John Sinclair – Albtraum-Comic (Folge 138)

Die Handlung:

Eine einsame, regnerische Nacht in London. Auf dem Heimweg geriet ich in eine Polizeikontrolle und suchte vergeblich nach meinem Dienstausweis… als sich der Uniformierte vor mir in einen Werwolf verwandelte! Im nächsten Moment erhielt ich die Nachricht, dass Bill entführt war – und Sheila tot! Und das war nur der Anfang des morbiden Spiels, das Harold Painter sich für mich ausgedacht hatte… (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Diesmal hat sich der Verlag an die Hörspielumsetzung des Heftromans mit der Nummer
370 gemacht, das erstmalig am 5. August 1985 am gut sortierten Bahnhofskiosk oder manchmal auch in einer Buchhandlung zu bekommen war.

Comics sind doch eigentlich cool, oder? Lustig, spannend, mit vielen Geräuschwörtern geschmückt und knalligen Farben. Was macht denn den/das Comic hier so gruselig? Das finden wir schon noch heraus.

Erst mal war ich ziemlich verwirrt, mindestens so stark wie John selbst. Wir erleben ihn mit Glenda im Bett (?) und dann ist sein Ausweis weg, er kennt die Gegend nicht, in der unterwegs ist und dann gibts die Werwolfverwandlung vom Klappentext zu hören.

Unterbrochen wird das Ganze immer mal von Umblendungen zu jemand anderem, der offenbar ungeduldig an etwas arbeitet. Von den Geräuschen her klingt es so, als würde er auf Papier zeichnen und immer wieder die Blätter ab- und zerreißen, weil ihm die Story noch nicht gefällt. Kann sich der Hörer alles so denken und zusammenreimen, weil es uns keiner sagt.

Nehmen wir also mal an, Johns Leben sei auf einmal in der Gewalt dieses Zeichners, der sich unlustige Abenteuer für ihn ausdenkt, die er dann erleben muss. Wieso hat der Zeichner denn überhaupt die Macht dazu und hat er dafür eine neue Dimension/Parallelwelt erschaffen?

Wir wissen es nicht … und außerdem scheint dieser Maler/Zeichner ganz eigene, realweltliche Probleme zu haben, was seine Mietzahlungen angeht.

Ja, ok, kann ich ja verstehen, aber kann mir (und John) mal bitte jemand erklären, was hier grad los ist? Offenbar nicht, denn es macht keiner.

Woher weiß dieser Painter so viel über Johns Hintergrundgeschichte und nicht nur dessen? Wenn er sich das Ganze komplett ausgedacht hat, was wir hier hören und was John erleben muss … wieso gibts da Sachen, die John weiß, aber Painter nicht? Und wenn das alles nur dazu dient, John aus dem Weg zu räumen, wieso radiert der Zeichner ihn nicht einfach aus der Geschichte?

Es bleibt dabei … ich und John sind verwirrt.

Die Sprecher und ihre Rollen:

John Sinclair – Dietmar Wunder
Erzählerin – Alexandra Lange
Jane Collins – Katy Karrenbauer
Harold Painter – Jonas Minthe
Glenda Perkins – Ilya Welter
Mrs Redford – Gerlinde Dillge
Bill Conolly – Detlef Bierstedt
Suko – Martin May
Sir James Powell – Achim Schülke
Susan Sterlon – Bianca Krahl
Polizisten – Stefan Krause, Alexander Rieß

Technik-Credits:

Hörspielskript und Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
John Sinclair Theme 2015 by CAIN in der Bearbeitung von Alexander Khromov

Die Ausstattung:

Die schwarze CD mit gelber Schrift steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt enthält eine Liste der bereits veröffentlichten Folgen der „2000er“-Serie, der „Classics“-Serie und der Sondereditionen. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

Mein Fazit:

Dieses John-Sinclair-Abenteuer kann man nur entweder „abgefahren“ finden oder zum Augen verdrehen schlecht. Dazwischen gibts nix, denn hier darf man nichts hinterfragen.

Was real oder Fiktion ist und warum … das wissen weder John noch der Hörer und ob es der Autor dieser Story weiß, ist auch fraglich. Wenig bis nichts wird er- oder aufgeklärt und so was gefällt mir nie.

Wir erleben hier mit John nur einen komplett surrealen Trip, der außerhalb jeden roten Fadens stattfindet und sowohl Fans als auch Neueinsteiger einfach nur verwirrt.

Meins war es gar nicht und die Punkte vergebe ich für die wie gewohnt überragende Soundkulisse und die guten Sprecher, denn diesen Heftroman hätte man bei der Verhörspielung prima auslassen können/sollen/müssen.

Audio-CD
Spieldauer: 62:57 Min.
Tracks: 15
1. Auflage, Mai 2020
ISBN: 978-3-7857-8138-8

www.luebbe.de

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