Jussi Adler Olsen – Takeover

Worum gehts?

Peter de Boer ist ein selbstständiger Geschäftsmann und verdient sein Geld damit große Konzerne zu vernichten. Dass man sich dabei wenig Freunde macht ist verständlich, dennoch gerät er bei einem seiner aktuellen Aufträge akut ins Fegefeuer einer ganzen Gruppe von Gegnern.

Doch dann lernt er eine junge Frau kenne, die zwar deutlich jünger ist als er selber, sich dennoch als sehr ehrgeizig entpuppt. Zunächst arbeitet sie nur für ihn, doch dabei soll es nicht bleiben. Zwischen den beiden entsteht eine Liebe, die verdammt ist, großen Gefahren zu trotzen.

Inhalt

Peter de Boer ist ein niederländischer Geschäftsmann. Seine Kunden sind Firmen, die ihn beauftragen Konkurrenzfirmen zu zerschlagen. Er muss sich also auf verschiedenste Art und Weise einen Einblick von den Firmen machen und deren Mankos zu seinem Vorteil nutzen. Dass er in dieser Branche viele Widersacher hat steht außer Frage.

Nicky Landsaat kommt aus schwierigen Familienverhältnissen. Ihr Bruder Henk verdient sein Geld mithilfe von Drogendealerei und ihre älteste Schwester prostituiert sich im Rotlichtviertel und steht voll und ganz unter den Fittichen ihres Zuhälters. Außerdem ist ihr Vater ein Säufer und wird der Familie gegenüber regelmäßig handgreiflich. Doch Nicky ist fest entschlossen, mehr aus ihrem Leben zu machen, und da kommt es, dass sie sich für ein Trainee-Programm bei einer Firma bewirbt – Peters Firma. Sie glänzt nicht nur durch ihren Ehrgeiz, denn auch bald stellt sich heraus, dass sie und Peter gleiche Wurzeln haben.

Doch auch wenn man ein einflussreicher Geschäftsmann ist, ist nicht immer alles Gold was glänzt. Denn eines Tages gerät Peter durch einen schier unerfüllbaren Auftrag in große Gefahr. Doch das soll nicht der einzige Auftrag mit einem politisch hoch brisanten Hintergrund sein. Und zu allem Überfluss merkt er zusehends, dass er seinen eigenen Mitarbeitern nicht mehr vertrauen kann.

Mein Eindruck

In erster Linie bin ich sprachlos über das neueste Werk des dänischen Erfolg-Autors. „Takeover“ ist nach „Das Alphabethaus“ und „Das Washington-Dekret“ nun schon sein dritter Stand-alone. Und was soll ich sagen – er sollte lieber bei seiner Carl Morck-Reihe bleiben. Ich bin unglaublich enttäuscht und entsetzt über dieses Buch und es fällt mir schwer zu glauben, dass wirklich Jusssi Adler Olsen dieses Buch geschrieben hat.

Man hat das Gefühl, dass der Autor unzählige Ideen für sein neues Buch hatte und hat in „Takeover“ versucht all diese Ideen unter einen Hut zu bekommen. Allerdings ist das möchtig in die Hose gegangen. Die einzelnen Erzählstränge wirken hintergrundlos, abstrus und wirr. Es fällt schwer ihm durch seine Geschichte zu folgen. Dass ebenfalls keine Spannung aufkommt, tut sein Übriges dazu, das Lesen zur Quälerei zu machen. Wäre ich nicht so ein treuer Fan, hätte ich das Buch nach den ersten 100 Seiten unverrichteter Dinge zurück ins Regal gestellt, obwohl es noch nicht einmal dort einen Platz verdient hat.

Die Charaktere bleiben alle völlig ohne Form und Farbe. Man entwickelt keine Beziehung zu ihnen und leidet und freut sich dementsprechend auch mit keinem von ihnen. Die einzelnen Erzählstränge führen nicht wirklich zueinander und es kommt überhaupt keine Harmonie ins Spiel. Die Liebesgeschichte der beiden Hauptprotagonisten wirkt inszeniert und kommt ohne Tiefgang herüber, so dass es auch da schwer fällt, dem Autor zu glauben. Zu guter Letzt tragen die absurden Götter ihr übriges zum Misslingen dieses Buches dabei, einfach nur lächerlich.

Fazit

Da muss man, glaube ich, nicht mehr viel hinzufügen. Dieses Buch ist der totale Reinfall und hat nichts mit den anderen Werken von Adler Olsen zu tun. Wie gesagt, er täte ein Besseres, wenn er zwischendurch einen Carl-Morck-Fall mehr herausbringen und dafür die Finger von den Nebenschauplätzen lassen würde. Das war jetzt mit Sicherheit mein letztes Buch des Autors, das nicht an der Seite des sympathischen Kriminalkommisars spielt.

Leider konnte ich hier in keinerlei Hinsicht ein gutes Haar an diesem Buch lassen. Selbst mit großem Sympathiebonus gegenüber dem Autor, tut es mir wirklich leid das so hart sagen zu müssen.

Über den Autor

Jussi Adler-Olsen veröffentlicht seit 1997 Romane, seit 2007 die erfolgreiche Serie um Carl Mørck vom Sonderdezernat Q. Mit den Thrillern ›Erbarmen‹, ›Schändung‹, ›Erlösung‹, ›Verachtung‹, ‚Erwartung‘ und ‚Verheißung‘ sowie mit seinen Romanen ›Das Alphabethaus‹ und ›Das Washington Dekret‹ stürmt er die internationalen Bestsellerlisten. Seine vielfach preisgekrönten Bücher erscheinen in über 40 Ländern und werden mehrfach verfilmt. (Verlagsinfo)

Gebunden: 608 Seiten
Originaltitel: Og hun takkede guderne
Ins Deutsche übersetzt von Hannes Thiess
ISBN: 3423280700

www.dtv.de
www.adler-olsen.de

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