Schlagwort-Archive: Noir

Garry Disher – Willkür (Wyatt 04)

Bad Cops versalzen Bad Guys die Suppe

Wyatt stiehlt, und das ziemlich gut, denn er ist vorsichtig wie eh und je, effizient und erfinderisch. Wyatt hat mit dem Mesics-Clan noch eine alte Rechnung zu begleichen. Die Mesics haben einen Preis auf seinen Kopf ausgesetzt, der die Straßen von Melbourne für ihn zu einem gefährlichen Pflaster macht. Wyatt ist pleite, es wird Zeit zurückzuschlagen.

Über den pensionierten Berufsverbrecher Rossiter nimmt Wyatt Kontakt zu Frank Jardine auf, der einen Haufen Pläne in der Schublade hat, die das operative Geschäft des Syndikats an den empfindlichsten Stellen treffen kann. Doch als Rossiters Sohn Niall eingelocht wird, verändert sich die günstige Ausgangssituation, denn der fette Polizei-Sergeant Napper, der Niall das Leben so schwer macht, steht auf Erpressung, schnelle Ficks und lässt sich gerne Insider-Informationen versilbern…. (Verlagsinfo)
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Derek Raymond – Er starb mit offenen Augen (Factory-Krimi 01)

Die Ballade vom traurigen Säufer

Im London der 1980er ermittelt der namenlose Detective Sergeant des A14 – Letzteres besser bekannt als die Factory – im Mordfall eines erfolglosen Schriftstellers und nimmt dabei weder Rücksicht auf Vorgesetzte noch auf sein Privatleben. Er kriecht förmlich in den Kopf seines Opfers, spürt dessen Exfrauen, Kollegen, Zechkumpane und ehemalige Feinde in tristen Pubs und Mietskasernen auf – so in Acacia Circus, einem Block, der von arbeitslosen Skinheads und Schwarzen bevölkert wird.

Voller Idealismus und die Forderung nach Gerechtigkeit verinnerlicht, begibt sich der namenlose Detective Sergeant selbst in allergrößte Gefahr … Mit seinen existentiellen, im England der Thatcher Ära angesiedelten Factory-Romanen schuf Derek Raymond faszinierende Noir-Hybride, die zunächst wie gewöhnliche Polizei-Romane daherkommen, um dann die Form zu wechseln und die Leiden der Opfer und das Leben selbst in den Mittelpunkt zu stellen. (Verlagsinfo)

Diese Besprechung beruht auf der englischen Originalausgabe (s.u.). Die deutsche Ausgabe soll am 30.9.2023 veröffentlicht werden.

Der Autor
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Cormac McCarthy – Die Abendröte im Westen. Noir-Western

Blutiger Noir-Western

Der „Wilde Westen“, die Zeit des Aufbaus und der Entwicklung der nordamerikanischen Staaten, so wie wir sie aus Film und Fernsehen, aber nicht zuletzt auch durch Erzählungen berühmter Autoren kennen, ist eine Illusion. Es gibt nur wenige Quellen, die mit diesen Vorurteilen aufräumen und uns wirklich in allen Einzelheiten schildern und aufzeigen, wie brutal und blutig, wie unmenschlich und egoistisch die Politik der Besatzer und die Unterdrückung der Indianer durch die Siedler und Pioniere waren.

Unzählige Menschen aus allen Herren Länder wanderten in das Land, welches ein verheißungsvolles und großzügiges Leben in Freiheit und Würde versprach. Doch auch dies war in vielen Fällen nur eine Illusion, und oftmals fanden die Menschen nicht ihre Freiheit, sondern vielmehr Entbehrungen und Qual, oftmals den Tod. In diesem weiten Land gab es in Zeiten der Kolonialisierung keine greifbaren Gesetze, und wenn, dann wurden diese ignoriert. Die Einwanderer mussten um ihre Existenz kämpfen, um jeden Meter, an jedem Tag, sei es gegen die derzeitigen Kolonialherrscher, die Indianer oder die eigenen Reihen neidischer Menschen.

„Die Abendröte im Westen“ schildert die Ereignisse Mitte des 19. Jahrhunderts, beginnend mit den Indianerkriegen und dem nicht immer friedvollen Umgang mit Siedlern und Abenteuern. McCarthy räumt mit den irrigen Vorstellungen, dem Mythos von Freiheit und Abenteuer im Westen Amerikas, auf.
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Derek Raymond – Der Teufel hat Heimaturlaub. Thriller (Factory 02)

Sympathy for the Devil Reloaded

Eine zerstückelte und gekochte Leiche wird gefunden – ein Fall für die ‚Fabrik‘, Scotland Yards Abteilung für ungeklärte Todesfälle. Der namenlose Sergeant stößt bald auf den Hauptverdächtigen: ein irischer Berufskiller mit sadistischen Gelüsten. Aber wer und was steckt dahinter? Wer ist der Auftraggeber? (Verlagsinfo)

Hinweis: Der Schreiber empfiehlt diesen Roman und die Besprechung erst ab 16 Jahren. Beschreibungen wie die auf S. 20 sind sehr drastisch und weit unterhalb der Gürtellinie.
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Edward Boyd / Roger Parkes – Der dunkle Engel. Noir-Krimi

Heimkehr mit dunklen Überraschungen

Vor fünf Jahren verließ der Schriftsteller Johnny Maxen seine Frau Julia und seine Heimatstadt Glasgow. Jetzt kehrt er zurück, um sich von Julia scheiden zu lassen. Doch in ihrer Wohnung findet er eine unbekannte Tote. Julia dagegen ist spurlos verschwunden… (Verlagsinfo)

Die Autoren
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