John Sinclair Classics – Das Höllenheer (Folge 12)

_Die Handlung:_

Der Tipp eines anonymen Informanten bringt John Sinclair und seinen Freund, den Reporter Bill Conolly, auf die Spur einer dämonischen Sekte. Die Mitglieder verstecken ihre Gesichter hinter Schlangenmasken und huldigen der indischen Todesgöttin Kali … Alles nur Mummenschanz und fauler Zauber …? Dann aber stirbt eine Frau – und taucht wenig später lebendig wieder auf … von Kalis Magie zu neuem, unheiligem Leben erweckt! (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Dieses CLASSICS-Gruselabenteuer ist die Hörspielumsetzung des Heftromans mit der Nummer 80, der erstmalig im Jahr 1975 an den Kiosken unter dem Serientitel „Gespenster-Krimi“ zu kaufen war. Und noch etwas für die Statistik: Dies ist die erste Folge mit Achim Schülke, der für den verstorbenen Karlheinz Tafel die Rolle des Sir James Powell übernimmt. Das tut er auch so gut, wie er den Onkel Titus bei den „Drei Fragezeichen“ spricht, nur dass er hier nicht leicht tüddelig wirkt, sondern einen überzeugenden Vorgesetzten abgibt.

Diesmal scheint John Sinclair es nicht mit einem Gegner zu tun zu haben, sondern mit einem ganzen Rudel. Dämonische Mönche, die klingen, als würden sie durch ein zugestopftes Megafon sprechen … das ist aber nur der Effekt, den die Sounddesigner den Kali-Jüngern mit zugezogener Kutte zugedacht haben.

Die am Anfang der Folge von der Sekte getötete Mary Nikuta erfährt später doch noch mal ein Comeback, was der Sprecherin Simone Brahmann noch ein paar weitere Sätze gibt, in denen sie nun als Untote John Sinclair töten soll. Rudel + 1 gegen den Geisterjäger also.

Und einfach hat er es gegen die Mönche und die Attentäter so gar nicht, denn nicht mal Silberkugeln können sie aufhalten. Allerdings gibts da so eine Kugel, die magische Kräfte hat und sehr mächtig zu sein scheint. Bei seinen Ermittlungen unterstützt wird Sinclair von seinem Reporterfreund Bill, der auch einiges einstecken muss diesmal.

Und dann ist da noch der geheimnisvolle Mandra Korab … ja, der Geheimnisvolle, denn Mandra ist offenbar ein männlicher Vorname, ich hätte es auch nicht erwartet. Erwartet hätte ich aber eine Art von indischem Akzent beim Sprecher des Charakters. Nicht, weil ich das lustig finde, sondern weil extra darauf hingewiesen wird, dass Korab indischer Herkunft sei und nur gut Englisch sprechen würde. Dirk Hardegen klang mir da ein wenig sehr westeuropäisch. Mandra Korab hat in dieser Story seinen ersten Auftritt im Sinclair-Universum und wird John in Zukunft mit seinen Dolchen noch häufiger zur Seite stehen … müssen, denn eigentlich ist es er, der diesen Fall zu Ende bringt und nicht der Geisterjäger. Der schaut zu diesem Zeitpunkt nur recht benebelt zu.

Ganz anders klang wie immer Alexandra Lange, die als Sprecherin diesmal mehr zu tun hat als sonst. Gekonnt, aber leider im komplett falschen Genre, haucht sie mit ihrer dunklen, rauchigen Stimme in bester Piraten-Liebesabenteuer-Manier lasziv ihren Text ins Mikro. Mittlerweile habe ich mich aber an sie als Erzählerin, ihre Stimme und vor allem ihre Art, wie sie sie einsetzt gewöhnt und grinse nur noch, wenn sie ihre Auftritte hat.

Dass Andreas Schmidt als Jack Nikuta am Anfang ziemlich unglaubwürdig rüberkommt, das liegt nicht am fehlenden Sprachtalent. Der von ihm vertonte Charakter hat ein dunkles Geheimnis und erscheint deshalb recht teilnahmslos, als ihm vom Ableben seiner Schwester erzählt wird.

Ob auch John Sinclairs Mutter das Zeitliche gesegnet hat, das erfahren wir vielleicht in der nächsten CLASSICS-Ausgabe, denn am Ende dieser Folge gibts einen fiesen Cliffhanger, der Böses erahnen lässt.

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

John Sinclair – Dietmar Wunder
Erzählerin – Alexandra Lange
Bill Conolly – Detlef Bierstedt
Sir James Powell – Achim Schülke
Mandra Korab – Dirk Hardegen
Mary Nikuta – Simone Brahmann
Jack Nikuta – Andreas Schmidt
Gordon Walsh – Konstantin Graudius
Mary Sinclair – Luise Lunow
Dämonische Mönche – Frank Jordan, Jens Wendland
Sergeant – Jan-Gregor Kremp
Taxifahrer – Peter Franke
Ansage – Jürgen Holdorf

sowie: Reinaldo Almeida, Julia Fölster, Marco Göllner, Gloran Krüger-Shantin, Christine Pappert, Gordon Pedesach und Alexander Rieß

|Technik-Credits:|

Hörspielskript und Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Gitarren im John-Sinclair-Theme: Jan Frederik
Produktion: Marc Sieper (Lübbe Audio)

|Die Ausstattung:|

Die CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt, das ein halb verhülltes Gesicht eines Rotäugigen zeigt, ist neu und entspricht nicht dem alten „Gespenster-Krimi“-Cover. Es enthält eine Aufstellung nebst Cover der bereits veröffentlichten CLASSICS-Folgen sowie der kommenden Folgen „Amoklauf der Mumie“ und „Dämonos“. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits. Außerdem hat der Verlag noch einen kleinen Werbeflyer für den offiziellen John-Sinclair-Shop dazugepackt.

_Mein Fazit:_

Der Inder Mandra Korab betritt hier erstmals die Sinclair-Bühne und ist auch maßgeblich am Teilerfolg im Kampf gegen die Kali-Jünger beteiligt, die es auf den Geisterjäger abgesehen haben. Von „leicht verwirrend“ über „dramatisch“ bis zum finalen (Zwischen-)Show-down steigert sich die Spannung hier immer weiter. Und am Ende gibts noch einen ganz fiesen Cliffhanger, nicht nur für den Hörer, der jetzt wieder auf die nächste Folge warten muss, vor allem für John. Tritt Kali selbst beim nächsten Mal John gegenüber?

1 Audio-CD
Spieldauer: ca. 71 Min.
Tracks: 12
ISBN-13: 978-3-7857-4378-2
www.luebbe.de

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