Perry Rhodan – Im Auftrag der Superintelligenz (Plejaden 7)

Die Handlung:

Das Metallwesen, das im Auftrag der Superintelligenz die Lkandoner eliminieren will, kann der USO im letzten Moment entkommen.

Gucky folgt der Spur des Flüchtenden bis zu der Suchstation 457, die sich ehemanls im Besitz des Mächtigen Callibso befand. Dort erfährt der Mausbiber, welches schreckliche Ziel der rätselhafte »Bote« der Superintelligenz tatsächlich verfolgt … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Los gehts … oder besser gesagt … weiter gehts mit Taishas Verhör. Die Dame ist ja am Ende der letzten Folge ein wenig ins Zwielicht gerückt worden und womöglich nicht ganz unbeteiligt an all dem „Schlimmen“, was so passiert ist.

Das wird aber zum Glück für den Hörer schnell unterbrochen und wir erfahren endlich, was Gucky noch so erlebt hat in der Zwischenzeit. Die Lkandoner machen ihn und seinen Begleiter ja dafür verantwortlich, dass es Chaos gegeben hat … Schuld sind schließlich immer die anderen.

Unter Wasser hört dich niemand schreien … und der Hörer nicht nur Gucky extrem schlecht. Track 4 spielt zwar storytechnisch komplett unter Wasser, warum er aber durchgehend leise, dumpf und fast wie ein Produktionsfehler klingt, weil der Hörer eigentlich nie weiß, wo er denn nun positioniert wurde, das konnte ich nicht nachvollziehen. Das erinnerte mich an die Anfänge der Serie, als ich nie wusste, in wessen Helm ich denn nun stecke und zuhöre … diesmal war ich offenbar mit allen Wassern gewaschen und die legten sich auf die Ohren. Also … Kopf zur Seite neigen und hopsen.

Auch interessant und seltsam fand ich, dass die Lkandoner untereinander nicht mehr telepathisch kommunizierten, sondern für alle hörbar miteinander gesprochen haben. Sehr unterhaltsam ist auch der „Putzroboter“, den Gucky nicht nur kidnapt, sondern direkt als persönliches Navigationsgerät benutzt. Ein witziger Einfall, der das parallele Drama rund um Taishas Verhör, das nicht nur langsam anfängt zu nerven, gut auflockern kann.

Depressiv ist allerdings das, was der Mausbiber als blinder Passagier über den Boten der Superintelligenz herausfinden kann … natürlich in einem Flashback … während wir uns bei Gucky ja schon in einem befanden … Aber immerhin ist es erstaunlich und aufschlussreich, was wir über den Boten erfahren, vor allem darüber, was er mal gewesen ist.

Schizophren scheint er zumindest jetzt zu sein, denn er redet mit zwei verschiedenen Stimmen, die sich gegenseitig ins Wort fallen. Da muss man schon gehörig aufpassen, damit man den guten Cop vom bösen Cop trennen kann, besonders wenn wir von ihm/ihnen schon wieder in Flashbacks geschubst werden. Aber, Gucky wird da schon den Überblick behalten. Zeit dafür hat er ja, schließlich sitzt er beim Boten fest.

Tja … und dann wirds doch noch mal schnell actiongeladen … zumindest suggeriert die Hintergrundmusik das … und wir kriegen schon wieder einen Spoiler serviert, der mitten im letzten Track startet, sodass er schlecht zu umgehen ist. Grrrr!

Die Sprecher und ihre Rollen:

Gucky: Santiago Ziesmer
Der Bote: Udo Schenk
Wartungsroboter: Lutz Riedel
Lenny Hestis: Thomas Petruo
Walter Higgins: Michael Harck
Taisha Konta: Eva Michaelis
Tindras’Solekort: Tilman Borck
Drasan: Celine Fontanges
Perry Rhodan: Torben Liebrecht
Positronik Botenstation: Silke Haupt
Superintelligenz: Julia Casper
Lkandoner: Robin Brosch, Dagmar Dreke, Gerhart Hinze, Stefan Krause, Tim Kreuer, Kai-Henrik Möller, Elena Wilms

Trackliste:

01. Was bisher geschah
02. Nach der Bombe
03. Eine Zelle für den Boten
04. Freiheit!
05. Kontakt zu Perry Rhodan
06. Eindringling!
07. Im Mannschaftsquartier
08. Warum träumen wir?
09. Der Datenkristall
10. Zwei Stimmen
11. Gefangen
12. Spricht zu mir, Herrin!
13. Es muss enden!
14. In der Natur des Boten
15. Müll!
16. Der letzte Tag

Technik-Credits:

Skript: Andrea Bottlinger nach einer Stoy von Christian Montillon
Regie und Produktion: Dennis Ehrhardt
Schnitt, Sounddesign und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Aufnahmen: Alexander Rieß, Franz Fuchs, Anna Liebesehl
Illustrationen; Arnd Drechsler
Layout und Realisation: Sebastian Hopf
Redaktion: Jan Werner

Die Ausstattung:

Die CD, die mit dem Titelmotiv bedruckt ist, steckt in einem Digipak, das farblich durchgehend in warmen Rottönen gehalten ist. Neben der Aufstellung der Sprecher und den Technik-Credits, finden wir auch Bilder der Cover aller zehn Teile dieser Mini-Serie.
Zusätzlich gibts noch die Hintergedanken zum Boten von Storyautor Chrisitan Montillon zu lesen.

Eine Trackliste sucht der Hörer vergebens. Die hier angeführte entstammt der Downloadversion des Hörspiels.

Die PLEJADEN-Reihe:

01: Die 144 Kammern
02: Splitter der Unsterblichkeit
03: Das Volk der Schläfer
04: Ausgeliefert auf Oxtorne
05: Vitalenergien
06: Geheimstation unter dem Eis
07: Im Auftrag der Superintelligenz
08: Verrat
09: Weg zur Unsterblichkeit
10: Die Vital-Maschine

Mein Fazit:

Ob Androiden von elektrischen Schafen träumen, das erfahren wir hier nicht, aber dass der Bote der Superintelligenz Albträume hat und was er früher mal gewesen ist, das schon. Das KO-Wort lautet dabei … wie auch schon in der Vergangenheit … „Vitalenergiespeicher“.

Und während der Bote für den Hörer immer mehr vom Terminator zu Marvin, dem depressiven Robotor wird, hören wir in vielen Flashbacks eine Menge Hintergrundinfos, die wir irgendwo abspeichern können … und werden dabei immer trauriger.

Unterbrochen wird das Ganze immer wieder von dem ewigen Verhör Taishas, mit dem immer wieder sehr nervig herablassenden Verhörer. Mir deucht, das wird sich bis in die letzte Folge so hinziehen, dabei nervts doch jetzt schon genug. Gleiches gilt für die ständigen Flashbacks, die schon fast zum Running Gag verkommen und toll sind wie Lense-Flare-Aufnahmen in Abrams‘ Re-Interpretation von STAR TREK. Schöne Idee, aber irgendwann ists auch einfach mal gut damit. Davon ab, dass man gehörig aufpassen muss, wenn der Bote zusätzlich auch noch mit verschiedenen Stimmen spricht. Da darf beim Hören nix und niemand stören, sonst ist man ganz fix raus aus der Story.

Die allerdings wird vorangetrieben, wenngleich mir auch die Erzählweise nicht sonderlich gefällt. Gleichzeitiger Handlungsfortschritt und Geschichtsstunden fürs Hintergrundwissen mit Flashbacks bremsen sich gegenseitig aus und blockieren so den flüssigen Hörspaß durch eine hohe Komplexität, die im Roman durchaus prima funktioniert, als Hörspiel aber eher nicht so. Die einzige Lösungsmöglichkeit wäre hier gewesen, das ganze PLEJADEN-Abenteuer auf einmal zu veröffentlichen. Stattdessen gibts Mini-Häppchen, die in diesem Fall die halbe Stunde nur knapp überschreiten, wenn man die Zwischenmusiken, den Vor- und den Abspann abzieht.

Ich finde das ganze Projekt und vor allem die Story nach wie vor toll, aber es wird immer klarer, dass hier alles überambitioniert ist. Vom (hoffentlich ehemaligen und nie wieder auftretenden) Tinitusfiepen, über die ständigen Flashbacks, dem Dauer-Verhör und den häufigen Standortwechseln ists einfach von allem zu viel. Da wird das Hörspiel schnell zur Kunstform und der Hörspaß zur Höranstrengung. Besonders, wenn die Spoiler für die nächsten Folgen ständig mitten im Track beginnen und somit nur sehr hektisch umgangen werden können.

Und überhaupt … hab ichs nur verpasst oder hat wirklich noch niemand den Namen der Superintelligenz erwähnt, in dessen Auftrag der Bote unterwegs war/ist/zu sein glaubt?

1 Audio-CD mit 37:56 Minuten Spieldauer
Tracks: 16

www.zaubermond.de

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