Perry Rhodan – Die Kaiserin von Therm (Silber Edition 94)

Die Handlung:

Mit dem Generationenraumschiff SOL reisen Perry Rhodan und der Arkonide Atlan auf wichtiger Mission durch das Universum: Sie suchen die Erde und den Mond, die es auf ihrer beispiellosen Odyssee in eine fremde Region des Kosmos verschlagen hat. Dabei treffen sie auf die Kaiserin von Therm, eine so genannte Superintelligenz, deren Entstehung auf ein kosmisches Ereignis vor Jahrmillionen zurückzuführen ist.
Diese Begegnung wird zum Prüfstein für die Besatzung der SOL. Als Perry Rhodan und seine Gefährten aber nach langem Flug endlich ihr Ziel erreichen, finden sie die Heimatwelt der Menschheit entvölkert vor. Zwanzig Milliarden Menschen, bis vor kurzem im Bann der Aphilie gefangen, sind spurlos verschwunden; statt dessen beherrscht nun eine fremde Macht die Erde. Allein auf dem Planeten Intermezzo, wenige Lichtjahre entfernt, verbirgt sich noch menschliches Leben: Dorthin sind Alaska Saedelaere und eine Hand voll Überlebender geflohen. Perry Rhodan erkennt, dass die SOL zwischen die Fronten der Auseinandersetzung kosmischer Mächte geraten ist – er nimmt den Kampf gegen die Kleine Majestät auf, die Terra beherrscht … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Neuer Zyklus, neues Glück? Ich wär ja schon zufrieden wenn auch mal Handlungsfäden am Ende eines Zyklus abgeschlossen würden. Das war beim Letzten leider nicht so. Die namensspendende KAISERIN VON THERM hat uns die versprochenen Koordinaten der verschollenen Erde (ja, den Handlungsfaden haben wir auch immer noch nicht abgeschlossen) immer noch nicht gegeben. Und der Titel des letzten Zyklus, APHILIE, spielte nur in den ersten Episoden eine Rolle, dann nie wieder. Dieser Zyklus heißt nun BARDIOC … von der wissen wir immerhin, dass auch sie eine Superintelligenz ist und auf der „Gegenseite“ ihre eigenen Interessen verfolgt, indem sie gern mal Hilfsvölker manipuliert. Dass Perry die ganzen Zwistigkeiten unter den Superintelligenzen auszubaden hat … das ist anzunehmen. Ob uns das aber irgendwo hinbringt, das bleibt abzuwarten.

Es war einmal, vor langer, langer, verdammt langer Zeit … vor über 3 Millionen Jahren … Und wer jetzt noch nicht eingeschlafen ist, der bekommt die Lebens- und Herkunftsgeschichte der Kaiserin von Therm erzählt. So was find ich immer unfassbar langweilig, unnötig in die Länge gezogen und spaßbremsend. Interessant sind Hintergrundinfos immer, kein Thema, aber die kann man auch prima in ein paar Sätzen abhandeln, um dann zum wirklich spannenden Teil zu kommen.

Interessanter fand ich dann, dass die Kaiserin ein kristallines Geflecht ist … auch eine nette Idee. Dass wir aber immer noch nicht die Positionsdaten von Terra bekommen, na ja … irgendwann ist auch mal gut und die Sache ist überreizt. Also gilt es noch zwei Expeditionsaufgaben zu bewältigen … seis drum. Auf einer folgen wir dann Gucky, der es mit erloschenen Kristallen zu tun hat, die dramatisch „Tote Kinder“ genannt werden und die andere Truppe rund um Roi Danton versucht uns mit einem Trip nach Troltungh zu unterhalten, wo es mir persönlich mal wieder zu politisch unterdrückend zuging, was mich mich nicht wirklich fesseln konnte.

Und auf Terra fällt derweil der Hammer, der Zeithammer. Es ist ja prima, dass wir immer mal wieder erfahren, was da so los ist … unter denjenigen, die überhaupt noch da sind, aber diese Idee war so gar nicht meins. Ein Mentalimpuls, der einige Leute denken lässt, sie wären wichtige Personen aus der terranischen Geschichte? Das fand ich eher befremdlich, als dass es spannend oder gar lustig gewesen wäre.

Interessanter war dann schon die Auseinandersetzung zwischen der Kleinen Majestät von Terra und Perry Rhodan, aber im Besonderen Tatcher a Hainu. Und auch ROMEO und JULIA sind mal wieder mit dabei … immer wieder gern genommen das Roboterpärchen.

Es ist eine Menge los auf Terra und wir erkennen, dass BARDIOC nicht nur eine Eintags-Ein-Lesungs-Fliege sein wird, sondern eine handfeste Bedrohung, die sicher auch in den nächsten Silberlesungen noch einiges auffahren wird.

Das Hör-Erlebnis:

… ist zum Glück auch eins, weil Tom Jacobs die Story prima verkaufen kann, auch wenn sie mich nicht immer in aller Konsequenz fesseln konnte. Das gelang dem Sprecher umso besser, wenn er mit wechselnder Eindringlichkeit und Sprechgeschwindigkeit bei den beschreibenden Szenen aufwartet. So klingen die nicht wie abgelesene und runtergeratterte Geschichtsbücher, sondern wie Ereignisse, die interessant sind.

Bei den Dialogen verleiht Tom Jacobs jeder der von ihm zu vertonenden Figur eine eigene Note, anhand derer die Personen im weiteren Verlauf der Lesung immer prima wiederzuerkennen sind. Dabei wird er manchmal sanft, manchmal eher grummelig, grantig, dann auch mal lauter und aufbrausend. Aber immer, ohne seine Stimme großartig zu verstellen oder gar albern zu klingen. Jedes Mal hat der Hörer schnell einen Charakter vor Augen, der glaubhaft und überzeugend seinen Platz im Kopfkino einnimmt.

Der immer mal wieder unter den Sprecher gelegte Ambient-Soundteppich, der spacig durch das Kopfkino des Hörers wabert, erhöht den Hörspaß. Leider verschwindet er aber auch jedes Mal wieder so abrupt, wie er aufgetaucht war.

Der Sprecher:

Tom Jacobs ist 1969 in Euskirchen geboren. Von 1991 bis 1995 studiert er an der Hochschule für Musik & Theater Rostock. Erste Engagements führen ihn ans Marburger Schauspiel und an das Theater der Stadt Trier. Seit 1997 arbeitet er als freischaffender Schauspieler, Sprecher und Sänger in Köln. Dort gründet er 1998 die deutsche Rockband Die Konsequenzen (CD „Falsche Fährten“,2001). 2004 schließt er sich mit Kollegen zum Live-Hörspiel-Kollektiv hörmacher04 zusammen. Tom Jacobs gastiert in verschiedenen Theatern, u.a. dem prinz regent theater Bochum, dem Volkstheater Millowitsch, dem Theater Augsburg und dem Schauspiel Köln und ist in diversen Film und Fernsehproduktionen zu sehen. Durch seine markante Stimme und langjährige Erfahrung vor allem in den Bereichen Hörbuch, Hörspiel, Synchron und Voice- over ist er ein vielseitiger und gefragter Sprecher geworden. Seit 2007 liest er regelmäßig Romane für die Science-Fiction-Serie Perry Rhodan ein. Tom Jacobs lebt in Köln, ist verheiratet und hat drei Kinder. (Quelle: www.tomjacobs.info)

Die MP3s und das Booklet:

Die Qualität der MP3s entspricht nicht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Hier wurde mit einer durchschnittlichen Bitrate (ABR) codiert. Die fällt aber nie unter 160 KBps, von daher tuts dem Hörspaß keinen Abbruch. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten Silber Edition beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Das Titelbild der Silber Edition, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei und entspricht einer farbenfroheren Version der Front von Heft 1234, „Piratensender Acheron“. Außerdem bekommen wir noch den Vorderteil des Heft-Covers der Jubiläums-Nummer 800, „Die Kaiserin von Therm“, als JPG-Datei in der Auflösung 2000 x 2958 zum Ausdrucken als Poster mit dazu.

Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapitelnamen, einen Auszug aus dem Vorwort von Hubert Haensel aus der Silberbandversion, eine Risszeichnung einer terranischen Transformkanone, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser Silber Edition enthaltenen Heftromane Nr. 800-807. Außerdem gibts auf der Rückseite noch eine aufpolierte Version des Heftcovers 800, „Die Kaiserin von Therm“, zu sehen. Davon allerdings nur etwa 75%, da das Titelbild dieses Jubiläumshefts auch die Rückseite des Romans mit einschloss.

Mein Fazit:

Der neue Zyklus startet und trägt den Namen der Superintelligenz BARDIOC … auch wenn wir mit der Kaiserin von Therm noch gar nicht fertig sind, die ihres Zeichens auch eine ist. Die beiden stehen im Konflikt und Perry in der Mitte. Mehr noch, BARDIOC zieht auch auf der entvölkerten Erde die Fäden und macht schon in dieser Lesung klar, dass es noch einige Sammelbände dauern könnte, bis wir ihn erlegt haben … so das denn überhaupt möglich ist.

Abwechslungsreich sind die Handlungsfäden und Geschichten, die hier erzählt wurden schon, aber nicht alle konnten mich in ihren Bann ziehen. Der mir zu lange Rückblick in die Vergangenheit der Kaiserin und die eingeschobenen zusätzlichen Aufträge haben für mich das Ganze nur unnötig gestreckt.

Dass es rund um Terra dann Action gibt, das hat mir dann aber gut gefallen, besonders die Idee mit dem Molekularverformer … im Gegensatz zu den schizophrenen Einfällen der Autoren, einige Leute mit falschen Identitäten zu versorgen. Alles in allem, ein durchwachsener Start. Schauen wir mal, obs das nächste Mal mehr Action gibt.

Tom Jacobs hat mich dennoch besser unterhalten können, als es die Story(s) allein getan hätten. Überzeugend hatte ich die ganze Hörzeit über das Gefühl, er erzählte Erlebtes. Alle von ihm gesprochenen Rollen klangen lebendig und auch die beschreibenden Sequenzen hielten mich aufgrund seiner Art des Erzählens bei der Hörstange.

2 MP3-CDs mit 176 Tracks
Spieldauer der Lesung: 15:52 Std.
Sprecher: Tom Jacobs
ISBN-13: 978-3-95795-035-2

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Die Silber Edition 94 ist auch als Downloadversion Teilen beim Verlag erhältlich.

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