Mark Brandis – Raumkadett: Zwischen den Fronten (Folge 10)

Die Handlung:

Gerüchte um eine geplante Eroberung der Republikenkolonie auf dem Mars verdichten sich. Mark Brandis, Alec Delaney, Annika Melnikova und Rob Monnier sind seit Monaten auf Einsätzen in den Krisen- und Kriegsgebieten. Während einer Pause erfahren die Freunde, dass ihr Ausbilder Lt. Eckmann, der bereits seit Monaten ungewöhnlich reizbar und verschlossen gewirkt hatte, spurlos verschwunden ist. Er wird wegen Fahnenflucht gesucht und soll vors Kriegsgericht gestellt werden. Sie fassen den Plan, Eckmann zu suchen und vor einer Dummheit zu bewahren … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Eckmann sucht seine Ex und gerät an böse Chinesen, Mark fliegt hinterher und gerät auch an böse Chinesen. Das fasst die komplette Folge zusammen, die man so oft wieder hören möchte, wie man sich Folge X von Daily Soap Y von letztem Dienstag noch mal anschauen mag.

Die Love-Story, die offenbar nur von einer Seite ausgeht, und der Ansatz eines FÜNF-FREUNDE-Abenteuers, dem aber die überraschenden Wendungen fehlen, werden gegen Ende zusammengeführt, wobei ständig versucht wird dem Hörer zu erzählen, wie doof Kriege sind.

Das ganze Konstrukt fühlt sich künstlich um diese eine Aussage herum zusammengesetzt an und ließ mich am Ende ein paar Fragen an die CD richten, die mir keiner beantwortet hat. Das ist nicht so wie bei der letzten Folge, nach der man noch herzhaft darüber diskutieren konnte, wie weit man selbst gegangen wäre. Hier hätte ich gern eine Erklärung für einige Handlungsweisen … gerade der Gegenseite … gehabt, um dann entscheiden zu können, was wirklich nachvollziehbar ist und was nicht. Und zum Schluss konnte ich nur noch „ah ja“ sagen und es eben so hinnehmen, nachdem ich eine Stunde auf Spannung gewartet hatte. Die gibts aber leider nur sporadisch und das Ende war mir zu melodramatisch überzogen.

Vor welcher Dummheit Eckmann bewahrt werden sollte, habe ich letztendlich nicht verstanden … es erklärt auch niemand oder ich habs überhört oder nicht als Erklärung gedeutet. Schließlich ist er bereits desertiert, hatte also diesen Teil bereits hinter sich gebracht. Warum Mark unbedingt hinterher will … ok, aus Loyalität, das konnte ich noch nachvollziehen.

Einzig die Idee mit den Telepathen, die die chinesische Gegenseite mit ins Spiel bringen, die hat mir gut gefallen. Leider wird die interessanterweise überhaupt nicht ausgebaut, sondern nur am Ende erwähnt. Allein aus der Idee hätte man eine komplette und rundum spannende Folge zimmern können.

Das Hörerlebnis:

Von den Sprechern konnten mich diesmal nicht alle überzeugen. Immer wieder klangen Passagen bemüht abgelesen, aber das überzeugende Schauspiel vor dem Mikro fehlte mir. Das, was Synchronsprecher abliefern, das ist hier eher selten zu hören. Die Soundtechnik macht einen guten Job, auch wenn sie in dieser Folge nicht allzu viele Extras zu vertonen hat, weil das ganze „Abenteuer“ sehr wortlastig ist.

Die Sprecher und ihre Rollen:

Mark Brandis: Daniel Claus
Robert Monnier: Sebastian Fitzner
Alec Delaney: Sebastian Kluckert
Annika Melnikova: Friedel Morgenstern
Oberstlt. Yu: Fang Yu
Dwipavati: Dagmar Bittner
Lt. Wilhelm Eckmann: Wanja Gerick
Iwan Stroganow: Martin Wehrmann
Maj. Richard Westhoff: Leon Boden
Philippe: Artur Weimann
Maj. Leonard R. West: Tilmar Kuhn
Cpt. Bottaro: Georg Matthias
Lt. Neuville: Jennifer Bischof
Alba Bravo: Manja Doering
Cohen 6 / Cohen 3: Dirc Simpson

sowie Steve Brembach, Anja Jaramillo, Carsten Litfin, Michael Lott, Werner Möhring, Jessica Müller, Jochim-C. Redeker, Oliver Seidler und Inken Wriedt

Trackliste:

01. Einsatzpause
02. Prolog
03. Begegnung im „Dur Khaima“
04. Freundliche Verschwörung
05. Hilfe durch den Feind?
06. Hinter der Frontlinie
07. Folgenreiche Begegnung
08. Drache unter Beschuss
09. Das Verhör der Cohens
10. Das Medaillon

Technik-Credits:

Unter teilweiser Verwendung von Charakteren erschaffen von Nikolai v. Michalewsky
Manuskript: Balthasar von Weymarn
Sounddesign & Musik: Jochim-C. Redeker
Aufnahme: Stefan Schieffer und Tommi Schneefuß
Wortschnitt: Henrik Cordes
Tonstudio: Schieffer & Schieffer, Berlin & Sound Of Snow, Berlin
Produktion, Regie und Schnitt: Jochim-C. Redeker und Balthasar von Weymarn
Artwork: Alexander Preuss
Layout/ Satz: Jürgen Straub
Product Management: dp
Label: Folgenreich (LC 12520)

Die Ausstattung:

Die CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt enthält eine lange Erklärung nebst Wikipedia-Zeichnung zu den „Lagrange-Punkten“. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

Mein Fazit:

Das einzig Interessante an dieser Folge kam für mich erst zum Schluss und wurde dem Hörer eher nur zur Kenntnis gegeben. Davor gibts nichts, was unvorhersehbar gewesen wäre und fesselnd überraschende Wendungen fehlen leider auch. Bis zu der am Schluss, die sich mir aber überhaupt nicht erschloss … den Akteuren im Hörspiel übrigens auch nicht.

Irgendwie fühlte sich diese Folge für mich zu forciert an. Um die Botschaft, wie blöd Kriege sind, ist hier eine kühle und halbherzige Love-Story ohne Tiefgang geschrieben worden, die an der Seite noch eine Rettungs-Story im Schlepptau hat. Beide sind nicht abwechslungsreich und interessant genug, um wirklich fesseln zu können.

Der Versuch, ein Jugendabenteuer in eine Kriegskulisse einzufügen, hat für mich nicht funktioniert.

1 Audio-CD
Spieldauer: 61:58 Min.
Tracks: 10
Empfohlen ab 12 Jahren

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