Mark Brandis – Raumkadett: Laurin (Folge 7)

Die Handlung:

Mark Brandis und seine Freunde an der Astronautenschule werden nach der Fähnrichsprüfung zu einem ersten Einsatz geschickt. Sie sollen in Begleitjägern einen Lebensmitteltransporter zum Kaspisee in die Stadt Baku eskortieren, die wegen eines Disputs zwischen Union und Republiken nur aus der Luft versorgt werden kann. Was als Routinemission beginnt, stellt sich jedoch als gefährliches Abenteuer heraus. Wer unter Laurins Schirm gerät, soll nie mehr zurückkehren … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Acht Monate ist es her, dass der Hörer etwas vom jungen Mark Brandis gehört hat. Inzwischen ist die Ursprungsserie zu Ende verhörspielt worden und der Junior bleibt allein in der Raumakademie zurück, um uns zu bespaßen. Das wird er auch hoffentlich tun, denn nach der letzten Doppelfolge blieb der Hörer etwas geknickt vor dem Lautsprecher zurück.

Woran merkt man aber, dass dies eine neue Staffel ist? Wirds einen roten Faden geben, der sich durch die kommenden Abenteuer zieht? Werden die, die hinter den Kulissen unserem Protagonisten nach dem Leben trachten, diesmal mehr Erfolg haben? Warum sieht der Kampfläufer auf dem Cover so verdammt nach STAR WARS aus? Und warum trägt die Serie den Zusatz „Raumkadett“, wenn Mark selbst nach seiner Fähnrichsprüfung nicht zu einer Mission ins All aufbricht … aufbrechen darf … sondern wieder auf der Erde einen Auftrag zu erledigen hat … und dabei auch kein Kadett mehr sein sollte? Schaun ma mal …

Gleich zu Anfang der Geschichte sind wir dann Mark näher als bisher. Wir fühlen und teilen seine Aufregung bei einer seiner Prüfungen und all seine Reaktionen sind gut nachvollziehbar. Das Ergebnis des Ganzen geht wirklich nahe und der Hörer kann sich immer besser mit ihm identifizieren. Enttäuschung auf der einen Seite, aber auch ein „jetzt erst recht“ auf der anderen.

Dann gehts direkt ins Kriesengebiet … als Kanonenfutter. Das fand ich durchaus nachvollziehbar, aber schon irgendwo unwahrscheinlich, dass Mark direkt in eine MOB gesetzt wird, um damit zu kämpfen. MOBs, das sind diese STAR-WARS-Kampfläufer vom Titelbild. Warum aber deren KI schlechter sein soll als zwei Insassen, die sich zumal nicht mal wirklich mit allem auskennen, das konnte ich nicht nachvollziehen. Gut programmierte KI ist lernfähig, kann sich anpassen und vor allem viel schneller reagieren als Menschen. Sicher sind die irrationaler und reagieren auch mal unvorhersehbar … wenn sie das aber tun, dann eher aus Unwissenheit, viel zu langsam und dadurch wenig effektiv.

Spätestens hier merken wir, dass Mark zwar bei dieser einen einzigen Prüfung am Anfang die Nerven verloren hat und sich überwältigen ließ, aber im Krisenfall wesentlich nervenstärker ist als seine Kameraden mit den neuen Litzen. Er behält die Ruhe, übernimmt das Kommando und kuscht auch nicht vor brüllenden Vorgesetzten.

Und so erleben wir kriegerische Auseinandersetzungen, die sogar einen cleveren Hintergedanken haben. Mark wundert sich, hinterfragt und wir bekommen am Ende auch raus, was in Baku wirklich abläuft. Ob Marks Stiefvater dabei irgendeine Rolle gespielt und Mark dabei berechnend ins Spiel gebracht hat, das ist ein interessanter Gedankengang, den man unter Hörspielfreunden nach dem Ende der Folge prima diskutieren kann.

Das Hörerlebnis:

Die Sprecher machen allesamt einen guten Job und lassen das Kopfkinofeeling ungetrübte Unterhaltung bereiten. Die Soundtechnik tut, was sie bei allen Verlagshörspielen immer macht, sie bläst Leben in die Ohren des Hörers. Wie immer mit viel Liebe zum Geräuschdetail wird hier alles vertont, was nur irgendwo hörbar ist.

Wobei mir die Mentalstimmen zwischen Mark und Alec gut gefallen haben, die Stimme der KI des „Kampfläufers“ nicht ganz so. Die hört sich an wie ein Transformer aus den alten Zeichentrickfilmen und ist auch für die Insassen des Fahrzeugs nicht so super zu verstehen.

Die Sprecher und ihre Rollen:

Robert Monnier: Sebastian Fitzner
Alec Delaney: Sebastian Kluckert
Mark Brandis: Daniel Claus
Annika Melnikova: Friedel Morgenstern
Maj. Leonard R. West: Tilmar Kuhn
Lt. Wilhelm Eckmann: Wanja Gerick
Mark Brandis (Erzähler): Michael Lott
Maj. Richard Westhoff: Leon Boden
Cpt. Sirje Kärema: Debora Weigert
Sgt. Marcin Michalski: Thomas Schmuckert
Cpt. Lisandra Liviik: Christin Marquitan

Sowie Tanja Fornaro, Jessica Müller, Raphaël Vogt und Artur Weimann

Trackliste:

01. Besuch des Stiefvaters
02. Fährichsprüfung, letzter Teil
03. Prolog
04. Zwei Übungsrunden
05. Einsatz nach Baku
06. Belargert
07. Der Befehlsweg
08. Der MOB-Einsatz
09. Vier gegen Laurin
10. Echos

Technik-Credits:

Unter teilweiser Verwendung von Charakteren erschaffen von Nikolai v. Michalewsky
Manuskript: Balthasar von Weymarn
Sounddesign & Musik: Jochim-C. Redeker (außer Track 5: Phillip Helemann)
Aufnahme: Tommi Schneefuß und Dennis Schmidkunz
Tonschnitt: Henrik Cordes
Tonstudio: Sound Of Snow, Berlin
Produktion, Regie und Schnitt: Jochim-C. Redeker und Balthasar von Weymarn
Artwork: Alexander Preuss
Layout/ Satz: Jürgen Straub
Product Management: dp

Die Ausstattung:

Die CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt enthält eine Zusammenfassung der Sage um den Zwergenkönig Laurin und seinen Tarnmantel. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

Mein Fazit:

Wow, ich hatte nicht viel erwartet, nur tolle Effekte, da die erste Staffel mich nicht wirklich überzeugen konnte. Aber wenn diese Folge den neuen Standard in Sachen Story setzt, dann bleib ich gern auch für länger dabei. Viel weniger Politik, mehr Abenteuer, das war für mich hier eine gute Mischung.

An diesem Abenteuer haben mich wirklich nur Kleinigkeiten gestört, denn so nah wie diesmal hatte ich mich dem jungen Mark noch nicht gefühlt. Von der Prüfung, über den Kampfeinsatz bis zum Herausfinden der Hintergründe hat hier für mich alles gepasst und ging fließend ineinander über. Auch hinterfragen lässt sich fast alles ohne Probleme und lieferte nachvollziehbare Erklärungen.

Eine Stunde beste Unterhaltung … und auf einmal war es mir auch egal, dass wir gar nicht im Weltraum waren, denn diese Story weiß auch so beim Hörer zu punkten.

1 Audio-CD
Spieldauer: 58:39 Min.
Tracks: 10
Empfohlen ab 12 Jahren

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