Gabriel Burns – Livrare opt (Folge 40)

Die Handlung:

Der lang ersehnte erste Soundtrack zur Kult-Hörspielserie erscheint als Jubiläums-Veröffentlichung Folge 40. In den letzten zehn Jahren haben Komponist Matthias Günthert und Volker Sassenberg in enger Zusammenarbeit eine riesige Sammlung an großartigen Themen und Orchestermusiken für den „Gabriel Burns“-Kosmos erschaffen. Bis heute umfasst diese weit mehr als zweihundert Kompositionen. Eine erste, besondere Auslese daraus findet sich nun auf „Livrare opt“. Ausgestattet mit luxuriösem Kreuz-Digipak und aufwendig gestaltet von Künstler Ingo Masjoshusmann, ist diese liebevolle Sonderedition ein Muss für jeden „Gabriel Burns“-Fan … und alle anderen. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

GABRIEL BURNS feiert sich selbst. Nach zehn Jahren fiel den Produzenten nun auf, dass sie so viele Hintergrund- und Überblendemusiken im digitalen Schrank hatten, dass sie daraus direkt eine komplette Folge machen könnten. Für meinen Geschmack ein wenig sehr spät und dann hätten sie aber auch mindestens eine Doppel-CD unter die Fans werfen können, denn Material haben sie ja laut Klappentext mehr als genug.

Und so bekommen wir hier eine Auswahl von 29 Musikstücken, die zwischen einer und sechs Minuten lang sind. Angefangen von dem eigentlichen GB-Theme, bei dessen Anfängen jedem BURNS-Fan schon eine Gänsehaut über den Körper jagt, über sakrale Chöre, die in hohen Tönen das Drama steigern, während das Orchester im Vordergrund Unheil verkündend losschmettert, bis hin zur bekannten Klavierabspannmusik. Jürgen Kluckert, der in der Serie als Sprecher einen gruselig guten Job macht, entdecken wir auch zwischen den düsteren Tongewalten in einem Track.

Die Mischung aus Synthie-Klängen und realem Orchester ist interessant und kontrastiert immer wieder ohrgefällig, wenn auch mal ungewöhnlich verzerrte Klänge Verwendung finden. Einzig das Stück „Avenger“ und auch dessen „Groove Edit“ passten für mich nicht in diese Kollektion. Das klang mir beides zu sehr nach Autoscooter-Bontempi-Pop aus den 1990ern und fügte sich nicht ins klanglich weitaus beeindruckendere Gesamtbild ein, das die anderen Stücke abgeben.

Ob die Titel auch vor dieser Veröffentlichung schon eigene Namen hatten, das weiß ich nicht. Auch nicht, ob die Namen mit den Folgen zu tun haben, in denen sie erstmalig Verwendung fanden. Warum ein Titel einen deutschen Namen trägt und alle anderen englische, keine Ahnung. „Interessant“ klingen sie durch die Bank und bei einem Titel wie „Dehydrated II“ frage ich mich, wie sich wohl die erste Austrocknung angehört haben mag.

Trackliste

01. Gabriel Burns Theme 1:10
02. Barisha 2:38
03. Avenger 6:06
04. The Town 1:49
05. Striking Forces 1:14
06. Breed 2:11
07. Die Totenmaschine 1:06
08. Time Is up 1:52
09. Diavolish 1:09
10. Fade 1:04
11. Journey to Balayi 3:02
12. Dehydrated II 4:17
13. Cherish 2:10
14. Dadija 2:28
15. Enigma 1:14
16. Snails 1:47
17. Seeking Fate 1:03
18. Hamdum 1:15
19. Stormfront 1:41
20. Believe 1:55
21. Silent Sorrow 2:22
22. Faye 3:06
23. Deamus 3:35
24. Gabriel 1:30
25. Ghost Riders 0:57
26. Thunder 2:21
27. Lost in Spheres 4:16
28. Avenger – Groove Edit 4:55
29. Persephone 1:18

Die Ausstattung:

Für diese Jubiläumsausgabe haben sich die Macher eine interessante Verpackung ausgedacht. Ein Digi-Pak, das auseinandergeklappt ein Kreuz ergibt, in dessen Zentrum die CD zu finden ist. Der Aufdruck auf der CD fügt sich nahtlos in das Hintergrundbild ein. Sehr schöne Idee, gut umgesetzt. Eine Seite des Kreuzes zeigt gemalte, orange-rote Flammen und die andere Seite einen grünen Gasmaskenträger, der wohl direkt aus einem SM-Studio kommt, denn dieses Modell habe ich schon ewig nicht mehr gesehen.

Zusätzlich gibts noch die Trackliste, die Technik-Credits, eine Grusel-Hörwarnung und eine Danksagung zu lesen. Alles übrigens auf Englisch! Warum … erschließt sich mir nicht, wird die Serie doch für den deutschsprachigen Markt und komplett auf Deutsch produziert. Und warum Track 7 nun ausgerechnet den einzigen deutschen Titel bekommen hat, tja die Produzenten werdens wissen.

Mein Fazit:

Diese musikalische Albtraummusikzusammenstellung kann es sowohl guten Gewissens mit jeder düsteren Hollywoodfilmmusik aufnehmen als auch mit aufwendig produzierten Computerspielhintergründen aus dem WARCRAFT-Universum.

Die Mischung aus elektronischen Sounds und realem Orchester überzeugt über weite Strecken und die warnenden Chöre steigern die Dramatik um einen weiteren Punkt. Die Komponisten waren kreativ und schaffen es durch immer wieder neue Kreationen, nie Langeweile oder das altbekannte „Haben die keine andere Musik?“-Gefühl aufkommen zu lassen.

Wie es aber bei Filmscores und Spielemusik so ist, werden die Wenigsten wohl diesen Soundtrack ständig im Hintergrund laufen lassen, weil diese Musik einfach zu eigen und nur in der gewissen BURNS-Stimmung zu genießen ist. Dann aber richtig.

1 Audio-CD im Kreuz-Digipak
Spieldauer: 65:34 Minuten
Tracks: 29
EAN: 888837090520
www.gabriel-burns.com
www.experiment-stille.de

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