Die Hitzewelle hat in diesem August sogar die Bretagne fest im Griff, keine Aussicht auf Abkühlung für Kommissar Dupin. Und zu allem Überfluss plant Nolwenn auch noch die große Feier seines zehnjährigen Dienstjubiläums. Doch dann wird eines Morgens ein Toter an der Küste bei Concarneau aus dem Meer gefischt, ein Bewohner der legendären Belle-Île – und ehe sich Dupin versieht, befindet er sich an Bord eines Schnellbootes auf dem Weg zur »schönsten Insel der Welt«. (Verlagsinfo)
In diesem in den USA gefeierten Roman erzählt Michael Chabon die unglaublichen Abenteuer seines unkonventionellen Großvaters, der einst Wernher von Braun in Deutschland jagte und ein in vielerlei Hinsicht leidenschaftliches Leben führte.
Während in Deutschland die Mauer fällt, sitzt Michael am Bett seines Großvaters, der in der letzten Woche seines Lebens plötzlich gesprächig geworden ist. Der Enkel erfährt, wie der Großvater einmal seinen Chef fast mit einer Telefonschnur erdrosselt hätte, warum er eine Brücke in Washington in die Luft sprengen wollte, wie er in Deutschland den verhassten Wernher von Braun jagte, warum von Braun und er dieselbe Leidenschaft teilten und wie er nach dem Tod seiner Frau eine neue Vertraute fand.
(Verlagsinfo)
»Vermutlich war der Einzelne schon immer unwichtig. Es fiel nur weniger auf.«
Die Brave New World findet in wenigen Jahren statt. Vielleicht hat sie auch schon begonnen. Jeden Tag wird ein anderes westliches Land autokratisch. Algorithmen, die den Menschen ersetzen, liegen als Drohung in der Luft. Großbritannien, wo der Kapitalismus einst erfunden wurde, hat ihn inzwischen perfektioniert. Aber vier Kinder spielen da nicht mit – sondern gegen die Regeln. Und das mit aller Konsequenz. Willkommen in der Welt von GRM. (Verlagsinfo)
Ende des 21. Jahrhunderts arbeitet der Londoner Galahad Singh als Quästor. Sein Job ist es, verschwundene Personen wiederzufinden. Davon gibt es viele, denn der Klimawandel hat eine Völkerwanderung ausgelöst, neuartige Techniken wie Holonet und Mind Uploading ermöglichen es, die eigene Identität zu wechseln wie ein paar Schuhe. Singh wird beauftragt, die Computerexpertin Juliette Perotte aufzuspüren, die Verschlüsselungen für sogenannte Cogits entwickelte – digitale Gehirne, mithilfe derer man sich in andere Körper hochladen kann. Bald stellt sich heraus, dass Perotte Kontakt zu einem brillanten Programmierer hatte. Gemeinsam waren sie einem großen Geheimnis auf der Spur. Der Programmierer scheint Perotte gekidnappt zu haben. Je tiefer Singh in die Geschichte eintaucht, umso mehr zweifelt er daran, dass sein Gegenspieler ein Mensch ist … (Verlagsinfo)
Mein Eindruck:
Zuerst dachte ich – cool, ein Thriller mit Science-Fiction gepaart, das kann ja nur gut sein! Dann kamen Milchtüten, Stripper, Armanuensis, Quants, Deather, Thants, Cogits und noch viele weitere Begriffe, die teils zu kompliziert sind, um sie aufzuzählen. Oh, und dann war da noch eine Orgie.
Miriam, Claude und Hanne – seit vielen Jahren hatten sie nichts mehr voneinander gehört. Und doch waren sie einst beste Freundinnen gewesen – verrückte, beste Freundinne für einen Sommer lang, als ihnen die Welt noch offen stand und die Zukunft völlig ungewiss war. Jetzt – ein Vierteljahrhundert später – stand das große Treffen an, welches sie sich am Strand in Portugal gegenseitig versprochen hatten: Kippe, Kaffee und Cognac und dann mal sehen, was sie im Leben erreicht haben würden.
Tief hängen die Wolken am apulischen Abendhimmel auf dem Cover des neuen Krimis der in Genua lebenden, deutschen Journalistin und Autorin Kirsten Wulf. Die Weinreben werfen lange Schatten und der Titel „Vino mortale“ trägt das Seine dazu bei, schon vor dem Aufschlagen des Romans einen wohligen Nervenkitzel zu erzeugen. Was ist da nur wieder los im sonst so beschaulichen Süditalien zwischen Meer, Wein und Olivenbäumen?
Das Biowaffenkomplott – Anna Kronberg und Sherlock Holmes vs. Moriarty 1890. Anna Kronberg hat London auf der Flucht vor Scotland Yard verlassen und führt ein unauffälliges Leben irgendwo auf dem Land. Doch eines Nachts wacht sie auf, mit einer Pistole an der Schläfe. Ihr Vater wird an einem unbekannten Ort gefangen gehalten, und Anna muss sich auf ein gefährliches Spiel mit ihrem dämonischen Entführer einlassen … Kann die brillante Wissenschaftlerin ihn von seinen Plänen abbringen, grausame biologische Waffen zu entwickeln? Und wie soll sie, die mitten in London in einem goldenen Käfig festgehalten wird, zu Sherlock Holmes Kontakt aufnehmen? (Verlagsinfo)
Die Fotojournalistin Elena von Eschenberg hat sich gerade ein halbes Jahr in ihrer neuen Wahlheimat Lecce eingelebt, in die sie in Kirsten Wulfs erstem Apulienkrimi „Aller Anfang ist Apulien“ vor ihrem untreuen Ehemann geflüchtet war, als sie schon wieder über ein Verbrechen stolpert – oder besser noch: als sie sich mitten in ein Verbrechen hineinfotografiert. Eine Recherche über die traditionelle Musik des Salent und den dort beheimateten, polkaähnlichen Volkstanz, Pizzica, führt Elena in das kleine Städtchen Galatina, wo sich hinter der Wärme, dem Licht und den Wohlgerüchen des Südens Enttäuschung, Hass und Kriminalität verbergen.
1920 schreibt der Russe Jewgenij Samjatin (auch: Evgenij Zamjatin) seine Antiutopie (auch negative Utopie oder Dystopie genant) „Wir“ und nimmt damit in fast prophetischer Weise die Mechanismen der kommunistischen Diktatur in den sozialistischen Ländern vorweg.
Samjatin hatte seine eigene, von der offiziellen kommunistischen Linie abweichende Vorstellung von der Aufgabe eines Literaten. Dieser sollte zeitkritisch sein und über einen einmal erreichten Zustand hinausdenken können, anstatt ihn zu bestätigen. Er forderte die Eigenverantwortung des Künstlers bei der kritischen Darstellung gesellschaftlichen Lebens. Die Emanzipation eines Menschen und der Gesellschaft würde nur durch Infragestellung und Widerspruch erreicht werden.
Deutsche Sprache – schwere Sprache. Das weiß jeder Ausländer, der die Mühe auf sich nimmt, sie zu lernen. Aber im Grunde wissen wir Deutschen das auch selbst ganz gut. Wie oft ist schon über Spezialitäten der deutschen Grammatik diskutiert worden, wie oft fallen einem die regionalen sprachlichen Unterschiede auf und wie oft ist man schon selbst über so manche hinterlistige Gemeinheit des deutschen Sprachdschungels gestolpert.