Schlagwort-Archive: Limes

Joanna Cannon – Der Sommer der schwarzen Schafe

Worum gehts?

Es herrscht ein ungewöhnlich heißer Sommer in der Avenue, einer völlig normalen Straßen in einer völlig normalen englischen Vorstadt. Doch als plötzlich Mrs. Creasy, eine Anwohnerin in eben dieser Straße, verschwindet, dreht die Kleinstadt schier durch. Hinter verschlossenen Türen wird über den Verbleib der Sympathieträgerin gemunkelt, gemutmaßt und getuschelt. Ist die aus freien Stücken gegangen? Ist sie aber vielleicht sogar ermordet worden? Hat vielleicht ihr Ehemann etwas mit ihrem Verschwinden zu tun?

Die beiden vierzehnjährigen Freundinnen Grace und Tilly beschließen, der Sache auf den Grund zu gehen. Sie geben sich als Pfandfinder aus, klopfen an die Türen in der Straße und bieten ihre Hilfe an – immer mit dem Hintergedanken, dass die jeweiligen Hausbewohner etwas aus dem Nähkästchen plaudern und schnell wird klar, dass jeder einzelne von ihnen sein ganz eigenes Geheimnis hütet.

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Gavin Extence – Das unerhörte Leben des Alex Wood oder warum das Universum keinen Plan hat

Worum gehts?

Das Leben des zehnjährigen Alex Wood ist alles andere als konventionell. Er ist der lebende Beweis dafür, dass manchmal ganz unvorhergesehene und unwahrscheinliche Dinge, die niemand für möglich hält, im Leben eben doch vorkommen können. Er ist von einer Narbe gezeichnet, die diese Tatsache beweist. Außerdem ist er der Sohn einer Mutter mit hellseherischen Fähigkeiten, über die sich seine Mitschüler lustig machen.

Zu der Zeit, als er 10 Jahre alt ist, ahnt er noch nicht, dass er in dem eigenbrötlerischen Mr. Peterson einen Freund finden wird. Alex wird viel von dem alten, zurückgezogenen Mann lernen, unter anderem, dass man nur ein einziges Leben hat und in diesem Leben die bestmöglichen Entscheidungen treffen sollte.

Als er Jahre später in Dover an der Grenze mit einer Menge Cannabis und einer Urne gefüllt mit Asche von der Polizei geschnappt wird, ist er definitiv der Meinung, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Inhalt

Alex Woods lebt mit seiner Mutter in einer kleinen Wohnung. Seine Mutter führt einen kleinen Laden, in dem sie für andere Leute Tarotkarten legt und in deren Zukunft sieht. Natürlich ist diese hellseherische Fähigkeit nicht alltäglich und so wird Alex zum Gespött seiner Mitschüler. Doch das ist nicht der einzige Grund. Es gibt Dinge, die laut der Menschheit nur allzu unwahrscheinlich sind, so dass sie nur rein theoretisch passieren könnten. Doch genau so eine Sache ist Alex widerfahren und eine Narbe an seinem Kopf erinnert alle Menschen an diesen sagenumwobenen Vorfall. Außerdem geht er im Gegensatz zu Gleichaltrigen gerne in die Schule und das nicht, um in den Pausen Fußball zu spielen, sondern tatsächlich um zu lernen – kurz gesagt: Alex ist einfach anders als die meisten Jungen in seinem Alter.

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Tess Gerritsen – Der Schneeleopard

Worum gehts?

Die Polizei von Boston steht erneut vor einem großen Rätsel. Einer der besten Tierpräparatoren Amerikas wurde ermordet. Das Opfer wurde kopfüber hängend und ausgeweidet in seiner Garage gefunden – geschlachtet wie eines seiner Beutetiere. Plötzlich werden in der Umgebung weitere Leichenteile gefunden. Außerdem scheint es eine Verbindung zu einem anderen Fall, der fünf Jahre zurückliegt und sich in Botswana ereignet hat, zu geben. Dort verschwanden während einer Safari durch den Busch Afrikas alle Teilnehmer. Der Fall konnte bislang nicht aufgeklärt werden. Jane Rizzoli nimmt die weite Reise nach Afrika auf sich, um Klarheit in den Fall zu bringen.

Inhalt

Millie ist einer von sieben Teilnehmern, die das Abenteuer ihres Lebens erwarten. Gemeinsam fliegen sie mit einer kleinen Maschine in die Tiefen des afrikanischen Buschs. Dort wo sie für zahlreiche Wildtiere lebendiges Futter darstellen. Eigentlich ist sie nicht so risikofreudig, doch schließlich gibt sie aus Liebe zu ihrem Mann Richard nach und erfüllt ihm diesen Wunsch.

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Kristina Ohlsson – Himmelschlüssel

Worum gehts?

In Stockholm hebt ein voll besetztes Passagierflugzeug ab. Noch ahnt niemand der 400 Insassen, dass sie sich in Lebensgefahr befinden. Denn kurz nach dem Start, wird eine Bombendrohung auf der Toilette an Bord gefunden. Es bleibt nicht viel Zeit um die Forderungen der Erpresser zu erfüllen, denn das Flugzeug wird nicht landen, solange diese nicht erfüllt sind und irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, an dem der Treibstoff knapp wird. Frederika Bergman und Alex Recht arbeiten im Eiltempo und versuchen die losen Fäden zu einem Geflecht zu verknüpfen um das Schlimmste zu verhindern. Doch es handelt sich nicht nur um einen Kampf gegen die Zeit, sondern auch um die Politik. Und als sich dann auch noch herausstellt, dass Erik Recht, Alex‘ Sohn, im Cockpit des entführten Flugzeuges sitzt, spitzt sich die Lage nochmals zu. Frederika weiß spätestens jetzt, dass dieser Fall nicht spurlos an ihr, und erst recht nicht an Alex, vorbeigehen wird.

Inhalt

Es ist ein fast normaler Herbstanfang in Stockholm, wären da nicht diese viel Bombendrohungen gewesen. Eine verzerrte Stimme droht im halbstündigen Takt an vier verschiedenen Orten eine Bombe hochgegen zu lassen. Nun war für Alex Recht und seine Kollegen des Landeskriminalamt Eile geboten und Entscheidungen zu treffen. Sollten sie diese Drohungen ernst nehmen oder haschte nur jemand nach Aufmerksamkeit? Sollten sie den Aufwand betreiben und die angekündigten Anschlagsziele evakuieren und somit ein unvermeidliches Durchsickern an die Presse riskieren? Dann war eine Massenpanik vorauszusehen. Oder sollten sie das Leben unzähliger Menschen riskieren, indem sie die Drohungen nicht beachteten?

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Kristina Ohlsson – Sterntaler

Worum gehts?

Thea Aldrin war einst eine erfolgreiche Kinderbuchautorin, bevor sie angeblich zwei sehr umstrittene Bücher schrieb. Seit Jahren lebt sie nun ein einem Altenpflegeheim und spricht seitdem kein einziges Wort mehr. Jeden Samstag erhält sie einen Blumestrauß, dem jedes Mal derselbe Gruß beigefügt ist – „Danke“.

Als sie ausnahmsweise einmal Besuch einer Literaturwissenschaften-Studentin bekommt, verschwindet diese kurze Zeit später spurlos. Nach ein paar Jahren findet man ihre Leiche in einem Waldstück. Wenig später direkt daneben eine zweite und schließlich noch eine dritte, die schon Jahrzehnte vergraben worden zu sein scheint. Alle Spuren vereinen sich zu einem großen Ganzen und führen schließlich immer wieder zu Thea. Doch was die alte Frau mit den grausamen Morden zu tun? Kristina Ohlsson – Sterntaler weiterlesen

Cossé, Laurence – Zauber der ersten Seite, Der

Man stelle sich vor: Eine Buchhandlung, in der es nur gute Romane gibt. Kein Schund, keine Massenware, keine gehypten Bestseller. Betritt man diese Buchhandlung, kann man ein beliebiges Buch kaufen und wird bei der Lektüre begeistert sein. Ist das nicht der Traum eines jeden Büchernarren? Laurence Cossé, französische Schriftstellerin, hat diesen Traum in ihrem Roman „Der Zauber der ersten Seiten“ geträumt und auf 500 Seiten ausformuliert. Leider nur mit durchwachsenem Erfolg.

Dabei geht es spannend – wenn auch verwirrend – los. Cossé wirft den Leser mitten in die Handlung und präsentiert ihm drei Personen, die Opfer von Anschlägen oder sogar Mordversuchen werden. Es stellt sich heraus, dass alle drei Schriftsteller sind und dem geheimen Komitee des Guten Romans angehören, eines Buchladens, der – wie der Name schon sagt – nur gute Romane führt. Die Liste der vorrätigen Bücher wurde von eben diesem Komitee erstellt, und zwar im Geheimen, um Beeinflussung zu verhindern. Doch scheinbar passt die Idee des Guten Romans nicht jedem und so sind weitere tätliche Angriffe zu befürchten. Also treten Ivan und Francesca, die Besitzer des Guten Romans, die Flucht nach vorn an und schalten einen Ermittler ein, der herausfinden soll, wer hinter den Anschlägen steckt.

Doch natürlich muss der Ermittler zunächst in die Geschichte und Wirkweise der Buchhandlung eingeführt werden. Und so erfährt auch der Leser in einer Rückschau wie Ivan und die reiche Mäzenin Fancesca einander kennengelernten. Wie sie sofort feststellen, dass sie die Leidenschaft fürs Lesen teilen und wie Francesca Ivan beichtet, dass sie davon träumt, einen Buchladen zu eröffnen, der nur Gutes führt. Francesca besitzt das nötige Kleingeld für das Unterfangen und Ivan ist langjähriger Buchhändler – perfekte Voraussetzungen also für die Durchführung des Projekts. Und so schildert Cossé ausführlich die Planung, die Zusammensetzung des Komitees, die Eröffnung und den überraschenden Erfolg. Doch dann kippt die Stimmung. Es hagelt Kritik, die Presse schießt sich auf den elitären Grundgedanken der Buchhandlung ein, heimliche Leserbriefe sprühen Gift und Galle. Schlussendlich wird sogar in Francescas und Ivans Vergangenheit gegraben, um sie zu diskreditieren. Die Anschläge auf die drei Mitglieder des Komitees sind der bisherige Gipfel der Tätlichkeiten.

„Der Zauber der ersten Seite“ präsentiert sich zunächst als literarischer Kriminalfall. Wer hat die Anschläge verübt? Wie? Wer hat ein Motiv? Die üblichen Fragen eben, die sich in solchen Fällen stellen. Und da die Anschläge auch auf durchaus originelle Weise verübt worden sind (um sie notfalls wie Unfälle aussehen zu lassen), fragt man sich schon, wer so viel Energie darauf verwenden wollte, eine Buchhandlung in den Ruin zu treiben. Ivan vermutet eine organisiert agierende Gruppe. Geld scheint auch im Spiel zu sein, denn als ultimativen Coup eröffnen die Gegner des Guten Romans drei weitere Buchhandlungen in derselben Straße, offensichtlich nur, um Ivan und Francesca eins auszuwischen.

Die Krimihandlung interessiert Cossé jedoch nur marginal, allerdings braucht der Leser eine Weile, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen. Schließlich ist es legitim, einen Roman mit einem Knall zu beginnen, um dann in einem Flashback die Vorgeschichte zu liefern, damit man schließlich zur Lösung des Kriminalfalls kommt. Doch was man als Leser zunächst für die Vorgeschichte hält, ist die Haupthandlung – der Kriminalfall stellt sich schließlich als bloße Rahmenhandlung heraus, die Cossé einen überzeugenden Einstieg in ihren Roman bietet, an dem sie jedoch schnell jedes Interesse zu verlieren scheint. Denn „Der Zauber der ersten Seite“ geht zu Ende, bevor man erfahren kann, wer nun hinter den Anschlägen steckt oder wer die Konkurrenzbuchhandlungen eröffnet hat. Sicher, ein Verdächtiger wird präsentiert, aber das war es auch schon. Ist er tatsächlich verantwortlich? Und vor allem, warum werden keine Gegenmaßnahmen ergriffen? Cossé lässt ihr Buch enden, ohne diesen Erzählstrang zu einem befriedigenden Ende zu führen. Stattdessen verläuft er im Sande, so als wäre Cossé einfach irgendwann die Puste ausgegangen.

Das gilt zumindest für die Haupthandlung. Denn die Liebesgeschichte (ja, die gibt es natürlich auch) wird nach vielem Hin und Her tatsächlich zu einem guten Ende geführt. Ivan ist nämlich für die spröde Studentin Anis entflammt, die auch an ihm interessiert scheint, ihn jedoch trotzdem immer auf Abstand hält. Letztendlich kann er aber doch ihr Herz gewinnen, allerdings lässt das den Leser ziemlich kalt. Die Liebesgeschichte ist banal und langweilig, gerade auch, weil Anis so eine verkrachte Existenz ist, von der man eigentlich nicht mehr wissen möchte als unbedingt nötig. Viel interessanter ist da schon die immer nur angedeutete und nie wirklich ausgesprochene Schwärmerei Francescas für Ivan. Diese beiden begegnen sich auf Augenhöhe und haben sich tatsächlich etwas zu sagen. Francesca und Ivan sind zwei von der Autorin voll entwickelte Charaktere, wohingegen Anis immer schemenhaft bleibt, nicht mehr als eine Chimäre, die beweisen soll, dass der lebensfremde Büchernarr Ivan doch so etwas wie eine männliche Libido hat.

Buchliebhaber werden dennoch viel Lesenswertes finden, gerade in den Abschnitten, die sich mit der Planung der Buchhandlung befassen, auch wenn diese im Ganzen zu weit ausgedehnt sind und sich zu lange hinziehen. Es macht Spaß, Francesca und Ivan bei ihren Schwärmereien zuzuhören, zu erfahren, was sie über bestimmte Bücher oder Autoren denken und wie sie sich ihre Buchhandlung erträumen. Hier hat Laurence Cossé ein Playdoyer für das Lesen verfasst, eine Liebeserklärung an das gedruckte Wort aus den Mündern zweier fiktiver Charaktere. Diesen Buchgesprächen zu lauschen ist fast so interessant, wie selbst die Gelegenheit zu bekommen, mit anderen Liebhabern über Romane zu sprechen. Und als Zugabe fallen natürlich immer Titel und Namen, die sich Büchernarren sicherlich sofort notieren wollen. Das ist jedoch nicht nötig, denn die Autorin hat eine Bibliographie angehängt, die zwar (naturgemäß) sehr viel Französisches aufweist, aber immerhin auch einige internationale Namen bieten kann.

Letztendlich gelingt Laurence Cossé leider kein völlig überzeugender Roman. Eigentlich ist “Der Zauber der ersten Seite“ ein als Roman getarnter Essay, der die Philosophie der perfekten Buchhandlung erläutert und darum eine manchmal recht dünne Handlung entspinnt. Die Grundidee ist faszinierend. Wer möchte nicht in einem Buchladen einkaufen, in dem jeder Schuss ein Treffer ist? Doch so attraktiv dieser Romankern auch ist, er trägt nicht über 500 Seiten und Laurence Cossé liefert schlicht nicht genügend Füllstoff (nennen wir es Handlung), um den Leser bei Laune zu halten.

|Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Originaltitel: Au bon roman (2009)
Aus dem Französischen von Doris Heinemann
ISBN-13: 978-3809025900|
[www.randomhouse.de/limes]http://www.randomhouse.de/limes

Terry Goodkind – Die Säulen der Schöpfung (Das Schwert der Wahrheit 7)

_Routine-Fantasy mit gutem Finale_

Eine junge Frau aus der Provinz macht sich mit einem Gefährten auf den Weg, um herauszufinden, wer sie ist. Daraufhin macht sie sich auf den Weg, den Tyrannen zu töten: Richard Rahl, den Helden der Serie „Das Schwert der Wahrheit“. Hoffentlich hat sie etwas missverstanden, sonst reißt nämlich Goodkinds Erfolgsserie nach zehn Jahren plötzlich ab.

_Der Autor_

Mit seinem mehrbändigen Zyklus um „Das Schwert der Wahrheit“, die er 1994 begann, hat sich der 1948 geborene Amerikaner Terry Goodkind in die erste Reihe der meistverdienenden Fantasyautoren geschrieben. Aus der Masse der High-Fantasy-Bücher heben sich seine Romane wie „Wizard’s First Rule“ oder „Stone of Tears“ durch eine nüchterne, wenn nicht sogar düstere moralische Vielschichtigkeit und durch Momente von Erfindungsreichtum – meist hinsichtlich unangenehmer Überraschungen – heraus.

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