Gregory Benford – Himmelsfluss. CONTACT-Zyklus 3

Im Kampf gegen die Maschinen

Von großen Hoffnungen getrieben, dort eine Vielzahl intelligenter Spezies anzutreffen, erreichen die ersten Expeditionen der Menschheit das Zentrum unserer Galaxis. Aber die Erwartungen werden bitter enttäuscht. Das Leben, im Mahlstrom zahlloser Sonnen viel rascher herangereift, hat dort längst die Phase biologischer Körperlichkeit hinter sich gelassen. Es wimmelt von elektronisch-mechanischem Leben und genetisch-mechanischen Symbiontenrassen, die erbittert miteinander konkurrieren. Die Menschen gelten ihnen als minderwertig, als Ungeziefer, allenfalls als willfährige Werkzeuge ihrer Interessen.

Die Selbstachtung der Menschen verfällt ebenso rasch wie ihre einstmals hohes technisches Wissen und ihre Kultur. Sie sind auf der Flucht, müssen ständig ums nackte Überleben kämpfen und können sich nur als Parasiten am Rande der überlegenen Zivilisationen durchschlagen. Ihr Scheitern ist programmiert, ihr Untergang scheint unausweichlich. (Verlagsinfo)

Der Autor

Mit diesem Roman setzte der 1941 geborene Physikprofessor 1987 seinen CONTACT-Zyklus fort, den er 1977 mit „Im Meer der Nacht“ begann. Den Zyklus hat er fortgesetzt mit den übersetzten Bänden „Durchs Meer der Sonnen“ (1984/87) und „Lichtgezeiten“ (1989, dt. 1994). Es gibt noch weitere Bände: „Im Herzen der Galaxis“ und „In leuchtender Unendlichkeit“ (letztere 2000 erschienen).

Der CONTACT-Zyklus:

1) Im Meer der Nacht (1977, dt. 1980)
2) Durchs Meer der Sonnen (1984, dt. 1987)
3) Himmelsfluss (1987, dt. 1994 und 2001)
4) Lichtgezeiten (1989, dt. 1994 und 2001)
5) Im Herzen der Galaxis (1994, dt. 2000)
6) In leuchtender Unendlichkeit (1995, dt. 2000)

Handlung

Vorgeschichte

Die Überlebenden aus den Abenteuern im Vorgängerband haben sich auf dem grünen Planeten Snowglade niedergelassen und Jahrhunderte lang erfolgreich hier gesiedelt. Snowglade gehört zu einem Doppelsternsystem: Denix strahlt stark im Infrarotbereich, der Fresser (Eater) stark im UV-Bereich. Aufgrund dieser starken Strahlungen haben die Menschen sich ihre Sinne aufrüsten und ihren Strahlenschutz verbessern müssen. Sie ließen sich Biochips und künstliche Augen implantieren. Mehr und mehr sind sie zu Cyborgs geworden.

Das erweist sich nun, Jahrhunderte nach der langsamen Invasion der Mechanos als Vorteil im Überlebenskampf. Die Mechanos hatten schon vor Jahrtausenden ihre Späher zur Erde ausgesandt (vgl. „Im Meer der Nacht“) und sich über die benachbarten Sternsysteme ausgebreitet. Lange Jahre glaubten die Menschen von Snowglade, die Mechanos könnten ihnen nichts anhaben, doch sie ahnten nicht, dass es das Werk der Maschinen war, die den Staub und die Meteore zwischen Denix und Snowglade transportierten. Die Folge, die die Menschen begriffen: kühlere Sommer, weniger Regen, eisige Winter und – nichts zu essen auf einer Welt, die sich in eine karge Wüste verwandelt.

Die Menschen zogen sich in ihre Zitadellen zurück, jede Sippe in eine andere. Jede Sippe ist nach einer Schachfigur benannt, aber in englischer Nomenklatur: Bishops (Läufer), Rooks (Türme) und Knights (Springer) usw. Killeen, der Sohn von Vater Abraham, ist einer der letzten erwachsenen Männer der Bishop-Sippe. Vor sechs Jahren haben die Mechanos die Bishop-Zitadelle angegriffen und die hohen mauern durchbrochen. Killeen verlor nicht nur seinen Vater, sondern auch seine Frau Veronica. Nur seinen sechsjährigen Sohn Toby, der noch keine Biochips implantiert bekommen hat, konnte er mitnehmen.

Auf der Flucht

Nun, sechs Jähre später, sind von 2000 Bishops nur noch 250 übriggeblieben, so groß war die Zahl ihrer Opfer. Die Mechanos haben eine Vielzahl von Maschinen entwickelt, um die Menschen aufzuspüren, zu treiben und schließlich zur Strecke zu bringen. Killeen denkt, er kenne sie alle: die harmlosen Kulis, die herstellenden Crawler, die gefährlichen Rattler, Lancer und Stalker. Aber die schlimmste Art von allen ist die Mantis. Der Roboter, der wie alle anderen Mechanos auf dem elektromagnetischen Spektrum arbeitet, spürt die EM-Wellen der Biochips von Cyborgs auf.

Auf perfide Art gelingt es der Mantis, die gespeicherten Erinnerungen ihres Opfer zu aktivieren und diese den Verstand des Opfers verwirren zu lassen, bevor sie mit einem starken EM-Bolzen zuschlägt. Das Hirn des Opfers brennt aus, so dass die Möglichkeit vereitelt wird, die Inhalte der Speicherchips zu retten. Das Opfer ist unrettbar verloren. Das ist der hauptsächliche Grund, warum die schrumpfende Schar der Überlebenden immer weniger Wissen über die alten Zeiten besitzt. Killeen kann kaum noch schreiben und lesen, sondern wertet nur noch die Informationen aus, die ihm sein Sensorium liefert.

Ein neuer Anführer

Nach einem verlustreichen Kampf mit einer Mantis ist die Truppe ist erschöpft und wählt eine Fabrik mit vielen Bottichen als Unterschlupf für die Nacht. Als Killeen entdeckt, dass sich in einem Bottich Alkohol befindet, kann er der Versuchung nicht widerstehen und kostet davon, nur ein kleines bisschen… Dass er auf Wache eingeschlafen ist, dient seinem Rivalen Ledroff nun als überzeugendes Argument, dass Killeen als neuer Captain ungeeignet sei und man ihn selbst wählen sollte. Dagegen lässt sich wenig sagen, und Killeen brummt der Schädel. Dennoch ist es Killeen und nicht Ledroff, der den nächsten Angriff entdeckt und vereiteln hilft.

Wiedervereinigung mit Tücken

Aus dem Zentralgehirn des besiegten Crawlers kann Killeen eine wichtige Information herauslesen: Ein grünes Tal befindet sich nur drei, vier Tagesmärsche von hier entfernt. Das Tal entpuppt sich als Fabrik für einen pflanzlichen Stoff, den viele Kulis und Crawler herstellen. Aber wozu und für wen? Die Gelegenheit ist günstig, sich neu einzukleiden. Am nächsten Tag entdeckt die Truppe weitere Menschen: Es sind Rooks, die letzten Überlebenden ihrer zerstörten Zitadelle.

Doch genau in dem Augenblick, als sie einander um den Hals fallen und sich ihres Menschseins versichern, schlägt eine Mantis mit ihrem elektromagnetischen Sensorium wie ein Hammerschlag zu. Später wird Killeen und seiner neuen Freundin Shibo, die letzte der Knights, klar, dass die Mantis diesen Augenblick schutzlosen Glücks herbeigeführt hat, um ihn auszunutzen. Inzwischen kennen die Mechanos die Menschen besser als diese sich selbst. Doch hinter dem Anschlag der Mantis steckt eine hinterhältige Absicht, die sie Killeen erst viel später offenlegt…

Utopia

Nach weiteren Schlachten und Entdeckungen aus der Vorzeit stoßen die vereinten Bishops und Rooks auf den Stamm der Kings. Diese Gruppe hat an einem Hang ein paar Lehmhütten errichtet, die ihr Anführer Hatchet stolz als „Metropolis“ bezeichnet. Killeen macht ein zweifelndes Gesicht: Ein permanenter Wohnort ist doch sicherlich bereits von den Mechanos erspäht worden. Warum sollte dieses Dorf verschont werden? Auf diese heikle Frage, gestellt unter vier Augen, antwortet Hatchet, dass er einen Deal mit einem Renegaten-Mechano, einem Crawler, geschlossen habe. „Eine Hand wäscht die andere“, sagt er und meint wohl: Er tut was für den „Renny“, und der schützt die Menschen, indem er die Späh-Mechanos mit falschen Daten füttert.

Die Expedition

Hatchet hat jedoch ein kleines Problem, das Killeen lösen kann. Seine Übersetzerin ist ausgefallen, „krank“, wie der Häuptling behauptet. Killeen hingegen verfügt noch über das Rudiment eines Übersetzer-Chips, das er „Bud“ genannt hat. Dieser Bud wird dringend benötigt, um mit dem Renny Kontakt aufzunehmen und eine neue Expedition in die Fabrikstadt der Mechanos zu organisieren. Okay, aber was springt für Killeen dabei heraus? Als er und sein Sohn Toby von einem bewaffneten Mechano verwundet werden – sie sind teilweise gelähmt -, bietet ihnen der Renny via Hatchet an, sie wieder zu „reparieren“. Der Deal ist perfekt, auch wenn Killeen ein paar Zweifel hinsichtlich der Machbarkeit hegt.

Angehörige der Kings, Bishops und Rooks nehmen an der Expedition teil, und als der Renny, ein ziemlich großer, kompakter Crawler am Treffpunkt auftaucht, setzen sie sich einfach darauf. Die Reise ins Ungewisse kann losgehen. Aber auf das, was sie in den Fabriken entdecken, sind sie nicht gefasst…

Mein Eindruck

Wie man sieht, findet die ganze Handlung, mit Ausnahme des Epilogs, auf der Planetenoberfläche einer Siedlerwelt statt. Das steht in gewissem Widerspruch zu dem, was das Titelbild suggeriert, nämlich dass hier eine Weltraumreise fortgeführt wird, wie wir sie in Band 2, „Durchs Meer der Sonnen“, gesehen haben. Aber schon dort fand ein Großteil der Handlung auf dem Boden statt, teils auf der Erde, teils auf bizarren Fremdwelten.

Das Mantis-Projekt

Das macht die Handlung aber nicht weniger spannend und actionreich. Ganz im Gegenteil, denn die Mantis ist ein furchteinflößender Gegner, der, wie sich erweist, selbst noch über die Expedition des Crawlers Bescheid weiß. Lange Zeit fasst Killeen die Übergriffe der Mantis, die besonders den erfahrensten Angehörigen der Sippen gelten, als aggressive Attacken auf. Erst im letzten Drittel, als sie Killeen keine Möglichkeit zur Abwehr mehr lässt und seinen „Arthur“-Chip übernimmt, klärt die Mantis ihn darüber auf, was sie in Wahrheit vorhat: Sie will im Rahmen eines „Kunstprojektes“ künstliche Menschen erschaffen. Das soll ihr dazu dienen, die Menschen noch besser zu verstehen. Killen denkt: um die Menschen noch besser bekämpfen zu können.

Das Grauen

Die künstlichen Menschen der Mantis bestehen aus zwei Teilen. Der fleischliche Teil wird in riesigen Bottichen Körperglied für Körperglied herangezüchtet und anschließend zusammengesetzt. Der mentale Teil, sozusagen die „Software“, wird den Gehirnen der Lebenden entrissen und in den verschiedenen Untergehirnen der Mantis gespeichert und von dort in die „Hardware“ übertragen. In einer grauenerregenden Szene präsentiert die Mantis stolz das „künstlerische“ Resultat. Mit dieser Parodie seiner früheren Stammesältesten Fanny soll das praktizieren, was die Mantis unter „Kopulation“ versteht. Von Ekel und Entsetzen gepackt, weigert sich Killeen. Doch Hatchet kennt solche Skrupel nicht…

Die Grenzlinie

Dies ist der ultimative Test dessen, was Killeen als „menschlich“ definiert. Diese Definition ist für Cyborgs wie ihn von ganz wesentlicher Bedeutung, denn es ist die letzte Grenze dessen, was ihn von den Maschinenwesen unterscheidet. Es gibt noch einen weiteren Vertreter der mensch-Maschinen, nämlich einen kleinwüchsigen Androiden, den Killeen in der Fabrik entdeckt und der sich den Menschen unbedingt anschließen will, um ihnen eine Botschaft der Vorväter zu überbringen. Killeen nennt das Wesen einen „Manmech“. Obwohl er zurückgewiesen worden ist, schmuggelt sich der Manmech an Bord des Rennys und gelangt bis in die „Metropolis“.

Das Vermächtnis

Nach einer Gerichtsverhandlung gegen Killeen, der sich für einen Mord verantworten muss, offenbart der Manmech sein Geheimnis: den Ort, wo ein Schiff der Vorväter vergraben ist – die „Argo“. Sie lässt sich nur von Menschenwesen öffnen und starten, denn ihre Erbauer haben entsprechende Maßnahmen in die nötigen Vorrichtungen eingebaut. Sonst hätten die Mechanos sie schon längst in Betrieb und zu allem Möglichen missbrauchen können, etwa für den Luftkrieg.

Nun muss sich Killeen und mit ihm die überlebende Menschheit zwischen zwei Optionen entscheiden: Sollen sie ins Ungewisse des Weltraums hinausfliegen und ihre Heimat verlassen, oder sollen sie das Angebot der mächtigen Mantis annehmen und in einer Art Zoo leben, in dem sie ihr als Studienobjekte dienen? Killeen zögert kaum eine Sekunde und teilt seinen Begleitern seine Wahl mit…

Die überarbeitete Übersetzung von 2001

Angesichts der zahlreichen Stilfehler und der falschen Rechtschreibung kann ich nichts von einer Überarbeitung erkennen, außer dass zwei oder drei Fußnoten eingefügt wurden. Der Übersetzer Winfried Petri scheint kein deutscher Staatsbürger gewesen zu sein, denn er schreibt Fremdwörter wie „Fontäne“ und „Kokon“ regelmäßig in ihrer französischen Ursprungsform „Fontaine“ (S. 265) und „Cocon“ (s. 243). Der Überarbeiter hat diese Fehler einfach stehenlassen…

S. 150: „zur Verfügung[en] stand“. Die Endsilbe ist überflüssig.

S. 166: „dass die Sippen marschieren sollte[n].“ Ein Subjekt im Plural erfordert ein Verb im Plural, also „sollten“.

S. 260: „ein[e] Möglichkeit, Toby zu heilen.“ Das E fehlt.

S. 277: Verwechslung von Figuren! „Killeen sagte nichts. Sein Gesicht genügte um Ledroff [Hatchet!] zu der Erklärung zu veranlassen: „He! Schau, wir haben da so Methoden, Tricks.“ Ledroff sagte tonlos: „Du hast gehört, was wir vereinbart haben. Du solltest besser GUTE Methoden haben…“ “ Aus der Abfolge der Sprecher und des Gesagten geht die Verwechslung als evident hervor.

S. 340: Tempusfehler. „Beine arbeit[et]en in einem feuchten Raum.“ Die Vergangenheitsform wird missachtet.

S. 441: „Er teilte ihnen in Umrissen mit, was er gelernt hatte.“ Statt „lernen“ sollte hier „erfahren“ stehen, denn Lernen setzt einen Lehrer voraus. Eine Eins-zu-eins-Übersetzung aus dem Englischen, wo „to learn“ beides bedeuten kann.

S. 445: „Mit einem Faktor drei absolvieren die versammelten Sippen den, der hier vor Gericht steht.“ „Faktor drei“ meint vermutlich „drei zu eins“. Und „absolvieren“ bedeutet nicht „graduieren“, sondern „freisprechen“ (wie in „Absolution“).

S. 469: Das Schiff startet. „Wir sind klar“, sagt die Pilotin, Shibo. „Klar“ ist aber der falsche (weil englische) Ausdruck, sondern stattdessen sollte es besser „freigekommen“ oder „abgehoben“ heißen.

S. 483: „Die Mikrokosmos waren dafür konstruiert, in ständiger Schwerkraft zu arbeiten. Darum gab Shibo hohe Beschleunigung in wechselnden Impulsen.“ Das dient der Bekämpfung der Eindringlinge. “ Der Ausdruck „ständige Schwerkraft“ ist also unangebracht. Vielmehr sollte es „gleichbleibende Schwerkraft“ heißen.

S. 486: „Er fand es hart zu glauben…“ Wieder eine Eins-zu-eins-Übernahme aus dem Englischen. Statt „hart“ sollte man „schwer“ (in Umgangssprache) oder „schwierig“ (in der Hochsprache) verwenden.

Unterm Strich

Mich hat dieser dritte Roman des sechsteiligen CONTACT-Zyklus sehr gut unterhalten. Die Handlung baut eine äußere wie auch innere Spannung auf und bietet dem Leser mehrere Entwürfe an, wie sich die letzten Menschen auf der Siedlerwelt Snowglade entwickeln können. Dabei ist die Hauptfigur Killeen keineswegs ein Übermensch, sondern dem Teufel Alkohol in allen seinen Erscheinungsformen sehr zugetan. Bis er dann mal seine Pflicht vernachlässigt und seine Kameraden nahezu ausgelöscht werden. Erst ab dann und vor den Augen seines Sohnes und seiner Freundin Shibo bemüht sich Killeeen, ein besser, kompetenter Mann zu sein. Denn es gibt viel zu tun und noch mehr zu entscheiden.

Die Wahl

Die Überlebenden sind am Ende ihres Weges angekommen: Sowohl hinsichtlich ihrer Anzahl als auch ihrer Intelligenz sind sie nur noch ein elendes Häufchen, als sich ihnen die hinterlistige Mantis in den Weg stellt. In der facettenreichen Auseinandersetzung mit ihr müssen die Menschen wählen, welchen Weg sie einschlagen wollen: Sollen sie künftig als ihre Studienobjekte und Zootiere (wobei sich die Mantis das Recht vorbehält, ab und zu mal auch einen Menschen „ernten“ zu dürfen – ein Vorgang, der den endgültigen Tod des Opfers bedeutet) in einem Reservat leben – oder sollen sie das uralte, vergrabene Raumschiff reaktivieren und in den unbekannten Weltraum fliegen? Die Wahl beruht auf der Definition dessen, was zu diesem Zeitpunkt unter „menschlich“ zu verstehen ist – eine verschwommene, verwischte Grenzlinie.

Sex und Humor

Zwischen den Zeilen lässt sich hier und da so etwas wie Humor erspüren, so etwa in der einzigen Liebesszene zwischen Killeen und Shibo. Der Autor ist als diplomierter Physiker nämlich alles andere als ein einfühlsamer Zeichner von Charakteren oder gar ein unerschrockener Schilderer von emotionalen Liebesszenen. Immerhin erfahren wir: Shibo will oben sein…

Physik

Dafür kommt aber eine andere Stärke des Physikers Benford zum Tragen: Er kennt sich bestens mit Astronomie und seltsamen physikalischen Phänomenen aus. Der „Fresser“, einer der beiden Sterne über Snowglade, ist ein Schwarzes Loch. Am Rande einer solcher Singularität treten die interessantesten Phänomene auf, so etwa ziemlich ungesunde Gammastrahlung und alle Arten von Gravitationstricks. Die Schiffe der Mechanos ziehen daraus diverse Vorteile. Kein Wunder, dass die Mantis diesen Bereich – den Schwarzschild-Radius am Ereignishorizont – zur Flugverbotszone erklärt.

Die Lektüre

Im Vergleich mit den beiden Vorgängerbänden, die in Einzelteilen vorab in Magazinen“ abgedruckt worden waren, zeichnet sich „Himmelsfluss“ durch eine kompakte Kohärenz aus, die zum Weiterlesen verlockt. Wer seine Lektüre unterbricht, der verliert schnell den Zusammenhang, denn die Anzahl des Personals ist doch recht hoch. Außerdem verändert sich der Gegner der Menschen: Die Mechanos lernen schnell und begegnen den Menschen mit neuen Waffen und Methoden. Besser also, wenn man bei der Sache bleibt.

Für die vielen Sach-, Druck- und Stilfehler gibt es Punktabzug. Von einer Überarbeitung, wie sie der Verlag behauptet, kann überhaupt keine Rede sein.

Taschenbuch: 493 Seiten
Originaltitel: Great Sky River, 1987
Aus dem Englischen von Winfried Petri.
ISBN-13: 9783453187702

www.heyne.de

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