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Mark Brandis – Die Zeitspule (Teil 2, Folge 29)

Showdown in der Antarktis

2136: Die Hungersnot ist noch nicht gebannt. Mit strengen Rationierungen versucht die zentralregierung der Union, die Situation unter Kontrolle zu behalten. Die Raumnotretter sind mangels Ressourcen handlungsunfähig. Mark Brandis ist seinem ehemaligen Vorgesetzten John Harris auf die Venuskolonie gefolgt. Doch dann bringt ein skrupelloser Entführer Brandis in seine Gewalt und schickt ihn auf die Jagd nach einem Schatten aus der Vergangenheit…

(Teil 2) Das zweite Artefakt des IKARUS ist nicht weniger gefährlich als das erste. Mark Brandis versucht, die Initiative zurückzugewinnen, während er gleichzeitig um das Leben seiner Frau Ruth fürchten muss. Als er und Iwan Stroganow zu Fuß ausbrechen, um eine Versuchsanlage im antarktischen Eis zu finden, geraten sie zwischen die Fronten einer erbittert geführten Auseinandersetzung… (Verlagsinfo)
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Mark Brandis – Die Zeitspule (Teil 1, Folge 28)

Raumnotretter Brandis in Not

2136: Die Hungersnot ist noch nicht gebannt. Mit strengen Rationierungen versucht die Zentral-Regierung der Union, die Situation unter Kontrolle zu behalten. Die Raumnotretter sind mangels Ressourcen handlungsunfähig. Mark Brandis ist seinem ehemaligen Vorgesetzten John Harris auf die Venuskolonie gefolgt. Doch dann bringt ein skrupelloser Entführer Brandis in seine Gewalt und schickt ihn auf die Jagd nach einem Schatten aus der Vergangenheit… (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt sein Werk ab 12 Jahren.

Der Autor
Mark Brandis – Die Zeitspule (Teil 1, Folge 28) weiterlesen

Michalewsky, Nikolai von / Redeker, Jochim-C. / Weymarn, Balthasar von – Mark Brandis: Raumsonde Epsilon 1 (Hörspiel, Folge 9)

_Die „Mark Brandis“-Reihe:_

01 [„Bordbuch Delta VII“ (Hörspiel) 4995
02 [„Verrat auf der Venus“ (Hörspiel) 5013
03 [„Unternehmen Delphin“ (Hörspiel) 5524
04 [„Aufstand der Roboter“ (Hörspiel) 5986
05 [„Testakte Kolibri 1“ (Hörspiel) 5984
06 [„Testakte Kolibri 2“ (Hörspiel) 5985
07 [„Vorstoß zum Uranus 1“ (Hörspiel) 6245
08 [„Vorstoß zum Uranus 2“ (Hörspiel) 6246
09 _“Raumsonde Epsilon 1 (Hörspiel)“_
10 „Raumsonde Epsilon 2 (Hörspiel)“

_Verwirrung im Sonnensystem: Die Aliens sind hier!_

Anno 2125: Mark Brandis‘ Schiff, die HERMES, ist mit der nun unbemannten DELTA IX im Schlepptau unterwegs zurück zur Erde. Die ermüdende Bordroutine auf dem wochenlangen Flug wird jäh unterbrochen: Die DELTA IX ist plötzlich spurlos verschwunden! Brandis erreicht auf der Suche nach Scotts Schiff die Station Zhongli Quan und muss bald feststellen, dass nicht nur die Vereinigten Orientalischen Republiken undurchsichtige Pläne verfolgen … (Verlagsinfo)

_Handlung_

Die HERMES befindet sich unter dem Kommando von Mark Brandis auf dem Rückweg vom Uranusmond Titania zur Venus, als die Verbindung zur der im Schlepptau befindlichen Delta IX abbricht. Seltsamerweise gibt es weder eine Kommunikationsmöglichkeit zu ihr noch einen Logeintrag, was mit ihr geschehen ist. Brandis löst Alarmstufe Rot aus.

Er setzt die Wissenschaftlerin Wolska auf eine Anomalie in den Gravitationsverhältnissen des Raumsektors an und geht auf Suchkurs. Als ein chinesisches Drachen-Symbol von Bord der Delta IX gefunkt wird, wird ihm erstaunt klar, dass die Chinesen das Raumschiff gekapert haben. Der Kommandeur der Gegenseite Xon Li Kwan nötigt Brandis, mit seiner HERMES zu einer Raumstation zu fliegen. Zuvor setzt Brandis einen Bericht an den Chef von VEGA ab und richtet die HERMES für ein kodiertes Signal ein. VEGA befiehlt, den eingeleiteten Angriff auf die Chinesen abzubrechen, die Delta IX den Chinesen zu überlassen, das UFO mit der Gravitationsanomalie zu erkunden und es zur Station Isidor zu bringen.

Leichter gesagt als getan, findet Brandis. Denn als er sich dem UFO nähert, taucht ein Schwerer Kreuzer von VEGA auf und nimmt die HERMES unter Beschuss! Während einer der Astronauten aus seiner Crew, der sich auf der Schiffsoberfläche befand, im All verlorengeht, muss Brandis zur Station Isidor, die der VEGA freundlich gesonnen ist, um Reparaturen durchzuführen. Allerdings befindet sich die Station zu seiner Überraschung nicht in Händen der Republiken, sondern in denen einer sogenannten Dritten Macht. Und der Schwere Kreuzer, der sie beschoss, wird von einem alten Bekannten und Feind befehligt.

Weitere unangenehme Überraschungen warten auf Brandis und seine Crew, aber ein unverhofftes Wiedersehen bringt neue Hoffnung.

_Mein Eindruck_

Wem dieser Handlungsverlauf etwas wirr vorkommt, dem ergeht es nicht besser als mir beim ersten Hören. Sicher, die offenen Fragen werden im zweiten Teil beantwortet, doch der Hörer könnte zumindest erwartet, dass die Kaperung der Delta IX und die Begegnung mit der Alien-Raumsonde – sie ist die „Gravitationsanomalie“ – näher erklärt werden. Nichts dergleichen, stattdessen scheinen sich die Autoren dazu entschlossen zu haben, Spannung durch das Warten auf Antworten zu erzeugen. Das ist vorerst ein wenig frustrierend.

Es ist das erste Mal in der „Mark Brandis“-Reihe, dass ein Alien-Artefakt entdeckt wird. Bislang haben sich die Menschen nur untereinander gekloppt. Nun müssen sie sich auch noch mit einem Faktor X herumschlagen. Allerdings braucht man nur sein Wissen über den Verlauf der Geschichte zu bemühen, um vorausahnen zu können, was das UFO im Sonnensystem auslöst: ein Wettrennen um den ersten Platz, wenn es darum geht, die Geheimnisse der überlegenen Technologie der Fremden an sich zu reißen und so einen Vorsprung im Wettlauf der Interessengruppen zu erringen. Und für diesen Vorteil scheint so mancher bereit, bis zum Äußersten zu gehen.

|Epsilon|

Warum die Raumsonde „Epsilon“ genannt wird, wird aus einer kurzen Erläuterung deutlich. „Epsilon“ beruht auf dem Doppelstern Epsilon Bootes, der 103 Lichtjahre entfernt ist. Die Theorie geht wie folgt: Was würde passieren, wenn eine fremde Zivilisation, deren Sonde sich bereits in unserem Sonnensystem befände, auf unsere Rufe warten würde und sich dann zu einem gegebenen Zeitpunkt zu erkennen gäbe, sobald unsere Technik einen genügend hohen Grad erreicht hätte, der eine Verständigung ermöglichen würde? Man kann sich einen gewissen Aufruhr im Ameisenhaufen des Sonnensystems vorstellen, wenn ein solcher Fremdling wie ein großer Käfer auftauchen würde. Bei den Ameisen ereilt ihn stets das gleiche Schicksal …

Diese Theorie ist keineswegs aus der Luft gegriffen, sondern wird im Booklet zum 2. Teil genau erläutert. Sie existiert seit 1970 und wurde von Duncan Lunan, einem schottischen Autor, aufgestellt und verworfen. Ronald Bracewell, ein Radiologie-Professor in Stanford, stützte und erweiterte diese Theorie. Sie ist bis heute nicht widerlegt.

_Der Autor_

Nikolai von Michalewsky (1931-2000) war bereits Kaffeepflanzer, Industriepolizist, Taucher und Journalist gewesen, als sein erster Roman 1958 veröffentlicht wurde. Am bekanntesten wurde er ab 1970 mit den „Mark Brandis“-Büchern, der bis heute (nach Perry Rhodan) mit 31 Bänden erfolgreichsten deutschsprachigen SF-Reihe.

Seine konsequente Vorgehensweise, Probleme der Gegenwart im Kontext der Zukunft zu behandeln, trug Michalewskys Serie eine treue Leserschaft und hohe Auflagenzahlen ein. Seine besondere Zuneigung galt besonders dem Hörspiel. Er gehörte zu den meistbeschäftigten Kriminalhörspiel- und Schulfunkautoren Deutschlands. (Verlagsinfo)

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

Die Macher und Regisseure sind Interplanar.de:
Joachim-C. Redeker: Sounddesign und Musik
Redeker und Balthasar von Weymarn: Produktion, Regie und Schnitt

Jochim-C. Redeker, geboren 1970, lebt seit 1992 in Hannover. Gelernt hat er das Produzieren in der SAE Frankfurt, seither arbeitet er als Tonmeister für Antenne Niedersachsen. An zwei Virtual Reality Projekten hat er als Sounddesigner gearbeitet. Er gibt Audio- und Hörspielseminare und arbeitet als Werbetexter und Werbesprecher für zahlreiche Unternehmen sowie für Kino- und Radiowerbung. Musikalisch betreut er neben seinen eigenen Projekten auch Jingle- und Imageproduktionen. Bereits 1988 brachte ihm eine frühe Hörspielarbeit mit Balthasar den Sonderpreis der Jury für akustische Qualität beim Maxell Momentaufnahmen Wettbewerb ein.

Balthasar von Weymarn, geboren 1968, lebt seit 2006 im Taunus bei Frankfurt. Ausgebildeter Dramaturg und Filmproduzent (Filmstudium Hamburg); arbeitet auch als Skriptdoktor, -autor und Ghostwriter für Unternehmen wie Bavaria Film, Odeon Pictures, Tandem Communications, Storyline Entertainment u. a.

Das Hörspielmanuskript schrieb Balthasar v. Weymarn nach dem gleichnamigen Roman von Nikolai von Michalewsky. Die Aufnahmeleitung lag in den Händen von Thomas Weichler.

Mehr Informationen gibt es unter [www.folgenreich.de.]http://www.folgenreich.de

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

Prolog: Wolf Frass
Michael Lott spricht: Commander Mark Brandis
Major Frederick Young: Erich Räuker
Cmdr. Ernest D. Scott: Frank Glaubrecht
Bordcomputer: Anke Reitzenstein
Col. Barclay: Kai Jürgens
Lt. Iwan Stroganow: Martin Wehrmann
Cpt. Martin van Kerk: Michael Westphal
Cpt. Roger d’Arcy: Udo Schenk
Ludmilla Wolska: Tomasina Ulbricht
Lt. William Xuma: Michael Pan
Lt. Usko Koskinen: Julien Haggége
Bordsystem CORA: Christine Mühlenhof

Mehr Informationen hierzu finden Sie hier:
[www.markbrandis.de]http://www.markbrandis.de
[www.interplanar.de]http://www.interplanar.de

|Die Inszenierung|

Die Geräuschkulisse erstaunt den Hörer mit einer Vielzahl mehr oder weniger futuristischer Klänge, so etwa die Triebwerke der „Hermes“ oder das Öffnen und Schließen ihrer Luken und Schleuse. Doch wenn man ein Fan von SF-Fernsehserien ist, dann dürfte einen dies nicht gerade umhauen, sondern eher ganz normal vorkommen. Vor allem das Dröhnen, Zischen und Jaulen von Düsen ist regelmäßig zu hören, was ja auch naheliegt. Der Flug zur Station Isidor ist recht dramatisch anzuhören, aber leider ziemlich kurz. Was gäbe ich für eine ordentliche Raumschlacht à la „Perry Rhodan“!

Ungewöhnlich sind eher Sounds, die Verzerrungen im Funksprechverkehr simulieren – das lässt aufhorchen. Hier haben die Macher dazugelernt. Der gute Sound trägt dazu bei, den Hörer direkt ins Geschehen hineinzuversetzen, und das kann man von den wenigsten SF-Fernsehserien behaupten. Die meisten SF-Serien wie etwa „Raumschiff Enterprise“ oder „Raumpatrouille Orion“ sind viel zu alt für solchen Sound, und „Babylon 5“ oder „Andromeda“ klingen zwar toll, spielen aber in abgelegenen Raumgegenden, wo irdische Ereignisse kaum eine Rolle spielen.

Dadurch hebt sich „Mark Brandis“ im Hörspiel bemerkenswert von solchen TV-Produktionen ab, von SF-Hörspielen ganz zu schweigen. Nur Lübbes „Perry Rhodan“ kann in dieser Liga mitspielen, ist aber inzwischen auf Magerkost gesetzt worden. Auch das Design von verzerrten Meldungen per Funk ist ähnlich professionell gehandhabt. Ein Satz kann mittendrin seine Klangcharakteristik ändern – faszinierend. Diesmal kommt besonders der Klangeffekt des Halls zum Einsatz: in den diversen Gefängniszellen, in denen sich Brandis und seine Crew wiederfinden.

|Die Sprecher|

Die Dialoge belegen die Verhaltensweisen von Erwachsenen statt von Jugendlichen. Man nimmt den Figuren jetzt ab, dass sie über das Schicksal von Menschen zu entscheiden in der Lage sind. Die Ernsthaftigkeit von „Raumpatrouille Orion“ ist mit der schnellen Handlung von „Perry Rhodan“ bestens kombiniert. Die Auseinandersetzungen sind im Unterschied zur vorhergehenden Folge nicht mehr intern, sondern äußerlich.

Und Brandis hat sich mit der Dritten Macht auseinanderzusetzen, die ihm ein fieses Angebot macht. Michael Lott alias Mark Brandis strahlt stets unbeugsame Autorität aus, doch auch er muss ja mal schlafen. Recht eindrucksvoll macht sich auch der Austausch der Stimmmodule des Bordcomputers bemerkbar. Spricht zunächst noch Anke Reitzenstein relativ kontrolliert und unmoduliert, so wird sie durch Christine Mühlenhof abgelöst, die eine geradezu menschliche Stimmmodulation aufweist, so dass man ihr gerne zuhört. So angenehm möchte ich auch mal geweckt werden!

Recht sonderbar wirkt Tomasina Ulbricht als Sprecherin der Wissenschaftsoffizierin Ludmilla Wolska: Trotz ihres lieblich-sanften Akzents spricht sie so langsam, dass man erwartet, sie gleich einschlafen zu hören. Dieser Eindruck liegt möglicherweise daran, dass Frau Ulbricht keine hierzulande geborene Deutsche ist. Zumindest lässt sich sagen, dass jeder Satz von ihr unverkennbar ist.

|Musik|

Ja, es gibt durchaus Musik in diesem rasant inszenierten Hörspiel. Neben dem Dialog und den zahllosen Sounds bleibt auf der Tonspur auch ein wenig Platz für Musik. Sie ist wie zu erwarten recht dynamisch und flott, aber nicht zu militärisch – ganz besonders im Outro und in den Intermezzi. Letztere haben die Aufgabe, die längeren Szenen voneinander abzutrennen und eine Emotion zu vermitteln, z. B. Beklemmung oder Dramatik. Ganz am Schluss erklingt ein flottes Outro, das den Ausklang zu dieser Episode bildet, bevor es zu einer langsamen Hintergrundmusik abbremst.

|Das Booklet|

Das Booklet bietet einen Überblick über die bereits erschienenen Folgen 1-8 der Serie, über die Macher und über die Sprecher. Darüber hinaus gibt es jeweils Zusatzinformationen, so etwa über die Raumstation Isidor, den Jupitermond Kallisto sowie über die Begriffe „Astronomische Einheit“ – sie entspricht etwa 150 Mio. km – und „Telempathie“, die Fähigkeit, aus der Distanz Gefühle wahrzunehmen oder zu übermitteln. Sie charakterisiert die Raumsonde Epsilon.

Am wichtigsten scheint mir jedoch die Beschreibung und Darstellung des Raumschiff-Prototyps HERMES zu sein. Neben technischen Daten (immerhin 1250 km/sec Spitzengeschwindigkeit) finden wir eine Beschreibung der Defensiv- und Offensivkapazitäten, zu deutsch: Waffensysteme.

|Das Hörspiel|

„Mark Brandis“ ist als Hörspiel professionell inszeniert, spannend, stellenweise actionreich und mitunter sogar bewegend oder gar romantisch. Allerdings ist das erste Drittel ein wenig verwirrend, weil die offenen Fragen nicht geklärt werden. Dies erfolgt erst im 2. Teil dieser Folge.

Dieses Drama ist beruhigend weit entfernt von Kinderkram und rückt die Serie in die Nähe der POE-Hörspiele, die mir fast durchweg gut gefallen. In zehn Jahren wird man diese Serie als Vorbild für eine gelungene SF-Serie aus deutschen Landen auf gleicher Höhe mit „Perry Rhodan“ setzen. Und die Sammler werden sich die Finger danach lecken.

Gut finde ich, dass Folgenreich und Universal Music jetzt den Vertrieb übernommen haben. Dadurch ist der Fortbestand der Serie wohl gesichert. Und nun kann man sich mit Frank Glaubrecht (bekannt als „John Sinclair“) und Simon Jäger auch namhafte Synchronsprecher leisten, die ein wenig (?) mehr kosten als die bisher eingesetzten. Das kommt dem Wiedererkennungs- und Unterhaltungswert der Serie nur zugute.

_Unterm Strich_

Mark Brandis stößt mit seiner HERMES unerwartet auf eine Raumsonde, die nicht von Menschen gebaut wurde. Er hätte vorgewarnt sein sollen, dass sogleich der Wettlauf zu den technologischen Wundern dieser Sonde losgeht, wird aber überrascht, welche Mitspieler ihn nun ins Kreuzfeuer nehmen. Zum Glück erhält er Hilfe von unerwarteter Seite. Dadurch wird der Faden aufgenommen, der aus „Testakte Kolibri“ noch offen war.

|1 Audio-CD mit 56 Minuten Spieldauer
ISBN-13: 978-3829123174|

Mark Brandis – Raumsonde Epsilon 2 (Folge 10)

Die Büchse der Pandora als Zankapfel

Anno 2125: Mark Brandis‘ Schiff, die HERMES, ist mit der nun unbemannten DELTA IX im Schlepptau unterwegs zurück zur Erde. Die ermüdende Bordroutine auf dem wochenlangen Flug wird jäh unterbrochen: Die DELTA IX ist plötzlich spurlos verschwunden! Brandis erreicht auf der Suche nach Scotts Schiff die Station Zhongli Quan und muss bald feststellen, dass nicht nur die Vereinigten Orientalischen Republiken undurchsichtige Pläne verfolgen … (Verlagsinfo)

Mark Brandis – Raumsonde Epsilon 2 (Folge 10) weiterlesen

Michalewsky, Nikolai von / Redeker, Jochim-C. / Weymarn, Balthasar von – Mark Brandis: Vorstoß zum Uranus, Teil 2 (Hörspiel, Folge 8)

_Ein Angebot, das Brandis nicht ablehnen kann – gibt’s das?!_

Das Jahr 2125: Die Strategische Raumflotte schickt Commander Ernest D. Scott und eine vierköpfige Crew mit einer |Delta IX| als erste bemannte Mission zum Uranusmond Oberon. Scotts Ehrgeiz, auch noch Mark Brandis‘ Geschwindigkeitsrekord brechen zu wollen, wird der Expedition zum Verhängnis: Es kommt zu einer Bruchlandung auf dem Nachbarmond Titania.

Die Besatzung überlebt zwar, doch niemand weiß, dass die |Delta IX| auf dem falschen Uranusmond gelandet ist, und früher oder später lebenserhaltende Geräte ausfallen werden. Zwei Crewmitglieder müssen 20 Kilometer hinauf zum Canyonrand klettern, um einen Sender aufzustellen – ein riskanter Auftrag …

Teil 2: Mark Brandis wird beauftragt, den neuen leichten Kreuzer Hermes zu testen – mit einer Schutzmission. Er soll unbemerkt Commander Scotts |Delta IX| zum Uranus folgen und die Gefahr einer Entführung durch die Republiken abwenden. Trotz seiner Abneigung gegen den selbstbewussten und ehrgeizigen Scott versucht Brandis, seine Pflicht zu erfüllen. Doch Scott und sein wertvolles Schiff sind unauffindbar. Eine weitere Gefahr naht, mit der niemand gerechnet hat …

_Der Autor_

Nikolai von Michalewsky (1931-2000) war bereits Kaffeepflanzer, Industriepolizist, Taucher und Journalist gewesen, als sein erster Roman 1958 veröffentlicht wurde. Am bekanntesten wurde er ab 1970 mit den Mark-Brandis-Büchern, der bis heute (nach Perry Rhodan) mit 31 Bänden erfolgreichsten deutschsprachigen SF-Reihe.

Seine konsequente Vorgehensweise, Probleme der Gegenwart im Kontext der Zukunft zu behandeln, trug Michalewskys Serie eine treue Leserschaft und hohe Auflagenzahlen ein. Seine besondere Zuneigung galt besonders dem Hörspiel. Er gehörte zu den meistbeschäftigten Kriminalhörspiel- und Schulfunkautoren Deutschlands. (Verlagsinfo)

|Mark Brandis| auf |Buchwurm.info|:

Folge 1: [„Bordbuch Delta VII“ 4995
Folge 2: [„Verrat auf der Venus“ 5013
Folge 3: [„Unternehmen Delphin“ 5524
Folge 4: [„Aufstand der Roboter“ 5986
Folge 5: [„Testakte Kolibri 1“ 5984
Folge 6: [„Testakte Kolibri 2“ 5985

_Die Inszenierung_

Die Macher und Regisseure sind |Interplanar.de|:
Joachim-C. Redeker: Sounddesign und Musik
Redeker und Balthasar von Weymarn: Produktion, Regie und Schnitt

Jochim-C. Redeker, geboren 1970, lebt seit 1992 in Hannover. Gelernt hat er das Produzieren in der SAE Frankfurt, seither arbeitet er als Tonmeister für Antenne Niedersachsen. An zwei Virtual-Reality-Projekten hat er als Sounddesigner gearbeitet. Er gibt Audio- und Hörspielseminare und arbeitet als Werbetexter und Werbesprecher für zahlreiche Unternehmen sowie für Kino- und Radiowerbung. Musikalisch betreut er neben seinen eigenen Projekten auch Jingle- und Imageproduktionen. Bereits 1988 brachte ihm eine frühe Hörspielarbeit mit Balthasar den Sonderpreis der Jury für akustische Qualität beim Maxell-Momentaufnahmen-Wettbewerb ein.

Balthasar von Weymarn, geboren 1968, lebt seit 2006 im Taunus bei Frankfurt. Ausgebildeter Dramaturg und Filmproduzent (Filmstudium Hamburg); arbeitet auch als Skriptdoktor, -autor und Ghostwriter für Unternehmen wie Bavaria Film, Odeon Pictures, Tandem Communications, Storyline Entertainment u. a.

Das Hörspielmanuskript schrieb Balthasar v. Weymarn nach dem gleichnamigen Roman von Nikolai von Michalewsky. Die Aufnahmeleitung lag in den Händen von Thomas Weichler.

|Die Sprecher und ihre Rollen: |

Prolog: Wolf Frass
Michael Lott spricht: Commander Mark Brandis
Major Frederick Young: Erich Räuker (Liam Cunningham, Elias Koteas)
Cmdr. Ernest D. Scott: Frank Glaubrecht (Pierce Brosnan, Kevin Costner, Al Pacino)
Bordcomputer: Anke Reitzenstein (Ashley Judd, Angela Bassett, Linda Fiorentino, Whitney Houston)
Col. Barclay: Kai Jürgens
Lt. Iwan Stroganow: Martin Wehrmann
Cpt. Martin van Kerk: Michael Westphal
Cpt. Roger d’Arcy: Udo Schenk (Ray Liotta, Ralph Fiennes, Gary Oldman, Kevin Bacon, Tim Roth …)
Ludmilla Wolska: Tomasina Ulbricht
Lt. William Xuma: Michael Pan (Brent ‚Data‘ Spiner, Martin Short, Richard Kind)
Lt. Usko Koskinen: Julien Haggége (Eminem, Justin Long, Colin Hanks)
Bordsystem CORA: Christine Mühlenhof
Oberst Xiahou Shang: Cho See-Young

_Vorgeschichte_

Die |Delta IX| ist schneller als die alte |Delta VII|, mit der Mark Brandis einen Geschwindigkeitsrekord aufstellte. Commander Ernst D. Scott gedenkt, diesen Rekord zu brechen – als Revanche dafür, dass ihm Brandis seinerzeit bei Ruth O’Hara zuvorkam, die seinen Rivalen heiratete. Als er nun die Expedition zum Planeten Uranus leitet, um dessen Monde auf Rohstoffe zu untersuchen, gibt Scott ordentlich Gas. Ein weiterer Grund ist der, dass das Hauptquartier der Sternenflotte mögliche asiatische Konkurrenz gemeldet hat. Der will Scott zuvorkommen. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Der Alarm schrillt – Fehlfunktion! Die Astronauten erwachen aus dem Kälteschlaf der Stasis. Jetzt kommt auch noch ein Systemausfall hinzu. Die Sicherungskopien werden geladen, aber das braucht kostbare Minuten, die ihnen nun die Kurskorrektur vermasseln. Sie werden den Mond Pberon verfehlen und stattdessen in die Gashülle des Uranus selbst stürzen – auf Nimmerwiedersehen! Damit jemand über ihr Schicksal erfährt, setzen sie eine Boje aus. Maddox behält die Nerven und gibt einen alternativen Kurs ein: auf den Mond Titania.

Doch der neu gestartete Computer fällt erneut aus, und sie müssen die |Delta IX| mit Handsteuerung runterbringen: Eine Bruchlandung ist unvermeidlich. Doch am besten nicht auf dem harten Gestein der Plateaus, sondern im weichen Staub am Grunde des riesigen Canyons, der sich 1500 Kilometer über die Oberfläche des Mondes zieht, 20 Kilometer tief und 60 Kilometer breit. Die Landung ist hart, und schließlich kracht der Flieger auf einen riesigen Felsklotz am Grunde der Schlucht.

Ein Start ist unmöglich, das Beiboot hoffnungslos verkeilt. Kein Funkempfang. Das bedeutet, dass niemand sie finden wird, weil man sie daheim auf Oberon vermutet. Also muss man einen Sender oben auf die Klippenkante der Schlucht stellen. Jemand muss 20 Kilometer hochklettern und den Sender ausrichten und aktivieren. Maddox und McIntosh melden sich freiwillig und schleppen den Sender in die Höhe, der aber wegen der geringen Schwerkraft nur wenig wiegt.

Doch dann dreht der Ingenieur Sini durch und rast mit dem freigemachten Dinghi in die Canyonwand. Diese Möglichkeit fällt also auch aus. Commander Scott trägt es mit Fassung und hört sich den Expeditionsbericht seines Beinahe-Namensvetters Robert Falcon Scott an, der 1912 den Wettlauf zum Südpol verlor und auf dem Rückweg ums Leben kam. Er ahnt nicht, dass die Chinesen der VOR-Republiken ein Störfeld um das Uranus-System aufgebaut haben. Sie wollen die |Delta IX| für sich haben, um den technischen Vorsprung der Union zu brechen …

_Handlung von Folge 8_

Commander Mark Brandis wird auf der Raumstation Porta Stellaris zu einer Geheimbesprechung gerufen. Mit seinem früheren Navigator Iwan Stroganow betritt der den Missionsraum. Er ist sicher, dass es nur um die Erprobung des Leichten Kreuzers |Hermes| gehen kann, denn das neueste Schiff der Flotte ist gerade erst fertiggestellt worden. Major Young beauftragt Brandis zwar erwartungsgemäß mit den Testflügen – schließlich hat er ja das KOLIBRI-Projekt erfolgreich zu Ende geführt -, doch zugleich mit der ersten Mission, die ihn zu den Uranusmonden führen soll. Er soll die |Delta IX| von Commander Scott beschützen. Sie sei durch ein Schiff der Drachen-Flotte der Republiken in Gefahr, entführt zu werden. Alle Einwände von Brandis weiß Young abzuschmettern. Die „Hermes“ wird bewaffnet, und ab geht die Post.

Nach einer ersten Besichtigung und der Inbetriebnahme von Antrieb und Bordcomputer nimmt Stroganow eine kleine Änderung vor: Nun klingt die Stimme des Computers wie die der guten alten CORA. Nach dem Start geht’s gleich in Stasis. Etliche Tage später weckt CORA den Commander aus seinem Schlummer, obwohl alles in Ordnung zu sein scheint. Da entdeckt die Wissenschaftsoffizierin Ludmilla Wolska eine Anomalie in den Gravitationsverhältnissen um den Uranus. Sicherheitshalber schießt Brandis eine Sonde ab, und Wolska findet heraus, dass Scott rund 58 Prozent schneller unterwegs gewesen sein muss als vorgesehen. Kein Wunder, dass nirgends eine Spur von ihm sehen ist.

Die ausgeschickte Sonde antwortet nicht mehr, was Brandis ein Rätsel ist. Kaum hat er Meldung gemacht, antwortet Major Young mit einer Änderung des Missionsbefehls: Wegen des irgendwo am Uranus herumfliegenden Drachenschiffes ist die |Delta IX| schleunigst zu orten, deren Besatzung zu retten und das Schiff nötigenfalls zu zerstören! Es darf keinesfalls in die Hände der Asiaten fallen.

Eine unsichtbare Kraft wirkt auf die „Hermes“ ein und zwingt sie durch das Trümmerfeld eines Asteroiden. Gerade schaut Lt. Xuma draußen auf der Außenhaut, ob die |Hermes| Schäden abbekommen hat, als der GAU passiert: totaler Systemausfall! Sobald CORA wieder reaktiviert ist, merkt die Crew, dass die |Hermes| 40 Millionen Kilometer am Uranus vorbeigerast ist – und von Lt. William Xuma keine Spur! Kurz darauf meldet sich ein Kreuzer der Republik bei Brandis, mit einem Angebot, von dem die Asiaten glauben, dass er es nicht ablehnen kann: Xuma im Austausch gegen die |Delta IX|. Da kennen sie Brandis aber schlecht …

_Mein Eindruck_

Also, wenn sich die Union irgendwie im Krieg befinden sollte, so ist das ein auf ziemlich merkwürdiger Art geführter Krieg. Unpersönliche Felder wirken auf die Schiffe der Union ein, seien sie gravitationeller oder elektromagnetischer Art. Und dann gibt es da noch Geiselnahmen, die wie Rettungsmissionen aussehen. Kommandanten wie Mark Brandis, so stellt sich heraus, können dieses Go-Spiel aber auch mitmachen, und so sieht sich der asiatische Kommandant bald einer völlig veränderten Lage gegenüber …

Aber auch die Bergung der |Delta IX| verläuft ganz anders als erwartet. Brandis und seine Crew sind zwar froh, dass sie Commander Scott und dessen Captain Gottwald noch lebend vorgefunden haben, doch die beiden Überlebenden sind alles andere als dankbar. Vielmehr wirft Scott seinem Retter vor, ihm um den Ruhm des tragisch gescheiterten Helden zu bringen und nun selbst die Lorbeeren für die Rettungsmission einzuheimsen. Brandis ist ziemlich konsterniert. Noch verwunderter ist er jedoch, als ich, der Bordcomputer meldet, dass Scott gar nicht an Bord der |Delta IX| gegangen sei. Vielmehr ist der gescheiterte Expeditionsleiter am Ort seines Scheiterns geblieben.

Die V-Kurve der Dramaturgie zeigt zwar durchweg wieder nach oben, doch wird sie mit einigen Knicken und Zacken unterbrochen, so dass schon ein wenig Spannung darüber aufkommt, ob denn die |Hermes| überhaupt auf Titania ankommen und die |Delta IX| bergen wird. Und selbst noch zu einem Zeitpunkt, als alles schon in Butter zu sein scheint, sorgt die Dramaturgie noch für eine überraschende Wendung. Sie passt als verzögerte Fortsetzung des ersten Teils der Doppelfolge zum Drama, das sich dort abspielte. Commander Scott ist rehabilitiert.

_Mein Eindruck: Die Inszenierung_

Die Geräuschkulisse erstaunt den Hörer mit einer Vielzahl mehr oder weniger futuristischer Töne, so etwa die Triebwerke der |Hermes| oder das Öffnen und Schließen ihrer Luken und Schleuse. Doch wenn man ein Fan von SF-Fernsehserien ist, dann dürfte einen dies nicht gerade umhauen, sondern eher ganz normal vorkommen. Vor allem das Dröhnen, Zischen und Jaulen von Düsen ist regelmäßig zu hören, was ja auch naheliegt. Der Flug durch das Asteroidentrümmerfeld ist recht dramatisch anzuhören, aber leider ziemlich kurz. Was gäbe ich für eine ordentliche Raumschlacht à la „Perry Rhodan“!

Ungewöhnlich sind eher Sounds, die Verzerrungen im Funksprechverkehr simulieren – das lässt aufhorchen. Hier haben die Macher dazugelernt. Der gute Sound trägt dazu bei, den Hörer direkt ins Geschehen hineinzuversetzen, und das kann man von den wenigsten SF-Fernsehserien behaupten. Die meisten SF-Serien wie etwa „Classic Star Trek“ oder „Raumpatrouille Orion“ sind viel zu alt für solchen Sound, und „Babylon 5“ oder „Andromeda“ klingen zwar toll, spielen aber in abgelegenen Raumgegenden, wo irdische Ereignisse kaum eine Rolle spielen. Dadurch hebt sich „Mark Brandis“ im Hörspiel bemerkenswert von solchen TV-Produktionen ab, von SF-Hörspielen ganz zu schweigen. Nur |Lübbe|s „Perry Rhodan“ kann in dieser Liga mitspielen. Auch das Design von verzerrten Meldungen per Funk ist ähnlich professionell gehandhabt. Ein Satz kann mittendrin seine Klangcharakteristik ändern – faszinierend.

|Die Sprecher|

Die Dialoge belegen die Verhaltensweisen von Erwachsenen statt von Jugendlichen. Man nimmt den Figuren jetzt ab, dass sie über das Schicksal von Menschen zu entscheiden in der Lage sind. Die Ernsthaftigkeit von „Raumpatrouille Orion“ ist mit der schnellen Handlung von „Perry Rhodan“ bestens kombiniert. An Bord der |Hermes| findet eine psychologische Auseinandersetzung zwischen zwei Südafrikanern statt, die noch am Knochen der Apartheid zu kauen haben.

Und Brandis hat sich mit den Asiaten auseinanderzusetzen, die ihm ein mafiöses Angebot machen: Xuma gegen |Delta IX|. Michael Lott strahlt stets unbeugsame Autorität aus, doch auch er muss ja mal schlafen. Recht eindrucksvoll macht sich auch der Austausch der Stimmmodule des Bordcomputers bemerkbar. Spricht zunächst noch Anke Reitzenstein relativ kontrolliert und unmoduliert, so wird sie durch Christine Mühlenhof abgelöst, die eine geradezu menschliche Stimmmodulation aufweist, so dass man ihr gerne zuhört. So angenehm möchte ich auch mal geweckt werden!

|Musik|

Ja, es gibt durchaus Musik in diesem rasant inszenierten Hörspiel. Neben dem Dialog und den zahllosen Sounds bleibt auf der Tonspur auch ein wenig Platz für Musik. Sie ist wie zu erwarten recht dynamisch und flott, aber nicht zu militärisch – ganz besonders im Outro und in den Intermezzi. Letztere haben die Aufgabe, die längeren Szenen voneinander abzutrennen und eine Emotion zu vermitteln, z. B. Beklemmung.

Ganz am Schluss erklingt ein flottes Outro, das den Ausklang zu dieser Episode bildet, bevor es zu einer langsam Hintergrundmusik abbremst. Diese läuft während der langen Absage, bei der sämtliche Sprecher und, wo sinnvoll, ihre Rollen aufgezählt werden. Den Abschluss bildet der Hinweis auf die nächste Folge mit dem Titel „Raumsonde Epsilon“.

|Das Booklet|

Das Booklet bietet einen Überblick über die bereits erschienenen Folgen 1-8 der Serie, über die Macher und über die Sprecher. Darüber hinaus gibt es jeweils Zusatzinformationen, so etwa über die Raumstation Porta Stellaris und die drei Besatzungsmitglieder Usko Koskinen, William Xuma – sie liegen einander in den Haaren – und Ludmilla Wolska.

_Unterm Strich_

Diese spannende und dramatische Doppelfolge führt den Hörer hinaus an den Rand unseres Sonnensystems, zu den Monden des Planeten Uranus. Nach dem tragischen Scheitern der Expedition Commander Scotts folgt nun die spannende Schutz- und Rettungsmission, die ebenfalls zu scheitern droht; durch Asteroidentrümmer, durch Systemausfall, den Verlust eines Besatzungsmitglieds und vieles mehr. Brandis tappt den gegnerischen Asiaten nichtsahnend in die Falle. Doch sie kennen eben Mark Brandis nicht! Und so findet dieser Flug doch noch ein halbwegs zufriedenstellendes Ende, auch wenn der Schluss eine recht unerwartete Wendung nimmt.

|Das Hörspiel|

„Mark Brandis“ ist als Hörspiel professionell inszeniert, spannend, stellenweise actionreich und mitunter sogar bewegend. Im ersten Teil werden die Parallelen zu Scott anno 1912 durch die Tagebuchauszüge überdeutlich hervorgehoben. Scotts Ehrgeiz erscheint wie jener seines Namensvetters als überheblich und vermessen. Die Strafe, die die Götter für solche Hybris vorgesehen haben, zahlen aber zunächst Scotts Männer. Mark Brandis ist aber nicht der strahlende Retter, sondern muss selbst einen Preis zahlen.

Dieses Drama ist beruhigend weit entfernt von Kinderkram und rückt die Serie in die Nähe der POE-Hörspiele, die mir fast durchweg gut gefallen. In zehn Jahren wird man diese Serie als Vorbild für eine gelungene SF-Serie aus deutschen Landen auf gleicher Höhe mit „Perry Rhodan“ setzen. Und die Sammler werden sich die Finger danach lecken.

Gut finde ich, dass |Folgenreich| und |Universal Music| jetzt den Vertrieb übernommen haben. Dadurch ist der Fortbestand der Serie wohl gesichert. Und nun kann man sich mit Frank Glaubrecht (bekannt als „John Sinclair“) und Simon Jäger auch namhafte Synchronsprecher leisten, die ein wenig(?) mehr kosten als die bisher eingesetzten. Das kommt dem Wiedererkennungs- und Unterhaltungswert der Serie nur zugute.

|Hinweis|

Der Titel der Fortsetzung lautet „Raumsonde Epsilon“.

|70 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3829123167|
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Michalewsky, Nikolai von / Redeker, Jochim-C. / Weymarn, Balthasar von – Mark Brandis: Vorstoß zum Uranus, Teil 1 (Hörspiel, Folge 7)

_Friss Staub, Amigo! – Tod auf Titania_

Das Jahr 2125: Die Strategische Raumflotte schickt Commander Ernest D. Scott und eine vierköpfige Crew mit einer |Delta IX| als erste bemannte Mission zum Uranusmond Oberon. Scotts Ehrgeiz, auch noch Mark Brandis‘ Geschwindigkeitsrekord brechen zu wollen, wird der Expedition zum Verhängnis: Es kommt zu einer Bruchlandung auf dem Nachbarmond Titania.

Die Besatzung überlebt zwar, doch niemand weiß, dass die |Delta IX| auf dem falschen Uranusmond gelandet ist, und früher oder später lebenserhaltende Geräte ausfallen werden. Zwei Crewmitglieder müssen 20 Kilometer hinauf zum Canyonrand klettern, um einen Sender aufzustellen – ein riskanter Auftrag … (Verlagsinfo)

_Der Autor_

Nikolai von Michalewsky (1931-2000) war bereits Kaffeepflanzer, Industriepolizist, Taucher und Journalist gewesen, als sein erster Roman 1958 veröffentlicht wurde. Am bekanntesten wurde er ab 1970 mit den Mark-Brandis-Büchern, der bis heute (nach Perry Rhodan) mit 31 Bänden erfolgreichsten deutschsprachigen SF-Reihe.

Seine konsequente Vorgehensweise, Probleme der Gegenwart im Kontext der Zukunft zu behandeln, trug Michalewskys Serie eine treue Leserschaft und hohe Auflagenzahlen ein. Seine besondere Zuneigung galt besonders dem Hörspiel. Er gehörte zu den meistbeschäftigten Kriminalhörspiel- und Schulfunkautoren Deutschlands. (Verlagsinfo)

|Mark Brandis| auf |Buchwurm.info|:

Folge 1: [„Bordbuch Delta VII“ 4995
Folge 2: [„Verrat auf der Venus“ 5013
Folge 3: [„Unternehmen Delphin“ 5524
Folge 4: [„Aufstand der Roboter“ 5986
Folge 5: [„Testakte Kolibri 1“ 5984
Folge 6: [„Testakte Kolibri 2“ 5985

_Die Inszenierung_

Die Macher und Regisseure sind Interplanar.de:
Joachim-C. Redeker: Sounddesign und Musik
Redeker und Balthasar von Weymarn: Produktion, Regie und Schnitt

Jochim-C. Redeker, geboren 1970, lebt seit 1992 in Hannover. Gelernt hat er das Produzieren in der SAE Frankfurt, seither arbeitet er als Tonmeister für Antenne Niedersachsen. An zwei Virtual-Reality-Projekten hat er als Sounddesigner gearbeitet. Er gibt Audio- und Hörspielseminare und arbeitet als Werbetexter und Werbesprecher für zahlreiche Unternehmen sowie für Kino- und Radiowerbung. Musikalisch betreut er neben seinen eigenen Projekten auch Jingle- und Imageproduktionen. Bereits 1988 brachte ihm eine frühe Hörspielarbeit mit Balthasar den Sonderpreis der Jury für akustische Qualität beim Maxell-Momentaufnahmen-Wettbewerb ein.

Balthasar von Weymarn, geboren 1968, lebt seit 2006 im Taunus bei Frankfurt. Ausgebildeter Dramaturg und Filmproduzent (Filmstudium Hamburg); arbeitet auch als Skriptdoktor, -autor und Ghostwriter für Unternehmen wie Bavaria Film, Odeon Pictures, Tandem Communications, Storyline Entertainment u. a.

Das Hörspielmanuskript schrieb Balthasar v. Weymarn nach dem gleichnamigen Roman von Nikolai von Michalewsky. Die Aufnahmeleitung lag in den Händen von Thomas Weichler.

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

Cmdr. Ernst D. Scott: Frank Glaubrecht (Pierce Brosnan, Kevin Costner, Al Pacino)
Cpt. Peter Gottwald: Mark Bremer
Bordcomputer: Anke Reitzenstein (Ashley Judd, Angela Bassett, Linda Fiorentino, Whitney Houston)
Major Frederick Young: Erich Räuker (Liam Cunningham, Elias Koteas)
Lt. Winston McIntosh: Sven Hasper (Christian Slater, Michael J. Fox)
Lt. Bill Maddox: Tobias Kluckert (Seth Rogen, Gerard Butler, Tyrese Gibson)
Adjutantin: Anja Henkelmann
Tschou Lin: Oliver Siebeck (‚Vegeta‘, Christopher B. Duncan)
Oberst Lao Wu: Stefan Gossler (Jackie Chan)
Sgt. Domenico Sini: Simon Jäger (Josh Hartnett, Heath Ledger)
Michael Lott spricht: Commander Mark Brandis

_Hintergrund_

|Die Venus-Kolonie|

Die Chinesen errichteten auf dem Mars die erste Kolonie, deshalb wollte die westliche Union lieber die Venus besiedeln. Erst mit der Entdeckung einer chemischen Konstante Mitte des 21. Jahrhunderts gelang ein Durchbruch, und seither macht die Zersetzung von Schwefelsäure und Kohlendioxid in der Venus-Atmosphäre Fortschritte, wird aber erst Ende des 22. Jahrhundert abgeschlossen sein. Aufgrund der hohen Oberflächentemperatur von zunächst 450 °C und der langen Venustage (1 Tag entspricht 5832 Stunden) war und ist eine Besiedlung nur in Polnähe möglich. Bis 2095 wurde eine Strafkolonie unterhalten. Ein Schirm wurde errichtet, Forscher und Zivilisten folgten. Bodenwärme wurde in Energie umgewandelt, und die Venuskolonie prosperiert. (Verlagsinfo, abgewandelt)

|VEGA|

Die Strategische Raumflotte (SR) lagerte 2106 ihre Entwicklungsabteilung auf die Venus aus. Die zuständige Agentur ist die VEGA, kurz für Venus-Erde-Gesellschaft für Astronautik, mit immerhin 8000 Mitarbeitern. Direktor der VEGA ist seit 2122 der ehemalige Major (SR) und Commander (VEGA) John Harris. Die Routen der Testflüge für die Neuentwicklungen sind streng geheim, da die Prototypen als begehrte Beute sowohl für die Vereinigten Orientalischen Republiken (VOR) und die Europäisch-Amerikanisch-Afrikanische Union (EAAU), aber auch für Raumpiraten gelten. Offiziell gilt die VEGA als neutral, aber ihre Auftraggeber waren bislang immer die SR und die Raumfahrtbehörde der Union.

_Handlung_

Die |Delta IX| ist schneller als die alte |Delta VII|, mit der Mark Brandis einen Geschwindigkeitsrekord aufstellte. Commander Ernst D. Scott gedenkt, diesen Rekord zu brechen – als Revanche dafür, dass ihm Brandis seinerzeit bei Ruth O’Hara zuvorkam, die seinen Rivalen heiratete. Als er nun die Expedition zum Planeten Uranus leitet, um dessen Monde auf Rohstoffe zu untersuchen, gibt Scott ordentlich Gas. Ein weiterer Grund ist der, dass das Hauptquartier der Sternenflotte mögliche asiatische Konkurrenz gemeldet hat. Der will Scott zuvorkommen. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Der Alarm schrillt – Fehlfunktion! Die Astronauten erwachen aus dem Kälteschlaf der Stasis. Jetzt kommt auch noch ein Systemausfall hinzu. Die Sicherungskopien werden geladen, aber das braucht kostbare Minuten, die ihnen nun die Kurskorrektur vermasseln. Sie werden den Mond Pberon verfehlen und stattdessen in die Gashülle des Uranus selbst stürzen – auf Nimmerwiedersehen! Damit jemand über ihr Schicksal erfährt, setzen sie eine Boje aus. Maddox behält die Nerven und gibt einen alternativen Kurs ein: auf den Mond Titania.

Doch der neu gestartete Computer fällt erneut aus, und sie müssen die |Delta IX| mit Handsteuerung runterbringen: Eine Bruchlandung ist unvermeidlich. Doch am besten nicht auf dem harten Gestein der Plateaus, sondern im weichen Staub am Grunde des riesigen Canyons, der sich 1500 Kilometer über die Oberfläche des Mondes zieht, 20 Kilometer tief und 60 Kilometer breit. Die Landung ist hart, und schließlich kracht der Flieger auf einen riesigen Felsklotz am Grunde der Schlucht.

Ein Start ist unmöglich, das Beiboot hoffnungslos verkeilt. Kein Funkempfang. Das bedeutet, dass niemand sie finden wird, weil man sie daheim auf Oberon vermutet. Also muss man einen Sender oben auf die Klippenkante der Schlucht stellen. Jemand muss 20 Kilometer hochklettern und den Sender ausrichten und aktivieren. Maddox und McIntosh melden sich freiwillig und schleppen den Sender in die Höhe, der aber wegen der geringen Schwerkraft nur wenig wiegt.

Doch dann dreht der Ingenieur Sini durch und rast mit dem freigemachten Dinghi in die Canyonwand. Diese Möglichkeit fällt also auch aus. Commander Scott trägt es mit Fassung und hört sich den Expeditionsbericht seines Beinahe-Namensvetters Robert Falcon Scott an, der 1912 den Wettlauf zum Südpol verlor und auf dem Rückweg ums Leben kam. Er ahnt nicht, dass die Chinesen der VOR-Republiken ein Störfeld um das Uranus-System aufgebaut haben. Sie wollen die |Delta IX| für sich haben, um den technischen Vorsprung der Union zu brechen …

_Mein Eindruck_

Die Parallelen zur historischen Südpoltragödie von 1912 sind in der Tat unübersehbar. Das fängt mit dem Ehrgeiz des Heißsporns Scott an, geht mit der Namensähnlichkeit zu Sir Ernest D. Shackleton weiter und hört mit dem fatalen Schicksal der beiden Kletterer Maddox und McIntosh nicht auf. Dass die beiden eine 20 Kilometer hohe Wand erklettern, ist in der Sciencefiction so ungewöhnlich nicht. In seiner packenden Novelle „Grüner Mars“ hat Kim Stanley Robinson, selbst ein passionierter Kletterer, die Erstbesteigung des Mons Olympus auf dem Mars geschildert, und der ist 25 Kilometer hoch – der höchste Berg des gesamten Sonnensystems.

Doch das tragische Schicksal von Maddox und McIntosh erinnert fatal an das von Robert Falcon Scott und seinen Männern. Einer nach dem anderen starben sie, durch Entkräftung oder Unterkühlung, meist friedlich – oder sie verschwanden einfach im Schneesturm. Maddox und McIntosh haben jedoch andere Probleme: Ihren Raumanzügen geht einfach die Energie aus, so dass die Heizung ausfällt, und der Proviant reicht nicht. Sie können sich ja schlecht zehn Kilometer in die Tiefe fallen lassen, damit’s schneller geht, denkt Maddox. Doch er erwacht eines Morgens, und McIntosh ist verschwunden.

Diese Folge der Reihe besticht sowohl durch die Notsituation an Bord der |Delta IX| als auch durch den beklemmenden Verlauf der Katastrophe, die sich auf Titania anbahnt. Leider ist dies alles nicht so wahnsinnig spannend, sondern vielmehr bewegend. Von Action kann keine Rede sein. Auch die eingeschobenen Szenen in den Kreisen der chinesischen Führung dienen mehr dazu, die Beklemmung zu erhöhen als die Spannung. Denn das entscheidende Manko besteht darin, dass die Chinesen nie persönlich auftauchen. Das wird der Fortsetzung vorbehalten sein.

_Mein Eindruck: Die Inszenierung_

|Geräusche|

Die Geräuschkulisse erstaunt den Hörer mit einer Vielzahl mehr oder weniger futuristischer Töne, so etwa die Triebwerke der |Delta IX| oder das Öffnen und Schließen ihrer Luken und Schleuse. Doch wenn man ein Fan von SF-Fernsehserien ist, dann dürfte einen dies nicht gerade umhauen, sondern eher ganz normal vorkommen. Vor allem das Dröhnen, Zischen und Jaulen von Düsen ist regelmäßig zu hören, was ja auch naheliegt. Die Notlandung ist natürlich entsprechend dramatisch inszeniert, mit Krachen und Donnern.

Ungewöhnlich sind eher Sounds, die Verzerrungen im Funksprechverkehr simulieren – das lässt aufhorchen. Hier haben die Macher dazugelernt. Der gute Sound trägt dazu bei, den Hörer direkt ins Geschehen hineinzuversetzen, und das kann man von den wenigsten SF-Fernsehserien behaupten. Die meisten SF-Serien wie etwa „Classic Star Trek“ oder „Raumpatrouille Orion“ sind viel zu alt für solchen Sound, und „Babylon 5“ oder „Andromeda“ klingen zwar toll, spielen aber in abgelegenen Raumgegenden, wo irdische Ereignisse kaum eine Rolle spielen. Dadurch hebt sich „Mark Brandis“ im Hörspiel bemerkenswert von solchen TV-Produktionen ab, von SF-Hörspielen ganz zu schweigen. Nur |Lübbe|s „Perry Rhodan“ kann in dieser Liga mitspielen. Auch das Design von verzerrten Meldungen per Funk ist ähnlich professionell gehandhabt. Ein Satz kann mittendrin seine Klangcharakteristik ändern – faszinierend.

|Die Sprecher|

Die Dialoge belegen die Verhaltensweisen von Erwachsenen statt von Jugendlichen. Man nimmt den Figuren jetzt ab, dass sie über das Schicksal von Menschen zu entscheiden in der Lage sind. Die Ernsthaftigkeit von „Raumpatrouille Orion“ ist mit der schnellen Handlung von „Perry Rhodan“ bestens kombiniert. Frank Glaubrecht spielt den kühlen Ehrgeizling, der genauso gut über Leichen gehen könnte, wenn es nur seinem Nachruhm dient.

Allerdings tritt seine Rolle im letzten Drittel dieser Folge hinter dem Schicksal von Maddox und McIntosh zurück, die dadurch zu den eigentlichen Helden werden. Dass der Ingenieur Sini, gesprochen von Simon Jäger, durchdreht, erscheint nur als kleines Ablenkungsmanöver. Aber es ruft in Erinnerung, dass sich auch an Bord der |Delta IX| ein Drama des Überlebens abspielt und es eine Konfrontation gibt.

|Musik|

Ja, es gibt durchaus Musik in diesem rasant inszenierten Hörspiel. Neben dem Dialog und den zahllosen Sounds bleibt auf der Tonspur auch ein wenig Platz für Musik. Sie ist wie zu erwarten recht dynamisch und flott, aber nicht zu militärisch – ganz besonders im Outro und in den Intermezzi. Letztere haben die Aufgabe, die längeren Szenen voneinander abzutrennen und eine Emotion zu vermitteln, z. B. Beklemmung.

Dies wechselt sich ab mit dem idyllischen Vogelgezwitscher und chinesischen Lautenklängen in den eingeschobenen Szenen, in denen ein intriganter VOR-Führer mit einem Oberst seiner Raumflotte die weiteren Pläne gegen die Konkurrenz von der Union bespricht. Der Kontrast zwischen Idylle in China und dem Überlebenskampf auf Titania könnte nicht größer sein. Klar wird die Absicht der Macher deutlich, die Folgen politischer und militärischer Entscheidungen auf das Schicksal des Einzelnen zu veranschaulichen – und die Skrupellosigkeit der Politiker zu verdammen.

|Das Booklet|

Das Booklet bietet einen Überblick über die bereits erschienenen Folgen 1-8 der Serie, über die Macher und über die Sprecher. Darüber hinaus gibt es jeweils Zusatzinformationen, so etwa über den ungewöhnlichen Planeten Uranus, dessen Achse um 90° Grad geneigt ist, sowie über die Begriffe „Dunkle Materie“ (hypothetisch), „Pulsar“ (ein Neutronenstern), „Triangulation“ (Vermessungsmethode) und die militärische Raumstation der VOR-Republiken Zhongli Quan.

_Unterm Strich_

Diese spannende und dramatische Doppelfolge führt den Hörer hinaus an den Rand unseres Sonnensystems, zu den Monden des Planeten Uranus. Auf diesen soll Commander Scott Erzvorkommen erkunde, doch natürlich soll dort auch die Flagge der Union wehen. Und Scott hat zudem den Ehrgeiz, den Geschwindigkeitsrekord von Mark Brandis zu brechen.

Es ist eigentlich kein Wunder, dass die Mischung all dieser Ziele zur Katastrophe führt: Die |Delta IX|, das schnellste Schiff der Union, legt eine saubere Bruchlandung hin und Scott droht, das gleiche Schicksal wie sein Namensvetter 1912 am Südpol zu erleiden. Die Chinesen von den VOR-Republiken (siehe „Hintergrund“) reiben sich die Hände, denn nun liegt die fette Beute hilflos am Grunde eines Canyons, reif zum Pflücken. Doch da meldet sich Mark Brandis im Äther, denn er leitet eine Rettungsaktion der Union. Aber wo ist die vermaledeite |Delta IX|?

Der dramaturgische Spannungsbogen vollführt wie so oft in Dramen eine V-Kurve: Die Ereignisse werden zusammen mit den Emotionen immer finsterer, die Hoffnung schlägt schließlich in Verzweiflung um, und es kommt zu Kurzschlussaktionen, die auch in Gewalt umschlagen. Der aufsteigende Teil der V-Kurve muss in der Fortsetzung beschrieben werden. Auf diese wartet der Hörer daher bereits ungeduldig.

|Das Hörspiel|

„Mark Brandis“ ist als Hörspiel professionell inszeniert, spannend, stellenweise actionreich und mitunter sogar bewegend. Die Parallelen zu Scott anno 1912 werden durch die Tagebuchauszüge überdeutlich hervorgehoben. Scotts Ehrgeiz erscheint wie jener seines Namensvetters als überheblich und vermessen. Die Strafe, die die Götter für solche Hybris vorgesehen haben, zahlen aber zunächst Scotts Männer.

Dieses Drama ist beruhigend weit entfernt von Kinderkram und rückt die Serie in die Nähe der POE-Hörspiele, die mir fast durchweg gut gefallen. In zehn Jahren wird man diese Serie als Vorbild für eine gelungene SF-Serie aus deutschen Landen auf gleicher Höhe mit „Perry Rhodan“ setzen. Und die Sammler werden sich die Finger danach lecken.

Gut finde ich, dass |Folgenreich| und |Universal Music| jetzt den Vertrieb übernommen haben. Dadurch ist der Fortbestand der Serie wohl gesichert. Und nun kann man sich mit Frank Glaubrecht (bekannt als „John Sinclair“; Stimme von Pierce Brosnan, Kevin Costner und Al Pacino) und Simon Jäger (Stimme von Josh Hartnett und Heath Ledger) auch namhafte Synchronsprecher leisten, die ein wenig(?) mehr kosten als die bisher eingesetzten. Das kommt dem Wiedererkennungs- und Unterhaltungswert der Serie nur zugute.

|59 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3-8291-2315-0|
http://www.folgenreich.de/markbrandis
http://www.interplanar.de
http://www.markbrandis.de
http://www.universal-music.de/musik/hoerbuch/

Michalewsky, Nikolai von / Redeker, Jochim-C. / Weymarn, Balthasar von – Mark Brandis: Unternehmen Delphin (Hörspiel, Folge 3)

_Erwachsene Helden in spannender Handlung_

Das Jahr 2120: General Gordon B. Smith beherrscht nach seinem Putsch die Erde und die Venus – bei seinem Aufstieg zur Weltherrschaft stehen ihm nur noch die Vereinigten Orientalischen Republiken (VOR) im Weg. Die Aufrüstung für einen Krieg mit den VOR läuft auf Hochtouren. Commander Mark Brandis sind Dokumente in die Hände gefallen, die über das Schicksal der Republiken entscheiden werden. Er fasst einen verzweifelten Plan und reist zum alten Erzfeind nach Peking … (Verlagsinfo)

_Der Autor_

Nikolai von Michalewsky (1931-2000) war bereits Kaffeepflanzer, Industriepolizist, Taucher und Journalist gewesen, als sein erster Roman 1958 veröffentlicht wurde. Am bekanntesten wurde er ab 1970 mit den Mark-Brandis-Büchern, der bis heute (nach Perry Rhodan) mit 31 Bänden erfolgreichsten deutschsprachigen SF-Reihe.

Seine konsequente Vorgehensweise, Probleme der Gegenwart im Kontext der Zukunft zu behandeln, trug Michalewskys Serie eine treue Leserschaft und hohe Auflagenzahlen ein. Seine besondere Zuneigung galt besonders dem Hörspiel. Er gehörte zu den meistbeschäftigten Kriminalhörspiel- und Schulfunkautoren Deutschlands. (Verlagsinfo)

Folge 1: [„Bordbuch Delta VII“ 4995
Folge 2: [„Verrat auf der Venus“ 5013

_Die Macher / Die Sprecher / Die Inszenierung_

Die Macher und Regisseure sind |Interplanar.de|:

Jochim-C. Redeker: Sounddesign, Musik und Schnitt
Balthasar von Weymarn: Dramaturgie, Wortregie und Schnitt

Jochim-C. Redeker, geboren 1970, lebt seit 1992 in Hannover. Gelernt hat er das Produzieren in der SAE Frankfurt, seither arbeitet er als Tonmeister für Antenne Niedersachsen. An zwei Virtual-Reality-Projekten hat er als Sounddesigner gearbeitet. Er gibt Audio- und Hörspielseminare und arbeitet als Werbetexter und Werbesprecher für zahlreiche Unternehmen sowie für Kino- und Radiowerbung. Musikalisch betreut er neben seinen eigenen Projekten auch Jingle- und Imageproduktionen. Bereits 1988 brachte ihm eine frühe Hörspielarbeit mit Balthasar den Sonderpreis der Jury für akustische Qualität beim Maxell-Momentaufnahmen-Wettbewerb ein.

Balthasar von Weymarn, geboren 1968, lebt seit 2006 im Taunus bei Frankfurt. Ausgebildeter Dramaturg und Filmproduzent (Filmstudium Hamburg); arbeitet auch als Skriptdoktor, -autor und Ghostwriter für Unternehmen wie Bavaria Film, Odeon Pictures, Tandem Communications, Storyline Entertainment u. a.

Die Aufnahmeleitung lag in den Händen von Thomas Weichler.

Die Sprecher und ihre Rollen:

Michael Lott spricht: Commander Mark Brandis
Luis Abrero: Lt. Yun Haneul
Wolf Frass: Prolog
Zhong Danhong: Majorin My-Lang
Fang Yu: VOR-Minister Tschou Fang-Wu
Martin Wehrmann: Lt. Iwan Stroganow
Christine Mühlenhof: Bordcomputer CORA
Holger Umbreit: Cpt. Robert Monnier
Georg Matthias: Dr. Martin Horvath
Rasmus Borowski: Lt. Antoine Ibaka
Christian Rode: Gen. Gordon Smith
Martin Kunze: Col. Maxime Larriand
Andreas Martens: Kap. Tjark Hildebrand
Gerhart Hinze: John Harris
Esther Schramm: Cpt. Karen Danielson
Werner Möhring: Lt. Michael Horstmann
Dorothea Anna Hagena: Ruth O’Hara
Kai Henrik Mäller: Radio Metropolis
Und weitere.

Das Hörspielmanuskript schrieb Balthasar v. Weymarn nach dem gleichnamigen Roman von Nikolai von Michalewsky.

_Hintergrund und Vorgeschichte_

Die Mark Brandis-Hörspielreihe begann 2005-2007 mit [„Bordbuch Delta VII“. 4995 Inhaltlich unterscheidet sie sich in einigen wichtigen Punkten von den Büchern.

* Die Geschichten sind um 50 Jahre in die Zukunft verlegt, die Saga beginnt also 2119;

* Die Kürzel EAAU und VOR sind zu „die Union“ und „die Republiken“ geworden;

EAAU: Die Europäisch-Amerikanisch-Afrikanische Union (EAAU) ist ein transkontinentaler Staatenverbund und wurde als Zusammenschluss der drei Kontinente Europa, Amerika und Afrika ca. 1999 gegründet – ihr assoziiert ist Australien. Während Europa der Kontinent ist, der über die längste Tradition verfügt, haben sich Afrika und Amerika zu den industriell bedeutendsten Kontinenten entwickelt.
Flagge: ein Ring goldener Planeten um drei kleeblattartig angeordnete grüne Kontinente auf weißem Grund.
Hauptstadt: Metropolis

VOR: Die Vereinigten Orientalischen Republiken (VOR) sind ein transkontinentaler Staatenverbund und umfassen zwischen Ural und der Pazifikküste die asiatischen Staaten einschließlich Ozeaniens.
Flagge: zwei gekreuzte Mongolenschwerter vor einer gelb-roten Sonne.
Hauptstadt: Peking

* Computer müssen nicht jedes Mal neu programmiert werden, sondern kümmern sich selbständig um ihre Aufgaben (daher kein „Technobabble“). |Delta VII| besitzt eine sprechende „Persönlichkeit“ mit dem Namen CORA, die von jedem Ort im Schiff aus zu erreichen ist;

* Die |Delta VII| besteht aus Brücke, Aufenthaltsraum/Messe, Maschinenraum und den Quartieren, dazu noch zwei Schleusen (Hauptschleuse kielseits und Dingischleuse deckseits); sie ist außerdem kein raketenartiger Vertikalstarter mehr;

* Mark Brandis und Ruth O’Hara können sich „Videobriefe“ schreiben; sog. Homeservice-Tapes (erinnert sich hier wer an „Das Arche Noah-Prinzip“?***) und sind bereits verheiratet, dafür hat Lt. Antoine Ibaka seine Frau Lydia erst auf der Venus kennengelernt;

* Die Geschichte ist gestrafft – so beginnt sie bereits mit dem Anflug auf die Erde (statt dem Anflug auf die Venus);

* Die „Reinigende Flamme“ hat bereits einmal (vor dem ersten Band) versucht, die Macht in der EAAU zu übernehmen. Da dieser Putsch damals vereitelt wurde, sind Mitglieder der Regierungen der Bedrohung gegenüber nachlässig geworden;

* Tom Collins‘ Rolle als Wegbereiter Smiths ist ausgedehnt;

* Alexander Repin ist nicht „Vorsitzender des Rates für Innere und Äußere Sicherheit“ auf der Venus, sondern Gouverneur;

* Die Venus leitet Energie aus dem Treibhauseffekt per Fernübertragung an die Erde;

* |Delta VII| kann in der SK-Konfiguration bis zu acht schwere Raketentorpedos neben den Energiewaffen abfeuern;

* Robert Monnier hat eine medizinische Zusatzausbildung;

* Die Technik der Gehirntransplantation (Brigadegeneral Rodriguez) ist durch ein verfeinertes Scanning-Verfahren ersetzt;

* Der Frachterkapitän Nelson (vgl. Aufbruch zu den Sternen) hat eine Tochter, die als Reporterin arbeitet.

***: Am Anfang seiner Spielfilmkarriere ging es Roland Emmerich um eins: Um die Umwelt. Das ARCHE NOAH PRINZIP (1984) könnte man als Öko-Klimakatastrophen-Science-Fiction-Thriller bezeichnen.

|Die Venus-Kolonie|

Die Chinesen errichteten auf dem Mars die erste Kolonie, deshalb wollte die westliche Union lieber die Venus besiedeln. Erst mit der Entdeckung einer chemischen Konstante Mitte des 21. Jahrhunderts gelang ein Durchbruch, und seither macht die Zersetzung von Schwefelsäure und Kohlendioxid in der Venus-Atmosphäre Fortschritte, wird aber erst Ende des 22. Jahrhundert abgeschlossen sein. Aufgrund der hohen Oberflächentemperatur von zunächst 450 °C und der langen Venustage (1 Tag entspricht 5832 Stunden) war und ist eine Besiedlung nur in Polnähe möglich. Bis 2095 wurde eine Strafkolonie unterhalten. Ein Schirm wurde errichtet, Forscher und Zivilisten folgten. Bodenwärme wurde in Energie umgewandelt, und die Venuskolonie prosperiert. (aus dem Booklet, abgewandelt)

_Handlung_

Mark Brandis befindet sich als Gefangener an Bord eines Schiffes der VOR-Flotte. Er versucht, einen Leutnant zu überzeugen, dass er wichtige Unterlagen über die Angriffspläne des Generals Smith bei sich trägt, die einen bevorstehenden Angriff der Union vereiteln könnten. Keiner glaubt, dass ein Gegner so närrisch sein könnte, ein Freund der VOR-Regierung in Beijing zu sein und ihr helfen zu wollen. Brandis steht nach einem Schauprozess bereits vor dem Exekutionskommando (vermutlich als Spion), als die Begnadigung eintrifft.

Der Verteidigungsminister der VOR, Tschou Fang-Wu, hat aus den Dokumenten erfahren, dass der Angriff des Unionsgenerals in 40 Stunden erfolgen soll: ein gelenkter Wirbelsturm mit schwerem Stickstoff, der Millionen Tote fordern würde. Fang-Wu will einen atomaren Präventivschlag führen, es sei denn, es gelänge Brandis, eine Alternative anzubieten.

Um zur unterseeisch operierenden Widerstandsbewegung von John Harris zu gelangen, muss Brandis mit der |Delta VII| zur nordpazifischen Insel Malden fliegen. Doch es ist eine Falle. Ein Verräter muss dieses Manöver dem General zugespielt haben, der nun Brandis in einer kleinen, stinkenden Hütte ein sensationelles Angebot unterbreitet. Brandis soll im Widerstand als Sündenbock agieren, um die innen- und außenpolitischen Unterdrückungsmaßnahmen des Generals zu rechtfertigen. Darauf lässt sich Brandis selbstredend nicht ein und wird deshalb an Bord eines U-Bootes geschafft, das ihn zu seinem Schauprozess nach Metropolis bringen soll.

Doch das U-Boot wurde zuvor von der Widerstandsbewegung gekapert. Als Kapitän Hildebrand seinen „Gefangenen“ Brandis unter Deck in die Messe führt, ist es sein alter Commander John Harris, der ihn begrüßt. Brandis hatte Harris verschollen geglaubt. Nun kann ihm Brandis von dem bevorstehenden Angriff berichten und an einer Konferenz des Militärs der Widerstandsbewegung teilnehmen.

Da Smith den Angriff mit schwerem Stickstoff führen will, der nur in dem Inustriekomplex der „Totalchemie“ hergestellt wird, muss ein erster Präventivschlag darin bestehen, die Produktion und Lieferung dieser Chemikalie zu verhindern. |Delta VII| unter Brandis soll sich am Angriff beteiligen, nachdem zuvor ein anderer Angriff die Abwehr des Feindes ausgeschaltet hat. Captain Karen Danielson bringt Brandis zur |Delta VII|.

Der Angriff, an dem auch Danielsons |Apollo| teilnimmt, kann beginnen. Doch es sind ein paar unorthodoxe Manöver nötig, um zum Erfolg zu gelangen.

_Mein Eindruck_

Die Handlung dieser Episode ist folgerichtig gestaltet – und im Gegensatz zu den vorhergehenden Episoden auch nicht zu lang. Mark Brandis verhandelt mit seinem Wissen erst mit den Chinesen, dann mit deren Gegner General Smith, um sich schließlich doch dem Widerstand gegen Smith anzuschließen. Es folgen Planung und Durchführung eines Präventivschlags gegen Smith. Der Gewalteinsatz ist das kleinere Übel im Vergleich zu einem Weltkrieg und insofern zu rechtfertigen.

Damit könnte eigentlich Schluss sein, gäbe sich der Autor mit halben Sachen zufrieden. So aber sind noch humanitäre Aufräumarbeiten fällig. Und im Epilog bleibt noch ein loses Ende, das die Motivation für die nächste Episode liefert – Ruth zu suchen, Marks Frau. Man sieht also, dass der rote Faden sauber herausgearbeitet ist. Es kommt keine Verwirrung auf.

Das bedeutet aber nicht, dass es keine Überraschungen oder Aha-Effekte gäbe. Das Auftauchen des Generals auf einer einsamen Pazifikinsel ist eine solche Szene. Sie wurde mit erheblichem akustischen Aufwand gestaltet, so dass von vornherein klar ist, dass es sich um etwas Wichtiges handeln muss, das nun gleich passiert: ein moralischer Test des Helden durch einen Versucher, der immerhin die halbe Welt beherrscht und sich anschickt, die andere Hälfte zu erobern.

Die Welt von Mark Brandis ist zweigeteilt, so als gelte das Blockdenken des Kalten Krieges immer noch. Das bedeutet zwar, in alten Mustern zu denken, macht die Handlung und ihre Schauplätze aber auch ziemlich übersichtlich. Im Unterschied zu den vorhergehenden Episoden ist die Handlung fast vollständig auf die Erde beschränkt. Dass dies nicht so bleiben kann, wenn es weiter eine SF-Serie sein soll, versteht sich von selbst: Die |Delta VII| muss wieder hinaus ins All. Dort warten schon die Roboter …

_Die Inszenierung_

|Die Sprecher|

Zu den vorhergehenden Folgen schrieb ich, dass die Sprecher zu Lieferanten von Sprechblasen degradiert worden seien. Dies trifft zu meiner positiven Überraschung diesmal nicht mehr zu. An drei Stellen finden sich ausgezeichnete, längere Dialoge: beim chinesischen Verteidigungsminister; der Dialog mit General Smith; und die Stelle, in der sich Brandis bei Bob Monnier entschuldigt.

Diese Dialoge belegen die Verhaltensweisen von Erwachsenen statt von Jugendlichen. Man nimmt den Figuren jetzt ab, dass sie über Krieg und Frieden sowie den Tod von Menschen zu entscheiden in der Lage sind. Die Ernsthaftigkeit von „Raumpatrouille Orion“ ist nun mit der schnellen Handlung von „Perry Rhodan“ bestens kombiniert.

|Die Geräusche|

Die Geräuschkulisse erstaunt den Hörer mit einer Vielzahl mehr oder weniger futuristischer Töne, so etwa die Triebwerke der |Delta VII| oder das Öffnen und Schließen ihrer Luken und Schleusen. Doch wenn man ein Fan von SF-Fernsehserien ist, dann dürfte einen dies nicht gerade umhauen, sondern eher ganz normal vorkommen. Immerhin trägt der gute Sound dazu bei, den Hörer direkt ins Geschehen hineinzuversetzen, und das kann man von den wenigsten SF-Fernsehserien behaupten.

Die meisten SF-Serien wie etwa „Classic Star Trek“ oder „Raumpatrouille Orion“ sind viel zu alt für solchen Sound, und „Babylon 5“ oder „Andromeda“ klingen zwar toll, spielen aber in abgelegenen Raumgegenden, wo irdische Ereignisse kaum eine Rolle spielen. Dadurch hebt sich „Mark Brandis“ im Hörspiel bemerkenswert von solchen TV-Produktionen ab, von SF-Hörspielen ganz zu schweigen. Nur |Lübbe|s [„Perry Rhodan – Sternenozean“ 5479 kann in dieser Liga mitspielen.

Besonders gut gefiel mir die realistisch gestaltete Szene auf der Pazifikinsel. Wellenrauschen, Fliegensummen, eine quietschende Tür, dann verzerrte Funksprüche, ein Donnern von Maschinen und schließlich ein kühler Drink zwischen dem General und seinem Gefangenen. Ebenfalls eindrucksvoll sind das Tauchen in die Operationsbasis der Rebellen, aber auch die Rettungsaktion in Metropolis: Explosionen, Schüsse, Treffer von Raketen und Granaten – hier geht die Post ab. Das ist wirklich spannend und akustisch beeindruckend gestaltet.

|Musik|

Ja, es gibt durchaus Musik in diesem rasant inszenierten Hörspiel. Neben dem Dialog und den zahllosen Sounds bleibt auf der Tonspur auch ein wenig Platz für Musik. Sie ist wie zu erwarten recht dynamisch und flott, aber nicht zu militärisch – ganz besonders im Intro und den Intermezzi. In der chinesischen Szene mit dem Verteidigungsminister dudelt im Hintergrund ein wenig chinesisch anmutende Musik. Ganz am Schluss erklingt ca. drei Minuten lang zum Abspann ein trauriges, ruhig gespieltes Piano, das mir gut gefiel.

|Das Booklet|

Das achtseitige Beiheft erzählt dem Hörer, was bisher geschah: Das wurde in „Bordbuch Delta VII“ und „Verrat auf der Venus“ berichtet. Eine weitere Seite zeigt ihm auf einer Weltkarte, wie sich VOR und Union verteilen. Etwas verblüffend: Metropolis liegt mitten im Atlantik.

Weitere Seiten liefern Kurzbiografien von:

General Gordon B. Smith
Tschou Fang-Wu
Col. Maxime Larriand
Cpt. Karen Danielson

Eine weitere Seite liefert Infos über das „Leben im 22. Jahrhundert“. Nach etwas Werbung für den |Wurdack|-Verlag, der die 31 Mark-Brandis-Romane alle neu auflegt, liefert die letzte Seite Infos zu den Machern (siehe oben). Die Rollenliste ist auf dem Rückcover der Jewelbox abgedruckt, ebenso die Kapitelüberschriften.

_Unterm Strich_

Ähnlich wie manche Handlungsstränge der „Perry Rhodan“-Hörspiele greift auch die Mark-Brandis-Serie politische Themen auf, statt nur auf die Karte der abenteuerlichen Erforschung fremder Welten zu setzen. Das finde ich schon mal sehr löblich, denn so kann der Hörer die gezeigten Vorgänge mit seinen eigenen sozialen und politischen Verhältnissen vergleichen und sie, mit etwas Verstand, auch kritisch bewerten. Unterschwellig warnt der Autor dieses Stoffes vor einer faschistischen Diktatur.

„Mark Brandis“ ist als Hörspiel professionell inszeniert, spannend, stellenweise actionreich und mitunter sogar bewegend. Im Unterschied zu den vorhergehenden Folgen wurden nun größere Dialogszenen eingebaut, die mir sehr gut gefallen haben. Sie charakterisieren besonders Mark Brandis als einen moral- und verantwortungsbewussten Erwachsenen, der auch mal seine Fehler korrigieren kann. Dies ist beruhigend weit entfernt von Kinderkram und rückt die Serie in die Nähe der POE-Hörspiele, die mir fast durchweg gut gefallen.

Fazit: ein Volltreffer.

|75 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3-88698-939-3|
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Mark Brandis – Testakte Kolibri 2 (Folge 6)

Tödliche Weltraumträume

Das Jahr 2124: Der Prototyp „Kolibri“ ist eine Sensation – der erste Raumschifftyp, der in allen Elementen, unter Wasser, in der Luft und im Weltraum reisen kann. Mark Brandis wird beauftragt, als Projektleiter eine mysteriöse Pannenserie aufzuklären, die einen Testpiloten nach dem anderen umbringt. Die VEGA (siehe unten unter „Hintergrund“) braucht den Erfolg, und der Druck steigt. Brandis begibt sich selbst in Gefahr, um dem Rätsel auf den Grund zu gehen … (Verlagsinfo)

Der Autor

Mark Brandis – Testakte Kolibri 2 (Folge 6) weiterlesen

Michalewsky, Nikolai von / Redeker, Jochim-C. / Weymarn, Balthasar von – Mark Brandis: Testakte Kolibri 1 (Hörspiel, Folge 5)

_Spannende Ermittlung bei tödlicher Erprobung_

Das Jahr 2124: Der Prototyp „Kolibri“ ist eine Sensation – der erste Raumschifftyp, der in allen Elementen, unter Wasser, in der Luft und im Weltraum reisen kann. Mark Brandis wird beauftragt, als Projektleiter eine mysteriöse Pannenserie aufzuklären, die einen Testpiloten nach dem anderen umbringt. Die VEGA (siehe unten unter „Hintergrund“) braucht den Erfolg, und der Druck steigt. Brandis begibt sich selbst in Gefahr, um dem Rätsel auf den Grund zu gehen … (Verlagsinfo)

_Der Autor_

Nikolai von Michalewsky (1931-2000) war bereits Kaffeepflanzer, Industriepolizist, Taucher und Journalist gewesen, als sein erster Roman 1958 veröffentlicht wurde. Am bekanntesten wurde er ab 1970 mit den Mark-Brandis-Büchern, der bis heute (nach Perry Rhodan) mit 31 Bänden erfolgreichsten deutschsprachigen SF-Reihe.

Seine konsequente Vorgehensweise, Probleme der Gegenwart im Kontext der Zukunft zu behandeln, trug Michalewskys Serie eine treue Leserschaft und hohe Auflagenzahlen ein. Seine besondere Zuneigung galt besonders dem Hörspiel. Er gehörte zu den meistbeschäftigten Kriminalhörspiel- und Schulfunkautoren Deutschlands. (Verlagsinfo)

Folge 1: [„Bordbuch Delta VII“ 4995
Folge 2: [„Verrat auf der Venus“ 5013
Folge 3: [„Unternehmen Delphin“ 5524
Folge 4: [„Aufstand der Roboter“ 5986

_Die Inszenierung_

Die Macher und Regisseure sind Interplanar.de:

Joachim-C. Redeker: Sounddesign und Musik
Redeker und Balthasar von Weymarn: Produktion, Regie und Schnitt

Jochim-C. Redeker, geboren 1970, lebt seit 1992 in Hannover. Gelernt hat er das Produzieren in der SAE Frankfurt, seither arbeitet er als Tonmeister für Antenne Niedersachsen. An zwei Virtual-Reality-Projekten hat er als Sounddesigner gearbeitet. Er gibt Audio- und Hörspielseminare und arbeitet als Werbetexter und Werbesprecher für zahlreiche Unternehmen sowie für Kino- und Radiowerbung. Musikalisch betreut er neben seinen eigenen Projekten auch Jingle- und Imageproduktionen. Bereits 1988 brachte ihm eine frühe Hörspielarbeit mit Balthasar den Sonderpreis der Jury für akustische Qualität beim Maxell-Momentaufnahmen-Wettbewerb ein.

Balthasar von Weymarn, geboren 1968, lebt seit 2006 im Taunus bei Frankfurt. Ausgebildeter Dramaturg und Filmproduzent (Filmstudium Hamburg); arbeitet auch als Skriptdoktor, -autor und Ghostwriter für Unternehmen wie Bavaria Film, Odeon Pictures, Tandem Communications, Storyline Entertainment u. a.

Die Aufnahmeleitung lag in den Händen von Thomas Weichler.

Das Hörspielmanuskript schrieb Balthasar v. Weymarn nach dem gleichnamigen Roman von Nikolai von Michalewsky.

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

Michael Lott spricht: Commander Mark Brandis
Wolf Frass: Prolog
Peter Bieringer: William Stafford
Dorothea Anna Hagena: Ruth O’Hara, Brandis‘ Gattin
Marion von Stengel: Henri Vidal
Frank Thomé: Manuel Vargas
Stefan Peters: Adjutant
Gerhart Hinze: John Harris, Direktor von VEGA
Christian Lessiak: Sven Osberg
Siegrun Sträter: Louise Barley
Olaf Reichmann: Anthony Richardson
Detlef Bierstedt: Dr. Jefferson Greene
Ozan Ünal: Boleslaw Burowski
David Nathan: Grigori „Grischa“ Romen

David Nathan ist die deutsche Stimme von Johnny Depp und anderen, Detlef Bierstedt ist die deutsche Stimme von George Clooney.

_Hintergrund_

|Die Venus-Kolonie|

Die Chinesen errichteten auf dem Mars die erste Kolonie, deshalb wollte die westliche Union lieber die Venus besiedeln. Erst mit der Entdeckung einer chemischen Konstante Mitte des 21. Jahrhunderts gelang ein Durchbruch, und seither macht die Zersetzung von Schwefelsäure und Kohlendioxid in der Venus-Atmosphäre Fortschritte, wird aber erst Ende des 22. Jahrhundert abgeschlossen sein. Aufgrund der hohen Oberflächentemperatur von zunächst 450 °C und der langen Venustage (1 Tag entspricht 5832 Stunden) war und ist eine Besiedlung nur in Polnähe möglich. Bis 2095 wurde eine Strafkolonie unterhalten. Ein Schirm wurde errichtet, Forscher und Zivilisten folgten. Bodenwärme wurde in Energie umgewandelt, und die Venuskolonie prosperiert. (aus dem Booklet, abgewandelt)

|VEGA|

Die Strategische Raumflotte (SR) lagerte 2106 ihre Entwicklungsabteilung auf die Venus aus. Die zuständige Agentur ist die VEGA, kurz für Venus-Erde-Gesellschaft für Astronautik, mit immerhin 8000 Mitarbeitern. Direktor der VEGA ist seit 2122 der ehemalige Major (SR) und Commander (VEGA) John Harris. Die Routen der Testflüge für die Neuentwicklungen sind streng geheim, da die Prototypen als begehrte Beute sowohl für die Vereinigten Orientalischen Republiken (VOR) und die Europäisch-Amerikanisch-Afrikanische Union (EAAU), aber auch für Raumpiraten gelten. Offiziell gilt die VEGA als neutral, aber ihre Auftraggeber waren bislang immer die SR und die Raumfahrtbehörde der Union.

_Handlung_

Mark Brandis ist der neue Projektleiter für die Tests am Allzweckflugzeug „Kolibri“, das für die Erkundung fremder Planeten vorgesehen ist. Brandis will mit Kolibris an Bord des Raumschiffs „Hermes“ zur Erkundung des äußeren Sonnensystems aufbrechen. Leider machen ihm schlechte Meldungen einen Strich durch die Rechnung. Als er auf dem VEGA-Stützpunkt auf der Pazifikinsel Espiritu Santo eintrifft, meldet ihm Pilot William Stafford den fünften Verlust eines Testpiloten.

Die Testpilotin Henri Vidal gibt ihm ein paar Antworten, die nicht in den Flugprotokollen stehen. Immer wenn der Vogel auf 2500 Meter getaucht ist und das Triebwerk starten soll, versagt der reguläre Startmechanismus. Entweder ertrinkt der Pilot, weil die Kiste in der zunehmenden Tiefe vom Wasserdruck zerquetscht wird – oder er wagt einen Alarmstart, der jedoch das Vehikel aus dem Wasser katapultiert und bis zu den Sternen bringt, auf Nimmerwiedersehen. Der Pilot stirbt an Luftmangel, wenn ihm nicht schon der hohe Andruck beim Start die Knochen gebrochen hat.

Das klingt ja nicht sonderlich ermutigend. Aber könnten das Problem nicht die Piloten sein, fragt er sich, als er die Kneipe des Stützpunkts betritt. Der Pilot Manuel Vargas behauptet, der Vogel sei ein Fleischwolf, will aber trotzdem nicht gehen. Brandis verbietet jede Ausgabe von Alkohol, was nicht gerade auf Gegenliebe trifft. Brandis Chef Harris, ein Kriegsveteran, glaubt wie Stafford, es könnte sich eher um einen Konstruktionsfehler handeln. Aber das Flugzeug wird bereits seit zwölf Jahren entwickelt und sollte ausgereift sein. Es sei denn, es handelt sich um Sabotage …

Weil die Zeit wegen politischen Drucks von ganz oben drängt, fliegt Brandis den Vogel selbst – und ist begeistert. Mit Gedankensteuerung reagiert das Vehikel auf die geringste Anweisung, so dass schwierigste Flugbewegungen kein Problem sind. Bei der Zwischenstation in der Mondbasis lernt er den Chefkonstrukteur Dr. Jefferson Green und den Techniker Anthony Richardson kennen. Richardson kann wegen eines Herzfehlers nicht selbst fliegen. Von Green erfährt Mark, dass „Kolibri“ ein Kind von General Smith aus dem Bürgerkrieg ist. Wenigstens kann Mark auf dem Mond seine Frau Ruth O’Hara wiedersehen.

Die Nagelprobe steht noch aus: der Tauchgang. Alles verläuft so, wie es sein soll. Abends feiern alle Piloten am Strand bei Lagerfeuer und Mondschein – der Generator ist ausgefallen. Bei dieser Gelegenheit lernt Mark den bemerkenswerten Testpiloten Grigori „Grischa“ Romen kennen. Der Mann scheint eine ungewöhnliche Lebensphilosophie zu haben, die ihn zwischen Heiterkeit und Melancholie schwanken lässt. Er sei ein Zigan aus der Ukraine und ans Umherziehen gewöhnt, er spielt Geige und Mundharmonika. Mit Grischa schließt Mark sogar Freundschaft.

Als sie am nächsten Tag zusammen den Tauchtest vornehmen, wird der Funkempfang massiv gestört. Wo ist dieser Störsender? Kurz bevor Grischa einen Notstart hinlegt, entdeckt er eine geheime Station am Meeresboden …

_Mein Eindruck_

Diese Story klingt verdächtig nach einem Macho-Abenteuer à la „Top Gun“, entpuppt sich aber schon bald als ein Nebenschauplatz der schwelenden Konflikte, die der Bürgerkrieg hinterlassen hat (siehe Folgen 1-4). Die Sterberate unter den Testpiloten ist unter anderem deshalb so hoch, weil sie während des Bürgerkriegs gefoltert wurden. Ihre Traumata machen sich nun besonders in der Notlage des Eingesperrtseins in einem sinkenden Fahrzeug verhängnisvoll bemerkbar, weil sie dem fast sicheren Tod ins Auge sehen. Doch die Alternative des Alarmstarts ist ebenso verderblich: Sie jagen den Vogel nur ins Jenseits des tiefen Weltraums.

In Teil zwei dieser Folge wird eine weitere Folge des Bürgerkriegs erkennbar: Sabotage. Und die neue Pilotin Jordan ist eine Ansammlung von Prothesen, die sie einem Unfall während des Krieges zu verdanken hat. Jordans Auftritt weist auf eine weitere Besonderheit dieses Szenarios auf dem vermeintlich idyllischen Eiland hin: Die Frauen sind gleichberechtigt und genauso hart drauf wie die männlichen Kollegen. Nicht die Kerle zücken den Revolver, sondern eine Frau.

Marks neuer Freund Grischa Romen, ein „Zigeuner“, ist ebenfalls Opfer des Kriegs geworden, und seine Geschichte ist sehr interessant. Sein Schiff wurde vor Australien von Piraten versenkt, und nur mit einem besonderen Trick gelang es ihm, ihnen zu entrinnen. Als unliebsamen Zeugen hätten sie ihn kaltgemacht. Romen will auf den Mond, zu den Stützpunkten, wo die Raumschiffe ausgerüstet werden. Er hat Träume, aber auch Traumata. Seine „russische Seele“ ist etwas klischeehaft gestaltet: melancholisch, aber gleichmütig. Man muss ihn einfach mögen. Und David Nathan gestaltet diese Figur sehr sympathisch.

Die Handlung wird von Marks Ermittlung vorangetrieben. Die geht ein bisschen schleppend voran, aber das liegt wohl auch daran, dass sie Stoff für zwei Folgen liefern muss und nicht alles hopplahopp vorangeht. Schließlich geht es ja auch um die Konflikte, auf die Mark stößt. Zudem soll der Zuhörer etwas von der Action mitbekommen, und das geht nur mit Hilfe der akustisch beeindruckenden Inszenierung der Testflüge bzw. Tauchfahrten.

_Die Inszenierung_

Das Hörspiel beginnt mit einer bezeichnenden Geräuschkulisse: dem Gluckern und Blubbern rund um ein Unterwasserfahrzeug, wie es ein „Kolibri“ darstellt. Danach folgen flotte Latino-Rhythmen, die den Zuhörer auf die Stimmung auf einem lateinamerikanischen Eiland einstimmen.

Die Geräuschkulisse erstaunt den Hörer mit einer Vielzahl mehr oder weniger futuristischer Töne, so etwa die Triebwerke der |Delta VII| oder das Öffnen und Schließen ihrer Luken und Schleuse. Doch wenn man ein Fan von SF-Fernsehserien ist, dann dürfte einen dies nicht gerade umhauen, sondern eher ganz normal vorkommen. Vor allem das Dröhnen, Zischen und Jaulen von Düsen ist regelmäßig zu hören, was ja auch naheliegt.

Ungewöhnlich sind eher Sounds, die an das Brutzeln von Eier erinnern, an stockende Sounds – das lässt aufhorchen. Hier haben die Macher dazugelernt. Der gute Sound trägt dazu bei, den Hörer direkt ins Geschehen hineinzuversetzen, und das kann man von den wenigsten SF-Fernsehserien behaupten. Ich fand es beispielsweise ungewöhnlich, eine Episode ohne jedes Wort beginnen zu lassen, sondern eine Minute lang Töne zu kombinieren, so etwa Delphinpfeifen, Walgesänge, Gluckern und ähnliches.

Die meisten SF-Serien wie etwa „Classic Star Trek“ oder „Raumpatrouille Orion“ sind viel zu alt für solchen Sound, und „Babylon 5“ oder „Andromeda“ klingen zwar toll, spielen aber in abgelegenen Raumgegenden, wo irdische Ereignisse kaum eine Rolle spielen. Dadurch hebt sich „Mark Brandis“ im Hörspiel bemerkenswert von solchen TV-Produktionen ab, von SF-Hörspielen ganz zu schweigen. Nur |Lübbe|s „Perry Rhodan“ kann in dieser Liga mitspielen. Auch das Design von verzerrten Meldungen ist ähnlich professionell gehandhabt. Ein Satz kann mittendrin seine Klangcharakteristik ändern – faszinierend.

|Die Sprecher|

Die Dialoge belegen die Verhaltensweisen von Erwachsenen statt von Jugendlichen. Man nimmt den Figuren jetzt ab, dass sie über Krieg und Frieden sowie den Tod von Menschen zu entscheiden in der Lage sind. Die Ernsthaftigkeit von „Raumpatrouille Orion“ ist mittlerweile mit der schnellen Handlung von „Perry Rhodan“ bestens kombiniert.

Auch Gewaltszenen an Bord von Raumfahrzeugen oder in Mannschaftsunterkünften sind nicht selten, so etwa zwischen Henri Vidal und Lt. Jordan, die ironischerweise beide Frauen sind. Der Gewalt geht ohne Ausnahme eine verbale Auseinandersetzung voraus, und sie hat immer personelle Konsequenzen. Daher ist Gewalt nicht um ihrer selbst willen inszeniert, sondern hat eine durchaus einsehbare Funktion.

|Musik|

Ja, es gibt durchaus Musik in diesem rasant inszenierten Hörspiel. Neben dem Dialog und den zahllosen Sounds bleibt auf der Tonspur auch ein wenig Platz für Musik. Sie ist, wie zu erwarten, recht dynamisch und flott, aber nicht zu militärisch – ganz besonders im Intro und in den Intermezzi.

Ganz am Schluss erklingt ein flottes Outro, das den Ausklang zu dieser Episode bildet, bevor es zu einer langsam Hintergrundmusik abbremst. Diese läuft während der langen Absage, bei der sämtliche Sprecher und, wo sinnvoll, ihre Rollen aufgezählt werden. Den Abschluss bildet der Hinweis auf die nächste Doppelfolge mit dem Titel „Vorstoß zum Uranus“.

|Das Booklet|

Das Booklet bietet einen Überblick über die bereits erschienenen Folgen der Serie, über die Macher und über die Sprecher. Darüber hinaus gibt es jeweils Zusatzinformationen, so etwa über die VEGA, über die Insel Espiritu Santu und über die Organisation Marenostro. Mehrere Begriffe aus der Fliegerei werden im Booklet zum ersten Teil erklärt. Zwei Biographien finden sich im Booklet zum zweiten Teil: zu Grischa Romen und zu Rosanna Jordan.

_Unterm Strich_

Ähnlich wie manche Handlungsstränge der „Perry Rhodan“-Hörspiele greift auch die Mark-Brandis-Serie politische Themen auf, statt nun auf die Karte der abenteuerlichen Erforschung fremder Welten zu setzen. Das finde ich schon mal sehr löblich, denn so kann der Hörer die gezeigten Vorgänge mit seinen eigenen sozialen und politischen Verhältnissen vergleichen und sie, mit etwas Verstand, auch kritisch bewerten. In „Testakte Kolibri“ bleiben die politischen Konflikte des beendeten Bürgerkriegs nicht in der Vergangenheit, sondern werfen einen langen Schatten. Mehr darf nicht verraten werden.

|Das Hörspiel|

„Mark Brandis“ ist als Hörspiel professionell inszeniert, spannend, stellenweise actionreich und mitunter sogar bewegend. Im Unterschied zu den ersten Folgen wurden nun mindestens zwei größere Dialogszenen eingebaut, die mir sehr gut gefallen haben. Sie charakterisieren besonders Mark Brandis als einen moral- und verantwortungsbewussten Erwachsenen, der auch mal seine Fehler korrigieren kann. In der nächsten Folge „Testakte Kolibri 2“ gerät er sogar schwer in die Bredouille.

Dies ist beruhigend weit entfernt von Kinderkram und rückt die Serie in die Nähe der POE-Hörspiele, die mir fast durchweg gut gefallen. In zehn Jahren wird man diese Serie als Vorbild für eine gelungene SF-Serie aus deutschen Landen auf gleicher Höhe mit „Perry Rhodan“ setzen. Und die Sammler werden sich die Finger danach lecken.

Gut finde ich, dass |Universal Music| jetzt den Vertrieb übernommen hat. Dadurch ist der Fortbestand der Serie wohl gesichert. Und nun kann man sich mit David Nathan (bekannt als „Johnny Depp“) und Detlef Bierstedt (bekannt als „George Clooney“) auch namhafte Synchronsprecher leisten, die ein wenig (?) mehr kosten als die bisher eingesetzten. Das kommt dem Wiedererkennungs- und Unterhaltungswert der Serie nur zugute.

|Hinweis|

Die Fortsetzung trägt den Titel „Testakte Kolibri 2“. Deren Fortsetzung heißt „Vorstoß zum Uranus“.

|57 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3829123136|
http://www.folgenreich.de/markbrandis
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http://www.universal-music.de/musik/hoerbuch/

Michalewsky, Nikolai von / Redeker, Jochim-C. / Weymarn, Balthasar von – Mark Brandis: Aufstand der Roboter (Hörspiel, Folge 4)

_Spannend: Entscheidungskampf gegen die Klon-Armee_

Das Jahr 2121: General Gordon B. Smith beherrscht nach seinem Putsch die Erde und die Venus – bei seinem Aufstieg zur Weltherrschaft stehen ihm nur noch die Vereinigten Orientalischen Republiken (VOR) im Weg. Die Aufrüstung für einen Krieg mit den VOR läuft auf Hochtouren. Smith hat einen Plan, wie er den Frieden nach innen und die Überlegenheit der Union gegenüber den Republiken sichern will.

Ein Jahr ist die |Delta VII| seit dem „Unternehmen Delphin“ schon in den Weiten des Sonnensystems unterwegs, ohne Stützpunkt und immer auf der Flucht vor Smiths fanatischer Sekte, der „Reinigenden Flamme“, die sie unerbittlich jagt. Der Hunger treibt Commander Mark Brandis und seine Besatzung zu einer aufgegebenen Raumstation. Dort entdecken sie das grausame Geheimnis Smiths, das dem Bürgerkrieg eine neue Wendung geben kann …

Dieses Hörspiel schließt den „Bürgerkriegs-Zyklus“ in der Mark-Brandis-Serie ab.

_Der Autor_

Nikolai von Michalewsky (1931-2000) war bereits Kaffeepflanzer, Industriepolizist, Taucher und Journalist gewesen, als sein erster Roman 1958 veröffentlicht wurde. Am bekanntesten wurde er ab 1970 mit den Mark-Brandis-Büchern, der bis heute (nach Perry Rhodan) mit 31 Bänden erfolgreichsten deutschsprachigen SF-Reihe.

Seine konsequente Vorgehensweise, Probleme der Gegenwart im Kontext der Zukunft zu behandeln, trug Michalewskys Serie eine treue Leserschaft und hohe Auflagenzahlen ein. Seine besondere Zuneigung galt besonders dem Hörspiel. Er gehörte zu den meistbeschäftigten Kriminalhörspiel- und Schulfunkautoren Deutschlands. (Verlagsinfo)

Folge 1: [„Bordbuch Delta VII“ 4995
Folge 2: [„Verrat auf der Venus“ 5013
Folge 3: [„Unternehmen Delphin“ 5524

_Die Inszenierung_

Die Macher und Regisseure sind Interplanar.de:

Joachim-C. Redeker: Sounddesign und Musik
Redeker und Balthasar von Weymarn: Produktion, Regie und Schnitt

Jochim-C. Redeker, geboren 1970, lebt seit 1992 in Hannover. Gelernt hat er das Produzieren in der SAE Frankfurt, seither arbeitet er als Tonmeister für Antenne Niedersachsen. An zwei Virtual-Reality-Projekten hat er als Sounddesigner gearbeitet. Er gibt Audio- und Hörspielseminare und arbeitet als Werbetexter und Werbesprecher für zahlreiche Unternehmen sowie für Kino- und Radiowerbung. Musikalisch betreut er neben seinen eigenen Projekten auch Jingle- und Imageproduktionen. Bereits 1988 brachte ihm eine frühe Hörspielarbeit mit Balthasar den Sonderpreis der Jury für akustische Qualität beim Maxell-Momentaufnahmen-Wettbewerb ein.

Balthasar von Weymarn, geboren 1968, lebt seit 2006 im Taunus bei Frankfurt. Ausgebildeter Dramaturg und Filmproduzent (Filmstudium Hamburg); arbeitet auch als Skriptdoktor, -autor und Ghostwriter für Unternehmen wie Bavaria Film, Odeon Pictures, Tandem Communications, Storyline Entertainment u. a.

Die Aufnahmeleitung lag in den Händen von Thomas Weichler.

Die Sprecher und ihre Rollen:

Michael Lott spricht: Commander Mark Brandis
Wolf Frass: Prolog, Samuel Hirschmann
Fang Yu: VOR-Minister Tschou Fang-Wu
Martin Wehrmann: Lt. Iwan Stroganow
Christine Mühlenhof: Bordcomputer CORA
Holger Umbreit: Cpt. Robert Monnier
Rasmus Borowski: Lt. Antoine Ibaka
Christian Rode: Gen. Gordon Smith
Martin Kunze: Col. Maxime Larriand
Gerhart Hinze: John Harris
Esther Schramm: Cpt. Karen Danielson
Werner Möhring: Lt. Michael Horstmann
Dorothea Anna Hagena: Ruth O’Hara
Dennis Bruhn: Sgt. Fahrettin Kemal
Joachim-C. Redeker: Homo factus
Michael Westphal: Cpt. Martin van Kerk
Und weitere.

Das Hörspielmanuskript schrieb Balthasar v. Weymarn nach dem gleichnamigen Roman von Nikolai von Michalewsky.

_Hintergrund und Vorgeschichte_

Die Mark Brandis-Hörspielreihe begann 2005-2007 mit [„Bordbuch Delta VII“. 4995 Inhaltlich unterscheidet sie sich in einigen wichtigen Punkten von den Büchern.

* Die Geschichten sind um 50 Jahre in die Zukunft verlegt, die Saga beginnt also 2119;

* Die Kürzel EAAU und VOR sind zu „die Union“ und „die Republiken“ geworden;

EAAU: Die Europäisch-Amerikanisch-Afrikanische Union (EAAU) ist ein transkontinentaler Staatenverbund und wurde als Zusammenschluss der drei Kontinente Europa, Amerika und Afrika ca. 1999 gegründet – ihr assoziiert ist Australien. Während Europa der Kontinent ist, der über die längste Tradition verfügt, haben sich Afrika und Amerika zu den industriell bedeutendsten Kontinenten entwickelt.
Flagge: ein Ring goldener Planeten um drei kleeblattartig angeordnete grüne Kontinente auf weißem Grund.
Hauptstadt: Metropolis

VOR: Die Vereinigten Orientalischen Republiken (VOR) sind ein transkontinentaler Staatenverbund und umfassen zwischen Ural und der Pazifikküste die asiatischen Staaten einschließlich Ozeaniens.
Flagge: zwei gekreuzte Mongolenschwerter vor einer gelb-roten Sonne.
Hauptstadt: Peking

* Computer müssen nicht jedes Mal neu programmiert werden, sondern kümmern sich selbständig um ihre Aufgaben (daher kein „Technobabble“). |Delta VII| besitzt eine sprechende „Persönlichkeit“ mit dem Namen CORA, die von jedem Ort im Schiff aus zu erreichen ist;

* Die |Delta VII| besteht aus Brücke, Aufenthaltsraum/Messe, Maschinenraum und den Quartieren, dazu noch zwei Schleusen (Hauptschleuse kielseits und Dingischleuse deckseits); sie ist außerdem kein raketenartiger Vertikalstarter mehr;

* Mark Brandis und Ruth O’Hara können sich „Videobriefe“ schreiben; sog. Homeservice-Tapes (erinnert sich hier wer an „Das Arche Noah-Prinzip“?***) und sind bereits verheiratet, dafür hat Lt. Antoine Ibaka seine Frau Lydia erst auf der Venus kennengelernt;

* Die Geschichte ist gestrafft – so beginnt sie bereits mit dem Anflug auf die Erde (statt dem Anflug auf die Venus);

* Die „Reinigende Flamme“ hat bereits einmal (vor dem ersten Band) versucht, die Macht in der EAAU zu übernehmen. Da dieser Putsch damals vereitelt wurde, sind Mitglieder der Regierungen der Bedrohung gegenüber nachlässig geworden;

* Tom Collins‘ Rolle als Wegbereiter Smiths ist ausgedehnt;

* Alexander Repin ist nicht „Vorsitzender des Rates für Innere und Äußere Sicherheit“ auf der Venus, sondern Gouverneur;

* Die Venus leitet Energie aus dem Treibhauseffekt per Fernübertragung an die Erde;

* |Delta VII| kann in der SK-Konfiguration bis zu acht schwere Raketentorpedos neben den Energiewaffen abfeuern;

* Robert Monnier hat eine medizinische Zusatzausbildung;

* Die Technik der Gehirntransplantation (Brigadegeneral Rodriguez) ist durch ein verfeinertes Scanning-Verfahren ersetzt;

* Der Frachterkapitän Nelson (vgl. Aufbruch zu den Sternen) hat eine Tochter, die als Reporterin arbeitet.

***: Am Anfang seiner Spielfilmkarriere ging es Roland Emmerich um eins: Um die Umwelt. Das ARCHE NOAH PRINZIP (1984) könnte man als Öko-Klimakatastrophen-Science-Fiction-Thriller bezeichnen.

|Die Venus-Kolonie|

Die Chinesen errichteten auf dem Mars die erste Kolonie, deshalb wollte die westliche Union lieber die Venus besiedeln. Erst mit der Entdeckung einer chemischen Konstante Mitte des 21. Jahrhunderts gelang ein Durchbruch, und seither macht die Zersetzung von Schwefelsäure und Kohlendioxid in der Venus-Atmosphäre Fortschritte, wird aber erst Ende des 22. Jahrhundert abgeschlossen sein. Aufgrund der hohen Oberflächentemperatur von zunächst 450 °C und der langen Venustage (1 Tag entspricht 5832 Stunden) war und ist eine Besiedlung nur in Polnähe möglich. Bis 2095 wurde eine Strafkolonie unterhalten. Ein Schirm wurde errichtet, Forscher und Zivilisten folgten. Bodenwärme wurde in Energie umgewandelt, und die Venuskolonie prosperiert. (aus dem Booklet, abgewandelt)

_Handlung_

Sieben Monate und zwei Wochen ist die |Delta VII|, das schnellste Raumfahrzeug im Sonnensystem, bereits unterwegs, stets verfolgt von den Schergen des Generals Gordon Smith, der Sekte, die sich „Reinigende Flamme“ nennt. Inzwischen hat die Besatzung nur noch für zwei Tage Wasser übrig. Das Wasser ist streng rationiert. Lt. Antoine Ibaka, der Bordingenieur, hat Fieber und braucht medizinische Hilfe. Lt. Iwan Stroganoff, dem Navigationsoffizier, gelingt es auf geniale Weise, eine verlassene Raumstation zu orten. Sofort fliegen sie nach Astrostad.

Brandis und Danielson dringen in die Station ein – und stoßen auf einen Scatz: Massen von Nahrungsmitteln und Getränken. Doch der Hort hat einen Wächter: einen geklonten Menschen, einen homo factus. In einer wilden Schießerei können sie ihn unschädlich machen. Jetzt wissen sie, dass diese Station der Reinigenden Flamme gehört. Aber wozu diente sie? Eine Woche später geht es Ibaka wieder gut und er findet einige Fakten darüber heraus.

Der homo factus ist eine aggressive Züchtung, um den Feind mit geballter Feuerkraft als loyale Einheit anzugreifen. Das Geheimnis: Die Persönlichkeit eines Originals wird gespeichert (wobei das Original zerstört wird) und beliebig weiterkopiert, wobei weitere Originale zerstört werden. Auf diese Weise lassen sich von Tausenden von – meist gezüchteten – Originalen in Windeseile Kopien von wenigen, natürlich loyalen Dienern des Generals erzeugen. Im Handumdrehen hat der General eine Armee. Aber es gibt eine Achillesferse in diesem Plan. Brandis findet dies extrem schaurig und will dem Spuk ein Ende machen. Doch der Weg dorthin verläuft ganz anders, als er erwartet hat …

Sobald er wieder Kontakt zur Erde hat, erfährt er, dass jetzt sein alter Kommandeur John Harris das Amt des Präsidenten innehat. Harris befiehlt ihm, einen Konvoi des Gegners abzufangen, der etwas sehr Wichtiges von der Venus zur Erde bringen soll. Diese Fracht ist an Bord der |Najade|. Als Brandis mit einem VOR-Kreuzer den Konvoi angreift, erschallt jedoch die Stimme seiner Frau Ruth O’Hara im Kopfhörer: Sie ist eine Geisel des Feindes! Und sie ist in Lebensgefahr!

Dennoch fragt sich Brandis, ob es sich die VOR-Kräfte leisten können, einen kriegswichtigen Konvoi passieren zu lassen, dessen Fracht womöglich über den Ausgang des Krieges entscheidet. Brandis befiehlt, den Angriff fortzusetzen. Es ist die richtige Entscheidung, wie sich am Ende zeigt …

_Mein Eindruck_

(Für den weiteren Text setze ich die Kenntnis der Hintergrundinformationen voraus.)

So eine Raumschlacht ist schön und gut, wenn sie in einer Space Opera auftaucht, die sich über mehrere Folgen hinzieht. Da ist jeder Actionhöhepunkt willkommen. Zum Glück besteht die Handlung keineswegs aus Raumschlachten: Das Geballer könnte einfach zu dumpfsinnig erscheinen. Deshalb haben der Autor und die Hörspielmacher dafür gesorgt, dass immer wieder sehr ruhige Passagen folgen, in denen sich sowohl der Verlauf der Handlung ändert als auch ein Licht auf die Welt geworfen wird, in der die Handlung angelegt worden ist.

Es ist eine Welt, in der ein einziger Despot sich anschickt, eine faschistische Diktatur zu errichten. Obwohl schon eine sektenartige Organisation nach Vorbild der SS ihm dient, baut er noch eine Armee aus Klonen auf, die alle das Gleiche denken. Diese roboterhafte Armee aus Gleichgeschalteten erinnert ebenfalls an Hitlers Drittes Reich. Der Gipfel der Perfidie: Der homo factus soll über den homo sapiens Mark Brandis ein Urteil fällen.

Diese Gerichtsfarce ist eine spannende Szene, denn Brandis stellt die Prämissen des homo-factus-Klons in Frage, so dass deren Absurdität offenbart wird. Diese Szene ist ein Wendepunkt des Hörspiels, denn nach der Verkündung des Todesurteils gegen Mark & Co. findet ein unerwarter Aufstand statt – ausgerechnet unter den Massen des homo factus. Die Ursache soll hier aber nicht verraten werden, um die Spannung nicht zu zerstören.

Der Showdown mit dem General bildet den finalen Höhepunkt des Hörspiels, danach folgen nur noch mehrere Epiloge, die den Zuschauer sich entspannen lassen. Der Showdown ist folgerichtig eingefädelt. Wenn der General sich selbst auf die empfangsbereiten homines facti überträgt, kann es zu keinen Loyalitätskonflikten mehr kommen. Entscheidend ist nun, dass Mark diese Übertragung rechtzeitig verhindert. Dies gelingt natürlich erst in allerletzter Sekunde. Aber bedeutet dies auch die Rettung der VOR? Weiterhören!

Einziger Schönheitsfehler dieser Produktion: Die Roboter aus dem Titel kommt nicht vor. Aber das ist vielleicht Definitionssache. Der Aufstand findet unter dem homines facti statt. „Ob nun Klon oder Roboter, wo ist der Unterschied?“, mag man sich fragen. Für mich liegt ein himmelweiter Unterschied zwischen einem mechanischen Konstrukt und einer biologischen Züchtung. Von den zahllosen Fehlerquellen beim Klonezüchten mal ganz abgesehen.

_Die Inszenierung_

|Die Sprecher|

Wurden in den anfänglichen Folgen Sprecher zu Lieferanten von Sprechblasen degradiert, so trifft dies zu meiner positiven Überraschung seit Folge drei nicht mehr zu. An mehreren Stellen finden sich ausgezeichnete, längere Dialoge. Der beste ist sicherlich jener, in dem Brandis Abschied von Ibaka nehmen muss. Ibaka ist verletzt und zieht den Freitod vor, der seinem Volk nützt. Hier mischen sich Trauer, Betroffenheit und Hoffnung zu einem bewegenden Gesamteindruck.

Auch das Wiedersehen Marks mit seiner Frau ist ähnlich schön gestaltet, allerdings viel kürzer. Dennoch hatte ich nicht den Eindruck, als wäre dieses Szene nur dazu da, um Minuten zu schinden. Sie ist vielmehr der private Höhepunkt des Geschehens für Mark, die Hauptfigur, und insofern unerlässlich.

Diese Dialoge belegen die Verhaltensweisen von Erwachsenen statt von Jugendlichen. Man nimmt den Figuren jetzt ab, dass sie über Krieg und Frieden sowie den Tod von Menschen zu entscheiden in der Lage sind. Die Ernsthaftigkeit von „Raumpatrouille Orion“ ist nun mit der schnellen Handlung von „Perry Rhodan“ bestens kombiniert. Auch Gewaltszenen an Bord von Raumfahrzeugen sind nicht selten. Der Gewalt geht ohne Ausnahme eine verbale Auseinandersetzung voraus, und sie hat immer personelle Konsequenzen. Daher ist Gewalt nicht um ihrer selbst willen inszeniert, sondern hat eine durchaus einsehbare Funktion.

|Die Geräusche|

Die Geräuschkulisse erstaunt den Hörer mit einer Vielzahl mehr oder weniger futuristischer Töne, so etwa die Triebwerke der |Delta VII| oder das Öffnen und Schließen ihrer Luken und Schleuse. Doch wenn man ein Fan von SF-Fernsehserien ist, dann dürfte einen dies nicht gerade umhauen, sondern eher ganz normal vorkommen. Ungewöhnlich sind eher Sounds, die an das Brutzeln von Eier erinnern, an stockende Sounds – das lässt aufhorchen. Hier haben die Macher dazugelernt. Der gute Sound trägt dazu bei, den Hörer direkt ins Geschehen hineinzuversetzen, und das kann man von den wenigsten SF-Fernsehserien behaupten. Ich fand es beispielsweise ungewöhnlich, eine Episode ohne jedes Wort beginnen zu lassen, sondern eine Minute lang Töne zu kombinieren, so etwa Delphinpfeifen und ähnliches.

Die meisten SF-Serien wie etwa „Classic Star Trek“ oder „Raumpatrouille Orion“ sind viel zu alt für solchen Sound, und „Babylon 5“ oder „Andromeda“ klingen zwar toll, spielen aber in abgelegenen Raumgegenden, wo irdische Ereignisse kaum eine Rolle spielen. Dadurch hebt sich „Mark Brandis“ im Hörspiel bemerkenswert von solchen TV-Produktionen ab, von SF-Hörspielen ganz zu schweigen. Nur |Lübbe|s „Perry Rhodan“ kann in dieser Liga mitspielen. Auch das Design von verzerrten Meldungen ist ähnlich professionell gehandhabt. Ein Satz kann mittendrin seine Klangcharakteristik ändern – faszinierend.

|Musik|

Ja, es gibt durchaus Musik in diesem rasant inszenierten Hörspiel. Neben dem Dialog und den zahllosen Sounds bleibt auf der Tonspur auch ein wenig Platz für Musik. Sie ist wie zu erwarten recht dynamisch und flott, aber nicht zu militärisch – ganz besonders im Intro und in den Intermezzi. Ganz am Schluss erklingt ein flottes Crescendo, das den Ausklang zu dieser enorm langen Episode bildet.

Danach folgt nur die Absage, bei der der Sprecher sämtliche Sprecher und, wo sinnvoll, ihre Rollen aufzählt. Den Abschluss bildet der Hinweis auf die nächste Folge mit dem Titel „Testakte Kolibri“. Die dynamische Hintergrundmusik stimmt den Zuhörer erwartungsfroh. Ich kann es kaum erwarten.

|Das Booklet|

Das achtseitige Beiheft erzählt dem Hörer, was bisher geschah: Das wurde in „Bordbuch Delta VII“, „Verrat auf der Venus“ sowie „Unternehmen Delphin“ berichtet. Eine weitere Seite listet astronomische und andere Begriffe auf.

Die mittlere Doppelseite liefert Kurzbiografien von:
Prof. Dr. Juan Segovia
Cpt. Martin van Kerk (SR)
Lt. Michael Hartmann (SR)
Sgt. Konstantinos Simpopoulos (SR)

Die nächste Seite enthält einen Auszug aus der „Allgemeinen Erklärung der Menschenpflichten“, worauf die Macher etwa Werbung für Ihren VEGA-Shop und dessen Produkte machen: T- und Sweatshirts sowie ein Kaffeebecher sind das bescheidene Angebot. Die letzte Seite bringt Infos zu den Machern (siehe oben). Die Rollenliste ist auf dem Rückcover der Jewelbox abgedruckt, ebenso die Kapitelüberschriften.

_Unterm Strich_

Ähnlich wie manche Handlungsstränge der „Perry Rhodan“-Hörspiele greift auch die Mark-Brandis-Serie politische Themen auf statt nun auf die Karte der abenteuerlichen Erforschung fremder Welten zu setzen. Das finde ich schon mal sehr löblich, denn so kann der Hörer die gezeigten Vorgänge mit seinen eigenen sozialen und politischen Verhältnissen vergleichen und sie, mit etwas Verstand, auch kritisch bewerten.

Unterschwellig warnt der Autor dieses Stoffes vor einer faschistischen Diktatur. Die Handlung präsentiert keine einfachen Lösungen, so etwa wenn sich Brandis zwischen dem taktischen Vorteil und dem Leben seiner Frau zu entscheiden hat. Auch Gewalt ist nie die Lösung, sondern das Problem, so als Lt. Ibaka den Kommissars, der seine Frau hinrichten ließ, nicht nur niederschlägt, sondern auch noch vorsätzlich tötet.

Die spannende Frage ist nun, ob Ibaka mit der Tötung eines Feindes davonkommt oder vors Kriegsgericht gestellt wird. Beides ist der Fall, doch das ist beileibe nicht das Ende vom Lied, denn sonst käme ein Soldat ja mit jedem Mord durch. Das ist nicht die Moral, die der Autor hier vorbringt. Und so hat Ibakas Tat noch ein bitteres Nachspiel.

|Das Hörspiel|

„Mark Brandis“ ist als Hörspiel professionell inszeniert, spannend, stellenweise actionreich und mitunter sogar bewegend. Im Unterschied zu den ersten Folgen wurden nun mindestens zwei größere Dialogszenen eingebaut, die mir sehr gut gefallen haben. Sie charakterisieren besonders Mark Brandis als einen moral- und verantwortungsbewussten Erwachsenen, der auch mal seine Fehler korrigieren kann.

Dies ist beruhigend weit entfernt von Kinderkram und rückt die Serie in die Nähe der POE-Hörspiele, die mir fast durchweg gut gefallen. In zehn Jahren wird man diese Serie als Vorbild für eine gelungene SF-Serie aus deutschen Landen auf gleicher Höhe mit „Perry Rhodan“ setzen. Und die Sammler werden sich die Finger danach lecken.

Hinweis: Die Fortsetzung trägt den Titel „Testakte Kolibri“.

|80 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3-88698-436-7|
http://www.sprechendebuecher.de
http://www.markbrandis.de
http://www.interplanar.de

Classic Shop

Mark Brandis – Blindflug zur Schlange (Folge 24)

Unter Weltraumpiraten: Action und Spannung

2133: Mark Brandis ist seit einem halben Jahr außer Dienst, als ihn die Nachricht von der Zerstörung des Patrouillenschiffs unter Grischa Romens Kommando erreicht. Als Zivilist hat Brandis keine Raumfluglizenz mehr. Zusammen mit Pablo Torrente macht er sich inkognito auf den Weg zu den Galapagosinseln. Von dort aus wollen sie versuchen, eine Passage zum Asteroidengürtel zu bekommen – in der Hoffnung, irgendwo in der von Piraten kontrollierten Region den Freund doch noch lebend zu finden … (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörspiel ab 12 Jahren.

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Mark Brandis – Planet-Aktion Z. (Folge 30)


Das Ende eines Tzigan-Helden

2136: Ein Notruf hat den Raumnotrettungskreuzer „Florence Nightingale“ zur „Barrakuda“ geführt. Im leeren Luxuskreuzer entdeckt Vormann Grischa Romen Spuren eines Verbrechens, das er sich nicht erklären kann. Als er zur Erde zurückkehrt, stellt er fest, dass sich das politische Klima der Union inzwischen verändert hat. Bereits ausgerottet geglaubte Fremdenfeindlichkeit ist wieder aufgeflackert, und bald muss der stolze Tzigan um sein Leben fürchten… (Verlagsinfo)
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Mark Brandis – Raumkadett: Der Fall Rublew (Folge 12)

Die Handlung:

Die Ausbildung an der Astronautenschule ist abgeschlossen, die Kadetten werden jedoch unter der Aufsicht von Prof. Westhoff für Einzeleinsätze bereitgehalten. Eine Eskorte für die Außenministerin aus Peking verläuft anders als geplant und sichert den bevorstehenden Friedensschluss zwischen Union und Republiken. Die beiden Piloten Mark Brandis und Rob Monnier werden offiziell geehrt, und Mark bekommt die Chance seines Lebens — ein eigenes Kommando … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

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Mark Brandis – Raumkadett: Das Jupiter-Risiko (Folge 11)

Die Handlung:

Vor den Abschlussprüfungen müssen die Kadetten der Astronautenschule Praxiserfahrung im Raumfahreralltag gewinnen. Mark Brandis, der davon träumt, später Alec Delaneys Erster Offizier zu sein, wird als Praktikant die nächste Reise des Forschungsschiffes ANAT begleiten. Unter Commander Brandt soll die ANAT die Atmosphäre des Planeten Jupiter erforschen. Doch als Brandt kurz vor dem Start verhaftet wird, ändert sich die Kommandostruktur: die ehrgeizige Patricia Simmons will um jeden Preis den Erfolg der Mission. Und Mark steht vor einer schweren Entscheidung … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Praktikant Brandis im Weltall … das könnte spannend werden. Und der Klappentext deutet auch nicht darauf hin, dass es am Ende doch wieder um politische Verwicklungen auf der Erde geht, sondern eher ein Egotrip im Forschungsraumer auf uns wartet.

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Mark Brandis – Raumkadett: Zwischen den Fronten (Folge 10)

Die Handlung:

Gerüchte um eine geplante Eroberung der Republikenkolonie auf dem Mars verdichten sich. Mark Brandis, Alec Delaney, Annika Melnikova und Rob Monnier sind seit Monaten auf Einsätzen in den Krisen- und Kriegsgebieten. Während einer Pause erfahren die Freunde, dass ihr Ausbilder Lt. Eckmann, der bereits seit Monaten ungewöhnlich reizbar und verschlossen gewirkt hatte, spurlos verschwunden ist. Er wird wegen Fahnenflucht gesucht und soll vors Kriegsgericht gestellt werden. Sie fassen den Plan, Eckmann zu suchen und vor einer Dummheit zu bewahren … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Eckmann sucht seine Ex und gerät an böse Chinesen, Mark fliegt hinterher und gerät auch an böse Chinesen. Das fasst die komplette Folge zusammen, die man so oft wieder hören möchte, wie man sich Folge X von Daily Soap Y von letztem Dienstag noch mal anschauen mag.

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Mark Brandis – Raumkadett: Endstation Pallas (Folge 9)

Die Handlung:

Mark Brandis und Rodrigo Rojas sind zum Dienst auf einer verlassenen Raumstation im Inneren des Asteroiden Pallas abgestellt. Als beide sich bereits an die langweilige Routine gewöhnt haben, lässt ein vermeintlicher Republikenangriff auf die afrikanische Stadt Nairobi und JUSTITIA bei Mark alle Alarmglocken läuten. Sind Attentäter vielleicht schon unterwegs, um ihn als Augenzeugen des Mordes an Präsident Bähler zu beseitigen? Den beiden Raumkadetten bleibt nur wenig Zeit, um sich auf alle Möglichkeiten vorzubereiten … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Da war doch was … stimmt … Mark schwebt ja eigentlich in Lebensgefahr, weil er Augenzeuge eines Mordes war … das hatte ich schon (fast) wieder vergessen. Dann hören wir doch mal, was die Häscher so unternehmen, um ihn auszulöschen … oder ob Mark unter Verfolgungswahn leidet.

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Mark Brandis – Raumkadett: Mondschatten (Folge 8)

Die Handlung:

In der Astronautenschule gehen Gerüchte um: Die Gruppe, in der Mark Brandis und seine Freunde ausgebildet werden, soll gegen Jungkadetten antreten, die die Raumflotte heimlich trainiert hat. Als Ort der Übungsmanöver wurde der Mond ausgewählt. Doch kaum sind sie dort eingetroffen und auf sich allein gestellt, kommt alles anders. Und es hilft Mark Brandis nicht, dass er ausgerechnet jetzt Nina wieder begegnet. Der Frau, die ihm vor Jahren das Herz gebrochen hat … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

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Mark Brandis – Raumkadett: Laurin (Folge 7)

Die Handlung:

Mark Brandis und seine Freunde an der Astronautenschule werden nach der Fähnrichsprüfung zu einem ersten Einsatz geschickt. Sie sollen in Begleitjägern einen Lebensmitteltransporter zum Kaspisee in die Stadt Baku eskortieren, die wegen eines Disputs zwischen Union und Republiken nur aus der Luft versorgt werden kann. Was als Routinemission beginnt, stellt sich jedoch als gefährliches Abenteuer heraus. Wer unter Laurins Schirm gerät, soll nie mehr zurückkehren … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Acht Monate ist es her, dass der Hörer etwas vom jungen Mark Brandis gehört hat. Inzwischen ist die Ursprungsserie zu Ende verhörspielt worden und der Junior bleibt allein in der Raumakademie zurück, um uns zu bespaßen. Das wird er auch hoffentlich tun, denn nach der letzten Doppelfolge blieb der Hörer etwas geknickt vor dem Lautsprecher zurück.

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Mark Brandis – Der Pandora-Zwischenfall (Folge 32)

Die Handlung:

2137: Auf dem Jupitermond Kallisto haben Republiken und Union gemeinsam einen langlebigen und hochintelligenten Kunstmenschentyp entwickelt. Zwei Dutzend dieser »Astraliden« bereiten sich auf eine Expedition hinaus aus unserem Sonnensystem zu fernen Planeten vor. Als es zu Todesfällen in der Station Pandora auf Kallisto kommt, droht das Projekt zu scheitern. Mark Brandis soll nun die Leiterin der Station ablösen. Er überredet seine Frau Ruth O’Hara, Dr. Levy und seinen alten Gefährten Iwan Stroganow, ihn zu begleiten. Doch dann wird Pandora angegriffen … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Das ist es nun, das letzte Hör-Abenteuer des Raumnotretters … und irgendwo schön, dass es genau in dem Jahr erscheint, in dem die „Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger“ ihr 150-Jähriges feiert. Was erwartet den ungespoilerten Brandis-Hörspielfreund, der die Romanvorlagen nicht kennt? Wird der Autor dafür sorgen, dass es nie wieder eine Fortsetzung geben kann? Gibts einen runden und für den Dauerhörer versöhnlichen Abschluss der Serie oder reißt es mittendrin einfach ab?

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Mark Brandis – Raumkadett: Woran du glaubst … (Folge 6)

Die Handlung:

Eigentlich hatte es ein Urlaub werden sollen, doch alles kam anders! Wegen eines Datendiebstahls sitzt der junge Mark Brandis in Ostafrika im Gefängnis. Unheil braut sich über ihm zusammen. Seinen Freunden Alec, Annika und Rob läuft die Zeit davon. Ein Unbekannter behauptet, von der Botschaft geschickt zu sein, und bietet ihnen an, Annika und Rob in Sicherheit bringen zu lassen. Außerdem will er Alec helfen, Mark zu befreien. Aber können sie ihm trauen? (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

So, wir erinnern uns … eigentlich sind wir mit Mark zusammen in Afrika, um seinen verschollen geglaubten Vater zu finden. Davon wissen seine Freunde noch nix, denn die glauben, es ist wirklich nur ein Urlaub in Afrika. Nun ists aber anders gekommen, als es sicher einige Hörer gedacht haben und vor allem auch, als Mark gehofft hatte. Denn jetzt sitzt er selber fest. Kommt er da wohl raus? Finden seine Freunde irgendwann mal raus, dass er sie belogen hat? Und vor allem: Findet er seinen Vater oder wenigstens heraus, was wirklich mit ihm in Afrika passiert ist? Was hat der Titel, der vom martialischen BRANDIS-Motto „Woran du glaubst, dafür sollst du leben und sterben!“ stammt, mit allem zu tun? Und warum steht der Typ, der uns den ganzen Umweg in der letzten Folge eingebrockt hat, nicht mal mehr auf der Sprecherliste? Fragen, die sich der Hörer schon zu Anfang stellt und deren Beantwortung auch ich vor dem Start entgegenfieberte. Na ja, ganz so dramatisch wars nicht … aber gespannt war ich schon, keine Frage.

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