Die Elfen – Die Verräterin (Folge 14)

Die Handlung:

Von Meister Gromjan in den Klan der wandernden Lutin aufgenommen, ahnt die fuchsköpfige Zwergin Ganda nicht, welches Unheil sie damit über ihre neue Familie bringt! Der rachsüchtige Elfenfürst Shandral setzt alles daran, Ganda und ihren Klan zu vernichten. Es scheint, als könnte nicht einmal ihre Freundschaft zur Elfenfürstin Emerelle sie jetzt noch retten … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Auf gehts ins (womöglich) letzte Gefecht, denn dies ist nicht nur der letzte Teil der Ganda-Kurzreihe, sondern auch der ELFEN. Nach dieser Folge wirds wohl keine weiteren Verhörspielungen mehr geben, auch wenn noch weitere Romanvorlagen existieren.

Aber für Wehmut bleibt erst mal keine Zeit, denn wir haben die Lutin im Kampf gegen die Kentauren verlassen und genau da steigen wir dramatisch und soundtechnisch bombastisch hier wieder ein.

Nachdem sich der Rauch gelegt hat, sind sich alle einig, dass Ganda direkt oder indirekt Schuld am Angriff der Kentauren war. Warum sie sie aber erst mitgenommen haben, um sie anschließend zu bestrafen, konnte ich nicht nachvollziehen. Dann hätte die Sippe Ganda doch einfach vor dem langen Marsch schon zurücklassen können.

Alles andere als zu verpuffen scheint das Vorhaben, bei dem Ganda … die mittlerweile schon ein paar Jahre bei der Sippe lebt … ihren Elija unterstützt. Viva la Revolución … oder so. Auf einmal taucht auch der Begriff „Rotmützen“ wieder auf und der Langzeit-ELFEN-Hörer erinnert sich, dass wir geschichtlich langsam aufschließen zu der Zeit, in der wir die eigentliche Serie für Gandas Geschichte mal verlassen haben.

Verlassen hatte Ganda in der letzten Folge auch den Unsympathen Shandral, der ihr an die Wäsche wollte. Auch von dem gibts ein Update, das eher den Hörern als ihm gefällt.

Und noch mehr Infos gibts: Emerelle tritt wieder in die Geschichte ein und erzählt uns und Ganda mehr Hintergrundwissen. Wir wissen auch, wer den Schwarzen Ritter geschickt hat, der Gandas Eltern ermordete. Die Erkenntnis wächst, die Zusammenhänge klären sich auf, aber wer was vorhat … das ist nicht bei jedem klar und hält die Spannung aufrecht.

Als die echten Infos aus Gandas Aufzeichnungen unleserlich werden, steigt Ollowain als Erzähler ein und berichtet weiter von dem, was er weiß. Dabei fasst er mehr oder weniger noch mal die komplette Hörspielreihe der ELFEN zusammen. Das hat mich aber nicht wirklich gestört, weil das kurz und zügig geschieht. Außerdem erschlägt er gegen Ende seines Monologs auch noch weitere Ereignisse, die damals noch nicht verhörspielt wurden und neu für den Hörer sind.

Das ist nicht nur interessant, sondern lässt die Spannung immer weiter ansteigen. Und als Ganda wieder selbst die Erzählerin gibt und wir nur noch ein paar Seiten ihrer Aufzeichnungen mit ihr zu erleben haben, ist es unmöglich, die CD anzuhalten, denn das Schicksal der Lutin scheint sich hier zu erfüllen …

Wow, das klingt dramatisch, fühlt sich dank der Sprecherin, der Musik, der Effekte und der Story aber auch so an.

Das Hörerlebnis:

Die Auswahl an Sprechern der ELFEN und vor allem deren Performance beeindruckte mich schon in den vorherigen Buchverhörspielungen. Selten habe ich eine so passige Zusammenstellung an talentierten Sprechern erlebt wie hier.

Unterstützt wird das Ensemble von imposanter und immer passender Musik, gern auch mal im Mittelalter-Stil und zahllosen Effekten, die mit viel Liebe zum Detail ein lebendiges Fantasy-Kopfkinoerlebnis entstehen lassen.

Die Reihenfolge der Hörspielumsetzung:

Der „Elfen“-Zyklus von Bernhard Hennen umfasst fünf Bände. „Die Elfen“ als Hörspielausgabe beginnt aber nicht beim ersten, sondern beim zweiten Band, ist also die Umsetzung von „Elfenwinter“. Dessen Hörspielumsetzung besteht aus fünf Teilen. Ab Teil sechs beginnt die Hörspielumsetzung des nächsten Bandes, „Elfenlicht“, die insgesamt sechs Teile umfasst. Der darauf folgende Band, „Elfenkönigin“, war nach damaligen Aussagen des damaligen Verlags bereits in Planung … ins Ohr des Hörers hat er es aber leider nicht geschafft. Stattdessen wechselten die Zuständigkeiten.

Die Sprecher und ihre Rollen:

Ganda – Laura Maire
Emerelle – Daniela Hoffmann
Gromjan – Hannes Stelzer
Mondblüte – Konstanze
Ulimer Mucks – Patrick Güldenberg
Elija Glops – Rasmus Borowski
Shandral – Patrick Bach
Schwarzer – Markus Stolberg
Schwarzer Ritter – Udo Schenk
Gwydion – Manfred
Liptow Alvias – Helmut Ziert
Zita – Regina Lemnitz
Ollowain – Bernd Rumpf

weitere Bewohner von Albenmark: Achim Buch, Matthias Klie, Eva Meckbach

Trackliste:

01. Was bisher geschah
02. Das rote Kleid
03. Miras Tod
04. Keine Totenklage
05. Am Rande des verbrannten Landes
06. Gericht über Ganda
07. Die Jahre im verbrannten Land
08. Die talentierteste Zauberweberin
09. Eine Zeit voller Abenteuer
10. In Shandrals Palast
11. Ein Wiedersehen
12. In der Silberschale
13. Kobold Mucks
14. Besuch von Mondblüte
15. Totgeburt
16. Unleserlich
17. Chronik des Krieges
18. Der Bund der Albenkinder
19. In Emerelles Gemach
20. Eine Karte
21. Das Geheimnis des Kästchens
22. Gandas Abschied

Technik-Credits:

Aufnahmen: Alexander Rieß, CSC Studio, Hamburg
Dennis Ehrhardt im Studio Konterfei, Berlin
Johannes Steck, Schlosstonstudio, Seefeld
Skript, Regie und Produktion: Dennis Ehrhardt
Schnitt, Sounddesign und Mischung: earZbrain productions
Musik: Andreas Meyer
Illustrationen: Helge C. Balzer (Titel), Sandobal
Layout: Sebastian Hopf

Die Ausstattung:

Die schwarz bedruckte CD steckt in einem Jewelcase. Das Bookletfaltblatt enthält einige Erklärungen von Bernhard Hennen zu den Lutin und den Elfen der Serie. Zusätzlich gibts noch eine Sprecherliste, die Technik-Credits, Danksagungen und etwas Werbung in eigener Sache.

Die Elfen:
Band 1: „Die Elfen“
Band 2: „Elfenwinter“
Band 3: „Elfenlicht“
Band 4: „Elfenkönigin“
Band 5: „Elfenlied“

Elfenwinter als Hörspielumsetzung:
Folge 1: „Der Untergang von Vahan Calyd“
Folge 2: „Firnstayns Kinder“
Folge 3: „Königstein“
Folge 4: „Der Fluch des Schicksalswebers“
Folge 5: „Elfenwinter“

Elfenlicht als Hörspielumsetzung:
Folge 6: „Die goldenen Pfade“
Folge 7: Die Bibliothek von Iskendria“
Folge 8: „Die Schlacht am Mordstein“
Folge 9: „Tod in der Nachtzinne“
Folge 10 „Totenfeuer“
Folge 11: „Elfenlicht“

Gandas Geschichte als Hörspielumsetzung:
Folge 12: „Der schwarze Ritter“
Folge 13: „Der Klan der Lutin“
Folge 14: „Die Verräterin“

Mein Fazit:

Was für ein dramatischer Abschluss einer rundum tollen Ganda-Solo-Geschichte. Viele Hintergrundinfos gibts, aber gegen Ende auch noch neue Geschehnisse, die wir aus den eigentlichen ELFEN-Hörspielen noch nicht kannten.

Freude, Spaß und Abenteuer werden hier erstickt von Wehklagen, Dramatik, Zorn, Hass, Flucht und Ausweglosigkeit. Kein leichtes Hörspiel zum schnellen Weghören und Vergessen, sondern eins mit Tiefgang und Mitgefühl, das den Hörer auch nach dem Ende noch an die Lutin und die Elfen denken lässt. Mir persönlich wars dann doch eine ganze Idee zu bedrückend, weils wirklich für niemanden irgendwann auch nur die Spur eines Happy-Ends gibt. Aber, das passt zur Story und ist nur meine Vorliebe.

Schade dennoch, dass die restliche ELFEN-Geschichte wohl nicht mehr als Hörspiel erzählt werden wird, so intensiv wie diese Hörspielreihe, erlebt der Fantasy-Fan sie mit keinem Buch. Das aber, wird sicher der eine oder andere Hörer jetzt zur Hand nehmen (müssen), weil er wissen will, was noch passiert.

1 Audio-CD
Spieldauer: 64:03 Min.
Tracks: 22

www.zaubermond.de

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