Du hast nur drei Stunden Zeit, das Rätsel zu lösen …
TV-Star Morgan Sheppard erwacht in einem fremden Hotelzimmer, mit Handschellen ans Bett gefesselt. Außer ihm befinden sich noch fünf weitere Personen im Raum – und eine Leiche in der Badewanne. Über den Fernseher meldet sich ein maskierter Mann: Morgan habe drei Stunden Zeit, unter den Anwesenden den Mörder zu enttarnen. Gelinge das nicht, würden sie alle sterben. Aus dem Zimmer gibt es kein Entkommen, und während die Uhr gnadenlos tickt, greifen Panik und Misstrauen um sich, bis die Situation eskaliert … (Verlagsinfo)
1 MP3-CD
Laufzeit: ca. 8 Std.
Sprecher: Torben Kessler
argon
Ein charmant-heruntergekommener Landsitz in den schottischen Highlands, eine Gruppe Banker beim Teambuilding, eine schwungvolle Haushälterin mit gebrochenem Arm, Lord und Lady McIntosh, die das alles unter einen Hut bringen müssen, dazu jede Menge Tiere – und am Ende weiß keiner, was eigentlich passiert ist.
Isabel Bogdan erzählt in ihrem ersten Roman pointenreich und überraschend von einem Wochenende, das ganz anders verläuft als geplant: Chefbankerin Liz und ihre vierköpfige Abteilung wollen in der ländlichen Abgeschiedenheit ihre Zusammenarbeit verbessern, werden aber durch das spartanische Ambiente und einen verrückt gewordenen Pfau aus dem Konzept gebracht. Lord McIntosh stoppt den Problem-Pfau auf rustikale Weise – und das führt zu urkomischen Verwicklungen. (Verlagsinfo)
Hörbuch-Download
Spieldauer: 5:16 Stunden (ungekürzt)
Sprecher: Christoph Maria Herbst
argon
»Finde den Mörder meiner Frau!«
Seit zwei Jahren sitzt Joseph King wegen des Mordes an seiner Frau Naomi hinter Gittern. Er gilt als ein »gefallener« Amischer, einer, der ständig mit dem Gesetz in Konflikt geriet. Doch den Mord hat er immer vehement bestritten. Jetzt ist er ausgebrochen und hat seine fünf Kinder als Geiseln genommen. Als Kate Burkholder sie auf eigene Faust befreien will, wird sie von King überwältigt. Seine Forderung lautet: Du kannst gehen, aber finde den Mörder meiner Frau! Als Kate den alten Fall wieder aufrollt, ahnt sie noch nicht, wie gefährlich diese Ermittlung wird und welches Drama sich daraus entwickelt. (Verlagsinfo)
Lesung auf 6 CDs, Dauer ca. 7 Std.
Aus dem amerikanischen Englisch von Helga Augustin
Sprecherin: Tanja Geke
argon
Die angesehene Anthropologin Claire sehnt sich – innerlich verzweifelt, doch nach außen völlig beherrscht – danach, wieder wahrhaftig zu spüren, dass sie lebt. Die junge Julie wartet – verwirrt und voller Angst, dass der Moment niemals kommt – auf etwas, das sie innerlich in Brand steckt, auf Rausch, auf Farben. In der glühenden Sommerhitze der Bretagne, am Ende der Welt, entdecken die beiden unterschiedlichen Frauen Lebenslust und Leidenschaft neu – und werden danach nie wieder dieselben sein. In ihrem neuen Roman lotet Nina George in beeindruckender Sprache, sinnlich, intensiv und präzise, Weiblichkeit in allen Facetten aus, erzählt eine Geschichte vom Werden, vom Versteinern und vom Aufbrechen. (Verlagsinfo)
Endlich, die mageren Jahre sind vorbei! So jedenfalls scheint es dem Stuttgarter Privatermittler Georg Dengler. Zum ersten Mal ergattert er einen gut bezahlten Auftrag: Das Auswärtige Amt will, dass er nach der Mitarbeiterin Angela Förster sucht. Ein Handyvideo legt nahe, dass sie entführt wurde. Förster war als Beamtin an die Troika ausgeliehen worden, die Griechenland die Bedingungen der Eurogruppe diktiert hat. Dengler beginnt seine Ermittlung und stößt auf das größte Geheimnis der sogenannten Griechenlandrettung: Auf welchen Konten sind die vielen Milliarden europäischer Steuergelder letztlich gelandet? Als Dengler die Namen der Personen und Institutionen herausfindet, die diese gewaltigen Summen kassiert haben, gerät er selbst ins Visier. (Verlagsinfo)
Nachdem die WM-Testspielreihe, genannt »EM«, gelaufen ist, will unser Bundestrainer zum zweiten Mal »Weltmeischter« werden. Auf nach Russland, ins Land der Dichten und Henker – und der ponyreitenden Präsidenten! Jogi sucht in seiner Hose nach russischen Eiern, Mesut sprüht Frostschutzmittel auf seine Kontaktlinsen, Calli erklärt dem Buffet den Kalten Krieg, und Thomas Müller muss begreifen, dass in Russland Männer im Dirndl eingesperrt werden. Poldi passt derweil in der DFB-Kickerkita auf Draxler, Kimmich und Sané auf. (Verlagsinfo)
Du willst es nicht tun, aber es ist stärker als du!
Ein Arzt sticht während einer OP das Skalpell ins Herz eines Patienten. Ein junger Mann wird in aller Öffentlichkeit brutal erschlagen, ein Immobilienmakler niedergemetzelt in einer wahren Blutorgie. Es sind grauenvolle Morde, die ganz Deutschland erschüttern. Die Täter sind schnell gefasst, doch ihre Motive völlig unklar. Alle sagen aus, sie wüssten selbst nicht, was über sie gekommen sei – sie würden die Opfer nicht einmal kennen! Wurden die Täter manipuliert, ohne es zu merken? Gemeinsam mit ihrem Kollegen Daniel Buchholz muss Kriminalkommissarin Nina Salomon die tiefsten Geheimnisse der Opfer ergründen. Und was sie herausfinden, wirft ein völlig neues Licht auf unser bequemes Leben im digitalen Zeitalter.(Verlagsinfo)
Gekürzte Lesung auf 6 CDs
Spielzeit: ca. 420 Min.
Sprecher: Christiane Marx, Sascha Rotermund
Argon
Ein Katz-und-Maus-Spiel mit fatalen Folgen
Malcom Anderson ist Polizeireporter in Miami, abgebrüht und erfolgsbesessen. Daher ist die ermordete junge Frau zunächst nur eine weitere gute Story für ihn. Doch das ändert sich, als der Mörder ihn anruft: Ausführlich berichtet er Anderson von seiner Tat. Und er stellt in Aussicht, dass er wieder töten wird. In den folgenden Wochen gibt es weitere Todesfälle, und jedes Mal erhält Anderson einen Anruf. Seine Artikel darüber machen die erhofften Schlagzeilen, doch der psychische Druck, unter dem er steht, wird immer größer. Erst viel zu spät merkt er, dass er zum Opfer seines eigenen Sensationsjournalismus geworden ist – und sich im Visier des Killers befindet. (Verlagsinfo)
Mia Corvere ist ein Kind der Schatten, und sie kennt nur ein einziges Ziel: Rache an denjenigen zu üben, die ihre Familie hingerichtet haben. Ihre Feinde sind die mächtigsten Männer des Reiches – ein General, ein Konsul und ein Kardinal –, doch Mia ist zu allem entschlossen. Sie macht sich auf den Weg zur Enklave der Roten Kirche, einem geheimen Assassinenorden, um die Kunst des Tötens zu erlernen … (Verlagsinfo)
3 MP3-CDs
19 Std. Spieldauer
Sprecher: Robert Frank
argon
Marta, ehemalige Drogenfahnderin, hat bei der Verfolgung eines Dealers versehentlich ihren Partner erschossen. Ihr Kollege Gabe hängt seit einer Familientragödie an der Flasche. Die beiden »Wracks« sind dem Polizeichef ein Dorn im Auge und werden in die Abteilung für Cold Cases abgeschoben. Beim Blättern in den Akten fällt Gabe der 20 Jahre alte Fall der verschwundenen Tessa auf. Kurz darauf stolpert er über vier Morde an jungen Männern, damals fast zur selben Zeit verübt. Die Taten wurden nie aufgeklärt – obwohl die zwei besten Ermittler des Dezernats damit befasst waren. Marta und Gabe forschen nach, doch je tiefer sie graben, desto größer werden die Widerstände, auf die sie stoßen … (Verlagsinfo)
Gekürzte Lesung auf 6 CDs
Laufzeit: ca. 7 Std.
Sprecher: Uve Teschner
argon
»Wovor ich mich fürchte? Dass mein Leben irgendwie egal ist.«
Wie begegnet man einer Frau, die höchstens noch ein halbes Jahr zu leben hat? Fred glaubt, es zu wissen. Er ist alleinerziehender Vater und hat sich zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter ausbilden lassen, um seinem Leben mehr Sinn zu geben. Aber Karla, stark, spröde und eigensinnig, arrangiert sich schon selbst mit ihrem bevorstehenden Tod und möchte nur etwas menschliche Nähe – zu ihren Bedingungen. Als Freds Versuch, sie mit ihrer Vergangenheit zu versöhnen, grandios scheitert, ist es nur noch Phil, sein 13-jähriger Sohn, der Karla besuchen darf. Doch dann trifft Hausmeister Klaffki in einer kritischen Situation die richtige Entscheidung – und verhilft Fred zu einer zweiten Chance. (Verlagsinfo)
Ungekürzte Lesung auf 6 CDs
Laufzeit: ca. 7 Std.
Sprecher: Heikko Deutschmann
Um deine Feinde zu besiegen, musst du so hart werden wie sie
Zehn Jahre ist es her, seit ihre Mutter ermordet wurde. Gwen verbringt den Todestag mit ihrem Vater. Dann reist er geschäftlich nach Paris. Tags darauf stehen zwei Unbekannte vor ihrer Tür. Sie erzählen eine unglaubliche Geschichte: Ihr Vater ist CIA-Agent. Und bei einem Einsatz spurlos verschwunden. Wurde er entführt oder wollte er sich absetzen? Die CIA stellt die Ermittlungen jedenfalls schnell ein. Gwen hat eine einzige Spur: den Namen seines letzten Kontaktmanns. Eine gefährliche Reise über mehrere Kontinente beginnt, dem Zentrum der Gefahr entgegen. Gwen erkennt: Wenn man seine Gegner besiegen will, muss man mindestens so hart und grausam werden wie sie. (Verlagsinfo)
Gekürzte Lesung auf 6 CDs
Laufzeit: ca. 7 Std.
Sprecherin: Anja Stadlober
Das Leben ist wunderbar, macht aber verdammt viel Arbeit
Wie können wir den mannigfaltigen Tücken des Daseins begegnen? Horst Evers macht den Alltagstest und erzählt Geschichten mitten aus dem Hier und Jetzt: Er verbessert fremde Sprachen derart, dass man sie versteht, ohne sie zu sprechen; entwickelt Sportarten, deren Ausübung man vor dem eigenen Körper geheim halten kann; lässt sich online massieren, und findet endlich sinnvolle Kompromisse für die respektvolle Smartphone-Nutzung während persönlicher Gespräche: »Ein Stirnband mit einer Halterung für das Smartphone des Partners. Sie trägt mein Telefon vor der Stirn, ich trage ihres vor der Stirn, und so können wir gleichzeitig Mails checken und uns trotzdem innig in die Augen schauen. Ist auch für die Körperhaltung besser.« (Verlagsinfo)
Nach dem sensationellen Welterfolg ihrer »Twilight«-Serie mit weltweit über 155 Millionen verkauften Exemplaren nun der neue Ausnahme-Pageturner der Weltbestsellerautorin Stephenie Meyer – knallhart, kompromisslos und ultraspannend.
Sie hat für eine geheime Spezialeinheit der US-Regierung als Verhörspezialistin gearbeitet. Sie weiß Dinge. Zu viele Dinge. Deshalb wird sie jetzt selbst gejagt, bleibt nie länger an einem Ort, wechselt ständig Name und Aussehen. Drei Anschläge hat sie knapp überlebt. Die einzige Person, der sie vertraut hat, wurde umgebracht. Doch jetzt hat sie die Chance, wieder ein normales Leben zu führen. Dafür soll sie einen letzten Auftrag ausführen. Was sie dabei herausfindet, bringt sie jedoch in noch größere Gefahr, macht sie verwundbar. Denn zum ersten Mal in ihrem Leben gibt es einen Mann an ihrer Seite, der ihr wirklich etwas bedeutet. Und sie muss alles dafür zu tun, damit sie beide am Leben bleiben – mit ihren ganz eigenen Mitteln …
Luise Helm, preisgekrönte Schauspielerin und Synchronsprecherin, ist die deutsche Stimme von Scarlett Johansson. Ihr feines Gespür für Charaktere und ihre hinreißend schöne Stimme machen sie zu einer sehr beliebten Hörbuchsprecherin, die auch Stephenie Meyer sofort überzeugt hat. (Verlagsinfo)
2 MP3-CDs
Spieldauer: 900 Min.
Sprecherin: Luise Helm
argon
1 [„Die Landkarte der Zeit“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6708
2 _“Die Landkarte des Himmels“_
3 „Die Landkarte …“ (Titel steht noch nicht fest)
_Die Handlung:_
New York 1829: Der Forscher Jeremiah Reynolds bricht mit einem Expeditionsteam zum Südpol auf. Das Ziel ist die Entdeckung des Eingangs zum Mittelpunkt der Erde. Doch im Ewigen Eis macht die Mannschaft eine andere spektakuläre Entdeckung: ein Raumschiff. Kurz darauf werden die Expeditionsmitglieder von einem geheimnisvollen Wesen attackiert. Sie kämpfen, doch schon bald wächst die Gewissheit, dass der grausame und perfide Angreifer nicht von dieser Welt ist.
Einige Jahrzehnte später findet der Schriftsteller H. G. Wells – bekannt bereits aus „Die Landkarte der Zeit“ – in einem geheimen Saal des Londoner Naturkundemuseums den toten Außerirdischen, der durch einen Unfall wieder zum Leben erwacht. Die Invasion der Extraterrestren kann beginnen. Oder ist alles nur ein Spiel?
(Verlagsinfo)
_Das Hörerlebnis:_
Führte Félix J. Palma seine Charaktere und uns im ersten Teil seiner viktorianischen Trilogie mit der „Zeitmaschine“ von H. G. Wells aufs Glatteis, gehts diesmal um den „Krieg der Welten“, der anstehen soll. H. G. ist natürlich wieder mit dabei und er hat auch das Gefühl, dass er die Alien-Invasion aufhalten kann … wenn sie denn real ist … aber, es sieht verdammt danach aus! Und nicht nur Mr Wells ist wieder mit von der Partie, sondern auch Hauptmann Shackleton und „Zeitreisen“-Murray. Dass wenig bis nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint, das hat Palma uns ja in seiner „Landkarte der Zeit“ schon erleben lassen … von daher ist bei allem Geschilderten immer Vorsicht geboten.
Auf die gewohnt komplexe Art und Ausdrucksweise führt uns eine dritte Person spannend durch die Geschichte und die verschiedenen Handlungsstränge. Und wir können so manches Mal über die Hintergründe der Ereignisse grinsen und darüber, was denn nun wahr und was Fiktion ist oder über das, was für das eine oder andere halten. Dabei macht es immer wieder Spaß zu erleben, was sich Palma einfallen lässt, um die Alien-Gläubigen und auch gern mal die Hörer hinters Licht zu führen. Vereinigt er doch wieder einmal hervorragend klassische Erzählkunst, Fantasy, Science-Fiction mit Romantik und packt noch eine Alien-Invasion obendrauf.
Was das Ganze aber nun mit der Liebschaft von und zu der jungen Emma zu tun hat, der Besitzerin der „Landkarte des Himmels“, das erfährt der Hörer gerade soeben zu dem Zeitpunkt, als ihm dieser Handlungsfaden zu langweilig und unwichtig erscheint. Dann aber entpuppt sich auch diese kleine Geschichte als clever konstruierte und eingewebte Idee.
Stefan Kaminski nimmt den Hörer mit in die Welt von Félix J. Palma. Wer den ersten Teil der Trilogie bereits gehört hat, der kennt die langen Schachtelsätze und die altertümlich angehauchte Sprache schon, in der der Autor schreibt. Kaminski schafft es hier spielend, trotz langer Dauersätze, das Interesse des Hörer aufrechtzuerhalten. Mehr noch, durch seine einfühlsame Art, die Story vorzutragen, zieht der Sprecher ihn in diese Welt hinein. Und der wiederum lässt sich gern auf ein besonderes Abenteuer ein, voller Irrungen, Ver-Wirrungen und feinsinnigem Humor.
Und obwohl auch die Charaktere (und Aliens) aus Palmas Roman in „Jules-Verne-Deutsch“ sprechen, so gelingt es Kaminski auch hier, die Dialoge lebendig ins nostalgische Kopfkino des Hörers zu transportieren. Jeder bekommt seine eigene dezente Note verliehen und ist gut von den anderen Gesprächspartnern zu unterscheiden, ohne dass es unnatürlich klingt. Und so kann er auch jedes Gefühl, das sich in ihnen regt, glaubhaft und authentisch vermitteln … sogar in verschiedenen Lautstärken und Intensitäten.
_Der Autor und der Sprecher:_
|Félix J. Palma| wurde 1968 in Sanlúcar de Barrameda geboren und lebt heute in Sant Feliu de Guíxols an der Costa Brava. „Die Landkarte der Zeit“ wurde in zwanzig Sprachen übersetzt und war in vielen europäischen Ländern und in Amerika ein Bestseller.
|Stefan Kaminski| ist seit 2001 Ensemblemitglied am Deutschen Theater. In seinem Live-HörSpiel-Theater Kaminski ON AIR schlüpft er fließend in alle Rollen und verleiht Filmklassikern, Theater- und Opernstoffen ein neues Gewand. Für seine herausragende Arbeit als Hörbuchsprecher wurde er u. a. mit dem Deutschen Hörbuchpreis und dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. (Verlagsinfos)
_Die Ausstattung:_
Die in schwarz gehaltenen und mit einem futuristischen Alien-Kampfläufer bedruckten CDs stecken in schwarzen Papierhüllen mit Sichtfenster und sind in einer stabilen Papp-Klappbox zusammengefasst.
Das mehrseitige Booklet ist ansprechend in „Weltraumblau“ gestaltet. Hier werden die vielen Charaktere der Geschichte nicht nur aufgezählt, sondern auch mit einer zusätzlichen Kurz-Info beschrieben. Des Weiteren gibt es noch Informationen dazu, wie viele Tracks auf den CDs sind und wie lang die Gesamtspieldauer der einzelnen CDs ist. Außerdem liegt noch ein Gesamtverzeichnis des Verlages bei.
_Mein Fazit:_
Wer weiß, was ihn bei Félix J. Palmas Trilogie erwartet, der wird hier eine Menge feinhumorigen Spaß haben und sich gern zusammen mit den an Marsmenschen glaubenden Terranern an der Nase herumführen lassen. Das gelingt Palma gekonnt mit Hilfe von Stefan Kaminski, der nicht nur die altertümliche Sprache und die verschachtelten Sätze mit glaubhaftem Leben füllt, sondern auch die Charaktere authentisch auf die klassische Kopfkinoleinwand des Hörers projiziert. Manchmal ist hier der Weg das Ziel und es ist ein Genuss, den Ausführungen Kaminskis zu lauschen, auch wenn er grad die Story nicht weiter voranzutreiben scheint. Und wenn dann tatsächlich echte „Marsmenschenmonster“ auftreten, dann wirds sogar richtig spannend und teilweise schockierend.
Ein wenig „Men in Black“, ein wenig „Akte X“, ein wenig sehr viel „Invasion of the Body Snatchers“ und „The Thing“, aber nett entlehnt und nicht dreist in die eigene Story eingearbeitet. „Die Landkarte der Zeit“ ist ein rundum gelungenes und sehr kurzweilig klassisches Abenteuer, das dem Vorgänger in nichts nachsteht. Das macht Lust auf den dritten Teil der Reihe, weil hier nicht nur eine plötzliche Wendung geboten wird, die alles bislang gehörte auf den Kopf stellt, sondern mehrere.
|Gekürzte Lesung auf 9 Audio-CDs
Gesamtspielzeit: 10:11 Std., aufgeteilt auf 113 Tracks
Originaltitel: El mapa del cielo
Aus dem Spanischen von Willi Zurbrüggen
ISBN-13: 978-3-8398-1186-3|
http://www.argon-verlag.de
Band 0: „Tomorrow is Today“ (kostenlose Prequel-Kurzgeschichte, ohne dt. Übersetzung)
Band 1: _“Sturz in die Zeit“_
Band 2: „Vortex“ (15.01.2013)
Band 3: – angekündigt –
_Die Handlung:_
Jackson Meyer, Student in New York, hält sich für einen ganz normalen Neunzehnjährigen, bis er zufällig feststellt: Er kann für ein paar Stunden in der Zeit zurückreisen. Alles ist nur ein harmloser Spaß, bis eines Tages die Katastrophe passiert: Zwei Fremde überfallen ihn und seine Freundin Holly – und erschießen Holly. In seiner Panik stürzt Jackson in die Vergangenheit und landet plötzlich zwei Jahre vor dem Ereignis. Von da an hat er nur eines im Sinn: zurückzukommen und Holly zu retten. Er wird ALLES dafür tun. ALLES – für seine große Liebe. (Verlagsinfo)
_Mein Eindruck:_
So dramatisch sich der Klappentext liest, so plastisch lässt die Autorin den Leser die Situation auch empfinden. Zwar ist der Roman aus der von nur wenigen Lesern geschätzten Ich-Perspektive des Protagonisten Jackson heraus geschrieben, das hat aber den Vorteil, dass man emotional viel mehr mit eingebunden ist. Denn durch den flüssigen Erzählstil und die gut gelungene Übersetzung fliegt der Leser geradezu durch die Tracks und mit Jackson zusammen durch die Zeit. Und so haben wir keinen Info-Vorsprung und auch nur die Puzzleteile zur Verfügung, die Jackson in der Vergangenheit sammelt und müssen zusammen mit ihm die seltsamen Umstände klären, die zu dem Schuss auf Holly geführt haben.
Denn, je mehr Jackson in der Vergangenheit bohrt, desto komplexer wird die ganze Geschichte. Das war nicht einfach nur ein Einbruch, der schiefgelaufen ist, irgendwas ist da faul. Und nicht nur das, plötzlich wird ihm sogar sein eigener Vater suspekt. Jackson ist verwirrt, der Hörer ist verwirrt, aber beide sind extrem gespannt darauf, was er als Nächstes herausfinden wird. Denn es ist recht schnell nicht einfach nur noch eine Liebesgeschichte, eine Zeitreisegeschichte oder eine Wer-hats-getan-Geschichte, es ist viel mehr und vermischt sich zu einem wirklich fesselnden, spannenden und clever durchdachten Konstrukt.
Auch ist es spannend für den Leser, die Liebesgeschichte zwischen Holly und Jackson selbst für ihn neu zu erleben. Am Anfang des Hörbuches sind sie bereits ein Paar, nach seinem Sprung in die Vergangenheit lernen sie sich wieder neu kennen. Aber unter anderen Umständen und Voraussetzungen.
Und immer bevor die Lesung zu einer Teen-Schnulze werden kann, werden Jackson und der Hörer wachgerüttelt und an die seltsamen Dinge erinnert, in die sein Vater verstrickt zu sein scheint. Wer sind die Männer, die Holly im Jahr 2009 erschießen werden? Warum hat Jackson diese Fähigkeit? Warum erkennen ihn in der Vergangenheit andere, die genau zu wissen scheinen, wer und was er ist und woher er kommt … gibt es noch andere wie ihn? Was hat die CIA damit zu tun? Wer sind die „Feinde der Zeit“? Was ist TEMPEST? Diese und noch viel mehr Fragen werden aufgeworfen. Die meisten werden auch beantwortet.
Er ist verwirrend, er ist spannend, er ist romantisch, er ist gefährlich, er ist zärtlich und schüchtern, er ist schnell und gewalttätig und vor allem raubt dieser Roman seinen Hörern Zeit, denn die fliegt beim Hören nur so dahin, aber sie wird gern geopfert … den Sprecher kann man ja auch schlecht zur Eile antreiben, wenns grad mal wieder richtig spannend wird.
Das Einzige, was mich ein wenig genervt hat, war die Herumreiterei auf dem Altersunterschied zwischen den beiden im Jahr 2007, als wäre er 50 und sie 12. Da merkt man, dass das Buch unter „amerikanischen Umständen“ geschrieben wurde. Bei uns würde und könnte niemand etwas dagegen haben, dass ein 19-Jähriger eine 17-jährige Freundin hat. Im Buch wird es von Jackson selbst so tabuisiert als wäre es Kinderschändung. Für deutsche Verhältnisse absolut nicht nachvollziehbar und an jeder Stelle des Hörbuches für einen kopfschüttelnden Stirnrunzler gut.
Auch die Liebesgeschichte selbst ist keine normale Boy-meets-Girl-Story, denn eigentlich ist Jackson ein Player, der erst spät … vielleicht sogar zu spät … zu schätzen weiß, was er an Holly hatte und auch an seiner verstorbenen Schwester, es ihr aber nie gesagt hat. Alles Gefühle, die unter die Haut gehen, ihm und dem Hörer, denn plötzlich bekommt Jackson durch seine Fähigkeit die Chance etwas zu tun … kann er die Vergangenheit vielleicht doch verändern, um die Zukunft neu zu schreiben?
|Zeitreisen für Autoren, die es sich leicht machen wollen … oder?|
Werden beim Hören schnell Erinnerungen an „Und täglich grüßt das Murmeltier“ wach, was in der Story selbst auch als Vergleich herangezogen wird, so erinnert die gefühlvolle Dramatik an „Die Frau des Zeitreisenden“ und die Action an „Jumper“. Und jetzt kommt der Teil mit dem „sich etwas leicht machen“: Jacksons Sprünge haben keinerlei Auswirkungen … weder auf die in der Vergangenheit besuchten Personen noch auf die Geschichte der Welt. Einzig sein Wissen verändert sich durch die Besuche in der vergangenen Zeit, weil er eher zu Recherchezwecken hin- und herspringt.
Und auch sein MIT-schlauer Freund Adam, der sich genauso wie seine im echten Leben bereits verstorbene Schwester irgendwie ein wenig fix davon überzeugen lässt, dass Jackson wirklich aus der Zukunft stammt, kann nicht wirklich mit für den Hörer befriedigenden Antworten aufwarten, was die fehlenden Zeitparadoxe betrifft. Es gibt halt keine.
Auch muten die Sprünge selbst ziemlich merkwürdig an. Dass er springt, ist ja ok und spannend … aber, wieso ist er dann körperlich weiterhin die ganze Zeit über in seiner „Homebase“, dem Platz, von dem aus er springt? Schließlich taucht er ja nicht als beobachtender Geist in der Vergangenheit auf, sondern physisch und er kann auch mit anderen Leuten interagieren. Die aber, wie bereits erwähnt, erinnern sich praktischerweise an nichts mehr, sobald Jackson wieder in seiner „Homebase“ angekommen ist.
Und ab der Mitte des Hörbuches wird dann auch diese Meinung des Lesers durch den weiteren Storyverlauf zwangsredigiert und Logiklücken werden geschlossen. Denn auch das Zeitspringen selbst ist nicht so einfach und unkomplex, wie man dachte … und das ist gut so und erhöht ab diesem Punkt den Spannungsbogen noch mal erheblich, weil die Autorin an der Action-Schraube dreht und Jackson immer mehr über sich und seine Vergangenheit herausfindet.
|Das Prequel|
Wer des Schul-Englischen mächtig ist, der kann und sollte sich im Internet kostenlos die Prequel-Teaser-Kurzgeschichte „Tomorrow is Today“ als Nachschlag zum Buch downloaden. Diesen hat die Autorin vor der Veröffentlichung des Buches in den USA unter das Internet-Volk gestreut. Diese Seiten hätten sich auch prima als Vorgeschichte in der deutschen Ausgabe von TEMPEST gemacht, sind hier aber leider auch nicht im Hörbuch enthalten oder anderweitig als Übersetzung im Angebot des Verlages gelandet. In einer anderen Zeitleiste sind sie es bestimmt!
Eine deutsche Version liegt vor, sie durfte nur aufgrund der Kostenlosigkeit des Originals nicht zusammen mit dem Buch verkauft werden. Sie ist als herunterladbare PDF-Datei in das Gewinnspiel eingebaut worden. Bis man sie aber findet, muss man einige Stationen auf der Rätselreise hinter sich gebracht haben.
|Das Hörerlebnis|
Matthias Koeberlin gelingt es, den Hörer schon innerhalb der ersten Minuten in die Story hineinzuziehen. Die Autorin bietet ihm dafür eine gute Vorlage und er füllt sie mit seiner lebendigen Vortragsweise mit einer Menge Leben.
Beschreibende Szenen, Dialoge zwischen den Charakteren, Zeitsprünge, Romantik, gute und böse Männer und Frauen … alles und alle klingen authentisch und wie erlebt erzählt und nicht vom Skript abgelesen. Dabei muss Koeberlin seine Stimme nicht großartig verstellen, er schafft das durch Variation des Vorlesetempos. Wobei er mir für meinen Geschmack manchmal aus dramaturgischen Gründen ein wenig zu lange pausiert, auch gern mal mitten im Satz. Und an einigen Stellen hätte es gern noch ein wenig mehr Feuer und vor allem Schauspiel vor dem Mikro sein dürfen. Aber da mosere ich schon auf einem Niveau, auf das viele andere Sprecher bei ihren Lesungen gar nicht erst kommen.
|Die Ausstattung|
Die blau bedruckte MP3-CD steckt in einem stabilen Digipac. Die 135 MP3-Dateien tragen lediglich die Tracknummern als Namen. Zusätzlich finden wir auf der CD noch zwei versteckte Dateien, die wohl aus Versehen mit auf die Scheibe geraten sind und als Erstellungsdatum den „15.07.2004“ tragen. Ein zusätzliches Schmankerl aus der Vergangenheit für Zeitreise-Fans?
Die Qualität der MP3s ist mit 128 Kbps und 44.1 kHz für eine Lesung ok. Wenn der Verlag eine höhere Qualität gewählt hätte, um penible Qualitätsjunkies mit 192 oder 320 Kbps zufriedenzustellen, dann hätte die Lesung nicht auf eine CD gepasst.
Im ID3-Tag der MP3s finden wir die Namen der Autorin und des Sprechers sowie den Titel des Hörbuchs. Ein Cover, das sich auf Playern der iPod-Touch-Generation immer nett im Display macht, gibts an dieser Stelle auch zu sehen.
Im und am Digipac finden wir kurze Infos zu Julie Cross und Matthias Koeberlin sowie einen Kurzkommentar des Sprechers. Ein Klappentext und technische Infos zu dem Titel fehlen auch nicht. Als Booklet gibt der Verlag ein Gesamtverzeichnis seiner lieferbaren Titel mit dazu.
_Die Autorin und der Sprecher_
|Julie Cross| wurde in Heidelberg geboren und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Illinois, in der Nähe von Chicago. Dies ist ihr erster Roman.
|Matthias Koeberlin| ist ein beliebter Film- und Fernsehschauspieler, der als Sprecher in zahlreichen Hörbüchern, wie z. B. in Mario Giordanos „Apocalypsis“, für atemlose Spannung sorgt. (Verlagsinfos)
_Mein Fazit:_
Eine Lovestory mit Zeitreiseaspekten ist zwar nicht neu, diese hier hat aber ihre eigene Dramatik und entwickelt ihre ganz eigene Dynamik. Denn auch wenn Jackson in der Vergangenheit (erstmal) nichts verändern kann, so wird sein eigenes Leben verändert, denn wenig scheint tatsächlich so zu sein, wie Jackson es beim ersten Erleben gedacht hat.
Matthias Koeberlin nimmt seine Hörer vom ersten Track an mit auf diesen Freifall und fesselt sofort an die Story. Lebendig vorgetragen, fast wie selbst erlebt, lässt er diese Young-Adult-Zeitreise-Action-Romanze auf der Kopfkinoleinwand des Hörers entstehen, der hier das Glück hat, alles ungekürzt und ungeschnitten erleben zu dürfen. Eine extra lange Vorstellung, ohne Aufpreis, aber mit einem gehörigen Mehrwert an Hörspaß.
„Sturz in die Zeit“ ist ein romantisch packender Zeitsprung-Teen-Action-What-the-f-Pageturner, der schnell fesseln kann und eine ganz besonders emotionale Spannung aufbaut. Die nimmt sogar ab Mitte der Lesung immer weiter zu und lässt seine Hörer am Ende aufgewühlt, traurig, freudig und vor allem neugierig auf die Fortsetzung zurück. Der nächste Band der Trilogie steht absolut auf meiner Liste.
Kurz vor ihrer Hochzeit erfährt die adoptierte Sara etwas Unfassbares: Ihr leiblicher Vater ist ein berüchtigter Serienkiller. Seit über 30 Jahren geht er jeden Sommer auf die Jagd – nach Frauen. Er ist einer der meistgesuchten Verbrecher des Landes. Mit Hilfe der Therapeutin Nadine versucht Sara, mit ihren Ängsten fertigzuwerden: Hat sie mehr von ihrem Vater geerbt, als sie sich eingestehen will? Doch bald wird klar, dass es Schlimmeres gibt, als herauszufinden, dass dein Vater ein Serienkiller ist – nämlich dass er Teil deines Lebens werden will … (Verlagsinfo)
_Mein Eindruck:_
Wer den Erstling von Chevy Stevens genossen hat, der wird sich sicher auf den zweiten Roman von ihr gefreut haben. Und auch der Hörbuch-Fan wird mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen haben, dass auch das zweite Buch von Laura Maire gelesen wird, die beim Vorgänger bereits überzeugen konnte.
Sofort fällt auf, dass wir es hier wieder mit Therapiesitzungen zu tun haben, wie schon bei „Still missing“, dieses Mal sind es 24. Das muss pauschal ja nichts Schlechtes sein, könnte aber von Einfaltslosigkeit zeugen. Wir lernen Sara direkt in dem Moment kennen, als sie bei ihrer Therapeutin ist und erzählt. Alles geht ein wenig langsam los, weil die Autorin den Hörer offenbar langsam an das Gefühlsleben der Frau heranführen möchte. Als Adoptivkind möchte sie nämlich gern wissen, wer ihre Eltern waren oder vielleicht noch sind.
Das mag jetzt vielleicht nicht jeden interessieren, der auf dem Klappentext von einem Serienkiller und „Endlose Angst“ gelesen hat. Dennoch schafft es die Autorin die Suche interessant genug zu gestalten und die Protagonistin so gefühlvoll zu zeichnen, dass der Hörer eine Verbindung zu ihr aufbaut. Und nachdem sie nach einer halben Stunde Hörzeit auf ihre Mutter trifft, die nichts mit ihr zu tun haben möchte, wird es langsam spannend und man ist voll und ganz zum Reisegefährten von Sara geworden und möchte sie bei ihrer Suche begleiten.
Leicht verwirrend für den Hörer der Lesung sind die nicht kenntlich gemachten Sprünge zwischen dem Erzählstrom von Sara, wenn sie über ihre Erlebnisse erzählt und die kurzen Passagen, in denen sie zu ihrer Therapeutin spricht. Das geht direkt ineinander über, hin und her wie bei einer echten Therapiesitzung. Da kann man leicht durcheinanderkommen, wenn man nicht genau aufpasst. Ich gehe davon aus, dass dies im Buch wenigstens durch einen Absatz gekennzeichnet wurde.
Extrem gut gelungen ist es der Autorin auch, die Spannungskurve immer steiler werden zu lassen, ganz ohne detaillierte Opfer-Beschreibungen. Die hätte man gut einbauen können, schließlich ist Saras leiblicher Vater der „Campside Killer“. Während andere Autoren auf Schockmomente setzen, indem sie dem Hörer haarklein die zerteilten Körper beschreiben, kommt Chevy Stevens komplett ohne so etwas aus. Und das macht es eigentlich noch schlimmer, das ist „Psycho“ und nicht bloß „Thriller“.
Auch der Kontakt zu ihrem Vater, der zu Stande kommt, obwohl der Hörer es ihr eigentlich ersparen möchte, geht unter die Haut. Die Zusammenarbeit mit der Polizei beruhigt da auch nicht, im Gegenteil. Wie bei „Still missing“ ist es nicht vorbei, wenn man glaubt, es sei vorbei. Und immer wieder legt man sich im Kopf Theorien zurecht, die dann doch nicht stimmen. Chevy Stevens unterhält nicht nur mit „Never Knowing – Endlose Angst“, sie überrascht. Und das nicht nur einmal.
_Das Hörerlebnis:_
Laura Maire schafft es auch diesmal wieder innerhalb weniger Sätze, den Hörer zu fesseln. Ihre Stimmfarbe passt perfekt zum Stil der Autorin und ihre Art zu lesen passt auch diesmal wieder perfekt zur Protagonistin. Ihre Stimme, die sie leicht und schnell ins Brüchige, Ängstliche oder Verwirrte verschieben kann, beschreibt in jeder Sekunde das Gefühlsleben von Sara und gibt dem Hörer einen intensiven und besorgniserregend guten Einblick in ihre Psyche.
Das führt dazu, dass der Hörer bei dem intensiven Erlebnis und der sich langsam aufbauenden Spannung der Romanvorlage nicht nur neben Sara steht oder die Rolle ihrer Therapeutin einnimmt, zu der sie spricht, sondern oftmals ihre Gefühle sogar teilt.
Auf Musik, Klangteppiche oder sonstige Effekte hat der Verlag bei dieser Lesung komplett verzichtet. Das lässt die Sprecherin durch ihre Leistung aber auch nicht vermissen.
Was mich allerdings ein wenig gestört hat, waren zu viele Höhen, die dem Hörer unangenehm ins Ohr zischen. Jedes „s“ ist zu scharf und jedes „t“ klingt zu hart. Wenn man dies allerdings am Abspielgerät nachregeln kann, ist das auch in den Griff zu bekommen.
|Die Aufmachung:|
Die sechs schlichten, dunkelgrün bedruckten CDs stecken in einer Jewel-Case-Box und sind mit weißer Schrift bedruckt. Auf ein Booklet wurde verzichtet. Stattdessen sind die Infos zu den Tracks, in diesem Fall die Nummern der Therapiesitzungen auf die Innenseite des rückwärtigen Covers gedruckt. Auf der Rückseite der Front sind zudem noch die Namen der an dieser Produktion Beteiligten aufgeführt. Infos zu Autorin und Sprecherin findet man auf der Rückseite des Jewel-Case‘. Dazu legt der Verlag noch ein Programm seiner Hörbücher bei.
_Die Autorin:_
Chevy Stevens ist auf einer Ranch auf Vancouver Island aufgewachsen. Sie arbeitete einige Jahre als Immobilienmaklerin und kam während der einsamen Wartezeiten bei Open-House-Besichtigungen auf die Idee zu ihrem ersten Thriller „Still Missing – Kein Entkommen“. Der Roman wurde sofort zu einem internationalen Bestseller. Die Autorin lebt mit ihrem Mann auf Vancouver Island vor der kanadischen Westküste. (Verlagsinfo)
_Die Sprecherin:_
Laura Maire ist eine deutsche Schauspielerin und Sprecherin, die u. a. in „Verdammt verliebt“, „alphateam“ und „Die Rosenheim-Cops“ im deutschen Fernsehen zu sehen war. Als Sprecherin wirkte sie 2006 in der Radio-Produktion „Das Gespenst von Canterville“ mit und als Marie in „Krieg der Knöpfe“ 2007. Im Kino ist sie als dt. Stimme von Alice Cullen (gespielt von Ashley Greene) in „Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen“ zu hören. (Verlagsinfo)
_Mein Fazit:_
Die Spannung baut sich etwas langsam auf, bekommt dadurch aber mehr Zeit, unter die Haut des Hörers zu kriechen, wo sie sich dann festsetzt. Laura Maire transportiert das Gefühlsleben der Protagonistin perfekt ins Ohr des Hörers und garantiert ein intensives Hörerlebnis. Wieder ein spannender Volltreffer der Autorin und die richtige Sprecherwahl des deutschen Verlags.
|6 Audio-CDs mit 50 Tracks
Gesamtspielzeit: 6:51 Min.
Originaltitel: Still Missing
Aus dem Amerikanischen von Maria Poets
Gelesen von Laura Maire
ISBN: 978-3839811269|
[www.argon-verlag.de]http://www.argon-verlag.de
_Chevy Stevens bei |Buchwurm.info|:_
[„Still missing – Kein Entkommen“ (Lesung)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6927
Ohne Erinnerung sind wir nichts. Stell dir vor, du verlierst sie immer wieder, sobald du einschläfst. Dein Name, deine Identität, die Menschen, die du liebst – alles über Nacht ausradiert. Es gibt nur eine Person, der du vertraust. Aber erzählt sie dir die ganze Wahrheit? Als Christine aufwacht, ist sie verstört: Das Schlafzimmer ist fremd, und neben ihr im Bett liegt ein unbekannter älterer Typ. Sie kann sich an nichts erinnern. Schockiert muss sie feststellen, dass sie nicht Anfang zwanzig ist, wie sie denkt, sondern 47, verheiratet und seit einem Unfall vor vielen Jahren in einer Amnesie gefangen. Jede Nacht vergisst sie alles, was gewesen ist. Sie ist völlig angewiesen auf ihren Mann Ben, der sich immer um sie gekümmert hat. Doch dann findet Christine ein Tagebuch. Es ist in ihrer Handschrift geschrieben – und was darin steht, ist mehr als beunruhigend. Was ist wirklich mit ihr passiert? (Verlagsinfo)
_Mein Eindruck:_
Beim Klappentext fühlte ich mich sofort an die Filme „Memento“ und „50 erste Dates“ erinnert. Dennoch war ich interessiert, weil ich auf diese Thematik schon länger nicht mehr gestoßen bin und sehen wollte, wie der Autor sie in seinem Erstlingswerk angeht. „Memento“ hat er nach eigenen Angaben tatsächlich gesehen, aber seine Inspiration zu dem Buch kam durch eine tatsächliche Geschichte, von der er gelesen hatte. Ein Mann hatte nach einem chirurgischen Eingriff, der seine Epilepsie heilen sollte, die Fähigkeit zur Erinnerungsbildung verloren.
Ich hätte nicht erwartet, dass mich die Geschichte, bei dieser recht simplen Prämisse, so stark in seinen Bann ziehen würde. Vor allem tat sie das unglaublich schnell. Wenn ich die Buchausgabe vor mir gehabt hätte, dann hätte ich mein Lesetempo stetig gesteigert, weil ich wissen wollte, wie es weitergeht und vor allem, wie es überhaupt zu der Amnesie gekommen ist.
So war ich Andrea Sawatzki ausgeliefert und das war ich gern. Schon mit den ersten Sätzen hatte sie mich an die Geschichte gefesselt. Verstört, verängstigt, verärgert, verzweifelt, verwirrt … die Sprecherin transportiert die Gefühle der Protagonistin von der ersten Sekunde an perfekt ins Ohr des Hörers. Die Leinwand im Kopfkino wird hell und die Spannung lässt den Hörer nicht mehr los.
Die Geschichte ist in drei Teile aufgesplittet, alle werden aus Sicht von Christine erzählt, sodass der Hörer auch nicht mehr weiß als sie. Der erste Teil spielt im Jetzt, direkt nachdem Christine (mal wieder) ohne Erinnerung an die letzten Jahre aufgewacht ist und befasst sich mit ihren ersten verwirrten Stunden in einem Leben und einem Körper die ihr fremd sind. Das dauert etwa 50 Hör-Minuten. In den nächsten Stunden bekommen wir 14 Tage aus ihrem Tagebuch erzählt, das sie für sich selbst angelegt und vor ihrem Mann versteckt hat. Wieso sollte sie das tun? Das fragt sich nicht nur der Hörer, sondern sie sich auch selbst! Mit dem Wissen des Tagebuchs gehts dann für den Hörer und die Protagonistin wieder zwei Stunden lang zurück ins Jetzt und in den Endspurt, der vor Spannung kaum zu ertragen ist.
Ich hatte erwartet, dass der Tagebuch-Teil ein wenig langweiliger wird, grad, weil er so lang ist. Aber im Gegenteil. Das Tagebuch wird von Andrea Sawatzki genauso spannend gelesen wie der Jetzt-Teil. Immer wenn sich ein Hauch von Langeweile einschleichen will, wirft der Autor ein Info-Bröckchen ins Ohr des Hörers und schon ist die Spannung wieder auf 100%. In keiner Sekunde ihres Vortrags hat der Hörer einen Zweifel daran, dass hier die Frau spricht, die immer und immer wieder ihr Gedächtnis verliert. Beängstigend gut schafft Sawatzki es, nicht nur die Verwirrung, sondern auch die immer weiter ansteigende Spannung und innere Unruhe authentisch und lebendig zu erhalten und gemäß der Vorlage sogar weiter zu steigern..
|Der Erfolg des Erstlings:|
Dieses Buch ist das Produkt eines Autoren-Kurses „Wie man ein Buch schreibt“. Den hatte der Autor im Jahr 2009 besucht. Am letzten Abend des Kurses traf er auf eine Literaturagentin und der Rest ist Erfolgsgeschichte. Mittlerweile sind die Rechte an dem Buch nicht nur in 37 Länder verkauft worden, sondern die Filmrechte auch an den bekannten Regisseur Ridley Scott. Die Dreharbeiten sollen noch dieses Jahr beginnen.
_Der Autor:_
S. J. Watson wurde in den Midlands geboren, lebt in London und hat viele Jahre für den staatlichen britischen Gesundheitsdienst (NHS) gearbeitet. 2008 wurde S. J. Watson in das Studienprogramm Kreatives Schreiben der Faber Academy aufgenommen. „Ich. Darf. Nicht. Schlafen.“ erscheint weltweit in über 30 Sprachen. (Verlagsinfo)
_Die Sprecherin:_
Andrea Sawatzki begeistert ihr Publikum mit Filmen wie „Das Experiment“ oder „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“. 2005 erhielt sie den Adolf-Grimme-Preis für Ihre Rolle als Tatort-Kommissarin. Ihre einzigartige Stimme, für die sie 2009 mit dem Deutschen Vorlesepreis ausgezeichnet wurde, hat sie bereits vielen Hörbuchbestsellern geliehen. (Verlagsinfo)
_Die Ausstattung:_
Das Hörbuch hat ein schlichtes blaues Cover mit einem gebogenen Schriftzug, neben dem ein dicker Falter abgedruckt ist, der an „Das Schweigen der Lämmer“ erinnert. Die CDs, die in einem dicken Jewel-Case stecken, sind mit dem gleichen Blau bedruckt, aber ohne zusätzliches Bild. Im Inneren finden wir ein Tracklisting mit den Titeln der Buchkapitel und den entsprechenden Tracks der CDs. Ein Booklet gibt es nicht. Stattdessen hat der Verlag ein dickes Verlagsprogramm mit in die Box gelegt.
Auf der Rückseite der Box finden wir noch Bilder von Autor und Sprecherin und ein paar Infos zu ihnen.
_Mein Fazit:_
Eine einfache Grundidee, überragend spannend erzählt. Gepaart mit einer beängstigend guten Sprecherleistung fesseln Autor und Sprecherin den Hörer gnadenlos an die Geschichte, die genialerweise in gut acht Stunden keinen Funken Langeweile aufkommen lässt. Stattdessen wird der Spannungsbogen immer weiter gespannt. Selten habe ich meinen Alltag für ein Hörbuch so stark eingeschränkt, weil ich unbedingt weiterhören musste.
|6 CDs mit 87 Tracks
Spieldauer: 7:48 Std.
Gelesen von Andrea Sawatzki
Originaltitel: Before I Go To Sleep
ISBN-13: 978-3839811054|
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Lorenz Brahmkamp wurde gerade von seiner Frau Katrin verlassen, und auch im Job läuft es nicht rund. Zu einem wichtigen dienstlichen Termin bei Neumillionär Alexander Schönleben kommt er mit riesiger Verspätung und vergeht sich dann auch noch vor dessen Haustür an den Blumen – ohne zu ahnen, dass Schönleben das live an den Überwachungskameras verfolgt hat. Doch Schönleben überspielt diesen Fauxpas Brahmkamps und empfängt den Gast mit offenen Armen. Im beschaulichen Osthofen möchte er einen Megapark eröffnen, und Brahmkamp, der bei der Stadt arbeitet, soll sich nun beim Joggen – Brahmkamp und Sport? Nie im Leben! – Schönlebens Pläne anhören und sich anschließend um die Baugenehmigung kümmern.
Wieder zurück in Schönlebens Villa will Lorenz Brahmkamp sich im Badezimmer frisch machen, wird dort aber von der attraktiven Frau Schönlebens in seiner uralten Schlangenunterhose erwischt. Wie peinlich. Doch Brahmkamp hat bereits anderes im Sinn: Von Haus aus selbst ein notorischer Lügner, wittert er hinter Schönlebens perfekter Fassade ebenfalls eine Täuschung. Da ist es Wasser auf seine Mühlen, als er in der Zeitung lesen muss, dass einer von Schönlebens angeblichen Investoren für den Megapark in Wahrheit pleite ist. Mithilfe des Internets deckt er weitere Lügen Schönlebens auf.
Was steckt hinter Schönlebens Millionen? Brahmkamp will es herausfinden und erkennt dabei die Chance, sein eigenes Leben wieder in erfolgreichere Bahnen zu lenken, indem er auf Schönlebens (überaus erfolgreichen) Zug aufspringt.
_Das kenn ich doch schon?!_
Lorenz Brahmkamp ist der geborene Verlierer. Er lügt sich durchs Leben, was schließlich auch Ehefrau Katrin dazu bewegt hat, ihren verlogenen Gatten eines Tages sitzen zu lassen. Im Job ist er unbeliebt und nicht gerade eine sehr zuverlässige Größe. Alle Menschen stößt er mit seinen Lügen vor den Kopf. Und das Einzige, das er seit der Trennung von Katrin hinzugewonnen hat, sind zehn überflüssige Kilos. Nicht gerade etwas, mit dem er Katrin zurückgewinnen kann. Diesen Typ Mann kennt man doch irgendwie, oder? Genau, nämlich aus sämtlichen Romanen von Tommy Jaud. Denn auch der greift sich grundsätzlich die eigentlich ganz sympathischen Verlierertypen heraus, die versuchen, sich irgendwie durch ihr chaotisches Leben hindurch zu wurschteln und nie um eine Notlüge verlegen sind. Brahmkamp ist ein Chaot, wie er im Buche steht, und durch seine ewige Lügerei und seine stete Unzuverlässigkeit müsste er einem auch total unsympathisch sein, dennoch wächst er einem irgendwie ans Herz. Man wünscht ihm, dass er endlich sein Leben in den Griff bekommen und Katrin zurückgewinnen möge.
Auch die Geschichte könnte durchaus aus Tommy Jauds Feder stammen, da sie absolut kurios und abgefahren ist. Brahmkamp wird nur durch einen Zufall – sein Chef ist an einer schweren Grippe erkrankt – zum neureichen Alexander Brahmkamp geschickt. Und genau in diesem erkennt Brahmkamp einen Seelenverwandten, denn schnell hat er durchschaut, dass auch Schönleben es mit der Wahrheit nicht ganz so genau nimmt. Schönleben wird aber zu Brahmkamps Chance, sein Leben wieder in die rechten Bahnen zu lenken. Doch natürlich ist auch dieser Weg gespickt von allerlei Stolpersteinen – sei es beispielsweise die zu eng gewordene Hose, an der dringend ein Knopf versetzt werden muss, sei es der Golfball, der Lorenz‘ Weg kreuzt, oder sei es ein gefährliches Wettschwimmen auf Mallorca, das Lorenz fast das Leben kostet. Die Geschichte ist alles andere als geradlinig, und das ist auch gut so, denn geradlinig wäre ja schließlich auch langweilig.
Die Witzdichte nimmt allerdings im Verlauf des Hörbuchs immer mehr ab. Zwischendurch streut Husmann zwar immer mal wieder ein paar witzige Anekdötchen ein, doch flacht die Geschichte immer mehr ab, bis man am Ende auf Mallorca eigentlich nicht mehr so recht mit Lorenz Brahmkamp mitfühlen mag. Das Ende plätschert dann schließlich ohne eine wirklich zündende Schlusspointe aus – schade, denn anfangs hat „Vorsicht vor Leuten“ sehr viel Potenzial und mit Lorenz Brahmkamp auch eine hervorragende zentrale Figur.
_Vortrag gelungen_
Dass Ralf Husmann immer wieder mit Tommy Jaud verglichen wird, liegt sicher auch daran, dass Christoph Maria Herbst beiden Autoren für deren Hörbücher seine Stimme leiht (mal abgesehen von Jauds neuestem Werk, das dieser selbst vorgelesen hat). Herbst ist für die chaotischen Charaktere beider Autoren genau der richtige Vortragende. Überzeugend und absolut authentisch liest er alle noch so abstrusen Szenen vor und erlaubt es uns, mit den Charakteren mitzufühlen, auch wenn deren Gedanken noch so abgefahren sind. Christoph Maria Herbst hat mich schon auf ganzer Linie überzeugt als Sprecher der Jaudschen Geschichten, und nun macht er auch bei Ralf Husmann einen perfekten Job. Weitere Effekte als Herbsts Stimme gibt es nicht, was aber auch nicht erforderlich ist, da der Sprecher mit seiner Stimme und Akzentuierung alleine vollkommen überzeugt.
_Vorsicht vor diesem Hörbuch?_
Insgesamt gefiel mir „Vorsicht vor Leuten“ durchaus gut. Der Beginn der Geschichte ist sehr viel versprechend, und insbesondere mit der Figur des Lorenz Brahmkamp kann Ralf Husmann punkten und einige abstruse Szenen abliefern. Doch leider plätschert die Geschichte im weiteren Verlauf des Hörbuchs ein wenig vor sich hin und endet dann recht unspektakulär. Christoph Maria Herbst weiß dagegen wie üblich durchweg zu überzeugen und verleiht Lorenz Brahmkamp seine angenehme Stimme, die einen gekonnt durch das gesamte Hörbuch trägt. Das vorliegende Hörbuch dürfte insbesondere etwas für Fans von Tommy Jaud sein, die die Wartezeit bis zu Jauds nächstem Werk überbrücken möchten, denn genau in diese Richtung schlägt auch Ralf Husmann, der mir bislang lediglich als Kolumnist für KulturSPIEGEL bekannt war. Sicherlich werde ich mir aber in nicht allzu ferner Zeit auch noch sein Debüt „Nicht mein Tag“, vorgelesen von Christoph Maria Herbst, zu Gemüte führen.
4 Audio-CDs mit 309 Minuten Spieldauer Gelesen von Christoph Maria Herbst ISBN-13: 978-3839810347
www.argon-verlag.de
Ein ganz normaler Tag, ein ganz normaler Kunde mit einem freundlichen Lächeln. Doch im nächsten Moment liegt die junge Maklerin Annie O’Sullivan betäubt und gefesselt in einem Lastwagen. Als sie erwacht, findet sie sich in einer abgelegenen, schallisolierten Blockhütte wieder. Ihr Entführer übt die absolute Kontrolle über sie aus. Ein endloser Albtraum beginnt … (Verlagsinfo)
Mein Eindruck:
Wenn ein Autor mit seinem Erstling bei nur einem Agenten und nur einem Verlag vorstellig werden muss, um einen Deal über drei Bücher zu bekommen, dann hat er entweder gute Beziehung oder sein Manuskript ist einfach verdammt gut. In diesem Fall gehe ich davon aus, dass Chevy Stevens keine Beziehungen hatte, denn ihr Psycho-Thriller ist wirklich richtig gut. Und der lässt sich auch verkaufen, ohne zu wissen, dass Frau Stevens auch noch verdammt gut aussieht.
Aber, wie spannend kann ein Roman sein, der aus der Perspektive einer Entführten erzählt, nachdem sie längst wieder in Freiheit ist? Ich meine, sie hat es überlebt, da kann doch keine Spannung aufkommen, oder? „Ein Entführungsopfer erzählt seinem Psychiater, was es erlebt hat“. So hätte die Zusammenfassung des Romans lauten können … dachte ich. Zum Glück kam es doch ganz anders. Denn weder sie noch der Leser weiß, warum sie überhaupt entführt wurde und von wem und das ist viel spannender , als es sich anhört.
Schon nach den ersten Sätzen ist der Hörer so interessiert, dass er vollkommen vergisst, dass eigentlich ein paar Stunden Langeweile auf ihn warten sollten, weil alles, was beschrieben wird, in der Vergangenheit liegt. Dies ist nicht so. Der Stil von Stevens geht unter die Haut. Die teilweise zynischen und dunkel-humorigen Beschreibungen der Entführten und dessen, was sie in ihrem Jahr in der Gewalt des „Psychos“, wie sie ihn nennt, erleiden musste, ließ mich einfach nicht los.
Ich frage mich, ob Psychiater alles Mitgefühl abschalten, damit sie solche Schilderungen nicht an sich heranlassen und den professionellen Abstand wahren können. Oder ob sie nicht manchmal still in sich hinein bitten: „Es ist gut, bitte nicht weitererzählen!“ Dem Hörer fällt es auf jeden Fall schwer, Abstand zu halten. Oftmals möchte man auch einfach nur Abschalten, um einfach mal frei durchzuatmen, bevor es wieder in die beklemmende Geschichte zurückgeht.
Und als Annie dann auch noch herausfindet, warum sie eigentlich entführt worden ist, wird alles noch schlimmer für sie.
Das Hörerlebnis:
Laura Maire schafft es innerhalb weniger Sätze, den Hörer zu fesseln. Ihre Stimmfarbe passt perfekt zum Stil der Autorin. Endlich mal eine Sprecherin, die nicht diese unfassbar künstliche und unnatürlich überdeutliche Schauspielschulaussprache zeigt, bei der man sich den Kiefer ausrenkt, sondern eine der Geschichte angepasste. Das macht es dem Hörer noch leichter, in die Story einzutauchen und Kontakt zu Annie aufzunehmen.
Von Lebendig und natürlich bis zickig, ängstlich oder einfach nur verzweifelt … Laura Maire bietet das gesamte Spektrum an Gefühlen, mit denen es die Protagonistin zu tun hat. Ich habe bislang noch keine Hörbuch-Sprecherin getroffen, der ich so gern zugehört habe, auch wenn das, was sie erzählt, schrecklich ist.
Auf Musik, Klangteppiche oder sonstige Effekte hat der Verlag bei dieser Lesung komplett verzichtet. Das lässt die Sprecherin durch ihre Leistung aber auch nicht vermissen.
Was allerdings stört, ist die Aufnahme selbst. Zu viele Höhen zischen dem Hörer unangenehm ins Ohr. Jedes „s“ ist zu scharf und jedes „t“ klingt zu hart. Wenn man dies allerdings am Abspielgerät nachregeln kann ist das auch in den Griff zu bekommen.
Die Sprecherin:
Laura Maire ist eine deutsche Schauspielerin und Sprecherin, die u. a. in „Verdammt verliebt“, „alphateam“ und „Die Rosenheim-Cops“ im deutschen Fernsehen zu sehen war. Als Sprecherin wirkte sie 2006 in der Radio-Produktion „Das Gespenst von Canterville“ mit und als Marie in „Krieg der Knöpfe“ 2007. Im Kino ist sie als dt. Stimme von Alice Cullen (gespielt von Ashley Greene) in „Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen“ zu hören.
Die Aufmachung:
Sechs schlichte, orangefarbene CDs in einer Jewel-Case-Box mit schwarzer Schrift bedruckt. Auf ein Booklet wurde verzichtet. Stattdessen sind die Infos zu den Tracks und deren Namen auf die Innenseite des rückwärtigen Covers gedruckt. Auf der Rückseite der Front sind zudem noch die Namen der an dieser Produktion Beteiligten aufgeführt. Infos zu Autorin und Sprecherin findet man auf der Rückseite des Jewel-Case‘.
Auch wenn ein CD-Player keine Augen hat und der Hörer die CDs während des Hörens eh nicht sieht, hätte ich eine Fortsetzung des interessanten Cover-Motivs auf den CDs schöngefunden.
Mein Fazit:
Ein packender Psycho-Thriller, der seinem Genre alle Ehre macht und problemlos in der großen Liga mitspielen kann. Eine verstörend fesselnde Entführungsgeschichte, die sogar noch mehr ist, als der Hörer auf den ersten Blick vermutet. Packend und mitreißend erzählt von einer tollen Sprecherin. Absolut empfehlenswert.
Gekürzte Lesung auf 6 Audio-CDs Gesamtspielzeit: 7:05 h Originaltitel: Still Missing Aus dem Englischen von Maria Poets Gelesen von Laura Maire ISBN: 978-3-8398-1075-0 www.argon-verlag.de
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