John Sinclair Classics – Die Insel der Skelette (Folge 10)

Die Handlung:

Angst und Schrecken gehen um auf der kleinen Insel St. Kilda: Knochenfinger krallen sich in die Reling des Fischerbootes und das Skelett holt sich einen neuen Untertan. Auch in London hinterlassen die Skelette ihre blutige Spur. John Sinclair, Spezialist des Yard in Sachen Geister und Dämonen, zieht in den Kampf gegen die knöchernen Untoten. Doch erst auf der kleinen Insel Coony Island steht er dem Bösen gegenüber … und befindet sich plötzlich in einer fast ausweglosen Situation. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Dieses CLASSICS-Gruselabenteuer ist die Hörspielumsetzung des Heftromans mit der Nummer 74, der erstmalig im Jahr 1975 an den Kiosken unter dem Serientitel „Gespenster-Krimi“ zu kaufen war. Somit springt diese CLASSIC-Edition im Vergleich zum Vorgänger knapp 100 Heftromane zurück.

Vorwärts gehts allerdings auch hier in Sachen „Veränderungen“. Den Wechsel des Teams hat der Fan ja bereits in der Folge 71 der regulären „Sinclair“-Hörspielserie vernehmen dürfen und bei den CLASSICS setzt sich dieser Trend fort. Hier wurde nicht nur der Erzähler durch Alexandrea Lange-Baehr ersetzt, sondern auch der Titelheld John Sinclair selbst. Dietmar Wunder spricht ihn jetzt … aber laut Ankündigung nur in der CLASSICS-Version. Das tut er auch wirklich gut, auch wenn er mir als Höbuchsprecher wesentlich besser gefällt … denn in den Dialogszenen klingt er mir ein wenig zu steif und abgelesen. Aber da nimmt er sich nichts mit dem alten Sinclair-Sprecher Frank Glaubrecht, der mich auch nie wirklich komplett überzeugen konnte.

Die samtig rauchige Stimme und die Sprachmelodie der Erzählerin zwischen den Zähnen hindurch, die herrlich zu verruchten Liebesromanen, aber leider nicht zu einem Horror-Hörspiel passen, nimmt uns gleich mit auf die Insel, um die es hier geht. Zum Glück erzählt sie nicht so viel und die Effektschmiede zeigen, was sie können. Schnell entsteht ein stürmisches und sehr lebendiges Horrorszenario auf See im Kopf des Hörers. Dann gibt die Titelmusik ihr Crossover zwischen Gabriel Burns und Kinderhörspiel-Pop zum Besten.

Die mit Abstand beste Sprecherleistung des Ensembles dieser Folge bietet Simone Brahmann, die glaubwürdig die gesamte Palette der Gefühle von Mary Cassidy auf die Kopfkinoleinwand projiziert. Auch Tim Kreuer als irrer Patrick McIntosh klingt authentisch.

Auch wenn man annehmen könnte, dass es bei einem Hörspiel, in dem Skelette die Hauptgegner sind, blutloser zugeht, ist dem nicht so. Im Gegenteil werden alle „Metzelszenen“ entweder sehr detailliert beschrieben oder aber zusätzlich mit sehr plastisch wirkenden Effekten untermalt.

Spannungstechnisch hat diese Folge allerdings nicht wirklich viel zu bieten und gehört zu einer der langweiligeren Geschichten, die John Sinclair zu erzählen hat. Dennoch ist die Hörspielaufarbeitung des Stoffes um Einiges interessanter als der zugrunde liegende Heftroman.

Nachdem man sich mit John dem Endgegner gestellt hat, wird sich der Sinclair-Hörspiel-Fan denken: „Tja, waren halt mal Skelette … na ja … wann kommt noch mal die nächste Folge?“ Dennoch ist dies keine schlechte Folge, aber der Fan hat halt schon eine Menge Stoff, mit dem er die Story vergleichen kann.

Die Sprecher und ihre Rollen:

John Sinclair – Dietmar Wunder
Erzählerin – Alexandra Lange-Baehr
Michnael Douglas – Volker Brand
Gerald Coony – Hans Teuscher
Inspector Bulmer – Joürgen Holdorf
Sir James Powell – Karlheinz Tafel
Patrick McIntosh – Tim Kreuer
Mary Cassidy – Simone Brahmann
Paul Cassidy – Frank Felicetti
Clint McIntosh – Johannes Steck
Sir Cunningham – Bernd Rumpf

sowie, Romanus Fuhrmann, Thimas Nicolai, Sven Plate, Michael Wiesner, Robert Missler, Marco Göllner, Frank Gustavus, Julia Fölster, Alexandra Rieß, Hohannes Semm und Nils Wulkop

Technik-Credits:

Hörspielskript: Michael Koglin
Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Gitarren im John-Sinclair-Theme: Jan Frederik
Produktion: Marc Sieper (Lübbe Audio)

Die Ausstattung:

Die CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt, das mit neuen gruseligen Skelettschädeln bedruckt wurde, anstatt das alte „Gespenster-Krimi“-Cover zu übernehmen, enthält eine Aufstellung nebst Cover der bereits veröffentlichten CLASSICS-Folgen sowie der kommenden Folge „Der Blutgraf“. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

Mein Fazit:

Skelette, die mehr Blut verspritzen, als man denken könnte kämpfen gegen einen neuen Sinclair-Sprecher, der einen guten Job macht. Trotz wirklich guter Horror-Kopfkino-Effekte vermag diese Folge den Fan nicht so recht zu packen, weil die Story einfach nicht interessant genug ist. Da hat John schon fesselndere Kämpfe gegen namhaftere Gegner ausgetragen.

1 Audio-CD
Spieldauer: 62 Min.
Tracks: 11
ISBN-13: 978-3-7857-4376-8
www.luebbe-audio.de

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