„Schwebende Leichen über Prag!“ – Was es mit dieser sonderbaren Nachricht auf sich hatte, erfuhr ich am eigenen Leib, als ich in einem Ballonkorb den Nachthimmel über der Stadt observierte. Die Spur der schwebenden Leichen führte mich zum Homunkulus – einem künstlich erschaffenen Menschlein! (Verlagsinfo)
Mein Eindruck:
Diesmal hat sich der Verlag an die Hörspielumsetzung des Heftromans mit der Nummer
381 gemacht, das erstmalig am 21. Oktober 1985 am gut sortierten Bahnhofskiosk oder manchmal auch in einer Buchhandlung zu bekommen war.
Der Blick aufs Cover zeigt … hm, ok, wenn man nicht genau hinschaut, könnten das auch Raumschiffe sein, die da über der Stadt stehen. Warum hier jemand mit einem Ballon die Stadt überwacht und nicht mit einem Hubschrauber, fand ich schon seltsam. Und welchen Zweck so hoch schwebende, tote Körper haben könnten, erschloss sich mir spontan auch nicht. Aber, hören wir doch erst mal rein.
Mit einem verwirrenden Prolog gehts los, wenn wir einem Leichendieb dabei zuhören, wie er unfreiwillig selbst zu einer wird … und wir das Ganze erst mal komplett ohne jeglichen Zusammenhang einfach mal so hinnehmen. Das wird sicher alles noch erklärt.
Dann schwenken wir zu Jane, die mit ihrer aktuellen Gesamtsituation unzufrieden ist und fragen uns, obs vielleicht spannender gewesen wäre, wenn wir bei dem Leichendieb von vorhin geblieben wären.
Jetzt gehts weiter zu John, der in den Klappentextballonkorb steigt, um zu den schwebenden Leichen zu gelangen. Es heißt übrigens schon immer und immer noch „Ballon fahren“ und nicht „Ballon fliegen“. Und es erklärt leider weiterhin niemand, warum an dieser Stelle nicht einfach ein Hubschrauber genommen wird.
Egal jetzt, es wird dramatischer, als ich angenommen hatte und die Leichen sind zudem beweglicher.
Wer steckt denn nun hinter dem ganzen Zauber? Und wozu dient das alles? Für ein wissenschaftliches Experiment im Frankenstein-Stil ist das Ganze schon ein wenig zu auffällig, oder nicht? Und wer oder was war eigentlich dieser kleine Zwerg, der da grad weggelaufen ist?
John ermittelt sich langsam weiter voran und findet auch bald die ersten Antworten. Und schon bald wissen wir auch, warum diese Geschichte in Prag spielt und was hier wer mutmaßlich mit den Leichen vorhat. Was Jane allerdings in dieser Story zu suchen hat, bleibt komplett undurchsichtig und nebensächlich.
Die Sprecher und ihre Rollen:
John Sinclair – Dietmar Wunder
Erzählerin – Alexandra Lange
Jane Collins – Katy Karrenbauer
Sarah Goldwyn – Karyn von Ostholt
Josef Dinek – Mark Bremer
Albert Czerny – Wolf-Dietrich Sprenger
Tomáš Vacek – Jonas Minthe
Akim Samaran – Michael Prelle
Wachmann – Nils Rieke
Polizist am Steuer – Andrés Mendez
Männer in Janes Zimmer – Michael Bideller, Jürgen Holdorf, Pascal Houdus
Technik-Credits:
Hörspielskript und Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer, Alexander Khronov
John Sinclair Theme 2015 by CAIN in der Bearbeitung von Alexander Khromov
Die Ausstattung:
Die schwarze CD mit gelber Schrift steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt enthält eine Liste der bereits veröffentlichten Folgen der „2000er“-Serie, der „Classics“-Serie und der Sondereditionen. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.
Mein Fazit:
Wie wir es von Mehrteilern gewohnt sind, legt der erste Teil immer erst mal nur den Grundstein. Wobei der hier wirklich spannend ist und die Story nicht von Metzel-und-Massaker-Effekten getragen wird, sondern von der Ermittlungsarbeit von John.
Langsam gehts voran, die ersten Erkenntnisse werden gewonnen und als es brenzlig wird, heißt es wie immer „Ende des ersten Teils“.
Ich bin und bleibe gespannt, wie der zweite Teil unterhalten möchte.
Audio-CD
Spieldauer: 52:14 Min.
Tracks: 15
1. Auflage, August 2022
ISBN: 9783785782712
www.luebbe.de
Der Autor vergibt: