Die Elfen – Farodin

Die Handlung:

Farodin hielt ihre schlanken, weißen Hände. So kalt waren sie! Fast alles Blut war daraus gewichen. Aileen lächelte ihn tapfer an, aber er schaffte es nicht, ihr Lächeln zu erwidern. Stattdessen wandte er sich ab und legte all seinen Zorn und all seine Verzweifl ung in einen Fluch: »Wo verdammt ist Emerelle? Hat sie uns im Stich gelassen?« Doch niemand antwortete ihm. Abgesehen vom leisen Stöhnen der Verwundeten war es still auf dem Schlachtfeld … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Mit brutalen, aber zugleich gefühlvollen Schilderungen des gerade vergangenen Kampfes zwischen Elfen und Trollen, beginnt die Geschichte. Die Verzweiflung und Hilflosigkeit Farodins, der seine große Liebe Aileen gerade verliert und sein ansteigender Hass gegen die Trolle … speziell gegen Dolgrim, einen Herzog der Nachtzinne.

Und nach einer gefühlten Unendlichkeit (etwa eine Viertelhörstunde) des Abschiednehmens, lässt die Elfe los und Farodin fängt an, ihr und uns die eigentliche Handlung dieser Kurzgeschichte zu erzählen. Die von ihrer ersten Begegnung, die, von der Entstehung seiner Liebe.

Aber erst mal gehts um die Beschreibungen der Umstände, in denen er gelebt hat. Mit wem er zu tun hatte, was er den Tag so getrieben, wie es in seiner Sippe so zuging und was er selbst für ein Kerl war … damals.

Eigentlich wäre eine lange und extrem ausführliche Schilderung von jemandem beim Angeln für eine untgerhaltsame Lesung für meinen Geschmack ziemlich langweilig. Ich habe zum Beispiel wenig Spaß daran, jemandem beim Fischen zuzuschauen … es erzählt zu bekommen ist noch eine Stufe langweiliger für mich. Aber, dabei kann man offenbar auch arrogante Elfenkriegerinnen kennenlernen, die Angler als Krieger anwerben wollen.

Dies allerdings ist das erwähnte, erste Treffen der beiden Elfen und das ist trotz aller blumigen Autorenworte kurzweiliger als gedacht. Weils neckisch, lustig, ziemlich nass … und küssig ist.

Der Spaß, die Liebe und die Leidenschaft währt aber in den ELFEN-Geschichten leider nie lange … denn schnell wirds auch hier wieder traurig, wenn wir mehr über Aileen erfahren … und dann auch wieder über Farodin.

Und als wäre das nicht schon stimmungstötend genug, blitzt noch ganz kurz die junge Liebe auf, bevor wir gegen Ende der Lesung wieder zurückkommen an den Anfang … und uns erinnern, das Aileen und Farodin nicht mehr auf der gleichen Ebene leben.

Nach Zorn kommt Rache, nach Rache kommt der Ausblick auf das, zu was Farodin werden würde, während er auf Aileens Wiedergeburt wartet …

Das Hörerlebnis:

Neue Lesung, neuer Sprecher. Diese ELFEN-Story wird uns von Dietmar Wunder vorgelesen. Macht ers besser, schlechter oder einfach nur anders als die Kollegin aus der Lesung von „Kinder der Nacht“?

Auf jeden Fall macht er einen prima Job und gerade bei den Dialogen bringt er immer das passende Maß an Schauspiel ans Mikro. Jede Unsicherheit und jede Arroganz, jedes Lachen, jeder Zorn und jede Trauer … alles wird vom Sprecher gut vermittelt.

Die Szenenbeschreibungen sind mir wie schon bei der letzten Lesung zu blumig und ausschweifend, aber auch hier kann Dietmar Wunder gut unterhalten, um die Aufmerksamkeit zu halten.

Die fünf neuen, alten ELFEN-Kurzgeschichtenlesungen:

„Kinder der Nacht“
„Farodin“ (September 2017)
„Der Blick in den Himmel“ (Dezember 2017)
„Die Schlangenkönigin“ (März 2018)
„Der Weg zurück“ (Juni 2018)

Der Sprecher:

Dietmar Wunder ist ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher, Hörspielsprecher und Synchronregisseur. Bekannt ist er vor allem als deutsche Feststimme von Adam Sandler, Cuba Gooding Jr. und seit Casino Royale (2006) von Daniel Craig. Seit 2007 ist Dietmar Wunder auch als Hörbuchinterpret tätig. (Wikipedia)

Technik-Credits:

Aufgenommen im Studio Konterfei, Berlin
Regie: Dennis Ehrhardt
Musik: Andreas Meyer
Illustrationen: Helge C. Balzer (Titel), Sandobal
Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Layout und Realisation: Sebastian Hopf

Die Ausstattung:

Die schwarz bedruckte CD steckt in einem Jewelcase. Das Bookletfaltblatt enthält einige Erklärungen von Bernhard Hennen dazu, wie populär seine Figur Farodin bei seiner Leserschaft ist. Zusätzlich gibts noch Infos über ihn und den Sprecher der Lesung und etwas Werbung in eigener Verlagssache.

Die Elfen:
Band 1: „Die Elfen“
Band 2: „Elfenwinter“
Band 3: „Elfenlicht“
Band 4: „Elfenkönigin“
Band 5: „Elfenlied“

Elfenwinter als Hörspielumsetzung:
Folge 1: „Der Untergang von Vahan Calyd“
Folge 2: „Firnstayns Kinder“
Folge 3: „Königstein“
Folge 4: „Der Fluch des Schicksalswebers“
Folge 5: „Elfenwinter“

Elfenlicht als Hörspielumsetzung:
Folge 6: „Die goldenen Pfade“
Folge 7: Die Bibliothek von Iskendria“
Folge 8: „Die Schlacht am Mordstein“
Folge 9: „Tod in der Nachtzinne“
Folge 10 „Totenfeuer“
Folge 11: „Elfenlicht“

Gandas Geschichte als Hörspielumsetzung:
Folge 12: „Der schwarze Ritter“
Folge 13: „Der Klan der Lutin“
Folge 14: „Die Verräterin“

Mein Fazit:

Auch die zweite ELFEN-Kurzgeschichte, die sich um Farodin und seine Liebe zu Aileen dreht, entfaltet sich nur für Insider der ELFEN-Roman gänzlich. Für Außenstehende ist diese Lesung zwar auch absolut hör- und nachfühlbar, aber aufgrund des fehlenden Hintergrundwissens könnte der eine oder andere Hörer zu viele neue Begriffe hören, die er schwer bis nicht einzuordnen weiß.

Es ist eine sehr gefühlvolle, rührige, kurz auch mal lebensfrohe Reise, auf die Dietmar Wunder den Hörer hier mitnimmt. Ich hätte allerdings auch absolut nix dagegen, wenns mal lustig, spannend und abenteuerlich bleiben würde und der Autor nicht ständig immer nur von Verlust, Krieg und Tod schreiben würde. Auch die zweite Lesung zieht ganz schön runter.

Audio-CD
Spieldauer: 74:10 Min.
Tracks: 16
Sprecher: Dietmar Wunder

www.zaubermond.de

Der Autor vergibt: (4.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)