Perry Rhodan NEO – Schlacht um die Sonne / Die Weißen Welten (Folgen 137+138)

NEO 137 – Schlacht um die Sonne

Im Sommer 2051 leben die Bewohner der Erde in Frieden, die Menschheit arbeitet weiter an ihrer Einigung. Doch dann tauchen fremde Raumschiffe auf – es sind die Sitarakh. Mit überlegener Technik reißen sie die Macht an sich.
Perry Rhodan entkommt mit seinen Mitstreitern ins All, wo ihm die mächtigen Liduuri ihre Unterstützung versprechen. Zuvor jedoch muss er auch ihnen helfen – unter anderem auf Uac, der Welt des ewigen Eises.
Auf der Erde haben die Invasoren ein schier unaufhaltsames Vernichtungswerk in Gang gesetzt. Eine gewaltige Flutwelle rollt auf New York zu. Daher beschließen die Menschen einen massiven Angriff auf die Raumflotte des Gegners. Es entbrennt eine erbitterte Schlacht um die Sonne … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Was macht man als Autor, wenn der Autor des letzten NEOs alle bestehenden Handlungsfäden prima vorangebracht und den Hörer gut unterhalten hat? Weiter macht da eigentlich. Wenn man allerdings eine feste Vorgabe hat, wie lang eine Story zu sein hat, weil sie exakt zehn NEOs lang erzählt werden muss … ob sie nun das Potenzial dazu hat oder nicht … dann gibts nicht viele Möglichkeiten. Eigentlich gibts dann nur eine … eine storytechnische Vollbremsung … schließlich haben wir noch vier NEOs zu befüllen … und es geht ja nicht, dass wir alles jetzt schon rund und knackig abschließen. Wie gesagt, jede Story muss zehn NEOs lang sein und das kann ganz schön eng werden. Wenn es nur so von tollen Ideen und überraschenden Wendungen hagelt, vergeht die Hörzeit wie im Flug. Kann aber auch ganz schön langweilig werden und bleiben, wenn das Feuerwerk ausbleibt oder schon in den ersten Hörstunden abgebrannt wurde. Welches der beiden Szenarios erleben wir denn im Moment?

Na ja … Perry wird gebremst, weil sein Weiße-Welt-Hopping nicht mehr so flutschig vorangeht wie noch in den letzten NEOs. Da gabs zwar auch immer mal kleine, aber nachvollziehbare Hürden zu überwinden … am Ende hats dann aber geklappt und es ging weiter zur nächsten Welt.

Auch die Fortschritte, die wir auf Terra erreicht haben, sind irgendwie verpufft, weil am Ende mehr Trümmer übrig bleiben, als wir Ansätze von Erfolg im Kampf gegen die Besatzer verzeichnen konnten. Davon erzählen uns diesmal einzelne Kapitel voller „Streiflichter“, in denen wir verschiedene Charaktere zu verschiedenen Zeiten besuchen.

Masmer Tronkh ist immer noch bockig und immer noch ziemlich durchgeknallt, zieht seinen Plan durch und zum Schluss bleibt auf der Erde kaum noch etwas übrig … zumindest nicht für die Terraner. Die wollten doch raumschlachttechnisch gegen die Sitarakh vorgehen … wie siehts denn da aus? Gemacht haben sies, beschrieben ist das auch imposant … aber auch hier durften aus verlagstechnischen Gründen noch keine Siege erzielt werden. Wieso die Raumer aber nicht allesamt robotgesteuert sind, sondern noch echte Besatzungen brauchten, das hab ich mich schon gefragt.

Auf der einen Seite ists so natürlich realistischer erzählt, keine Frage. Wenn alles immer sofort klappt, ists genauso langweilig, wie eine gute Idee, die dann auf unzählige Hörminuten ausgedehnt werden muss, weils ’ne Vorgabe von der Redaktion und des Exposé-Teams gibt. Lasst doch einfach die eine oder andere Seite gewinnen, aber zieht es nicht noch unsäglich in die Länge.

Zum Glück liest Axel Gottschick diesen NEO. Denn der schafft es tatsächlich prima, den Hörer bei Laune zu halten … bei mir hats auf jeden Fall ganz gut geklappt. Jede Menge Dialoge hat er vorzulesen und jede Menge unterschiedliche Stimmfarben bietet er dabei an. Und wenn er dem Hörer „PEEEEETEEEEEERSBUUUUUUUUUURG“ in die Ohren brüllt, dann kann man schon mal nachvollziehbar zusammenzucken. Ganz lässt er dabei nicht die Sau raus, aber gut genug, um uns ordentlich durchzuschütteln.

Bei den beschreibenden Szenen war er im Vergleich zu seinen anderen NEO-Lesungen diesmal recht gemächlich unterwegs. Mit seiner sonst so flotten Vortragsweise kann er mich besser unterhalten, weils einfach lebendiger klingt. Nicht umsonst ist diese Lesung eine halbe Stunde länger als die nächste, die auch von ihm stammt.

NEO 138 – Die weißen Welten

Im Sommer 2051 leben die Bewohner der Erde in Frieden, die Menschheit arbeitet an ihrer Einigung. Doch dann tauchen fremde Raumschiffe auf – es sind die Sitarakh. Mit überlegener Technik reißen sie die Macht an sich.

Die Lage auf der Erde wird unter der Herrschaft der Sitarakh rasch verzweifelt. Die Millionenstädte Dubai und New York werden vernichtet; Milliarden von Menschen leiden unter dem sogenannten Cortico-Syndrom, das sie langsam umbringt. Auch im Weltraum erleidet die Terranische Flotte eine erbitterte Niederlage.

Immerhin ist Perry Rhodan mit vielen Mitstreitern ins All entkommen, wo ihm die mächtigen Liduuri ihre Unterstützung zusagen. Aber Rhodan muss zunächst ihnen helfen. Sein Ziel sind die Weißen Welten … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Diesmal gibts zwei Weiße Welten zum Preis für eine … eigentlich sogar drei. Denn wir waren ja auf der dritten von fünf noch nicht fertig, was wir hier schnell erledigen. Nebenbei wird auch die vierte Welt abgefrühstückt, bevor wir mit Perry fix zur fünften fliegen. Weil wir aber erst bei NEO 138 sind und nicht bei NEO 140, wird dem relativ Unsterblichen und seinen Leuten noch ein kleiner Handlungsbremser in den Weg gelegt. Denn wenn wir auch hier schnell alles kalibrieren, gefährden wir die Bewohner der zu kalibrierenden Welt.

Warum mich das nicht zu Tränen rührt und ich an den Nägeln kaue, bis im nächsten Monat bei der nächsten NEO-Doppellesung … womöglich … eine Entscheidung dazu fällt? Zum einen ist diese Problematik ziemlich unneu und die emotional erzählte Hintergrundstory ein notwendiges Klischee, damit der Hörer mehr „mitleidet“. Zum anderen ist Perry ein Gutmensch … immer gewesen, in allen Ablegern des Verlages. Es würde mich wirklich überraschen, wenn an dieser Stelle etwas unerwartet Dramatisches passieren würde. Aber hey, ich bin offen für alles.

Auf der Erde erleben wir derweil den Kampf gegen „die Bestie“ in waschechter B-Movie-Action-Qualität, mit Explosionen und Toten und allem, was dazugehört. Der dicke Logikfehler, dass die Menschen auf das Halatium der Sonne angewiesen sind, das von den aktuellen Besatzern abgezapft wird, wird dabei auch in diese Lesung weitergetragen. Wenns denn nämlich so wäre, wären alle Raumfahrer, die jemals das Sonnensystem verlassen hätten, schon am Cortico-Syndrom erkrankt gewesen …

Das Thema „Besatzer“ hatten wir ja vor einiger Zeit schon mal und es konnte mich damals aufgrund der in die Länge gezogenen Story nicht wirklich auf Dauer fesseln. Tja, wer hätte das gedacht … die Arkoniden sind zurück und wollen die Erde schon wieder besetzten. Das fühlte sich für mich ein wenig wie aufgewärmter Kaffee an. Wenn dann irgendwann auch noch die Liduuri hinzukommen, dann gibts eine Massenschlägerei im Weltraum. Das wäre dann sicher spektakulär mit anzusehen, aber nicht wirklich überraschend.

Wer Zeit uns Lust hat, diese Lesung von Axel Gottschick im Anschluss an die vorherige zu hören, dem fällt sofort auf, dass er schneller liest. Das macht mehr Spaß, unterhält besser und zieht den Hörer auch fixer in die Story hinein.

Wie immer präsentiert er dem Hörer bei der Vertonung der verschiedenen Charaktere unterschiedliche Stimmfarben, die die Figuren im Ohr gut unterscheidbar machen. Sein Gucky klarng mir allerdings zu hoch krächzig und tat mir „tautologisch redundant“ streckenweise in den Ohren weh.

Der Sprecher:

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 3000 x 3000 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einem Digipak auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 137 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Technik-Credits:

Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Michael Sonnen, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz, Horst Gotta

Fazit:

Da noch vier weitere NEOs auf uns warten, durfte die Story offenbar nicht so flott weitererzählt werden, wie noch in den letzten Lesungen. Nicht nur Perry wird handlungstechnisch kirstallin vollgebremst, auch auf Terra gibts mehr Zerstörung als Fortschritt und der Kampf gegen die Bestie und seine Besatzerarmee stagniert. Das ist frustig zu hören, weil es zwar irgendwo realistisch erscheint, nicht immer nur voranzukommen, sondern auch mal mit Rückschlägen umgehen zu müssen … auf der anderen Seite fühlt sichs aber auch so an, als müsste nun erst mal Pause gemacht werden, weil jeder NEO-Zyklus halt zehn Hörbücher lang zu sein hat. Und die müssen gefüllt werden … Immerhin gibts ein paar Hintergrundinfos dazu, was die Besatzer denn nun eigentlich von unserer Sonne wollen.

Doch in der zweiten Lesung werden die Weißen Welten auf einmal nur noch so wegkalibriert, damit Perry auf der letzten von ihnen vor ein moralisches Entscheidungsproblem gestellt werden kann … dessen wir uns dann bestimmt in der nächsten Lesung lang und sehr ausführlich widmen werden. Außerdem müssen die Liduuri ja auch noch als Retter auftreten, deshalb hopsen wir doch überhaupt von Weißer Welt zu Weißer Welt.

Dass die Autoren auf einmal die Arkoniden zurückgebracht haben, die nun die Erde schon wieder besetzen wollen, fand ich eher einfallslos. Nun werden sie sich mit den aktuellen Besetzern im Raum prügeln und die Terraner schauen zu.

Diesmal hat für mich allein der Sprecher die Punkte gerettet, denn Axel Gottschick spricht nicht nur beide Lesungen, sondern schafft es prima, den Hörer auch für diese Handlungsbremsen zu interessieren. Wobei er beim ersten NEO noch langsamer liest, warum auch immer … im zweiten NEO aber zur alten Form aufläuft und flott, lebendig und abwechslungsreich klingt.

2 MP3-CDs im Digipak
NEO 137 – Schlacht um die Sonne: 6:10 Std. Spieldauer (ungekürzt), 71 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
NEO 138 – Die Weißen Welten: 5:42 Std. Spieldauer (ungekürzt), 58 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3-95795-100-7

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)