Ursula Poznanski – Schatten

Worum gehts?

Es gibt wieder Einiges zu tun im Dezernat für Leib und Leben der Salzburger Polizei. Ermittlerin Beatrice Kaspary und ihr Kollege Florin Wenniger müssen sich gleich mit zwei Mordfällen auseinandersetzen. Ein Mann, der übel zugerichtet in seiner Wohnung gefunden wurde und eine Hebamme, die in einem Bach ertränkt wurde. Beide Morde scheinen zusammenzuhängen und auf das Konto ein und desselben Täters zu gehen. Doch nicht nur diese Tatsache wird Beatrice schnell klar, sie muss ebenfalls feststellen, dass sie selber eine Rolle in dieser Serie spielt. Denn sie kannte beide Opfer und konnte sie beide nicht leiden. Ihr kommt ein unerträglicher Gedanke – wenn sie nicht schnell handelt, wird es weitere Opfer aus ihrem Umfeld geben.

Inhalt

Zwei Mordfälle in kurzer Zeit halten das Ermittlerduo Kaspary/Wenninger mächtig auf Trab. Besonders betroffen ist Beatrice. Während auch nach all den Jahren ihrer Berufstätigkeit Leichen immer noch keine Routine darstellen, lassen diese beiden Mordfälle sie einmal mehr erschauern. Auch wenn sie die beiden Opfer nicht gut kannte, so waren sie ihr doch beide bekannt und sie hatten eine Gemeinsamkeit – sie wurden von Beatrice nicht sonderlich geschätzt.

Als wäre die Sache nicht schon verstrickt genug, scheint sie nun auch mit einem Mordfall aus lange zurückliegender Vergangenheit zusammenzuhängen. Vor sechzehn Jahren wurde nämlich Evelyn Rieger, Beatrice damalige beste Freundin und Mitbewohnerin brutal umgebracht und der Mörder konnte bis jetzt nicht gefasst werden.

Beatrice beginnt auf eigene Faust Nachforschungen, auch über das normale Maß hinaus, anzusetzen. Sie möchte zunächst einige Beweise sammeln, bevor sie ihren Kollegen von ihrer Vermutung erzählt. Kann es wirklich sein, dass der Mörder sie erneut mit der Vergangenheit quälen möchte? Wenn ja, woher kennt er sie und welches Motiv hat er?
Und dann geschieht ein weiterer Mord und der Täter hat Beatrice selbst auch schon längst ins Visier genommen.

Mein Eindruck

Der erste Eindruck des Buchs ist typisch Poznanski: die düstere Covergestaltung und das schräge Layout des Titels. Hier wird Wert auf den Wiedererkennungseffekt gelegt. Bislang haben mich alle Bücher der Autorin restlos überzeugen können, ob das dieses Mal auch der Fall sein wird…?

Wie immer gelangt einem als Leser der Einstieg in die Geschichte spielend leicht und bereits nach wenigen Worten schlägt der bekannte Suchtfaktor mit voller Wucht zu. Die packende Schreibweise der Autorin lässt den Herzschlag beschleunigen und mehr als einmal, konnte ich es nicht aushalten und habe mich dazu hinreißen lassen, die ein oder andere Seite vorab schon einmal quer zu lesen, um möglichst schnelle Antworten auf offene Fragen zu finden – vergebens.

Fakt ist, dass dieses Buch unbeschreiblich packend und so spannend ist, das es einen nahezu in den Wahnsinn zu treiben scheint. Ich brauchte nur zwei Ansätze, um durch diesen Pageturner zu fliegen und bereue nun bereits, dass ich mir nicht mehr Zeit gelassen habe, da ich nicht weiß, wann ich erneut so guten Lesestoff in die Hände bekommen werde.

Man trifft auch in dem neuen Fall wieder auf alte Bekannte. Natürlich stehen die sympathischen Ermittler Beatrice Kaspary und Florin Wenninger unumstritten im Vordergrund, doch auch ihre Kollegen aus dem Dezernat, die man aus gelösten Fällen bereist kennt, spielen auch hier wieder eine Rolle. Natürlich ist auch der Rosenkrieg zwischen Beatrice und ihrem Ex-Mann Achim, sowie die gegenwärtige Liebelei zwischen Beatrice und Florin präsent und bieten einen schmackhaften Nebenschauplatz.

Immer wieder entwickelt man selber während des Lesens Strategien zur Aufklärung des Falles, stellt Vermutungen und Verdächtigungen an. Als ich mir dann nach den ersten 200 Seiten schier felsenfest sicher war, den Fall gelöst und den Täter ermittelt zu haben, war ich zunächst sogar fast enttäuscht, dass ich den neuen Poznanski-Fall so schnell durchschaut habe, um auf den letzten Seiten mit voller Wucht vom Gegenteil überzeugt zu werden. Mir ist wirklich sprichwörtlich die Kinnlade heruntergefallen, dass ich so aufs Glatteis geführt wurde – bewusst oder unbewusst bleibt offen.

Über die Autorin

Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren. Sie war als Journalistin für medizinische Zeitschriften tätig. Nach dem fulminanten Erfolg ihrer Jugendbücher «Erebos», «Saeculum», «Layers» etc. landete sie bereits mit ihrem ersten Thriller «Fünf» auf den Bestsellerlisten. Bei Wunderlich folgten «Blinde Vögel» und «Stimmen» sowie zusammen mit Arno Strobel die Bestseller «Fremd» und «Anonym». Ursula Poznanski lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Wien. (Verlagsinfo)

Fazit

Es ist schwer, nach so einem genialen Buch die richtigen Worte zu finden. Ich suche nach Worten, die dieses Buch niveauentsprechend beschreiben, ohne dabei übertrieben und aufgesetzt zu wirken. Genau da liegt der Knackpunkt, denn dieses Buch war einfach übertrieben gut. Meiner Meinung nach ist Ursula Poznanski mit „Schatten“ ihr Meisterwerk gelungen.

Ich kann es bereits jetzt schon fast nicht mehr erwarten, einen neuen Fall an der Seite von Beatrice und Florin aufzuklären und werde die beiden bis dahin sehr vermissen.

Broschiert: 416 Seiten
ISBN: 3805250630
Besprochene Auflage: März 2017

www. rowohlt.de/verlage/wunderlich
www.ursula-poznanski.de

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