Perry Rhodan – Im Bann des Zweisterns (Silber Edition 136)

Die Handlung:

Auf der Erde und den anderen Welten, die von Menschen besiedelt sind, schreibt man das Jahr 427 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Nach wie vor operiert Perry Rhodan mit seiner Galaktischen Flotte in der Galaxis M 82. Mittlerweile ist die Flotte wieder vereint – steht aber weiterhin im Konflikt mit der Endlosen Armada.

Dieser gigantische Heerwurm aus Millionen Raumschiffen unterschiedlichster Völker birgt uralte kosmische Geheimnisse. In der Armada tobt zudem ein mörderischer Kampf um die Macht, ausgelöst von den mysteriösen Silbernen. Sie sehen in Perry Rhodan einen gefährlichen Konkurrenten.

Will der Terraner ihnen standhalten, muss er vor seinen Gegnern den Armadapropheten finden – dessen immenses Wissen um Herkunft und Ziele des Heerwurms könnte der Menschheit helfen … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Den Einstieg in die multiplen Abenteuer dieser Silberlesung gestalten das Wett und Gucky. Die Mentalenergie, die im Wett gespeichert ist, wird nämlich vom Mausbiber kurzfristig mal aufgesogen und macht ihn noch Psi-mächtiger, als er eh schon ist und war. Nebenbei läuft die „Operation Hornissenschwarm“ ab, die zeigt, wie wichtig Gucky uns ist. Ganze 5000 Raumer stürzen sich in die Schlacht, um ihn (und ein paar andere) zu befreien.

Dann erscheint uns … respektive Fellmer Lloyd … der unsichtbare Bote. Im Vorfeld witterte Perry nämlich, ein paar Armadaflammen abgreifen zu können, was ein paar Karracken ein durchaus abwechslungsreiches Soloabenteuer auf einem mysteriösen Raumschiff beschert. Am Ende gibts zehn Flammen und die Quest gilt als erfüllt. Ob das Ganze nun zwingend und in der Länge für die Gesamthandlung nötig war, ist ein anderes Thema.

Wir erfahren auch, was Atlan so treibt. Der gibt sich als Botschafter des Armadaherzens aus und täuscht so gleich zwei neue Rassen, die die Perry-Autoren aus ihrem unerschöpflichen Alien-Baukasten gezaubert aufeinander losgelassen hatten. Wie er es aber wohl den Armadaanhängern erklärt, dass er zwar der Abgesandte des Herzens ist, aber keine Ahnung hat, wo es sich überhaupt befindet und selbst auf der Suche danach ist? Egal … wie verfolgen akustisch weiter, wohin es den Arkoniden und seine SOL auf der Recherchereise so hinverschlägt. Auf direktem Weg zum Ziel gehts auf jeden Fall nicht … wie erwartet.

Perry hingegen treibt die Handlung weiter voran. Mit ihm sind wir auf der Suche nach der Armadachronik. Die ist .. wie erwartet … auf einem Planeten, den wir noch nicht besucht haben und der den gruseligen Namen „Gespinst“ trägt. Aber versteckt ist sie nicht wirklich. Wie auch? Die Chronik ist kein kleiner Datenkristall, sondern in einer ganze vier Kilometer hohen Pyramide „gespeichert“. Das WIE fand ich dabei recht interessant.

Aber irgendwie gehts nicht so wirklich weiter an der Stelle und daher greifen wir den nächsten Funkimpuls auf, den wir empfangen und schauen einfach mal nach, wer da warum was abstrahlt … machen wir im Zweifel ja eh immer. Und so gibts einen als wichtig getarnten Lückenfüller auf dem Planeten der intelligenten Wurmgurken, die sich mit verdammt großen, fliegenden Pflanzen zusammengetan haben. Muss man sich nicht alles merken, die kommen nur in drei Perry-Heften vor und danach nie wieder.

Monumentaler ist dann die große Vision, die wir am Ende der Lesung erhalten. Nach einem weiteren Planetenabenteuer, das eigentlich ein Asteroidenabenteuer ist, findet Perry tatsächlich den Armadapropheten, der nicht eine, nicht zwei, nein, ganze drei Televisionen über ein Red-Shirt-Medium an Perry übermittelt.

Klingt ja alles ganz dramatisch und interessant … aber, ob der relativ Unsterbliche die Visionen auch in die Realität befördern können wird … davon erzählt dann wohl der nächste Sammelband.

Das Hör-Erlebnis:

Martin Bross ist für Menschen, die keine Probleme damit haben, auch höhere Frequenzbereiche zu hören, keine Wohltat. Scharfe S- und Z-Laute, wie sie in so gut wie jedem Satz vorkommen, kratzen dann gemein am Trommelfell des Hörers. Wohl dem, der an seinem Abspielgerät, dem Verstärker oder der Software die Höhen dämpfen kann … danach ist die Problematik besser, wenn auch alles andere nun dumpf klingt.

Wer diese fiesen Töne allerdings nicht hört … und davon gibts auch einige, wie ich im nahen Umfeld festgestellt habe, nachdem ich einigen „Testpersonen“ eine Bross-Lesung vorgespielt hatte … der kann sich ganz am Talent des Sprechers erfreuen.

Denn dass er ein prima Hörbuchsprecher ist, das habe ich Martin Bross nie abgesprochen. Seine Szenenbeschreibungen klingen irgendwie … intensiv. Da muss man einfach genau zuhören. Und wenn es daran geht, Dialoge zu vertonen, zeigt sich sein Schauspielstudium, weil er nicht nur seine Stimme je nach gesprochenem Charakter verändert, er bringt auch das Gefühlsleben der Figuren prima ins Kopfkino des Hörers. Mal laut, mal leise, mal fordernd, mal schwächlich, mal kratzig … immer passend zur jeweiligen Figur und Stimmungslage.

Sein Gucky klang mir allerdings ein wenig zu krächzig, der Mausbiber ist für mich aber auch der Einzige, der klanglich ein wenig aus der Rolle fiel. Wobei ich natürlich auch zugeben muss, dass ich nicht weiß, wie man einen Ilt nun gleichzeitig angenehm für die Ohren, aber auch passend für Rasse und Größe denn nun sprechen sollte.

Die Kapitelanfänge sind mit einem Ambientsoundeffekt unterlegt, sonst gibts keine weiteren Fremdklänge zu hören.

Der Sprecher:

Martin Bross, geboren 1972 in Wetter an der Ruhr, absolvierte ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Er spielte in zahlreichen Filmen und Fernsehspielen. Auf der Theaterbühne stand er erstmals 1997 in Heidelberg, später u.a. in Heidelberg, Mainz, Wiesbaden, Mannheim, Bonn, Hamburg und Mülheim. Als Sprecher in Hörspielen und Features tritt er für den WDR und andere Rundfunkanstalten auf. (Quelle: www.theater-an-der-ruhr.de)

Die MP3s und das Booklet:

Die Qualität der MP3s entspricht nicht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo, sondern es wurde mit einer durchschnittlichen Bitrate, ABR, kodiert, deren Wert aber ähnlich hoch ist. So was macht man in der Regel, wenn man eine bestimmte Dateigröße nicht überschreiten möchte. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten Silber Edition beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Das Titelbild der Silber Edition, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 3000 x 3000 bei und entspricht der Front von Heft 1149, „Im Bann des Zweisterns“. Außerdem bekommen wir noch das Heft-Cover des gleichen Romans als JPG-Datei in der Auflösung 2027 x 2976 zum Ausdrucken als Poster mit dazu. Dass es diesmal zweimal das Gleiche Motiv ist, finde ich schade.

Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapitelnamen, einen Auszug aus dem Nachwort von Hubert Haensel aus der Silberbandversion, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser Silber Edition enthaltenen Heftromane Nr. 1144-1150. Außerdem gibts vorn noch mal die schicke CD-Cover-Version der Verpackungsfront und am Ende die gruselige von Band 1145, „Der unsichtbare Bote“ zu sehen.

Mein Fazit:

Handlungsstrecker und Handlungsantreiber geben sich hier die galaktische Klinke in die Hand. Aber auch die Passagen, die ich selbst gern gestrichen hätte, boten interessante Ideen und waren dann auch nicht wirklich langweilig. Neue Rassen, neue Armadaeinheiten, neue Planeten und ein „wir jagen einfach jedem Hinweis nach, den wir irgendwo auftreiben können“ zeigen schon, dass hier ein Sammelband vorgelesen wird, der 1983 sieben Wochen lang in Häppchen unterhalten sollte.

Und da wir hier genau an der Hälfte der Zykluszusammenfassungslesungen angelangt sind, wirds auch weiterhin noch jede Menge Stoff geben, den die Autoren Perry in den Weg legen werden. Bis er am Ende als Held der Armada durch die Milchstraße fliegen kann … mutmaßlich.

Martin Bross zeigt sein schauspielerisches Talent vor dem Mikro und gibt jedem Charakter eine eigene Stimme. Auch das Gefühlsleben der Figuren kann er prima vermitteln und bereitet auch bei den beschreibenden Zwischenszenen Hörspaß. Es klingt immer so, als hätte er etwas Interessantes zu berichten. Wie immer gilt bei einer Bross-Lesung, dass Menschen, die empfindlich auf scharfe S- und Z-Laute reagieren, eher weniger Spaß haben werden, weil es ständig im Gehörgang ziept.

2 MP3-CDs mit 194 Tracks
Spieldauer der Lesung: 17:44 Std.
Sprecher: Martin Bross
ISBN-13: 978-3-95795-082-6

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Die Silber Edition 136 ist auch als Downloadversion in vier Teilen oder komplett beim Verlag erhältlich.

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