Die drei ??? – Der dunkle Wächter (Band 203)

Die Handlung:

Eigentlich sollte Bob in dem einsam gelegenen Haus nur Katzen füttern. Doch dann läuft etwas furchtbar schief. Als sich der dritte Detektiv nicht mehr meldet, tappen Justus und Peter im Dunkeln. Steckt etwa der verschrobene Besitzer des Hauses dahinter? (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Wurde aber auch mal Zeit, dass Bob mal verschwindet. Peter war ja letztens in China und Justus war in der Jubi-Geschichte 200 weg. Ist es wichtig oder soll es nur extrem gruselig wirken, dass das Klappentext-Haus „einsam gelegen“ ist? Huuuuuuh … oder so.

Dann lasst uns doch erst mal rausfinden, wieso Bob da überhaupt Katzen füttern muss … ja, ich weiß, weil sie sonst verhungern, ha … ha … nein, ich meine natürlich: Warum soll er die Katzen füttern, wenn es doch einen (vermutlich auch aus dramaturgischen Gründen) verschrobenen Besitzer gibt? Ist der so verschroben, dass er das nicht mehr alleine kann oder ist gerade auf Weltreise? Wir werden es herausfinden, falls Bob uns das erzählt.

Der erzählt nämlich eine Menge. In einer Hommage an das FOUND-FOOTAGE-Genre spricht er seinen beiden Detektivkumpels vom „dämonisierten“ Katzenhaus aus alles aufs Handy, was ihm schon so alles auffällt, bevor er überhaupt drin war. Seltsam und medium gruselig sieht das Haus ja aus … reingehen müssen wir da übrigens auch, würde ja sonst auch nicht klappen mit der Katzenverköstigung.

Was da drin aber passiert und vor allem, was danach passiert, das erfahren wir nicht. Wär aber auch langweilig und unspannend. Wir stellen also ziemlich lange und recht ausschmückend und über viele Seiten verteilt fest, dass Bob weg ist. Ach was … stand ja auch schon auf dem Klappentext. Und sonst so?

Recherche, Ermittlungen, noch mehr Recherche … ein paar dramatisch gesetzte Umblenden zwischen Bob und denen, die nach ihm suchen … aber sonst, Standardkost. Fesseln konnte mich das alles irgendwie nicht.

Der Autor:

Ben Nevis ist seit seiner Kindheit begeisterter Fan der drei Detektive aus Rocky Beach. Souverän versteht er es, in seinen Geschichten eine dichte Atmosphäre geheimnisvoller Spannung zu schaffen. (Verlagsinfo)

Mein Fazit:

Bob ist weg. Und wenn man mal davon ausgeht, dass von den Jungs auf Dauer keiner verschwunden bleibt, wie spannend kann also so ein Abenteuer werden? Dieses hier hat mich leider nicht umhauen können.

Für eine Kurzgeschichte reicht der Stoff, auch die (sicherlich reichlich gekürzte) Verhörspielung mag recht unterhaltsam werden … aber als Roman im vollen Umfang fand ich die Story zu plattgewalzt.

Irgendwie fühlte sich das Meiste an, wie schon mehrfach erlebt, auch der Dramateil war eher nur so mittel. Interessant, gut durchdacht, klar, aber am Ende für mich nur ein ordentlicher Fall, den ich mir eher nicht noch mal anlesen/anhören werde, auch wenn Justus sein Comic-Relief-Fett wegkriegt und wir am Ende über ihn lachen können.

Hardcover: 144 Seiten
Vom Verlag empfohlen ab 10 Jahren
1. Auflage, März 2019
ISBN: 978-3440154939

www.kosmos.de

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