Könige hätten noch nix angestellt, weswegen man sie verhaften könnte und deshalb müssten sie halt ihre eigens zu diesem Zweck einstudierte Kamelnummer abrufen. Haben sie vergessen, dass sie gerade ein paar Seiten zuvor von ihnen entführt wurden? Reicht das nicht für eine Verhaftung nebst Verknackung aus? Ich denke schon!

Davon ab ist die Auflösung „tagelang“ vor dem 24. Abenteuerteil klar und zieht sich über mehre „Tage“ hin. Lustig ist sie und der Leser wird beim Wettstreit-der-Wunder prima unterhalten.

Was wir nebenbei noch so machen können, während wir den drei Jungs bei ihren Ermittlungen zur Seite stehen? Wir suchen vergleichend in Suchbildern, finden einen Weg aus einem Labyrinth, backen Schneeballkekse und ???-Muffins, basteln uns eine eigene KIDS-Weihnachtskarte, lernen den Morse-Code kennen und bei Bedarf auswendig, zeichnen Zootiere, basteln Weihnachtskugeln aus Folie und ein ???-Windlicht, finden weihnachtliche Begriffe in einem großen Buchstabengitter, puzzeln ein Puzzle, bereiten Geschenkanhänger vor und lernen „Frohe Weihnachten“ in über einem Dutzend Sprachen zu wünschen. Ganz am Ende gibts dann auch noch die Auflösung zum Vergleichen, ob wir im Buch auch alle Fehler gefunden und die Aufgaben richtig gelöst haben.

Der Autor:

Boris Pfeiffer wurde 1964 in Berlin geboren, wo er auch seine Kindheit verbrachte. Er machte Abitur, wurde Buchhändler und Taxifahrer, studierte Sprachwissenschaften und Landschaftsplanung an der TU-Berlin und Drehbuch an der Berliner Filmhochschule. Anschließend arbeitete er als Regieassistent und Regisseur an verschiedenen Theatern. 1994 wurde sein erstes Theaterstück für Kinder am Berliner GRIPS Theater uraufgeführt. 2003 erschien sein erstes Kinderbuch: ‚Kira und Buttermilch‘. Inzwischen hat er über …. (Verlagsinfo)

Mein Fazit:

In diesem Weihnachtsabenteuer spielt ein Kamel eine tragende Rolle, buchstäblich. Dennoch ist auf dem Cover ein Dromedar zu sehen … und auch im Buch taucht das Dromedar, das eigentlich ein Kamel sein müsste, vor jedem Kapitel auf. Ich frage mich, warum niemandem im Vorfeld diese wichtige Kleinigkeit aufgefallen ist. So hätte der Verlag einfach im gesamten Text das Wort „Kamel“ einfach durch „Dromedar“ ersetzen können oder aber der Zeichner hätte noch einen weiteren Höcker spendiert, was aber wesentlich aufwändiger gewesen wäre.

Das Abenteuer selbst ist trotz erhöhter Seitenzahl aufgrund der vielen Seiten, die „nur“ Bilder und kurzweilige Spiele enthalten, im Grunde recht knapp und einfach strukturiert. Dennoch schafft es der Autor, den Leser bei Laune zu halten, auch wenn der schon lange weiß, wie was warum passiert. Aber auf den Showdown am Ende freut sich der KIDS-Fan dennoch, zumal auch dieser zwar lang aber nicht langweilig ausgeschmückt wurde.

Unterm Strich ists ein schönes Weihnachtsabenteuer mit vielen „Mini-Spielen“ und weiteren „Leckereien“ für zwischendurch geworden, das bei mir voll punkten konnte, auch wenn man nicht alles hinterfragen darf … besonders nicht die Sache mit dem Kamel, das eigentlich ein Dromedar ist …

Hardcover mit japanischer Bindung: 208 Seiten
Mit Farbillustrationen von Jan Saße
Vom Verlag empfohlen ab 8 Jahren
ISBN-13: 978-3440137017

www.kosmos.de

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