James Patterson – Stunde der Rache. Alex-Cross-Krimi

Unheimliche Mordserie: Vampire in Frisco

Dr. Alex Cross und seine Partner von FBI und Polizei bekommen es diesmal mit einer schier endlosen Serie von Morden zu tun, die offenbar ein Kult von „Vampiren“ verübt hat. Diese Vampire verstehen sich als echte Bluttrinker: eine pervertierte Gegenkultur, die sich ihre Opfer unter der ahnungslosen Bevölkerung sucht.

Der Autor

James Patterson ist der Autor von zahlreichen Bestsellern. Allerdings sind es vor allem seine Alex-Cross-Thriller, die den Leser berühren. Folglich war Alex Cross bereits zweimal im Film zu sehen: „Im Netz der Spinne“ und „… denn zum Küssen sind sie da“ wurden beide erfolgreich mit Morgan Freeman in der Hauptrolle verfilmt.

Pattersons beliebtester Serienheld, Dr. Alex Cross, ist einfühlsamer, engagierter Polizeipsychologe aus Washington, D.C. Er hat eine Familie, die er liebt, aber seine erste Frau durch ein Verbrechen verloren. Auch seine zweite Lebenspartnerin hat sich von ihm getrennt, weil er die Killer anzieht wie Honig die Fliegen.

„Stunde der Rache“ ist die direkte Fortsetzung von „Rosenrot Mausetot“, in dem Alex Cross nicht nur eine liebe Kollegin verlor (wieder mal), sondern auch entdeckte, dass in den Reihen des FBI ein Verräter steckt: Mastermind. Endlich findet in „Stunde der Rache“ der Showdown zwischen Cross und seinem Gegenspieler, dem Mastermind, statt. Dessen Identät verblüfft und schockiert zugleich.

Nähere Infos finden sich unter www.twbookmark.com und www.jamespatterson.com. Regelmäßig wird aus dem Buch auch ein Audiobook oder E-Book gemacht: Patterson kann überall dabei sein.

Handlung

Die mysteriöse Mordserie beginnt in San Francisco, unweit vom Golden Gate Park. Zwei Jogger sind die Opfer. Dem Mann wurden tiefe Bisswunden zugefügt, die, wie man ungläubig feststellt, nur von einem echten Tiger stammen können. Die Frau hängt ausgeblutet kopfüber von einem Baum. Auch sie wurde gebissen – und ausgesaugt. Vampire in Frisco?

Dr. Alex Cross wird hinzugezogen, um mit psychologischen Einsichten einen Beitrag zu leisten. Alex wird per Telefon, kaum in der Stadt angekommen, schon auf dem Handy belästigt: Mastermind, sein Widersacher aus „Rosenrot Mausetot“, überwacht ihn. Wann wird Cross endlich die Identität des Mastermind lüften? Dessen Nähe lässt ihn jeden Moment eine Kugel erwarten.

In Frisco lernt Alex seine Partnerin beim FBI kennen, die hübsche Jamilla. Der inzwischen wieder unbeweibte Doktor ist auch sehr angetan von ihr, doch da er bislang jede seiner Partnerinnen an Verbrecher verloren hat, lässt er sich auf nichts ein.

Cross‘ Nachforschungen führen ihn die Westküste hoch zu einem wahren Vampirgelehrten und zu einem Laden, wo man sich verlängerte Eckzähne einsetzen lassen kann. Was so bizarr und lachhaft klingt, schlägt um in (ähem) blutigen Ernst, als plötzlich ausgesaugte Opfer an der Ostküste und in New Orleans gefunden werden. Das FBI tappt noch im Dunkeln, als Cross über eine zeitliche Übereinstimmung stolpert: Stets befand sich ein Zaubererpaar am Ort des Geschehens, das à la Siegfried & Roy mit einem Tiger sein Publikum ergötzte.

Nahe New Orleans haben die beiden Zauberer ihr Hauptquartier aufgeschlagen und feiern Vampirpartys. Die Dinge spitzen sich zu, als das FBI die Falle zuschnappen lässt. Cross & Jamilla sowie Kyle Craig von der FBI-Zentrale geraten nun jedoch in der antiken Villa der Zauberer selbst in eine Falle – eine böse Überraschung erwartet sie …

Mein Eindruck

Natürlich ist dies keineswegs das Ende. Vielmehr folgen noch fast 200 Seiten. Das Buch hat genau 116 Kapitel. Jedes liefert nur genau so viele Informationen, dass es den Leser bei der Stange hält. Einerseits treibt dies zwar die Handlung Schritt für Schritt voran und bietet zahlreiche Aha-Effekte. Andererseits entstand bei mir der Eindruck, dass der Autor die relativ dünne Handlung unnötig mit leerer Luft aufpumpt, um den Eindruck von Bedeutung zu erwecken.

Die ersten Seiten kann man daher einfach so weglesen, bis die echten Täter und ihre unsichtbarer Strippenzieher gefasst sind. Dann erst wird das Buch richtig gut: Nun folgt die Konfrontation mit Cross‘ Nemesis, jenem Superverbrecher, der sich ‚Mastermind‘ (Superhirn) nennt. Als Cross endlich ein Licht aufgeht, ist es für Jamillas Rettung schon fast zu spät …

Unterm Strich

Wer „Rosenrot Mausetot“ mochte, wird mit „Stunde der Rache“ etwas enttäuscht werden, jedenfalls über weite Strecken des Buches, bis endlich die Konfrontation mit Mastermind folgt. Diese wertet den ansonsten mittelmäßigen Thriller um einiges auf.

Wer Pattersons vielfach erprobte (und bereits kopierte) Masche mit den kurzen Kapiteln mag, wird sich hier zufrieden zurücklehnen können. Und wem sie auf den Wecker geht, sollte sowieso einen großen Bogen um jedes Patterson-Buch machen.

Taschenbuch: 320 Seiten
Originaltitel: Violets are blue, 2001
Aus dem Amerikanischen von Edda Petri.
ISBN-13: 978-3442358922

Blanvalet

Der Autor vergibt: (4.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

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